Titel | ||||
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134 | Morgenwispern | |||
Vorschautext: Wenn auf schattenschwarzem Dunst erste blaue Blüten schweben, funkelnd goldene Bernsteinwogen nachtgeflecktes Meer durchweben, und rote Bänder in der Ferne frühe Watten fest umwinden, dass jungfräuliches Weiß und Himmelblau zusammenfinden; wenn jede Nachtmahr ihre Macht verliert, verblasst, entschwebt, vergessen wird, dann neigt das Zeitglas sich hernieder und ewige Momente gießen ... |
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133 | Geschöpf | |||
Vorschautext: Ich fühl’s, die Welt in der ich lebe ist eine Bühne nur und ich darauf nicht mehr als eine Gliederpuppe - der Puppenspieler führt Theater auf. Bei ihm läuft alles strikt nach Plan, den er einst für mich sich hat erdacht, presst mich wie Wachs in diese Handlung, die er zum Bühnenstück gemacht. Ich wandle wie am Gängelband und setz beide Füße stets wie er`s diktiert, ... |
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132 | Ohne Dich | |||
Vorschautext: Das Wasser wirft das Bild einer Fremden zurück. Ich schmeiße Steine nach ihr, voll Wut, Zorn, Verzweiflung. Doch sie geht nicht: ihr Angesicht dehnt sich in konzentrischen Kreisen über die Seefläche aus... Der Wald verzehrt sich selbst. Ein Hohlweg klafft, wie ausgeweidet, mitten in seinem grünen Herzen, ... |
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131 | Unsre Hände | |||
Vorschautext: Die Hand, die wir uns reichen, ist sie nicht ein fester Bund, der ewig währet und einem Eide gleicht aus tiefster Brust, wohl einem Schwur aus unsrem Mund? Und doch beschleicht mich manchmal tiefe Angst, fühl mich gepackt, gewürgt und gleite ins Bodenlose ab, doch du ziehst mich in deinen Blick voll Kraft und Weite. Dort finde ich, was mich beruhigt, bestärkt, weil ich durch deiner Augen Pforte ... |
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130 | Vom Hoffen getragen | |||
Vorschautext: Ein Tosen, Rauschen und meine Gedanken vom Ostwind entführt… Der Wille nur lenkt meine Beine an Strände, wo man nichts mehr spürt bis auf der Wasser ew’ge Macht, dies tiefe, klare und reine Murmeln und Plätschern das meine Sinne im Innersten rührt - ich bitte um Obdach die Nacht... Im Mondschein steh ich, schick mein Fühlen, ... |
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129 | Tiefer Himmel | |||
Vorschautext: Tiefer Himmel, gepfählt von tausend Ästen; aus seinen Wunden sickern Purpur und frisches Karmesin, mischen sich schon bald in Schlieren unter Auroras frische Linnen – es packt sie der Wind, lässt sie gen Osten ziehn, fort, nun fort von hinnen. Goldene Speere schießen durch den dichten Odem der Nyx, ... |
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128 | In deinem Wintermantel | |||
Vorschautext: Ich sinke in dein Zähneklappern, dort findet mein Herz seinen Takt. Mein Sehnen streift deine starren Finger, dein Atem malt Gebilde in die Luft. Ich wink sie fort und hefte mich ganz stumm an deine Lippen. Unser Atem lässt es Frühling werden. Was werd ich vermissen wie du bebend deinen Mantel öffnest und mich einlässt! ... |
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127 | Staub | |||
Vorschautext: Ich entgleite mir und falle krrrrazitt – zerbreche, nur ich kann mich zerspringen hören leise, leise will niemanden in seiner Ruhe stören.. Dass keiner sich verpflichtet fühlt, mich aufzusammeln und zu kitten: lasst die Scherben, wo sie sind, so lieg ich stumm, entzwei, ... |
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126 | Die Umarmung | |||
Vorschautext: Fand schließlich hinter all den Gedanken, die deiner Stirn entschlüpften um in unserem Atem Wort zu werden, doch noch deinen Lippenbogen. Erklomm ihn und sprang hinein in das, wofür es nur eines Wortes bedarf. Sah hinter den Farben deiner Seele, die all deine Gesten benetzen, doch noch die Tönung deiner Haut. Hüllte mich ein in jenen Duft, der nicht der Poesie blumiger Worte, ... |
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125 | in meinem Blick | |||
Vorschautext: In deinem Schweigen wohnt ein Echo, dein größtes Tief birgt einen Traum, in deiner Schwermut schwingt ein Lachen, doch Deine Welt … bemerkt es kaum. Es pfeift der Stolz dir auf zum Rückzug in deinen Tränen ankert Kraft, und dein Herz ist eine Burg die Ignoranz nicht einzunehmen schafft. In deinen Augen baden Lichter, es huscht mein Kuss durch deinen Geist, ... |
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124 | Alle Brunnen unserer Welt | |||
Vorschautext: Als Nomade schlage ich mein Zelt in den grenzenlosen Weiten unserer Liebe auf und werde sesshaft in deiner Nähe, die mich hält. So ist dies nicht ein Weg der endet, sondern einer, der sich an jedem Tage stets selbst als neu entdeckt. Eine Route, die sich in sich selbst schließt und nicht ziel- und endlos weit in sandiges Gedün erstreckt. Unter dem Schirm deiner Wimpern im Schatten deiner Worte ... |
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123 | Lümmeljahre | |||
Vorschautext: Ameisen im kleinen Bauch, dein heißer Kopf an meiner Brust, Klatschmohn blüht auf deinen Wangen. Nasses Stroh dein Haar unter meinen Händen. Wie zittern deine Beine als du den sicheren Hort verlässt. Ein Paar grüne Ringelsocken erobern das Spielfeld und auf deinen Lippen wächst mein Mutterkuss zu einem Stoßgebet. Glockenheller Jubel: ... |
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122 | Kein Weg | |||
Vorschautext: Sobald die Nacht durch roten Brodem tanzt, die Abendsonne sich im Schwinden übt, und letztes Scharlach sich im Schwarz verschanzt, wird mir vor Einsamkeit der Sinn getrübt. Dann legen kühle, schwere Ketten sich wie Schlangen mir um Hände, Füße und die dunkle Saat des Alptraums keimt und ich press mühsam mir nur Stille aus dem Mund. In dieser dumpfen Ruhe brütet leis der Wahnsinn, der mich längst regiert. ... |
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121 | Unsere Liebe | |||
Vorschautext: Ist unsre Liebe nicht ein bunter Falter, der sich nach reinen, weißen Blüten neigt, bevor der Wind ihm flüstert „Du musst weiter“, worauf er schillernd in die Lüfte steigt. Ist unsre Liebe nicht ein Waldesrauschen, der Klang von Ästen, mit der Bö vermählt… Melodien von Blättern, die im Wind sich bauschen, ein Kanon der Natur, die UNS beseelt. Ist unsre Liebe nicht wie wilde Pflanzen, die fern der Gärten sich auf kargem Land ... |
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120 | Sandblüten | |||
Vorschautext: Unsere Stunden sinken ineinander, als die Zeiger unserer Uhren sich endlich finden, und das Kalenderblatt des unbeschriebenen Tages wird weißer Sand, vor dem sich unsere Gestalten abheben wie Schattenrisse vor der Kulisse unserer Träume. Mein Sehnsuchtsblau schreibt es auf jede noch so kleine Blüte, ... |
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119 | An meinem geheimen Ort | |||
Vorschautext: Dein Kopf-in-den-Nacken-Lachen biegt sich mir entgegen. Deine Rippen tanzen auf und ab und auf und ab. Ich halte dies Husch-in-mein-Herz-Strahlen, dies breite Grinsen von deinem Erdbeermilch-Mündchen fest, so fest. Fester noch, als der gelbe Ring in deinen bling-bling-Augen ... |
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118 | Nur wer die Sehnsucht kennt | |||
Vorschautext: Mein Licht schreit in die Stille bevor es erstickt – geboren das Schwarz. Schichtwechsel: Die Nacht übernimmt das Regiment, begräbt den Tag unter hunderttausend Dohlenfedern. Meine Stimme blutet ins Dunkel, ein Wort erwacht, streckt sich, raunt und schaut mich fragend an. Einsamkeit dröhnt in meinen Ohren, ... |
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117 | Wenn der Kuckuck ruft | |||
Vorschautext: Unsere Füße säen Schritte, Asphalt erblasst unter all dem Grün. Blau, so blau unsere Sohlen die zertanzen alle Konventionen und wirbeln den Staub alter Regelwerke himmelwärts wie Pollen, dass die Ödnis weicht und Farben trinkt. Nie zuvor sah ich Steine Leben brüten! ... |
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116 | du bist für mich... | |||
Vorschautext: In Schnee und Sturm bist du der Kuss, den starke Böen zu mir tragen. Vom Gugelhupf bist du der Guss, in Eiseskälte Hut und Kragen. Im Frühlingsschauer bist du mir ein Schirm aus frischen, grünen Blättern, hältst mich in deinem Arm geschützt vor dem April – und allen Wettern. Was meinen Blick gefangen hält bist du – des Sommers schönste Farbe. ... |
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115 | Es küsst dich zart... | |||
Vorschautext: Ich halt stets Schritt, bist nie allein, kenn deine Räume, deine Wege, umgarn dich sacht und lull dich ein und bist du müd – dann werd ich rege: Zieh dich in meine Tiefen und beherrsche deine matten Glieder, hauch dir mein Wesen auf den Mund, sing dir in Moll die schönsten Lieder. Und holt der Schlaf dich in sein Nest, ich werd nicht von dir lassen! ... |
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