Titel | ||||
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1008 | Ein Leben | |||
Vorschautext: Man hat nur ein Leben! ist mit nichts zu vergleichen. Die Farbkleckse geben, selten die Fahrtrichtung vor. Was wir so meinen, vielleicht im geheimen, dringt selten ins Ohr. Wer mags Schicksal schon weben? und seis zum erbleichen. Wie oft liegt man daneben ... |
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1007 | Klick Klack | |||
Vorschautext: Klick Klack Klick Klack Klingt der Stöckelschuh Klick Klack Klick Klack Klingts in Ohren immerzu Klick Klack Klick Klack Stossen Glässer an zum Prost Klick Klack Klick Klack Der Wind durch Zweige bläst ... |
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1006 | Eiszeit | |||
Vorschautext: Wenn Handschuhe sich verkriechen und die Mütze fällt vom Kopf; dann wird es wohl daran liegen, das die Eiszeit schwingt den Zopf. Auch die Schals, die sich verbiegen, die wollen garnicht fort. Man will so gern im Warmen liegen, wünscht sich die Eiszeit weg. Die Winde wehen eisig. Es bibbert jedes Wort. ... |
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1005 | Leise Salbung | |||
Vorschautext: Kein Gebet kann besser salben, als ein Flüsterton von dir. Und würden auch die Hasen kalben; du schenktest dich nur mir. Für mich bist du der wärmste West, ein heisser Brand der nie verlöscht. Und sässest du im Wespennest, die Wespen wären Blitzgeflasht. |
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1004 | Es gibt sie noch | |||
Vorschautext: Es gibt sie noch, in kleinen Verstecken, wo sich die Gedanken, liebevoll tummeln. Und sich ganz unerwartet raus schummeln, bis sie erreichen, die offenen Ecken. Manchmal im Bart, da hört man sie grummeln, um sich vielleicht, an den Schultern zu necken. Wie seltsam und gut, sie immer noch schmecken; bis sie sich tief, in Poren vermummeln. Dabei wolln sie frei sein, wie Flusen im Wind; und sich dabei offenbaren am Mund. ... |
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1003 | Das Kind | |||
Vorschautext: Es ist Nacht, wohl viertel drei, da pocht es laut an meiner Tür. Wer mag das sein? Bei aller Treu! und was will der fremde Gast von mir. Ich schleich heraus, bekleidet ganz dezent. Mach wirklich leis die Türe auf. Sehe nur, wie jemand rennt; schon schaue ich, entsetzt darauf: Vor meiner Tür liegt eine Wiege und der Inhalt, meine Güte - ... |
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1002 | Aderbrand | |||
Vorschautext: An Stricken hängt die Hoffnung fest, als hätt man sie geklebt, gepresst. Und das Glück hängt in den Knoten, wie ein Wink von Hundepfoten. Am Galgen schaut der starre Kopf. Ein Unglücksnarr! Ein armer Tropf! den man klug geschoren hat. Nun hängt er so, ganz aalesglatt. Doch beflissen zählen Scheitel: hartes Silber im Geldbeutel. Die Tage sind so arbeitsam, ... |
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1001 | Prosaische Hände | |||
Vorschautext: Prosaische Hände, spitzfindiger Mund. Das Haar im Gebände, das Lachen gesund. Der Atem: Gesandter vom fliegendem Wort. Was ist schon galanter, als streichelnder Sport? Vom Dasein die Brücken, sie reichen so weit. ... |
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1000 | Der Duft | |||
Vorschautext: Schlaftrunkenes Röslein! dein duftendes Möslein, raubt mir sämtliche Sinne. Wie sie lauert die Spinne, auf gemusterten Laken. Da verliert Betragen. Wie soll man wiederstehn, bei so sündigen drehn, wo das Röslein doch wartet? Mein Herz pumpert und startet. Da gibts nur eins: Das wagen. |
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999 | Blaublond | |||
Vorschautext: Stürme im Bart Blaublonder Mund Augen in Fahrt Gürtel am Bund Stürme im Mund Augen am Bart Gürtel in Fahrt Blaublonder Mund Blaublonde Fahrt Stürme im Mund ... |
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998 | Verrat mir nicht | |||
Vorschautext: Verrat mir nicht den Namen. Verrat mir nicht Gefühle. Verrat mir nicht die Spiele. Verrat mir nichts von Damen. Verrat mir nichts von Schönen. Verrat mir nichts von spüren. Verrat mir nichts von Führen. Verrat mir nichts von Genen. Ich will dich selbst entdecken und ein Geheimnis binden. ... |
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997 | Polterabend | |||
Vorschautext: Im Flug der Krug, an Wand zerschellte; und es lachte, weil es krachte: hopsfidele Meute. Noch kamen Gäste zu dem Feste, die das Geschirr, ganz irr, auf den Boden warfen. So ein Gepolter. Ohrenfolter. Und mit dabei: der Schrei von ihr. Denn mit Fluch, ging auch zu Bruch: Frisch geschenkte Vase. ... |
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996 | Liebeslied für Göttinnen | |||
Vorschautext: Komm und liebe mich jetzt! Ansonsten nie. Halt mich besetzt, im verlangendem wie. Gib dich mir zum Genuss - göttliche Göre. Heut begehre ich dein, dein ist die Ehre. Lieb ich dich: vom Kopf, bis unter das Knie. Damit ich verjage, all meine Leere. Das sich an dir, meine Seele betöre; denn nur heute, gebe ich Garantie. Die Nacht ist zu kurz, um dich zu begehren. Der Tag nicht hell genug. Ums Fleisch zu nähren. ... |
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995 | So muss es sein | |||
Vorschautext: Kinderfragen, reinste Plagen. Doch so muss es sein. Und, wie sie in Ohren lagen, da beginnt die Pein. Antwort suchen. Antwort finden. Ach, wie sagt mans fein. Muss man sich jetzt wirklich schinden: nein, nein, nein, nein, nein. Die Kinder hören gerne zu, machen ihren reim. ... |
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994 | Im Schlummer | |||
Vorschautext: Im Schlummer liegt das liebe Kind! und atmet Zug um Zug. Sein Brustkorb hebt sich wohlgesinnt, ein sachter Vogelflug. So Schlummer süss: du Wonnefratz! das ich erheitert bin. In dir da haben Träume Platz, als schönsten Hauptgewinn. |
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993 | Falsche Treue | |||
Vorschautext: Von Schwanenliebe will ich nicht sprechen, auch wenn dein weisser Hals, mich sehr betört. Was bringt es schon, wenn man zu Mondsternen schwört? Du wirst es nicht schaffen, mein Herz zu brechen. Versuch dich nur! mit kokettieren, stechen. Ich hab im stillen, schon lang, dein herz verhört. Ich will dir sagen, was mich an dir stört: Es sind die falschen, süssen Versprechen. Du kannst mich strafen: mit deinen Blicken. Doch ich habe dein Feuer, mir schon entseelt. ... |
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992 | Am offnem Fenster | |||
Vorschautext: Die flüsternde Stille, an fliegenden Flüssen, im tanzendem Wind; wo Riesen, auf schwebenden Federn noch reisen, geben Wolken Zeitung: dass alle Tatsachen, schon Sachdaten sind. Die Dunkelheit, schlüpft aus ihren Löchern, deckt alle Seelen und Herzen, watteweich zu. Die brüllenden Bäume, ein weinender Mond - Unter den gedeckten Dächern, werden die Nerven, mit Mundöl besohlt. Am offnem Fenster, ziehen Tage vorüber, ... |
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991 | Szene Glück | |||
Vorschautext: Das Glück ist ausgebüxt, vielleicht nach Buxtehude. Doch, wenn du mich jetzt drückst, kommt es zurück, das Gute. Komm mach 'ne Küsschen - Schnute, da wird das Glück verrückt. Schon hockt's, in unsrer Stube und hat sich aufgeschmückt. Ich bin dein Widerspruch! und auch oft dein Szene - Glück. ... |
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990 | Bücher | |||
Vorschautext: Die Bücher sind geschrieben, das wir ihren Inhalt lieben. Ob Krimi oder Fantasie. Ob Gegenwart, gar Utopie... Und für alle Lyrikfreunde, die die Sprachkunst stets vereinte, trifft man sich an einem Ort, schreibt Gedanken, Wort für Wort, für den Austausch nieder. Wie sie wachsen, diese Lieder: Melodisch weich und manchmal hart. ... |
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989 | Die kleine Handlaus | |||
Vorschautext: Es fährt die kleine Handlaus, mal raus zu ihrem Landhaus, in einem Ruderboot; und wird ganz Puderrot, von Spiegelsonnen, Fahrt und Wind; und fragt sich, wo die Wonnen sind. Die Wonnen sind als Fohlen kesser, rennen, holen Kohlenfässer. Und, wie's am Ende folgen wird, wenn man sich in Wolken irrt, wenn Wellen werden Fetzen, ... |
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