Titel | ||||
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54 | Sternschnuppe | |||
Vorschautext: Sahst hellen Lichtstreif durch den Himmel ziehn. Sprachst den Wunsch. Ganz leis. Zu dir allein. Dann Dunkel. Fernab der Gestirne Schein verglühte das, was Schwärze ausgespieen. Tags lagst du -aller Grenzen bar- geborgen lichtumflort an seinem Puls. Es goss der Wunsch, der dich des Nachts durchfloss, so süßen Honigtau in euren Morgen. Doch Vogelstimmen sangen bang: vom Kinde, welches niemals wird von dir geboren. ... |
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53 | Staub auf Schmetterlingsflügeln | |||
Vorschautext: Es liegt so viel in deinem Blick, doch ich streif bloß deine Wimpern - wie Pollenstaub. Dein Aug möcht mich wohl messen, doch ich rutsche eine frisch geborne Träne herab und spring in irgendein Lachen. Husch, mitten hinein! Spar dein Begehren, Liebster, ich wieg für dein Schicksal nicht mehr als ein Pusteblumenschirmchen. ... |
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52 | Übergroße Bitten | |||
Vorschautext: Himmel, wasch auf mich hernieder, dass du das Salz aus meinen Augen spülst und mein ergrautes Fühlen jung küsst. Ein Zelt möcht ich sein, hoch und weit, dass meine Seele all jene, die ich liebe, abendgerötet unter ihren Schirm nimmt. Perlentaucher, nimm mich hinab, tief ins Meer vergessener Träume, dass ich in einer entsunkenen Muschel mich selbst wiederfinde. ... |
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51 | Am Ende des Paradieses | |||
Vorschautext: Das Paradies verjährt geschwinde. – Wie rasch welkt Evas Apfelbaum! Und jeder noch so fromme Traum zerfällt zu Staub im Winde. Ich wandle auf verbrannter Erde. Mein lang ersehntes Kind, beklage mich! Und ich, die Unberührte, wein' um dich, weil ich dich nie gebären werde. Anouk Ferez 1.8.2016 |
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50 | immer leis zu lieben | |||
Vorschautext: Ich schluchze laut, ich wimmer leise, allein mein Herz weint niemals aus, birgt dich auf nimmermüde Weise sacht in seinem Schoß zuhaus. Ich hüllte alle Glücksgefühle in Seifenblasen, sandt sie dir. Doch du entzogst mir Tisch und Stühle, mehr noch: du gingst fort von mir. Kein Abschied, der als Abschied kenntlich... und ohne Grund, der Wahrheit sprach: ... |
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49 | Poet und Vollmond | |||
Vorschautext: Ein letztes Lachen zieht von Kinderlippen wie eine bunte Fahne übers Meer. Die müde Sonne stürzt von hohen Klippen und Schwüle wiegt wie lauter Blei so schwer. Und Wolkenpanther streifen – leise, leise – in dichten Lüften. Durch die Stadt am Meer erklingt, nein, schluchzt in D-Moll eine Weise, flirrt grillengleich im Zwielicht zu mir her. Kein Schlaf erlöst heut meine matten Glieder. Mich flieht die Ruh, mich fliehn die Träume. ... |
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48 | Ariadne und Theseus | |||
Vorschautext: Ariadne steht im Abseits, den roten Faden in der Hand, den sie, naiv, in Liebe einst für ihren Theseus band. Sie wollt ihn schützen, leiten, binden, auf seinem Gang durchs Irrgemäuer: Den Minothaurus sollt‘ er finden, das vielgefürchtet‘ Ungeheuer. Sie konnte einfach nicht ersehen, dass Theseus Minothaurus IST: ... |
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47 | Das Leben ist ein Looping | |||
Vorschautext: Ich bin ein Fisch in deinem wachen Meerkatzenblick: Schnurr, mein Kater, es küsst dich die 5-vor-12... Du bist die Fliege auf meiner Nase: Ich kraus mich unter eurem Schmusen, ihr Trippelfüßchen. ... |
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46 | Zeitlose Endlichkeit | |||
Vorschautext: Unser Märchen – es liegt noch auf deinen Lippen, wispert mir von ›einst‹, erzählt von ›bald‹. Drauf erklimm ich leis den Bogen deiner Rippen: herzwärts – heimwärts, bis dein Atem in mir schallt. Eva ist aus Adams Fleisch gemacht. Ist’s denn wahr? Ist’s jetzt? Ist’s nur ein sich besinnen, denken über was vor ›Tod‹ und ›scheiden‹ lag? Stund um Stund fühl ich die süße Mär verrinnen. ›Zeitlos schön‹, sagtest Du. Schon schwärzt der Tag. Blut pulsiert und nährt die Nacht. ... |
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45 | Herbstzauberapfel | |||
Vorschautext: Ich bitt dich, Herbst, so breite mir deinen bunten Teppich aus, dass ich, was Sommer war, beschreite. Ich trag Verwunschenes nach Haus. Es prangt die Frucht, wo einst die Blüte als weißer Schleier im Geäst ihren zarten Duft versprühte und hält zehn schwarze Kerne fest. Oh Herbst, so lass mich reichlich schmecken, all jenes, was in warmem Gold gereift, ... |
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44 | Stille Nacht | |||
Vorschautext: Stille. Silberreigen. Zwischen Zweigen Winken Silberfunken. Lebenstrunken. Mond leert seine Volle Schale. Liebesmale. Zarte Fracht. Wir entsinken In die Nacht. ... |
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43 | Frühe Beutegänger | |||
Vorschautext: Das Feuer hat sich selbst verzehrt. Was war? Was bleibt? War'n jene Flammen zu heiß? Zu gierig? Oder … wir bekehrt von jenen, die die Glut verdammen? Hat man uns ›Wirklichkeit‹ gelehrt? Sind wir jetzt sehend, die wir blind uns sehend und auch weise wähnten? Was stehn wir zitternd nun im Wind, den kalte Morgenstunden gähnten? Sind wir der Hoffnung totes Kind? ... |
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42 | Dein großer Tag | |||
Vorschautext: Dein großer Tag... Wie lang ist’s her, dass wir uns mühsam deinen Weg in die Welt bahnten? Kein Glück könnte größer sein, Bärchen! Du, mein kleines-großes Wunder, und ich das warme Nest, dem du damals entschlüpftest, um fortan Tag für Tag Zauberwelten zu erkunden. ... |
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41 | November, November | |||
Vorschautext: November, November, du trüber Geist, in Netzen hängen meine Träume an nackten Ästen – ob du’s weißt? – ich fürcht‘ mich ob der kahlen Bäume. November, November, du stiller Gesell, bunt war dein jüng‘rer Bruder. Wie lachte seine Sonne hell, bracht‘ Ernte uns, gar viele Fuder. November, November, du düstrer Gast, durchwanderst Nebel-Auen, ... |
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40 | Es werden wieder Tage... | |||
Vorschautext: Wird’s jemals wieder Tage regnen, in denen Regenbögen blühn, die meine dunklen Stunden segnen, Tristesse mit Farbenpracht besprühn? Und werden Stunden zu mir wehen, in denen Sorgen vor mir fliehen? Ach, Schmerz, du wirst vor Schmerz vergehen, wenn Tränen ins Nirwana ziehen. Momente voller Glück, Geborgenheit, wo seid ihr? Hört ihr, sucht ihr bald ... |
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39 | Verschloss'nen Auges | |||
Vorschautext: Mein Leib war mir ein fernes Eiland, ringsum dein Meer, das es umtoste. War's nur ein Trugschluss? Es liebkoste allein der Wunsch den weiten Sandstrand? In diesem Jahr, das Wahnsinn schürte, in dem die Nächte uns verschlangen, hast du dies Wüten abgefangen? War ich's allein, die Durst verspürte? Wir hätten uns umkränzen sollen, mein Haar um deine Glieder winden, ... |
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38 | Tintengeküsste Briefe | |||
Vorschautext: (aus aktuellem Anlass ein älteres Werk aus meiner Schublade überarbeitet & neu aufgelegt) Wie zwinkern mir deine Worte aus jeder Zeile zu. Husch, ihr Schelme, ab hinter meine Stirn! Dort baut ihr euch eine Ameisenstraße zu meinem Herzen und von dort geht’s weiter bis in die Zehenspitzen. Wer braucht da schon Brausepulver? Zwar würd ich mich oftmals gerne faul an Waldmeister berauschen, ... |
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37 | Vom Lieben - Erinnerungen | |||
Vorschautext: Dein Kuss fragt, ob ich dich liebe. Ich lasse ihn ein Weilchen auf meinen Lippen tanzen, bevor ich ihn mit einer Antwort zu dir zurückschicke: Pflück doch dies Lachen aus meinen Augen, bevor es hellblau erblüht wie Vergissmeinnicht. Ich schüttele den Schalk aus meinem Kopf und das Haar aus meiner Stirn. ... |
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36 | Schlaf ein, mein Herz | |||
Vorschautext: Schlaf ein, mein Herz, dein letztes Beben verebbte traulich. Und ganz leis. Nimmt's himmelwärts mit sich sein Streben, Gefühle um die niemand weiß? Mich wähnt, mich dünkt dein ganzes Leben war weiter nichts als ein Sichfügen … ein stets sich nur den andren geben … und Schweigen straft dein Lieben Lügen. A.F. 11-2016 |
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35 | Liebe ist (3 Haiku) | |||
Vorschautext: Kuss auf die Augen Finger ganz eng verwoben- kein Ring verspricht mehr * Geheime Sprache zwischen liebenden Menschen sagt mehr als ein Kuss * ... |
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