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Titel
1904 Liebeslust
Vorschautext:
Liebeslust

Bis zuletzt lockt den Menschen die Lust,
Holt sogar Kranke aus ihren Federn,
Denn nach Liebe geht lebenslang der Durst,
Welcher Lenden erweicht, was zuvor starr und ledern.

Denn es bleibt die Attraktivität der Geschlechter
Ebenso, wie alles Anderreizende uns zieht an.
Wer da lebenslang ein Genussverächter,
Der lebt nicht als Frau und nicht als Mann.

...
1903 Die schönste Fahrt
Vorschautext:
Die schönste Fahrt

Seit Jahresgedenken der Schiffsreisetag,
Jubiläumsnah gehen Erwartete zum Essensstand,
Freudig treten wir ein in Erinnerungshorizonte.
Da sind sie von weit her angereist, alle, die ich mag,
Abkömmlinge mir, stets gern mit uns verwandt,
Weil bei uns immer Herzenswärme wohnte.

Und ich proste ihnen zu an großem Tisch,
Sehe sie vor mir sitzen, schaue sie mir an –
Und weiß doch um ihr fernes Anderssein:
...
1902 Es wird mir nichts erspart bleiben
Vorschautext:
Es wird mir nichts erspart bleiben

Ohne irgendeine sichtbare Gnade
wird diese unerbittliche Zeitreise
über mich herfallen, mich hinwegfegen
wie die sechs alten Männer im Café.
Sie werden mich zwar mit Häme begleiten,
doch nicht bemerken, dass ich ihnen fehlen werde.

Wer bin ich denn eigentlich,
dass ich etwas anderes für mich erwarte,
was Milliarden an Menschen vor mir
...
1901 Blitzeinschlag
Vorschautext:
Blitzeinschlag

Die Überspannung war so groß,
Dass es Geräte im Haus erwischte,
Der Blitz in den Verteiler schoss,
So dass es dampfend darin zischte.

Er schlug voll ein, sie waren verreist,
Der Schaden wurde nicht bemerkt,
Denn wenn ein Haus länger verwaist,
Wird auch die Rettung nicht gestärkt.

...
1900 Der Besuch war da
Vorschautext:
Der Besuch war da

Besuchen sollten Dich immer nur jene,
Die gern zu Dir kommen und die Dich mögen,
Denn sie sind es ja auch, notabene,
Welche persönlich Deine Eigenheiten mögen.

Denn wenn Du auch ein wenig anders bist
Will nicht jeder Deine Natur verstehen.
Nur mit Nächstenliebe wird ein lieber Christ
Von Deinen Besonderheiten generös absehen.

...
1899 Gelebte Lehren
Vorschautext:
Gelebte Lehren

Wie hat sich doch die Zeit gedreht,
Gar manches wirkt heute unstet:
Was früher kaum in der Betrachtung
Findet heut' anerkannt Beachtung.

Ja, man bewegt, was Nebensache,
Weil unwichtig ein Geist erwache
Und übersieht dabei fast um ein Haar,
Wie das doch früher anders war.

...
1898 Bin ich gerecht?
Vorschautext:
Bin ich gerecht?

Mit dem Alter verändern Menschen sich –
Mit zunehmenden Graustufen in den Haaren.
Das gilt für Dich und auch für mich,
Beeinflussen das Gemüt in späten Jahren.

Die jüngsten Enkel aber wollen nur spielen
Mit Dir, mit mir, denn sie sind nahe gern,
Weil sie sich wirklich noch so selig fühlen,
Denn Du bist für sie ein hoher Stern.

...
1897 Zum Geblüt
Vorschautext:
Zum Geblüt

Das Geblüt
der Menschheit will stets mehr,
als ihrer Selbstsucht zusteht.

Im Gemüt
wachsen die Seelenkräfte
uns allen zu,
mit denen wir so gerne sehnen.

Aber bleiben sie,
...
1896 Frühaufsteher - Abendgähner
Vorschautext:
Frühaufsteher - Abendgähner

Dem Frühaufsteher gehört der Morgen,
Wenn alles noch vom Schlaf umweht.
Dann kann er Freiraum sich besorgen,
Was ihm an Willen auch zusteht.

Er schreibt und werkelt optimal,
Vermag Neues gezielt zu schaffen,
Zeigt sich vernetzt und auch global,
Trinkt meist aus eigenen Karaffen.

...
1895 Morgenmuffel - Abendmensch
Vorschautext:
Morgenmuffel - Abendmensch

Den Vormittag muss er verpennen,
Da ist er zu nichts zu gebrauchen,
Kann nicht klar schauen, denken, rennen,
Weil Nachtgeister in ihm noch fauchen.

Erst langsam tritt er ein ins Leben,
Die Traumschleier, die lösen sich.
So kann er bis zum Mittag streben
In wache Welt – doch nervt er Dich!

...
1894 Vernutzung
Vorschautext:
Vernutzung

Mit den Möglichkeiten der Bequemlichkeit
Verschafft sich die Menschheit Luxusträume
Für das weitere Vernutzen von Erde und All.

Man verschwendet die Zeit, die Liebe, Ressourcen
Und fragt lieber nicht den Nachbarn danach,
Wie sehr Klima und Erdüberlastungstage zusetzen.

Man lernt gemächlich in den Tag hinein zu leben,
Ohne sich anstrengen zu müssen, auch ohne Not,
...
1893 Das Kästchen
Vorschautext:
Das Kästchen

Hat doch das Kind ein kleines Kästchen
Aus Holz nahe dem Haus aufgehängt,
Am Baum, an einem Tannenästchen,
Dazu hab' ich es nicht gedrängt.

Das Kind, längst erwachsen und fern
Hat diese einsame Tat längst vergessen.
Zu Besuch kam es natürlich gern,
Ist immer sehr treu uns gewesen.

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1892 Der muntere Tag
Vorschautext:
Der muntere Tag

Der muntere Tag sei mir gegrüßt,
Selbst wenn sich Wolken herschieben,
Wenn endlich mit Licht Dunkel verbüßt,
Weil der Tag mir befreit um zu lieben.

Verblassend mit gelbfahlem Mond
Zieht das Nachtgestirn zum Horizont,
Während es östlich schon leicht sonnt,
Wo aufgescheuchte Welt längst wohnt.

...
1891 Pracht der Dichtkunst
Vorschautext:
Pracht der Dichtkunst

Nicht alle Menschen sehen Sprachwunder,
Wenn sie herrliche Gedichte aufgreifen,
Ihnen Geschriebenes eckig, statt runder
Erscheint, ohne im Verstehen zu reifen.

Doch wer noch die Fähigkeit besitzt,
Sich in Sprachräumen einzuleben,
Weil schalkhaft die Neugierde spitzt,
Der kann sich den Versen hingeben.

...
1890 Sag' ich was
Vorschautext:
Sag' ich was

Sag' ich was, dann ist es falsch,
Sag' ich nichts – dann ist's auch falsch.
Man bekommt schon einen dicken Hals,
Denn was man macht ist alles falsch.

Gerade darin steckt der Wurm
Wenn man erlebt den Riesensturm
Für Kleines, das oft schlecht erklärt,
Damit man hin zur Hölle fährt...

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1889 "Ich sterbe nicht auf Befehl!"
Vorschautext:
„Ich sterbe nicht auf Befehl!“

„Ich sterbe nicht auf Befehl!“
Schrie der Soldat und warf die Waffe weg.
Er machte daraus auch kein Hehl:
Jetzt musste er so rasch als möglich weg!

Schon gab es die ersten Standgerichte,
Wo man Fahnenflüchtige verurteilt hatte,
Die sich selbst dem Kämpfen und Töten entpflichtet,
Dem Kadavergehorsam geflohen, der Tyrannenratte.

...
1888 Ach, wie gut
Vorschautext:
Ach, wie gut

Ach, wie gut, dass jeder weiß,
Dass mit Worten ich stets leis'
Für die Freiheit eingetreten,
Für Pooesie – und für das Beten.

Wer auf diese Werte steht
Und nicht zu den Mächt'gen geht,
Dem wird dann auch zugestanden:
Kriegstreiber sind die Gebannten!

...
1887 Ein Mann zuviel
Vorschautext:
Ein Mann zuviel

Ein Mann zuviel steht in der Küche?
Das wollte Sie gar nie nicht haben,
Denn ihr gehorchen Topf, Gerüche,
Es sind halt Ihre Meistergaben.

Deshalb sehnt Sie sich auch gern danach,
Dort immer alles selbst zu machen.
Vermeide, Mann, Dein Ungemach,
Da gibt es für Dich nichts zu lachen!

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1886 Warum ich vage bleibe
Vorschautext:
Warum ich vage bleibe

Wenn Poesie, lieblich gehalten
Sich zum Erzählen wird bekennen,
Kann sie auch Wünsche gut aushalten,
Die immerzu nur Namen nennen.

Geschichten hellen manche Strophe,
Worauf spechtet, wer sie bekommen.
Doch ein Gedicht ist keine Zofe,
Die man gern in den Arm genommen!

...
1885 Eiskalt kam die schwarze Nacht
Vorschautext:
Eiskalt kam die schwarze Nacht

Eiskalt kam die schwarze Nacht
An diesem Tag zu uns herunter.
Früh ist der Winter schon erwacht,
Lebensgeister sind nicht munter.

Obwohl wir überall Lichter sehen,
Auslagen strahlen auch heuer,
Müssen wir langsam schon einsehen:
Verschwendung ist uns nicht geheuer!

...
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