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Anzahl Gedichte: 6.280
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Titel
2200 Mit Miesepetereien füttern
Vorschautext:
Mit Miesepetereien füttern

Die Unbelehrbaren füttern mit ihren Affekten
Das weltweite Netz, weil sie immer nur rechten.
Sie merken nicht, dass sie ihr Mantra verrichten,
Indem sie so gern vieles in Papierkörbe schlichten.

Sie spüren nicht, dass sie nur sich sehen,
Allen Dichtern damit auf die Nerven gehen,
Eigentlich überkritisch sich selber meinen,
Weil sie ihre Neidhammelei nicht anleinen.

...
2199 I gfrä mi soo
Vorschautext:
I gfrä mi soo

I gfrä mi soo,
dass I do sei darf
auf däara liaber, scheana Weld.

Do hodd
däar Herrgodd miar
a scheas Äggerle b'schdelld
Ond I woiß oo,
dass dees fiar mi
so viel isch,
...
2198 Wohin?
Vorschautext:
Wohin?

Wohin sollen sie sich wenden
Die Beladenen und Verfolgten?
Wohin gehen unsere Spenden,
Da wir nie das Leiden wollten?

Segen kann zum Segen werden,
Wenn er auch nützlich durchdacht,
Auflöst menschliche Beschwerden,
Wo Freigeben wird überwacht.

...
2197 Morgenbüffet im Hotel
Vorschautext:
Morgenbüffet im Hotel

Die Tische sind voll am Morgen schon:
Büffet ist heute das Zauberwort,
Wo gutes Essen bleibt reicher Lohn –
Ein Privileg, ein Daseinshort.

Da gibt es Brötchen, Marmeladen,
Auch Kuchen, Butter, Müsli, Eier –
Alles aus Italiens großem Laden
Bringt man hierher zur Schlemmerfeier.

...
2196 Ernährungsschicksale
Vorschautext:
Ernährungsschicksale

Lange Zeit blieb das ihm herrlich:
Mit Frau frühstücken im Hotel.
Doch dabei blieb sie ihm zu ehrlich:
Sein Fleisch blieb schwach, ihr Geist blitzhell.

Er spürt' das wohl, weshalb vorsichtig
Er nahm sich Brot, womit verschwindet,
Was ihn begleitet, da nicht nachsichtig,
Sie sich dem Dicksein klar entwindet.

...
2195 Eine außergewöhnliche Frau
Vorschautext:
Eine außergewöhnliche Frau

Wenn Menschen gehen müssen,
Erkennt man oft erst, was dann fehlt:
Da gibt es nicht mehr dieses Grüßen,
Kein Lächeln, friedvoll weltgestellt.

Wenn die Totenglocken läuten,
Hört man am Grabe meistens Gutes:
So wächst im Tod den vielen Leuten
Das Wissen zu: Ende des Mutes!

...
2194 Zum hundertsten Geburtstag meiner Mutter
Vorschautext:
Zum hundertsten Geburtstag meiner Mutter

Wäre sie doch nur so alt geworden,
Wie hätten wir mit ihr gefeiert und gelacht:
Alle wär'n gekommen, aus dem Süden und dem Norden,
Hätten da erneut gespürt, wie sorgenvoll sie wacht.

Wie lange hat sie vorher schon gekämpft,
Die immer so gern in der Sonne saß.
Die letzten Jahre hatten ihren Lebensmut gedämpft,
Mit Schmerzen sie nachts auf dem Bette saß.

...
2193 Trennendes
Vorschautext:
Trennendes

Immer mehr werden Beziehungen manipuliert,
Im Netz, auf diese Weise Böses herbeigeführt,
Indem man sich Personenvorurteilen nicht erwehrt,
Wodurch ganze Sozialwelten unendlich verheert.

Das Trennende ist leider dem Zeitgeist geschuldet,
Mit dem man offensichtlich so Vieles erduldet
In Zeiten, in denen der Geist wieder schwach,
Zeitgenossen uns führen ins Ungemach.

...
2192 Es sei die Welt
Vorschautext:
Es sei die Welt

Es sei die Welt ein Puppenhaus,
Figuren fliegen ein und aus,
Wollen uns allen Freude spenden,
Weil sie bunte Botschaft senden.

Die Welt sei uns auch Sternenbild,
Gemalt für Engel auf dem Schild,
Die gegen Grauen und die Pein
Wollen unsere Rettung sein.

...
2191 Es tragen mich
Vorschautext:
Es tragen mich

Es tragen mich bis auf den Tag
Erinnerungen an Gefährten,
Die ich noch immer gerne mag,
Weil sie Jugendkummer abwehrten.

Freunde kamen mir auch abhanden,
Die leichtsinnig Rauschgifte nahmen.
Doch Großeltern, Paten, Onkel, Tanten
Halfen, Geschichten hervorzukramen.

...
2190 Die Begegnung
Vorschautext:
Die Begegnung

Begegnungen habe ich viele gehabt,
Manche konnte ich nicht vermeiden,
Welche nur die Freundschaft gekappt,
Verursacht persönliches Leiden.

Doch Kontakte hätte man gerne mehr
Zu jenen, die den Geist beflügeln,
Anreichern das Gemüt, das Seelenmeer,
Mitmenschen nicht herunterbügeln.

...
2189 Wir saßen gestern beisammen
Vorschautext:
Wir saßen gestern beisammen

Wir saßen gestern beisammen,
Unterhielten uns unter dem uralten Baum
Und kühlten in Taschen bei Tannen
Die Getränke, versteckt, man sah uns kaum.

Immer wieder fiel mir dabei auf,
Dass die Themen doch sehr variieren:
Die einen versteckt wie im Flintenlauf,
Die anderen wollen den Freuden nachspüren.

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2188 Das krumme Holz wird nicht gerade
Vorschautext:
Das krumme Holz wird nicht gerade

Von Immanuel Kant stammt das Lebensgeleit,
Dass der Mensch eben aus krummem Holz.
Bis auf den heutigen Tag bleibt diese Weisheit
Und manche Menschen sind darauf stolz.

Lügen und Erpressungen zeigen die Unnatur,
Die doch manchem zur zweiten Haut wird.
Da gibt es keine Sitten und keine Kultur,
Weil man nichts als Krummheiten spürt.

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2187 Ich sah auf meine schönen Hände
Vorschautext:
Ich sah auf meine schönen Hände

Ich sah auf meine schönen Hände,
Die untätig jetzt vor mir lagen
Und sie so weiß, wie unsere Wände
Hilfreich sind, um mich zu tragen.

Früher spielten sie Konzerte
Von Mozart, Bach und Händel.
Der Ohrspeicheldrüsentumor das verwehrte:
Das Alter hat mich schon am Bändel!

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2186 Immer noch darf ich Gedichte schreiben
Vorschautext:
Immer noch darf ich Gedichte schreiben

Immer noch darf ich Gedichte schreiben
Und dadurch noch am Leben bleiben –
Welch' Gnade für den Hans im Glück!
Ich darf den Geist ein wenig treiben,
Mich an Befindlichkeiten reiben –
Was ist das für ein großes Geschick!

Worte erfinden, Sprache erweitern,
Gar manche Leser damit erheitern –
Das ist doch meine Grundpassion!
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2185 Antiautoritär oder anarchisch?
Vorschautext:
Antiautoritär oder anarchisch?

Der anarchische Mensch zerstört
Strukturen und Beziehungen,
Weil er das Zerschlagen erhört,
Sich aufhält in Querniederungen.

Für ihn gibt’s keine Autorität,
Finster, mitunter selbstzerstörerisch
Ist sein Handeln auf Kante genäht,
Sitten, Verträge fegt er vom Tisch,

...
2184 So viele Jahre
Vorschautext:
So viele Jahre

So viele Jahre wär'n mir entflohen,
Hätte ich keine Gedichte geschrieben,
Denn wo die Wortfreundschaften lohen,
Da weiß man noch das Leben zu lieben.

Nicht wenige Jahre wären entschwunden,
Hätte ich Gedichte nicht lesen können.
So aber heilten sie viele meiner Wunden,
Indem sie mich konnten mit der Welt versöhnen.

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2183 Wir schaffen das!
Vorschautext:
Wir schaffen das!

Sonne und Wind haben wir doch schon,
Um alle Energiekrisen zu überstehen:
Einschränkung ist auch ein reicher Lohn,
Womit dem Winter wir entgegensehen.

Mutig schreiten ins Leben wir voran,
Um Wärme und Wohlstand zu retten,
Wenden uns gegen jeden Kriegeswahn
Gobal in Dörfern, Ländern und in Städten.

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2182 Ein Tässchen in Ehren
Vorschautext:
Ein Tässchen in Ehren

Ein Tässchen in Ehren
Kann niemand verwehren,
Vertreibt unsere Sorgen,
Darf Freude uns borgen.

Man kann es kaum glauben:
Da fliegen viele Tauben.
Mit sehnendem Blick
Kehrt Liebe zurück.

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2181 Mäusemelker - Dipfalesscheißer
Vorschautext:
Mäusemelker - Dipfalesscheißer

Es ist ja schön, mit anzuschauen,
Wie andere Kleines offenlegen,
Um schließlich dieses Urvertrauen
Ins Lächerliche zu bewegen.

Kleinlich suchen die Mäusemelker
Nach Menschen, um sie zu verknasten.
So werden sie Seelenverwelker,
Bringen Dich in den Fehlerkasten,

...
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