Titel | ||||
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34 | Erlahmte Flügel | |||
Vorschautext: Erlahmte Flügel Stumpfes Kleid Ein Schmetterling Erliegt der Zeit Blüten zwischen Kargen Wänden Verwelken in Verlognen Händen Verstellte Blicke Herz in Scherben ... |
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33 | Gedanken in der Weihnachtszeit | |||
Vorschautext: Maria, Maria, in aller Welt Munde ist bald schon dein werdendes Kind, von ihm tragen Engel die frohe Kunde hinaus auf die Felder, wo Schafhirten sind. Maria, Maria, du musst von dem Sohne in einigen Jahren schon lassen. Denn er nimmt Gefahren – uns Sündern zum Lohne – auf sich, lässt sich von den Häschern erfassen. Jesus, oh Jesus, Maria die Gute die dich hat empfangen, geboren, geliebt, ... |
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32 | Kinder ( 3 Haiku bzw Senryu) | |||
Vorschautext: Nutella am Mund - Mama, ich küss dir 'nen Bart! Was sind Kinder süß. * Kleine Honighand - Mama, ich wärm' mich an dir! Liebe klebt ewig. * ... |
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31 | Schwarzer Falter | |||
Vorschautext: Zeit fliegt. Auf Adlerschwingen: Ist das Ziel entlegen. Auf Libellenflügeln: schillernd der Sonne entgegen. Mal gaukelt sie als Motte ums Licht, mal spielt sie uns vor als vergehe sie nicht. Mal lügt sie sich ... |
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30 | Ohne Titel | |||
Vorschautext: Der Wind, er peitscht mich hart von Osten, Ein Folterknecht, dem man gut zahlte. Das Abendrot lässt alles rosten, was einst in frischem Grün erstrahlte. Bald räkeln sich die dürren Föhren, in eine endlos schwarze Nacht. Des Käuzchens Ruf ist schon zu hören. Ein Alb hält mir zu Füßen wacht. Ich drück mich zitternd in die Mulde, die einst ein Bett im Wald gewesen. ... |
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29 | Hoffnung (Haiku) | |||
Vorschautext: Ein weißer Vogel auf satten grünen Auen- die Hoffnung stirbt nie * Ein Regenbogen spannt sich zwischen den Wolken- darüber wohnt Gott |
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28 | Die Voliere | |||
Vorschautext: Ihr Lied ist hinter goldenen Gittern verstummt. Und jenes Flügelschlagen aus vergangenen Liebestagen gelähmt. Was bleibt ist nur ein Zittern. So streckt sie sehnend, hungernd ihre Kehle gen ›Jenseits-Gittern‹, raus, ins Lichterland des nahen Heimatwaldes … doch die Hand, die sie ergriff, bezwang auch ihre Seele. Ihr leises Lied franst in die Stille. Der, den sie liebt, ist fort gestoben. ... |
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27 | Die auf Theia ritt | |||
Vorschautext: Sag, erinnerst du dich an mich, ich bin die, die vor Äonen auf Theia ritt, sich mit deiner Erde zu vermählen. Wir zwei erschafften den Mond und in Chaos, Staub und Geröll da brüteten wir durchs kosmische Jahr alles blaue Leben. ... |
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26 | Geschichte einer Liebe | |||
Vorschautext: Als unser Glas noch voll war maßen wir die Zeit an Schneckenspuren und irdene Schönheit an Libellenflügeln –doch nichts kam DIR gleich. Faun, wie entfesselt spieltest du die Fiddel, brachtest meine Saiten zur Krümmung und faltetest Dimensionen ... |
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25 | Der letzte aller Sterne | |||
Vorschautext: Den Blick nach innen wird die Erde sich ein letztes Mal in mir entfalten, bevor die Schranken, die mich halten sich heben, dass ich endlos werde. Die Hände leer, ich taste blind, vor mir gähnt dunkle Ferne. Wo du einst standst, braust nun der Wind, raubt mir den letzten aller Sterne. Und meine Lippen atmen aus, ein letztes müdes Nach-dir-fassen… ... |
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24 | Mein gläsernes Herz | |||
Vorschautext: Als deine Küsse noch auf meinen Augen ruhten, barg der Wind meinen Atem in seinen Fluten und es bog sich ein jedes Wort ins Schweigen - und es zog der Blick, der dir zu eigen, mich tief, so tief in dich ... |
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23 | Rote Brände | |||
Vorschautext: Ich treibe kraftlos. Längst erstickt dies Lebensdrängen. Kein Fieber spült mehr meine matten Nerven. Und unsre stark verzerrten Schatten werfen sich gegen all die Fäden, Stricke an denen baumelnd die Geschicke von uns zwei müden Kriegern hängen. Ich halt‘ es mit den wahren Sehnsuchtstollen, so sind‘s die Lebensvollen, die mich so berücken, die gleichfalls nehmen wie bestücken. und donnernd jeden Gipfel überrollen. ... |
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22 | verloschne kerzen | |||
Vorschautext: tränen tanzen welke blüten röten scheu das urgestein marmorwange toter engel fügt sich in den reigen ein. einsamkeit sieh meine farben tropf mich ... |
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21 | Es wispert "Abschied" | |||
Vorschautext: Flocken fallen stumm und sachte, obschon der Mai von Sommer kündet. Als ob versteckter Herbst es brachte, dass Frühlingsfreud im Winter mündet. So zeugt des Pfingstfests hellste Blüte in aller Pracht von Sterblichkeit … zart rieselt Schnee als Sterbekleid, dass er Erinnerung behüte. Es wispert „Abschied“ wie von Ferne… zwei Füße, die schon nicht mehr sind… ... |
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20 | Engel | |||
Vorschautext: Am Wünschen und Nichtfassenwollen, was unter Gottes Blick geschah, am Sehnen und am Missverstehen bin ich verzweifelt. Tage gehen in Wochen über – deren Schar lässt Mond um Mond wie Rubel rollen. Mein Engel, in diffusen Augenblicken, die aus dem Zug der Zeit sich lehnen, kann sich mein Blick zum Himmel dehnen. Hilf mir, dem Denken zu entrücken! ... |
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19 | Lache! | |||
Vorschautext: Wie lang ist's her, dass dein Lachen in mein Ohr kullerte? Wie weit liegt's zurück, dass der Klang deiner Stimme mir über den Scheitel strich, meine Wangen benetzte, um dann an meiner Schulter zu ruhn. Schwinge, Ton, küss mein Gemüt! Möge die letzte Silbe nie verebben. ... |
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18 | Der Eine | |||
Vorschautext: Hat es dich im Schatten meiner Wimpern gefroren? Konnte dich meine Haut nicht beflügeln? Ich weiß, mein Blick gab dich nicht frei… War es mir denn verboten deinen Willen zu satteln und dein Ungemach zu zügeln? Was für mich grad begann war für dich längst…vorbei. ... |
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17 | 19xx | |||
Vorschautext: Dies ist aus den 90-er Jahren. Es fiel mir auf einem vergilbten Zettel aus einem alten verstaubten Tagebuch undatiert entgegen. Plötzlich waren so unglaublich viele Jahre vergangen. Ich war wieder plötzlich wieder ein Mädchen und weinte. 19XX: ICH HATTE HUNGER und wusste es nicht. Hunger nach mehr Gerechtigkeit. Jetzt, da ich ihn nicht stillen kann, rechtelos, verkannt ERKENNE ich ICH HATTE SEHNSUCHT und wusste es nicht, Sensucht nach Liebe. ... |
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16 | Ich wünschte mir: ein Wort | |||
Vorschautext: Wasserfall, ich hör dein Brausen, Tosen, Rauschen, ich habe mich – du glaubst nicht wie! – doch bloß gesehnt nach seiner Stimme, die mir lieb und traut war hab‘s bittend, fragend, flehend oft erwähnt. Waldesrand, ich hör dein Rauschen, Knistern, Rascheln Ich habe mich – voll Schmerz – so sehr verzehrt nach seinem Lachen, seinen Sätzen, ach, nur Worten… war dieser Wunsch zu viel, zu groß , war er … verkehrt? Blumenmeer ich hör dein Summen, Singen, Kosen ... |
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15 | Dieses Wort | |||
Vorschautext: Ein Wort durchtrennte alle dunklen Weben als weit entfernten Lippen es entstiegen. Es sirrte, flirrte, herzte – drauf ist’s sachte libellengleich in Lüfte aufgestiegen. Wie zarte Daunenfedern, Seifenblasen, wie Pusteblumenschirmchen, Mückenschwärme, durchquerte es selbst dunkle Wolkenfelder mit seiner Wahrheit, Licht und Wärme. Ein Wort, ein Wort, es flog libellengleich, ein Wort .. ein tiefes, großes Wort es hing ... |
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