Titel | ||||
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388 | Manchmal-Poesie | 28.10.19 | ||
Vorschautext: Wo sich bedachte Wörter mischen, ob warm, ob kalt, ob jung, ob alt, ob böse oder lieblich sie; blitzt unverhofft ein Vers dazwischen. – Manchmal nennt man dies dann Poesie. Copyright © da Hihö 2014 |
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387 | Manches Mal | 28.10.19 | ||
Vorschautext: Manches Mal wär ich gerne wie einst, ein kleiner Knabe: Bekäme schöne Schokoladensterne oder manch andre süße Gabe. Fühlte wieder wie ein Kind, niemand tät mir was zuleide. Pflückte Blumen froh im Sommerwind und tanzte mit den Schafen auf der Weide. Tauschte dafür gerne Geld auch und Verstand, verzichtete auf das, was hinter finstren Türen. ... |
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386 | Ling Lung Lang, der Schmetterling | 27.10.19 | ||
Vorschautext: Die Nachbarn des Ling Lung Lang warteten tagtäglich bang, daß die Sonne nieder ginge und der letzte Ton verklinge, da nachts noch nie ein Laut zu ihnen drang. Denn es schmetterte Herr Lung Lang Ling bevor er in die Dusche ging ins Morgenrot seinen Gesang: Und schmetterte Tag um Tag – und dies jahrelang! Bald nannte man ihn deshalb „Schmetterling“. ... |
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385 | LEHRBEAMTE | 27.10.19 | ||
Vorschautext: (Aphorismus) Arrogante überhebliche Schergen eines hin und hin menschenverachtenden Staates, der nicht scheut, Tag um Tag gewalttätig all kindliche Unschuld, Fantasie und Kreativität aus den Köpfchen zu treiben, nur um Zahlen und Buchstaben anstatt Mitgefühl, Erbarmen und Menschlichkeit einzunisten um aus Lernende Leere, anstatt Gelehrte, zu machen. ... |
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384 | LEBE JETZT! | 27.10.19 | ||
Vorschautext: (Aphorismus) Fülle uns, mein Freund, nochmal die Gläser, wir leben ja nur heut’ und allzuschnell entflieht das endlich’ Leben uns und jedem – sei er noch so reich, klug oder landesweit berühmt; selbst Heiligkeit hat keinem noch geholfen – lange schon sind alle sie den letzten Weg gegangen. Nur das Jetzt und Hier ist unser einzig’ wahres Leben; selbst Nachruhm gibt nicht eine Stunde uns zurück. ... |
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383 | Land ohne Grenze … | 27.10.19 | ||
Vorschautext: Buchstaben und Zahlen(des), Einweisen(des) oder Ausweisen(des)? ins fremde Land ohne Grenze, am Rand. Fremde neue Abhängigkeit, noch unbefreit, noch unbereut. Im Land ohne Grenze wird man erneut! Frauen an der Straße heben die Röcke wie zum Gruß mal eben. Viel zu nahe dem Schlagbaum. Als rare gefahrvolle billige Ware. ... |
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382 | Krieg den Jägern | 26.10.19 | ||
Vorschautext: (gegen Mordlust und Habgier wider Mensch und Tier) Ach, die Sonne sinkt danieder in den Fluten. Wer wollte da nicht gerne mitverbluten? Hin zum Westen, hin zum Guten? Wo Tugend und Moral längst umgebracht, wo Freiheit schon lange sagt: „Gute Nacht!“ Und wieder ruft man: „Waidmanns Heil!“ Schwarze, Weiße ! Alle! Alle nehmen teil … ... |
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381 | Krieg | 26.10.19 | ||
Vorschautext: Die einen zählen, die anderen fallen. Die einen befehlen, die anderen zahlen. Die einen profilieren, die anderen krepieren. Nichts Besonderes, außer Mord im Akkord, sozusagen: Mordakkord Ist Gewalt denn je gerecht? ... |
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380 | Kleine autodidaktische Bemerkung | 26.10.19 | ||
Vorschautext: Als Autodidakt bin ich wer, der sich stets bildet; und nicht mehr. Also wurd’ mir nie was vorgesprochen; zu Prüfungen kam ich nie gekrochen. Doch allzeit ist’s mein Bestreben, allein Bestes von mir zu geben. Wo ein Schlauer mich bestärkt, hat manch andrer nichts gemerkt. Solch einer wird niemals was sehn; wohl auch den Schlußsatz nie verstehn. Doch die Sprache gehört ja allen Leut’ ... |
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379 | Klapp trara, die Tiere | 26.10.19 | ||
Vorschautext: Amselmann und Meise, zwitscherten recht leise. Man erkannt’ es an der Weise: Es ging um eine Hochzeitsreise. Ein Storch, der hat zwei Beine: zum Stehn braucht er das eine. Was von fern ist schwer zu sehn; das zweite Bein nimmt er zum Gehn. Zwei Hunde flogen übers Haus der eine sah schon müde aus, ... |
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378 | Klapp trara, ’s ist Brandalarm | 25.10.19 | ||
Vorschautext: Klapphornverse gibt’s in ‘zig Variationen, weil sie amüsant sind und sich lohnen. So hab auch ich ganz ungeniert ein paar Verslein hingeschmiert: Vielleicht mach’ ich bald nix anders mehr, weil’s so schön ist – und außerdem klappert’s schwer! ***** Zwei Knaben klappern mit ihrem Horn, der eine hinten, der andre vorn. Auch in der Mitte klappert’s! Was soll das bloß? Es brennt im Dorf! Heut‘ ist was los! ... |
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377 | Kausalität | 25.10.19 | ||
Vorschautext: Schmetterlinge sah man mit den Flügeln schlagen als wollten sie zum ersten Mal das Fliegen wagen. Doch da erschrak des Windes Kindeskind, und eilig lief es fort geschwind. So rasend schnell stob es von dannen, daß andre Windeskinder Lust am Spiel gewannen. Sie tanzten, rauschten, pfiffen, – sausten übers Land. Später wurden sie Orkan, Taifun und Sturm genannt. Copyright © da Hihö ... |
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376 | Kämpfers kleiner Abgesang | 25.10.19 | ||
Vorschautext: Das Leben ist mir nur Müh und Plag, weshalb ich so nicht länger leben mag. Vom Dasein gänzlich ausgeschunden ist mein Leib übersäht mit Schrunden. Wird’s mir auch gar schwer auf Erden. Fällt's mir doch nicht leicht zu sterben! Auch meine Seele ist voll tiefer Kerben, darum HERR, laß mich endlich sterben! Copyright © da Hihö ... |
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375 | Inventur | 25.10.19 | ||
Vorschautext: Sturmgepeitschtes zorniges Aufschäumen der Wogen des Glücks. Wenn auch im Tränentuch noch Zuversicht keimt und die Hoffnung gierig stumpfen Blicks nach der Vergangenheit schielt. Mit den freudlosen Augen unreifer Gleichgültigkeiten, ... |
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374 | Inanna! Königin | 24.10.19 | ||
Vorschautext: (Nach einem Gebet auf sumerischen Tontafel - 4000 v. Chr.) Zur Königin des Seins. Zu Inanna hin – wir kommen! Du, Königin der Schönheit. Zu dir wir kommen. Oh Königin der Lust. Oh Einzige – wir kommen! ... |
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373 | Herbstnacht | 24.10.19 | ||
Vorschautext: Wind in den Ästen, je erzitternder Bäume und düster werdende Räume; … zugeknöpft sind Röcke wie Westen. Am Ende der Häuser winden sich verborgene Gassen zwischen steinig-holprigen Straßen; … und hastet eilig ein später Kartäuser. Dumpf warnt fernes Beben und keiner mag nunmehr gerne ... |
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372 | Herbstdoppel | 24.10.19 | ||
Vorschautext: * Herbe Erste Stürme Regnen uns bunt Bemalte müde Blätter Sowie hunderttausendfach Tolle Farben in das nebelgraue Land – – – Trotz erster Fröste in der Nacht und Schwerer Nebelschwaden Bringst Freude du Rundum uns ... |
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371 | GEERBTE SÜNDE | 24.10.19 | ||
Vorschautext: (Aphorismus) Die geerbte Sünde ist das Unrecht, das Adam und Eva begangen haben sollen, aber nicht haben, also sämtlich Nachfolgende nicht begehen konnten, auch wenn es ehedem so gewesen wäre. Alsdann besteht hier somit ein Unrecht, das später von all den Erbsündenverbreitern begangen wurde, da ohnehin keine noch so große Sünde an etwaige Erben vererbt werden kann. ... |
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370 | Geburtstagskater | 23.10.19 | ||
Vorschautext: Abgebrannt sind alle Kerzen! Die Party war ja richtig nett. Doch meinem Kopf gefällt’s, mich zu schmerzen. Wie angewachsen lieg’ ich träg im Bett. Ach! Hätte ich stilles Wasser nur getrunken, wär ich in Trunkenheit nicht so versunken, dann wär mein Denken heute rein und klar. Auch hätt nach Schnaps ich nicht gestunken! Sondern nach Parfum! Wie’s vor der Feier war! ... |
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369 | Finsternis | 23.10.19 | ||
Vorschautext: Gedankenversunken gehst du in die Nacht derweil ringsum die Menschen schlafen. Gespielt oder selbstgetäuscht erdacht, etwa gar die andern Lügen strafen, sie, die in festen Häusern, festen Betten auf federgeweichten Unterlagen sich zum nächsten Tag hin retten. Manche davon auch das Sterben wagen. In Wahrheit haben sie sich von Mal zu Mal, zuvor, danach, – oder sonst gefunden als eine unzählbare Menschenzahl; ... |
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