Titel | ||||
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888 | Mehr will ich nicht | |||
Vorschautext: Im Köpfchen du! Im Köpfchen ich! und alles voller Zuversicht. Mehr will ich nicht. Es schläft sich süss, mit Schulterkuss; und dem verstecktem Zwinkerblick. Da tanzt im Herz, ein Glühwurmlicht. Seele atmet jene Wärme, das man behütet sicher ist. Mehr braucht es nicht. ... |
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887 | Sächsin | |||
Vorschautext: O Sächsin du Schöne! Prinzessin der Nacht! Schleichst um Liebespracht, wonach ich mich sehne. Schenk ich dir zwei Söhne, oder Mädlein sacht? Hab am Herzen gewacht. Geküsst die Strähne. Elegant ist dein Gang; und wer dein Blut trank, ... |
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886 | Das Räumchen | |||
Vorschautext: Musäus " Muschirumiräumchen " ist ein rosa Weltgewölk. dass das Erdenholzgebälk sich lieb vernascht am Träumchen. Da wird vor Neid das Mondpferd welk und späht verschämt zum Zäumchen. Der Voyeur reibt seine Däumchen und spielt am Hosenställchen. |
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885 | Die OP | |||
Vorschautext: Sie hatte eine Liste, wo sie stand die Sorge. Ich hab zu kleine Brüste; und die Wärzchen - Forke. Sie sparte wie besessen, mit allem Ach und Weh! Sie sparte auch beim Essen, nur für diese Brust - OP. Das Silikon ist teuer, das es gar schmerzt im Ohr. ... |
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884 | Hund ohne Namen | |||
Vorschautext: Da gibt es dieses Hündchen. So eines ohne Namen und es trägt an Hüften, schon ein hölzern Rahmen. Es staunen viele Herren und auch so viele Damen, die einfach so zum Schauen, zum Schauen nur ankamen. Und hinten waren Räder, die fröhlich sich benahmen, und als sie sich so zärtlich, durch das Erdreich kramen. Da hörte man die Stimmen: " Gott segne dich! und Amen. " Das Hündchen ohne Namen, woher mag es bloss stammen? Die Räder hieltens Hündchen: so wohlgerecht zusammen. Sein Fell ist Kupferfleckig, als stände Sand in Flammen. ... |
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883 | Königind der Elfen | |||
Vorschautext: Die Kutsche wird gezogen, von einem Nashornkäfer; und schwingt wie Wellenwogen, so sanft auf Erdenboden. Und wars am Siebenschläfer, als sich auf Brücken Pfoten, wie Teppiche ausrollten; und Wolfschor kam gestoben. Pfeilfrösche kamen, trugen: Seerosenschöne Bögen. ... |
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882 | Der Kuss der Frösche | |||
Vorschautext: Mit etwas Glück wurde man ausgeschissen; und lebte. Überlebte...... Man sieht sie nicht, in ihren Tümpeln, wo sie so lauern: sanft und still. Man sieht die Farben. Bunte Wimpeln, wie sie betäuben: schnell und schrill. Schon kommt rasant: die lange Zunge, die dich einrollt, ganz pelzig, warm. So wenig Luft, gibt her die Lunge; ... |
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881 | Der Unfall | |||
Vorschautext: Der Reifen platzte mit Geknalle, so wie ein wütendes Gewehr. Die Fahrbahn, eine Schlingerfalle; und Tonnen flogen rings umher. Der schwere LKW, er kam zum Halten, in einem, still gelegtem Werk. Türen, Tore, tat er spalten. Dann sah man nur noch: Trümmerberg. Zwei Körper lagen ohne Regung, in der Kabine eingeklemmt. ... |
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880 | Man sah in Sternen | |||
Vorschautext: Ich müsste meine eigene Hölle haben für den Zorn, meine Hölle für Hochmut, und die Hölle der Zärtlichkeit; ein ganzes Konzert von Höllen. ( Arthur Rimbaud ) Sie schliefen miteinander, in dieser regennassen Nacht. Patricia roch nach Oleander. Maurice war aufgewacht. Man sah in Sternen Farben. ... |
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879 | Die Anzeige | |||
Vorschautext: Fahrer gesucht. Für Überland - Transporte. Bezahlung gut. Freies Wochenende. Kommen sie zu uns, auf das Gelände. Wir freuen uns, auf ihre lieben Worte. Sie haben Zeit, das man erleben könnte: Natur und Freiheit. Greifbar, so behende. Wir kümmern uns, um die Lebensstände, das sich Zeit und Ordnung wieder fände. Wir brechen auch Pünktlichkeits - Rekorde. Suchen Männer, Frauen, jede Sorte. ... |
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878 | Vor dem Haus | |||
Vorschautext: Der Tag zeigt sich so gnädig und schliesst die Himmelsschleuse. Und genauso ebenbürtig, raschelt es im Gras so leise. Doch vor dem Haus ein Poltern, ein unbekanntes schlagen, als wollt man schweres Schultern und sich ächzend, mühsam plagen. Man spähte aus dem Fenster; und sah die bunte Rotte. ... |
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877 | Conny | |||
Vorschautext: Die Stärke des Charakters, hebt sich in bestimmten Situationen hervor. In Stapeln lag das trockne Holz, in einer Wetterfesten Plane. Und in einer Pfanne, duftend schmolz: Kleingeschälte Eichelspane. Und Conny sah dem Rauche nach, der schwebend leicht zum Himmel wuchs; ... |
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876 | Das Angebot | |||
Vorschautext: Um Freiheit zu erlangen, soll er dort anfangen. Denn hinter Gitterstäben, ists ein karges leben. Er fügte sich dem Leiter, sprach schon beinah heiter: " Das ist wohl Freiheits - Segen! Ich hab nichts dagegen. " |
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875 | Rondeau | |||
Vorschautext: Patricia und Maurice, sie wären fast gesunken, in einem Tümpelloch, das fürchterlich gestunken. Sie sahen einen Frosch, der einen Baumstamm schluckte, in der Sonne dörrte, als würde er sich wenden; und Paricia, die wirklich dreifach spuckte, war froh, das der Frosch, sein Leben tat beenden. Sie waren verdreckt, von Fuss bis an die Hüften: von dunklem, schwarzem Schleim, das sie äsend mieften. Als ob die Tümpelblasen, gar schon reden könnten. Patricia war froh, das Frosch, Leben tat beenden. |
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874 | Rondeau | |||
Vorschautext: Man hatte nichts gegessen, nichts getrunken; und überall, der Echoruf der Unken; der in die Seele drang, und sie fast schwärzte. Und überall entstanden: Brühen, Tunken, die jedem schon, das atmen, schwer verscherzte. Und schlug das Herz, nicht erste Feuerfunken, im lautem Kreis der Sümpfe? Kein Feuer brennt. Maurice hat abgewunken, bis ihn Patricia: lieb und zärtlich herzte. Dann ist Maurice: matt auf die Knie gesunken und sprach verwirrt: " Wir sind die eignen Ärzte! " ... |
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873 | Im Spiegellicht des Mondes | |||
Vorschautext: Verführerischer Moment, im Spiegellicht de Mondes, der wie Ball auf Wasser glänzt. Am Ufer unter Steinen, spielen die Salamander: Bewegungslose Stille. Die Wellen schlagen plätschernd an ewig dürstende Zweige. Umschmeicheln sie, auf Reise. ... |
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872 | Perspektive | |||
Vorschautext: Ich darf es nicht schliessen, das sündige Türchen, das rosige Mündchen, denn sie will ein Hütchen. Doch trag ich den Schlüssel, am Körper gern offen. Wir teilen die Küsse, bis wir so erliegen. |
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871 | Schlappernacht | |||
Vorschautext: Wie ist's mir sonnig im Gemüte, in dieser hehren Schlappernacht. Und keine Seelenpein sich mühte, so das mein Herz: weinfleckig lacht. Auf meinem Herzen liegt, bester Wein; so wie die Wahrheit: trunken, froh. Komm mein Freund! und schlage ein, weil jed's Ärgernis, im Schnellflug floh. Es braucht Zeit, kein Stall zum Rasten - auf Fusswegen, liegt das Lächeln bar. ... |
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870 | Jedes Herz braucht eigen Lied | |||
Vorschautext: Komm zieh mit mir an einem Strang, wenn dir im Herz der Frieden blüht! Dann bleibt das Blut, wies Meer im Gang, und jede Angst, sich schnell verzieht. Komm reit mir auf der Stirn entlang! das mir der Kopf voll Süsse glüht. Und gib mein Herz, deinen Gesang, denn jedes Herz braucht eigen Lied. |
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869 | Auf Stunden dir vertagen | |||
Vorschautext: Wenn du zum ersten mal, bei mir um mich, ganz ehrlich weinst. Mach ich mein Herz zum Saal, das du mein Ich, nie mehr verneinst. Doch spiele nicht, um zu bekommen! das wäre eine schlimme Sache. Mein Herz wird gern mit Glück genommen; sonst werden Träume meine Rache! Ich will Wälder in mir tragen; und einen goldnen, bunten Herbst. ... |
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