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Anzahl Gedichte: 5.844
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Gedichte gelesen: 1.696.478 mal
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Titel
1964 Hybris
Vorschautext:
Hybris

Von Anfang an bleibt wohl der Mensch
In seinem Willen übersteigert.
Die Erde ist verspielte Ranch,
Weil er ihr den Respekt verweigert.

Im Wiegenschrei'n wächst der Tyrann,
Weil man sofort zu Diensten eilt,
Wo er scheinbar nicht anders kann,
Mit Schrei'n der Zweck die Mittel heilt.

...
1963 Kein Mensch braucht ein Zölibat
Vorschautext:
Kein Mensch braucht ein Zölibat

Kein Mensch braucht ein Zölibat,
Wenn er eine(n) Liebste(n) hat.
Auch diese Norm ist menschgemacht,
Übertretung als Sünde ausgedacht.

Leibfeindlich ist doch diese Norm,
So kommt das Leben nicht in Form,
Denn wo die Triebe uns entwunden,
Haben sie immer noch Ventile gefunden.

...
1962 Das Jahrhundert der Apokalyptischen Reiter
Vorschautext:
Das Jahrhundert der Apokalyptischen Reiter

Als ich vor fünfundsiebzig Jahren
Im Mutterleib herangewachsen,
Waren verschwunden die Kriegsgefahren,
Es keimte Frieden, der sollte wachsen.

Jedoch dauerte es nicht lange,
Bis der Kalte Krieg dann doch da war.
Der nahm Europa in die Zange,
So war der Tod uns immer nah.

...
1961 Haben wir überhaupt begriffen
Vorschautext:
Haben wir überhaupt begriffen

Haben wir überhaupt begriffen,
Was es für die Menschheit bedeutet,
Wenn wir immer mehr werden,
Wenn wir weiterhin nur urasten,
Wenn wir auf nichts verzichten wollen,
Wenn wir verdrängend in den Tag hinein leben?


©Hans Hartmut Karg
2022
...
1960 Komisch, was man im Leben alles kennenlernt
Vorschautext:
Komisch, was man im Leben alles kennenlernt

Man geht in seinem Leben auf
Und meint, die Menschen gut zu kennen.
Erst später kommt man leider drauf,
Was alle wir Verhalten nennen.

Bescheidene erkennt man dann,
Dass sie mit andern lachen können.
Sie haben nicht den inneren Drang,
An Untugend sich zu gewöhnen.

...
1959 Aus der Geschichte lernen!
Vorschautext:
Aus der Geschichte lernen!

Wer naiv alles herunterlädt,
Der wird Opfer von Geschichten,
Denn wo man Verwirrung sät,
Kann Verdammnis uns berichten.

Sammelt deshalb nie nur Verbrechen,
Das Schöne hat den größeren Reiz,
Sonst wird Geschichte sich je rächen,
Denn Interesse lebt auch Geiz.

...
1958 Frühlicht
Vorschautext:
Frühlicht

Tagesgläubig
steht die Sonne mir auf
und ihr Lauf
lässt alle Sehnsüchte hoffen.

Schön blühen
die gelben Blattkakteen,
die roten, sie stehen
und schicken sich an zu kommen.

...
1957 Begehrlichkeiten
Vorschautext:
Begehrlichkeiten

Das Leben in Bequemem?
Komfortabel soll es sein,
auf jeden Fall lastenfrei,
wenn der Tag aufsteht,
sich langsam sehen lässt.

Und der Bequeme?
Holt er sich noch
notwendige Leidenschaft
oder begibt es sich nur
...
1956 "Was tun?" sprach Zeus
Vorschautext:
„Was tun?“ sprach Zeus

„Was tun?“ sprach Zeus
und biss sich in die linke Hüfte,
um dort zu spüren,
dass er als Göttervater
unverletzlich, schmerzfrei sei.

Doch auch im Göttergehäus'
grummeln menschliche Instinkte,
wo angeblich alles so frei
im Engelskreise tanzt.
...
1955 "Die Zeit heilt alle Wunden"
Vorschautext:
„Die Zeit heilt alle Wunden“

„Die Zeit heilt alle Wunden“ -
W I R K L I C H ?
Das ist leicht hingesagt!

Wer keine Wunden hat,
der mag das glauben.

Ich kenne Wunden,
die immer offen sind,
auch solche,
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1954 Hast Du Dir heute schon gesagt
Vorschautext:
Hast Du Dir heute schon gesagt

Hast Du Dir heute schon gesagt,
Dass Glück Dir wahrlich ist beschieden,
Weil Dich kein Schmerz ja wirklich plagt,
Du nicht musst um Arzneien bitten?

Hast Du Dir heute schon gesagt,
Wie wunderschön die Sonne scheint,
Weil keine Wolke Regen wagt,
Der Wettergott es sehr gut meint?

...
1953 Immer wieder aufstehen
Vorschautext:
Immer wieder aufstehen

Immer wieder aufstehen muss der Mensch,
gerade wenn er am Boden liegt
und meint, er wäre schicksalsbesiegt.

Dann erinnert er sich an den Geist,
der über den Häuptern schwebt
und Lösungen suchend mittragen kann.

Und er muss wieder das Lachen lernen,
wenn ihn die Trauer umflort und besiegen will,
...
1952 Pfingstmarkt
Vorschautext:
Pfingstmarkt

Damit noch ein wenig Geistreichtum bleibt
Von den göttlichen Himmelsflammen,
Das Wort freischwebend kein Unwesen treibt,
Kommen Menschen auf dem Markte zusammen.

Je mehr weltweite Unsicherheiten
Die persönlichen Emotionen diskreditieren,
Desto mehr sind wieder Menschen bereit,
Das Feiern in Gemeinschaft einzuführen.

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1951 Wissensgesellschaft
Vorschautext:
Wissensgesellschaft

Die vielen Gemeinschaften unterscheiden
Sich in ihrem Aktivsein und Denken.
Nicht wenige wollen dabei vermeiden,
Dass sie ihr Leben zu Mühsal lenken.

Und so unterscheiden sich auch die Länder
Von tatsächlich echter Wissensgesellschaft,
Dort, wo in Firmen installiert viele Bänder
Ist Fleiß, der wirklichen Wohlstand schafft.

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1950 Nur wer auf Erden gerne lebt
Vorschautext:
Nur wer auf Erden gerne lebt

Nur wer auf Erden gerne lebt,
Der kann wirklich Leben verstehen:
Destruktion nach Verwesung strebt,
Da kann er nur ins Dunkle gehen.

Dabei hat er doch Möglichkeiten,
Womit den Horizont er weitert,
Wenn er die Sinne so kann leiten,
Dass er sich damit auch erheitert.

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1949 Ehrgeizlinge und Eitelkeiten
Vorschautext:
Ehrgeizlinge und Eitelkeiten

„Wer ist der Tollste im ganzen Land?“
„Wo tritt weißer Rauch aus den Medien?“
„Bist Du der Erwählte unter der Sonne!“

Wären wir nur Blumen geworden,
Dann wären wir zufrieden mit dem,
Was uns die Natur mitgegeben hat.

So aber stacheln Medien uns auf,
Immer Junges und Schönes zu wählen,
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1948 Was ich niemals war
Vorschautext:
Was ich niemals war

Aus der Ewigkeit ins Leben geschwemmt
Sollten Attraktivitäten mir schmeicheln,
Denn die Vereinnahmung war ihr Geschäft,
Dem zu dienen sie allzeit entsprachen.

In seliger Kindheit geliebt und geborgen
Und sehr lang in der Armut zuhause
Wuchs ich auf nach der Achsenzeit,
Immer im Kreisrund beheimatet.

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1947 Was ich geworden bin
Vorschautext:
Was ich geworden bin

Nur weil es mir mein Schicksal erlaubte,
Mich dauerhaft ins Wort zu werfen
Und erweiternd Horizonte abzuklopfen,
Konnte mich die Welt in Erstaunen versetzen.

Diese immateriellen Schönheiten
Von Erde und Welt faszinierten mich:
Natur, Kultur, Liebe und Freiheit
Wurden mir Eckpunkte und teure Gebinde.

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1946 Am kleinen Weiher
Vorschautext:
Am kleiner Weiher

Halb versteckt liegt er zwischen hohen Bäumen,
Die Sonnestrahlen glitzern vom Gewässer her.
Das verleitet Wanderers Auge zum Träumen:
Er sehnt sich nach diesem kleinen Meer.

Fliegen tanzen im Turm, es zeigt sich ein Fischmaul,
Taucht kurz aus den trüb-grauen Flächen.
Vorbei trottet ein Waldarbeiter mit kaltblütigem Gaul
Es hallt nach, wenn unter den Hufen Äste brechen.

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1945 Eisvogelzeit
Vorschautext:
Eisvogelzeit

Reiher und Kranich stehen am Fluss,
Schlank und erhaben, ganz still,
Senden zum Blick ihren Morgengruß,
Wo alles noch dunstig und kühl.

Sie warten lange, sie haben viel Zeit,
Bis ein Eisvogel mit pfeilendem Schnabel
Blitzartig eintaucht in das Wellenkleid,
Ein Wesen holt – trotz dessen Gezappel.

...
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