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Anzahl Gedichte: 214
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Titel
134 Morgenwispern
Vorschautext:
Wenn auf schattenschwarzem Dunst
erste blaue Blüten schweben,
funkelnd goldene Bernsteinwogen
nachtgeflecktes Meer durchweben,
und rote Bänder in der Ferne
frühe Watten fest umwinden,
dass jungfräuliches Weiß und
Himmelblau zusammenfinden;
wenn jede Nachtmahr ihre Macht verliert,
verblasst, entschwebt, vergessen wird,
dann neigt das Zeitglas sich hernieder
und ewige Momente gießen
...
133 Geschöpf
Vorschautext:
Ich fühl’s, die Welt in der ich lebe
ist eine Bühne nur und ich darauf
nicht mehr als eine Gliederpuppe
- der Puppenspieler führt Theater auf.

Bei ihm läuft alles strikt nach Plan, den
er einst für mich sich hat erdacht,
presst mich wie Wachs in diese Handlung,
die er zum Bühnenstück gemacht.

Ich wandle wie am Gängelband und
setz beide Füße stets wie er`s diktiert,
...
132 Ohne Dich
Vorschautext:
Das Wasser wirft
das Bild einer Fremden zurück.
Ich schmeiße Steine nach ihr,
voll Wut, Zorn, Verzweiflung.
Doch sie geht nicht:
ihr Angesicht dehnt sich
in konzentrischen Kreisen
über die Seefläche aus...

Der Wald verzehrt sich selbst.
Ein Hohlweg klafft, wie ausgeweidet,
mitten in seinem grünen Herzen,
...
131 Unsre Hände
Vorschautext:
Die Hand, die wir uns reichen, ist sie nicht
ein fester Bund, der ewig währet und
einem Eide gleicht aus tiefster Brust,
wohl einem Schwur aus unsrem Mund?

Und doch beschleicht mich manchmal tiefe Angst,
fühl mich gepackt, gewürgt und gleite
ins Bodenlose ab, doch du ziehst mich
in deinen Blick voll Kraft und Weite.

Dort finde ich, was mich beruhigt, bestärkt,
weil ich durch deiner Augen Pforte
...
130 Vom Hoffen getragen
Vorschautext:
Ein Tosen, Rauschen und meine
Gedanken vom Ostwind entführt…
Der Wille nur lenkt meine Beine
an Strände, wo man nichts mehr spürt

bis auf der Wasser ew’ge Macht,
dies tiefe, klare und reine
Murmeln und Plätschern das meine
Sinne im Innersten rührt
- ich bitte um Obdach die Nacht...

Im Mondschein steh ich, schick mein Fühlen,
...
129 Tiefer Himmel
Vorschautext:
Tiefer Himmel,
gepfählt von tausend Ästen;
aus seinen Wunden sickern
Purpur und frisches Karmesin,
mischen sich schon bald in Schlieren
unter Auroras frische Linnen
– es packt sie der Wind,
lässt sie gen Osten ziehn,
fort, nun fort von hinnen.

Goldene Speere schießen durch
den dichten Odem der Nyx,
...
128 In deinem Wintermantel
Vorschautext:
Ich sinke in dein Zähneklappern,
dort findet mein Herz seinen Takt.
Mein Sehnen streift deine starren Finger,
dein Atem malt Gebilde in die Luft.
Ich wink sie fort und hefte mich
ganz stumm an deine Lippen.

Unser Atem lässt es Frühling werden.
Was werd ich vermissen wie du
bebend deinen Mantel öffnest
und mich einlässt!

...
127 Staub
Vorschautext:
Ich entgleite mir
und falle
krrrrazitt – zerbreche,
nur ich kann mich
zerspringen hören
leise, leise
will niemanden
in seiner Ruhe stören..
Dass keiner sich verpflichtet fühlt,
mich aufzusammeln und zu kitten:
lasst die Scherben, wo sie sind,
so lieg ich stumm, entzwei,
...
126 Die Umarmung
Vorschautext:
Fand schließlich hinter all den Gedanken,
die deiner Stirn entschlüpften um
in unserem Atem Wort zu werden,
doch noch deinen Lippenbogen.
Erklomm ihn und sprang hinein in das,
wofür es nur eines Wortes bedarf.

Sah hinter den Farben deiner Seele,
die all deine Gesten benetzen,
doch noch die Tönung deiner Haut.
Hüllte mich ein in jenen Duft,
der nicht der Poesie blumiger Worte,
...
125 in meinem Blick
Vorschautext:
In deinem Schweigen wohnt ein Echo,
dein größtes Tief birgt einen Traum,
in deiner Schwermut schwingt ein Lachen,
doch Deine Welt … bemerkt es kaum.

Es pfeift der Stolz dir auf zum Rückzug
in deinen Tränen ankert Kraft,
und dein Herz ist eine Burg die
Ignoranz nicht einzunehmen schafft.

In deinen Augen baden Lichter,
es huscht mein Kuss durch deinen Geist,
...
124 Alle Brunnen unserer Welt
Vorschautext:
Als Nomade schlage ich mein Zelt
in den grenzenlosen Weiten
unserer Liebe auf und werde sesshaft
in deiner Nähe, die mich hält.
So ist dies nicht ein Weg der endet,
sondern einer, der sich an jedem Tage
stets selbst als neu entdeckt.
Eine Route, die sich in sich selbst schließt
und nicht ziel- und endlos weit
in sandiges Gedün erstreckt.
Unter dem Schirm deiner Wimpern
im Schatten deiner Worte
...
123 Lümmeljahre
Vorschautext:
Ameisen im kleinen Bauch,
dein heißer Kopf an meiner Brust,
Klatschmohn blüht auf deinen Wangen.
Nasses Stroh dein Haar
unter meinen Händen.
Wie zittern deine Beine
als du den sicheren Hort verlässt.
Ein Paar grüne Ringelsocken
erobern das Spielfeld und
auf deinen Lippen wächst
mein Mutterkuss zu einem Stoßgebet.
Glockenheller Jubel:
...
122 Kein Weg
Vorschautext:
Sobald die Nacht durch roten Brodem tanzt,
die Abendsonne sich im Schwinden übt,
und letztes Scharlach sich im Schwarz verschanzt,
wird mir vor Einsamkeit der Sinn getrübt.

Dann legen kühle, schwere Ketten sich
wie Schlangen mir um Hände, Füße und
die dunkle Saat des Alptraums keimt und ich
press mühsam mir nur Stille aus dem Mund.

In dieser dumpfen Ruhe brütet leis
der Wahnsinn, der mich längst regiert.
...
121 Unsere Liebe
Vorschautext:
Ist unsre Liebe nicht ein bunter Falter,
der sich nach reinen, weißen Blüten neigt,
bevor der Wind ihm flüstert „Du musst weiter“,
worauf er schillernd in die Lüfte steigt.

Ist unsre Liebe nicht ein Waldesrauschen,
der Klang von Ästen, mit der Bö vermählt…
Melodien von Blättern, die im Wind sich bauschen,
ein Kanon der Natur, die UNS beseelt.

Ist unsre Liebe nicht wie wilde Pflanzen,
die fern der Gärten sich auf kargem Land
...
120 Sandblüten
Vorschautext:
Unsere Stunden sinken ineinander,
als die Zeiger unserer Uhren
sich endlich finden,
und das Kalenderblatt
des unbeschriebenen Tages
wird weißer Sand,
vor dem sich unsere Gestalten
abheben wie Schattenrisse
vor der Kulisse unserer Träume.

Mein Sehnsuchtsblau schreibt es
auf jede noch so kleine Blüte,
...
119 An meinem geheimen Ort
Vorschautext:
Dein Kopf-in-den-Nacken-Lachen
biegt sich mir entgegen.
Deine Rippen tanzen
auf und ab und auf und ab.
Ich halte dies
Husch-in-mein-Herz-Strahlen,
dies breite Grinsen von deinem
Erdbeermilch-Mündchen
fest, so fest.
Fester noch,
als der gelbe Ring
in deinen bling-bling-Augen
...
118 Nur wer die Sehnsucht kennt
Vorschautext:
Mein Licht schreit in die Stille
bevor es erstickt
– geboren das Schwarz.
Schichtwechsel:
Die Nacht übernimmt das Regiment,
begräbt den Tag
unter hunderttausend Dohlenfedern.
Meine Stimme blutet ins Dunkel,
ein Wort erwacht,
streckt sich, raunt
und schaut mich fragend an.
Einsamkeit dröhnt in meinen Ohren,
...
117 Wenn der Kuckuck ruft
Vorschautext:
Unsere Füße säen Schritte,
Asphalt erblasst unter all dem Grün.
Blau, so blau unsere Sohlen die
zertanzen alle Konventionen
und wirbeln den Staub
alter Regelwerke himmelwärts
wie Pollen,
dass die Ödnis weicht
und Farben trinkt.
Nie zuvor sah ich Steine
Leben brüten!

...
116 du bist für mich...
Vorschautext:
In Schnee und Sturm bist du der Kuss,
den starke Böen zu mir tragen.
Vom Gugelhupf bist du der Guss,
in Eiseskälte Hut und Kragen.

Im Frühlingsschauer bist du mir
ein Schirm aus frischen, grünen Blättern,
hältst mich in deinem Arm geschützt
vor dem April – und allen Wettern.

Was meinen Blick gefangen hält
bist du – des Sommers schönste Farbe.
...
115 Es küsst dich zart...
Vorschautext:
Ich halt stets Schritt, bist nie allein,
kenn deine Räume, deine Wege,
umgarn dich sacht und lull dich ein
und bist du müd – dann werd ich rege:

Zieh dich in meine Tiefen und
beherrsche deine matten Glieder,
hauch dir mein Wesen auf den Mund,
sing dir in Moll die schönsten Lieder.

Und holt der Schlaf dich in sein Nest,
ich werd nicht von dir lassen!
...
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