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Anzahl Gedichte: 214
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Titel
54 Sternschnuppe
Vorschautext:
Sahst hellen Lichtstreif durch den Himmel ziehn.
Sprachst den Wunsch. Ganz leis. Zu dir allein.
Dann Dunkel. Fernab der Gestirne Schein
verglühte das, was Schwärze ausgespieen.

Tags lagst du -aller Grenzen bar- geborgen
lichtumflort an seinem Puls. Es goss
der Wunsch, der dich des Nachts durchfloss,
so süßen Honigtau in euren Morgen.

Doch Vogelstimmen sangen bang: vom Kinde,
welches niemals wird von dir geboren.
...
53 Staub auf Schmetterlingsflügeln
Vorschautext:
Es liegt so viel in deinem Blick,
doch ich streif bloß
deine Wimpern - wie Pollenstaub.
Dein Aug möcht mich wohl messen,
doch ich rutsche
eine frisch geborne Träne herab
und spring in irgendein Lachen.
Husch, mitten hinein!
Spar dein Begehren, Liebster,
ich wieg für dein Schicksal nicht mehr
als ein Pusteblumenschirmchen.

...
52 Übergroße Bitten
Vorschautext:
Himmel, wasch auf mich hernieder,
dass du das Salz aus meinen Augen spülst
und mein ergrautes Fühlen jung küsst.

Ein Zelt möcht ich sein, hoch und weit,
dass meine Seele all jene, die ich liebe,
abendgerötet unter ihren Schirm nimmt.

Perlentaucher, nimm mich hinab,
tief ins Meer vergessener Träume,
dass ich in einer entsunkenen Muschel
mich selbst wiederfinde.
...
51 Am Ende des Paradieses
Vorschautext:
Das Paradies verjährt geschwinde.
– Wie rasch welkt Evas Apfelbaum!
Und jeder noch so fromme Traum
zerfällt zu Staub im Winde.

Ich wandle auf verbrannter Erde.
Mein lang ersehntes Kind, beklage mich!
Und ich, die Unberührte, wein' um dich,
weil ich dich nie gebären werde.

Anouk Ferez 1.8.2016
50 immer leis zu lieben
Vorschautext:
Ich schluchze laut, ich wimmer leise,
allein mein Herz weint niemals aus,
birgt dich auf nimmermüde Weise
sacht in seinem Schoß zuhaus.

Ich hüllte alle Glücksgefühle
in Seifenblasen, sandt sie dir.
Doch du entzogst mir Tisch und Stühle,
mehr noch: du gingst fort von mir.

Kein Abschied, der als Abschied kenntlich...
und ohne Grund, der Wahrheit sprach:
...
49 Poet und Vollmond
Vorschautext:
Ein letztes Lachen zieht von Kinderlippen
wie eine bunte Fahne übers Meer.
Die müde Sonne stürzt von hohen Klippen
und Schwüle wiegt wie lauter Blei so schwer.

Und Wolkenpanther streifen – leise, leise –
in dichten Lüften. Durch die Stadt am Meer
erklingt, nein, schluchzt in D-Moll eine Weise,
flirrt grillengleich im Zwielicht zu mir her.

Kein Schlaf erlöst heut meine matten Glieder.
Mich flieht die Ruh, mich fliehn die Träume.
...
48 Ariadne und Theseus
Vorschautext:
Ariadne steht im Abseits,
den roten Faden in der Hand,
den sie, naiv, in Liebe
einst für ihren Theseus band.

Sie wollt ihn schützen, leiten, binden,
auf seinem Gang durchs Irrgemäuer:
Den Minothaurus sollt‘ er finden,
das vielgefürchtet‘ Ungeheuer.

Sie konnte einfach nicht ersehen,
dass Theseus Minothaurus IST:
...
47 Das Leben ist ein Looping
Vorschautext:
Ich bin ein Fisch in deinem
wachen Meerkatzenblick:
Schnurr, mein Kater,
es küsst dich
die 5-vor-12...

Du bist die Fliege
auf meiner Nase:
Ich kraus mich
unter eurem Schmusen,
ihr Trippelfüßchen.

...
46 Zeitlose Endlichkeit
Vorschautext:
Unser Märchen – es liegt noch auf deinen Lippen,
wispert mir von ›einst‹, erzählt von ›bald‹.
Drauf erklimm ich leis den Bogen deiner Rippen:
herzwärts – heimwärts, bis dein Atem in mir schallt.
Eva ist aus Adams Fleisch gemacht.

Ist’s denn wahr? Ist’s jetzt? Ist’s nur ein sich besinnen,
denken über was vor ›Tod‹ und ›scheiden‹ lag?
Stund um Stund fühl ich die süße Mär verrinnen.
›Zeitlos schön‹, sagtest Du. Schon schwärzt der Tag.
Blut pulsiert und nährt die Nacht.

...
45 Herbstzauberapfel
Vorschautext:
Ich bitt dich, Herbst, so breite
mir deinen bunten Teppich aus,
dass ich, was Sommer war, beschreite.
Ich trag Verwunschenes nach Haus.

Es prangt die Frucht, wo einst die Blüte
als weißer Schleier im Geäst
ihren zarten Duft versprühte
und hält zehn schwarze Kerne fest.

Oh Herbst, so lass mich reichlich schmecken,
all jenes, was in warmem Gold gereift,
...
44 Stille Nacht
Vorschautext:
Stille. Silberreigen.
Zwischen Zweigen
Winken
Silberfunken.
Lebenstrunken.
Mond leert seine
Volle Schale.
Liebesmale.
Zarte Fracht.
Wir entsinken
In die Nacht.

...
43 Frühe Beutegänger
Vorschautext:
Das Feuer hat sich selbst verzehrt.
Was war? Was bleibt? War'n jene Flammen
zu heiß? Zu gierig? Oder … wir bekehrt
von jenen, die die Glut verdammen?
Hat man uns ›Wirklichkeit‹ gelehrt?

Sind wir jetzt sehend, die wir blind
uns sehend und auch weise wähnten?
Was stehn wir zitternd nun im Wind,
den kalte Morgenstunden gähnten?
Sind wir der Hoffnung totes Kind?

...
42 Dein großer Tag
Vorschautext:
Dein großer Tag...
Wie lang ist’s her,
dass wir uns mühsam
deinen Weg in die Welt
bahnten?
Kein Glück könnte größer sein, Bärchen!
Du, mein kleines-großes Wunder,
und ich das warme Nest,
dem du damals entschlüpftest,
um fortan Tag für Tag
Zauberwelten zu erkunden.

...
41 November, November
Vorschautext:
November, November, du trüber Geist,
in Netzen hängen meine Träume
an nackten Ästen – ob du’s weißt? –
ich fürcht‘ mich ob der kahlen Bäume.

November, November, du stiller Gesell,
bunt war dein jüng‘rer Bruder.
Wie lachte seine Sonne hell,
bracht‘ Ernte uns, gar viele Fuder.

November, November, du düstrer Gast,
durchwanderst Nebel-Auen,
...
40 Es werden wieder Tage...
Vorschautext:
Wird’s jemals wieder Tage regnen,
in denen Regenbögen blühn,
die meine dunklen Stunden segnen,
Tristesse mit Farbenpracht besprühn?

Und werden Stunden zu mir wehen,
in denen Sorgen vor mir fliehen?
Ach, Schmerz, du wirst vor Schmerz vergehen,
wenn Tränen ins Nirwana ziehen.

Momente voller Glück, Geborgenheit,
wo seid ihr? Hört ihr, sucht ihr bald
...
39 Verschloss'nen Auges
Vorschautext:
Mein Leib war mir ein fernes Eiland,
ringsum dein Meer, das es umtoste.
War's nur ein Trugschluss? Es liebkoste
allein der Wunsch den weiten Sandstrand?

In diesem Jahr, das Wahnsinn schürte,
in dem die Nächte uns verschlangen,
hast du dies Wüten abgefangen?
War ich's allein, die Durst verspürte?

Wir hätten uns umkränzen sollen,
mein Haar um deine Glieder winden,
...
38 Tintengeküsste Briefe
Vorschautext:
(aus aktuellem Anlass ein älteres Werk aus meiner Schublade überarbeitet & neu aufgelegt)


Wie zwinkern mir deine Worte
aus jeder Zeile zu.
Husch, ihr Schelme, ab hinter meine Stirn!
Dort baut ihr euch eine Ameisenstraße
zu meinem Herzen und von dort
geht’s weiter bis in die Zehenspitzen.
Wer braucht da schon Brausepulver?
Zwar würd ich mich oftmals gerne
faul an Waldmeister berauschen,
...
37 Vom Lieben - Erinnerungen
Vorschautext:
Dein Kuss fragt,
ob ich dich liebe.
Ich lasse ihn ein Weilchen
auf meinen Lippen tanzen,
bevor ich ihn mit einer Antwort
zu dir zurückschicke:
Pflück doch dies Lachen
aus meinen Augen,
bevor es hellblau erblüht
wie Vergissmeinnicht.
Ich schüttele den Schalk aus meinem Kopf
und das Haar aus meiner Stirn.
...
36 Schlaf ein, mein Herz
Vorschautext:
Schlaf ein, mein Herz, dein letztes Beben
verebbte traulich. Und ganz leis.
Nimmt's himmelwärts mit sich sein Streben,
Gefühle um die niemand weiß?
Mich wähnt, mich dünkt dein ganzes Leben
war weiter nichts als ein Sichfügen …
ein stets sich nur den andren geben …
und Schweigen straft dein Lieben Lügen.

A.F. 11-2016
35 Liebe ist (3 Haiku)
Vorschautext:
Kuss auf die Augen
Finger ganz eng verwoben-
kein Ring verspricht mehr

*

Geheime Sprache
zwischen liebenden Menschen
sagt mehr als ein Kuss

*

...
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