Titel | ||||
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341 | Sehnsucht | |||
Vorschautext: Wenn wir dem Monde zugewandt, In Köpfen wie in Wolken wohnen, Und mein Herz nur dir verwandt, Schlägt unter den Millionen; Ja, so glüht der Zaubermond in Brüsten, Es hebt und senkt die Nacht das Herz, Wahrlich unter tausend Lüsten, Lohnest du allein den Schmerz. Denn weh tut wenn er sich verfestigt: Sehnsuchtsschmelz und Sehnsuchtsguss! In mir pocht die Welt geschäftig, ... |
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340 | Wintermeer | |||
Vorschautext: Wintermeer Am Meeresgrund sehn wir uns wieder, Dort wo der Sand im Wasser staubt, Die Tiefe schaukelt uns're Glieder Gespenstischer als wir geglaubt. Am Grund verstiebt der Sand der Seele, Und allen Ballast schluckt das Blau, An Häfen einsam steh'n die Pfähle, Und auf dem Land die Städte grau. |
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339 | Ins Herz getauchte Leidenschaft (An die Dichtkunst II) | |||
Vorschautext: Seit ich Kind und jung an Jahren, Schrieb die Seele ich nach Haus, Auf soll man die Gedichte bahren, Wandert mir der Ursprung aus. Das Herz getaucht ins Tintenblau, Der Geist die Feder in der Hand, Erschlichen von dem schönen Pfau, Als in dem Zoo er vor mir stand; So schrieb des Werkzeugs zugänglich, Aus mir heraus mein Innerlich' Verzaubert Verse auf das Blatt, ... |
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338 | Nachtnatur | |||
Vorschautext: Schwarz klebt an den stolzen Birken, Mein Blick getrübt vom Dämmerkleid, Sehnsucht will in Herzen wirken, So wird die enge Brust mir weit. Ein Hauch nur von gekühlten Seen, Rührt im stillen Dunkel mich, Es liegt der Tag spät in den Wehen, Die Nacht entbunden, schließt er sich. Ach und Weh sind längst vergessen, Prangt der seelenweiße Mond, ... |
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337 | Spiegelbild | |||
Vorschautext: Ich war im Wald Und Sah das Leben Sich spiegeln in der Bäche Blau, Mich unbemalt Zurück gegeben, Fand ich in den Wassern grau. Und von der Bäume hohen Kronen Fiel auf mich der Blätter Glück, Ausgezogen aus den Ästen wohnen, Spiegelnd sie in meinem Blick. ... |
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336 | Was ist Schönheit? | |||
Vorschautext: Sitzt Lust im Blicke, glänzt die Seele Durch der Augen tiefes Tor, Und es klettern die Geschicke, aus der Kehle Zu dem Munde hoch empor. Worte wären jetzt zu sprechen, Doch kein Wort trifft es so klar, Wie mein Staunen, das nicht brechen Und nicht enden will, fürwahr. Bald schläft das Bild im Herzen, bald Ach das in ganzer Schönheit stand, ... |
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335 | Nicht alle Kinderaugenrätsel | |||
Vorschautext: Nicht alle Kinderaugenrätsel Sterben in erwachs'nen Augen, Nur der Blick vollzieht den Wechsel, Woran wir nach den Jahren glauben. Nicht allem Kinderstirnenschweiß Werden wir getrost entrinnen, Auf uns sitzt das Leben heiß, Voll Fieberangst darinnen! Nicht alles erste Kinderschauen, Welkt in der Gewohnheit Vase; ... |
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334 | Allein das Wissen ist zu wenig | |||
Vorschautext: Wir seh'n nicht immer was wir wollten, Wenn in die Welt hinaus wir blicken, Was selbstverständlich hat gegolten, Spricht mit Nein, auch wenn wir nicken. Uns fasst der Tod mit kalten Händen, Vielfältig will er in uns weinen, Dass nie daran Gewöhnung fänden, Welche sich am Leben meinen. Gestern war, auch heut' noch ist, Wer sorgt wohl, dass du morgen bist? ... |
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333 | Ich widme dieses Gedicht allen Opfern sexueller Gewalt | |||
Vorschautext: Ermittlungsverfahren gegen...(meinen Vater) wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern In Familien wohnt der Schrecken, Krabbelt unter Kinderdecken, Hat uns're Unschuld angerührt, Tief am Geschlechte uns berührt. Wir sind Kinder und wir warnen, Wie sich mit der Obhut tarnen, Manche die nur nackt uns lieben, Denen Lust wir sind den Trieben. ... |
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332 | Mondnacht | |||
Vorschautext: Schwarz schläft die Erdenstirn, Darauf der Sterne gelbes Prangen, Und wieder fühl gleich dem Gestirn, Ich leuchtend klar mein Urverlangen. Lass alles los und ganz, mein Herz; Gesunde in den Himmeln weit, Und Nächte balsamierter Schmerz Wird endlich auch einmal befreit. Schau auf zum seelenweißen Mond, Dem Zauberball, der dich durchdringt, ... |
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331 | Krokus | |||
Vorschautext: Stehest bunt an Wegesrändern, Wagest deutsches Land zu ändern, Und blühst ohn' Urteil und Gericht, Auf meiner Wiese im Gedicht. Lila, gelb, weiß, blau am Kopfe, Streckst gen Himmel du den Schopfe, Und öffnest deine Blütenpracht Vor meinen Augen, unbewacht. Vertrauest in der Blüte ganz, Verletzlich einer Welt dich an, ... |
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330 | Kritik | |||
Vorschautext: Der Kritik Quell ist eig'ner Urteilssinn; Der alle Sinn' zur Bühn' führt hin, Wann immer nimmt dein Herz ihn an, Dann immer reifst du Mensch daran. |
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329 | Zwei Väter (An Deutschland 2019) | |||
Vorschautext: Ich kam durch eines Mannes Samen, Zu der Welt und meinem Namen, Doch formte mich ein zweiter Schoß, Nach Vater Staates Vorbild groß. Dass durch den Vers es zu euch spricht, Zweier Väter Kind bin ich! Ich sah Schulen schon auf Kindergärten warten, Wie auf die Ernte, reife Frucht im Garten. Und wie Väter gestalteten Lehrer uns Um, in Erziehung rechten Tuns. ... |
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328 | Alles steht geschrieben | |||
Vorschautext: Alles steht geschrieben, Wie Bücher liest sich die Natur, und was im Auge uns geblieben, entfaltet seine Wahrheit pur! Alles steht geschrieben, In Kapiteln fühlt das Herz, Der Wochen Tage Sieben, siebenseitig Lust und Schmerz! Alles steht bereits geschrieben, Bedenkt, wonach den Sinn ihr richtet, ... |
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327 | Ist's Leben, das mir alles heisst | |||
Vorschautext: Berührt mich tief die Welt im Geist, Wie wenn nach Hauch ihr Dasein greift, Ist Welt gesät ins Herz, gereift; Ist's Leben das mir alles heisst! |
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326 | Kinderkraft | |||
Vorschautext: In den Adern knistert Feuer, In dem Herzen brennt die Glut, In der Nacht, welch Ungeheuer! An dem Tag, welch Löwenmut! Durch die Arme strömt der Wille, Durch den Kopf der Plan dazu, Und aus einer Wunderstille, Ruft die Welt im Herz: Nun tu. Hand für Hand bewegt ein Staunen, Das sich tief im Herz gebar, ... |
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325 | Alle Nacht ist wesentlich | |||
Vorschautext: Hindurch die Dämmerung gesehen, In eines Mondes spät' Geleuchte. Sah wie an Tages letzten Wehen, Daran die Nachtgeburt schon zeuchte. Hin zu Gestirnen meinen Blick, Und eine Sehnsucht so gejagt, Ach, nimmer kehrt jemals zurück, Was aus Vergangenheiten ragt. Wie bittersüß schmeckt Unerreichbarkeit; An Sternen hängt das Auge fest, ... |
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324 | Verlassen Schoß und Hort | |||
Vorschautext: Der Lippe erstes Wort: Ist Greinen. Der Träne erster Ort: Ist Weinen. Verlassen Schoß und Hort, So fährt das Leben fort. Des Herzens erster Drang: Ist Wärme. Ein in den Armen halten lang: Geliebt und gerne. ... |
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323 | Wie Wellen | |||
Vorschautext: Wie Wellen an die Strände preschen, Im Überschlag das Wasser dreschen, Zerschellend vor den Küsten sterben, und neu im Meer geboren werden. Wie Wellen an den Stürmen wachsen, Tobend dieser Welt gewachsen, Stets neben sich Geschwister wissen Nichts wie den ersten Sturm vermissen. Wie Wellen nach den Wettern leben, Der Ordnung tanzend sich ergeben, ... |
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322 | Sonnenuntergang | |||
Vorschautext: Wie eine Geisel halt' ich im Braun meiner Augen der Sonne letzte Strahlen spiegelnd gefangen. Doch die Dämmerung ahnend, verstirbt in Pupillen die lichte Gewalt. So auch möchte ich versterben, mich strahlend durch den Äther tasten, hin zum letzten deiner Blicke und durch ihn dein Herz erwärmend, als dein Wohlgefühl vergehen. |
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