Titel | ||||
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1964 | Hybris | |||
Vorschautext: Hybris Von Anfang an bleibt wohl der Mensch In seinem Willen übersteigert. Die Erde ist verspielte Ranch, Weil er ihr den Respekt verweigert. Im Wiegenschrei'n wächst der Tyrann, Weil man sofort zu Diensten eilt, Wo er scheinbar nicht anders kann, Mit Schrei'n der Zweck die Mittel heilt. ... |
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1963 | Kein Mensch braucht ein Zölibat | |||
Vorschautext: Kein Mensch braucht ein Zölibat Kein Mensch braucht ein Zölibat, Wenn er eine(n) Liebste(n) hat. Auch diese Norm ist menschgemacht, Übertretung als Sünde ausgedacht. Leibfeindlich ist doch diese Norm, So kommt das Leben nicht in Form, Denn wo die Triebe uns entwunden, Haben sie immer noch Ventile gefunden. ... |
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1962 | Das Jahrhundert der Apokalyptischen Reiter | |||
Vorschautext: Das Jahrhundert der Apokalyptischen Reiter Als ich vor fünfundsiebzig Jahren Im Mutterleib herangewachsen, Waren verschwunden die Kriegsgefahren, Es keimte Frieden, der sollte wachsen. Jedoch dauerte es nicht lange, Bis der Kalte Krieg dann doch da war. Der nahm Europa in die Zange, So war der Tod uns immer nah. ... |
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1961 | Haben wir überhaupt begriffen | |||
Vorschautext: Haben wir überhaupt begriffen Haben wir überhaupt begriffen, Was es für die Menschheit bedeutet, Wenn wir immer mehr werden, Wenn wir weiterhin nur urasten, Wenn wir auf nichts verzichten wollen, Wenn wir verdrängend in den Tag hinein leben? ©Hans Hartmut Karg 2022 ... |
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1960 | Komisch, was man im Leben alles kennenlernt | |||
Vorschautext: Komisch, was man im Leben alles kennenlernt Man geht in seinem Leben auf Und meint, die Menschen gut zu kennen. Erst später kommt man leider drauf, Was alle wir Verhalten nennen. Bescheidene erkennt man dann, Dass sie mit andern lachen können. Sie haben nicht den inneren Drang, An Untugend sich zu gewöhnen. ... |
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1959 | Aus der Geschichte lernen! | |||
Vorschautext: Aus der Geschichte lernen! Wer naiv alles herunterlädt, Der wird Opfer von Geschichten, Denn wo man Verwirrung sät, Kann Verdammnis uns berichten. Sammelt deshalb nie nur Verbrechen, Das Schöne hat den größeren Reiz, Sonst wird Geschichte sich je rächen, Denn Interesse lebt auch Geiz. ... |
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1958 | Frühlicht | |||
Vorschautext: Frühlicht Tagesgläubig steht die Sonne mir auf und ihr Lauf lässt alle Sehnsüchte hoffen. Schön blühen die gelben Blattkakteen, die roten, sie stehen und schicken sich an zu kommen. ... |
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1957 | Begehrlichkeiten | |||
Vorschautext: Begehrlichkeiten Das Leben in Bequemem? Komfortabel soll es sein, auf jeden Fall lastenfrei, wenn der Tag aufsteht, sich langsam sehen lässt. Und der Bequeme? Holt er sich noch notwendige Leidenschaft oder begibt es sich nur ... |
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1956 | "Was tun?" sprach Zeus | |||
Vorschautext: „Was tun?“ sprach Zeus „Was tun?“ sprach Zeus und biss sich in die linke Hüfte, um dort zu spüren, dass er als Göttervater unverletzlich, schmerzfrei sei. Doch auch im Göttergehäus' grummeln menschliche Instinkte, wo angeblich alles so frei im Engelskreise tanzt. ... |
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1955 | "Die Zeit heilt alle Wunden" | |||
Vorschautext: „Die Zeit heilt alle Wunden“ „Die Zeit heilt alle Wunden“ - W I R K L I C H ? Das ist leicht hingesagt! Wer keine Wunden hat, der mag das glauben. Ich kenne Wunden, die immer offen sind, auch solche, ... |
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1954 | Hast Du Dir heute schon gesagt | |||
Vorschautext: Hast Du Dir heute schon gesagt Hast Du Dir heute schon gesagt, Dass Glück Dir wahrlich ist beschieden, Weil Dich kein Schmerz ja wirklich plagt, Du nicht musst um Arzneien bitten? Hast Du Dir heute schon gesagt, Wie wunderschön die Sonne scheint, Weil keine Wolke Regen wagt, Der Wettergott es sehr gut meint? ... |
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1953 | Immer wieder aufstehen | |||
Vorschautext: Immer wieder aufstehen Immer wieder aufstehen muss der Mensch, gerade wenn er am Boden liegt und meint, er wäre schicksalsbesiegt. Dann erinnert er sich an den Geist, der über den Häuptern schwebt und Lösungen suchend mittragen kann. Und er muss wieder das Lachen lernen, wenn ihn die Trauer umflort und besiegen will, ... |
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1952 | Pfingstmarkt | |||
Vorschautext: Pfingstmarkt Damit noch ein wenig Geistreichtum bleibt Von den göttlichen Himmelsflammen, Das Wort freischwebend kein Unwesen treibt, Kommen Menschen auf dem Markte zusammen. Je mehr weltweite Unsicherheiten Die persönlichen Emotionen diskreditieren, Desto mehr sind wieder Menschen bereit, Das Feiern in Gemeinschaft einzuführen. ... |
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1951 | Wissensgesellschaft | |||
Vorschautext: Wissensgesellschaft Die vielen Gemeinschaften unterscheiden Sich in ihrem Aktivsein und Denken. Nicht wenige wollen dabei vermeiden, Dass sie ihr Leben zu Mühsal lenken. Und so unterscheiden sich auch die Länder Von tatsächlich echter Wissensgesellschaft, Dort, wo in Firmen installiert viele Bänder Ist Fleiß, der wirklichen Wohlstand schafft. ... |
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1950 | Nur wer auf Erden gerne lebt | |||
Vorschautext: Nur wer auf Erden gerne lebt Nur wer auf Erden gerne lebt, Der kann wirklich Leben verstehen: Destruktion nach Verwesung strebt, Da kann er nur ins Dunkle gehen. Dabei hat er doch Möglichkeiten, Womit den Horizont er weitert, Wenn er die Sinne so kann leiten, Dass er sich damit auch erheitert. ... |
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1949 | Ehrgeizlinge und Eitelkeiten | |||
Vorschautext: Ehrgeizlinge und Eitelkeiten „Wer ist der Tollste im ganzen Land?“ „Wo tritt weißer Rauch aus den Medien?“ „Bist Du der Erwählte unter der Sonne!“ Wären wir nur Blumen geworden, Dann wären wir zufrieden mit dem, Was uns die Natur mitgegeben hat. So aber stacheln Medien uns auf, Immer Junges und Schönes zu wählen, ... |
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1948 | Was ich niemals war | |||
Vorschautext: Was ich niemals war Aus der Ewigkeit ins Leben geschwemmt Sollten Attraktivitäten mir schmeicheln, Denn die Vereinnahmung war ihr Geschäft, Dem zu dienen sie allzeit entsprachen. In seliger Kindheit geliebt und geborgen Und sehr lang in der Armut zuhause Wuchs ich auf nach der Achsenzeit, Immer im Kreisrund beheimatet. ... |
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1947 | Was ich geworden bin | |||
Vorschautext: Was ich geworden bin Nur weil es mir mein Schicksal erlaubte, Mich dauerhaft ins Wort zu werfen Und erweiternd Horizonte abzuklopfen, Konnte mich die Welt in Erstaunen versetzen. Diese immateriellen Schönheiten Von Erde und Welt faszinierten mich: Natur, Kultur, Liebe und Freiheit Wurden mir Eckpunkte und teure Gebinde. ... |
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1946 | Am kleinen Weiher | |||
Vorschautext: Am kleiner Weiher Halb versteckt liegt er zwischen hohen Bäumen, Die Sonnestrahlen glitzern vom Gewässer her. Das verleitet Wanderers Auge zum Träumen: Er sehnt sich nach diesem kleinen Meer. Fliegen tanzen im Turm, es zeigt sich ein Fischmaul, Taucht kurz aus den trüb-grauen Flächen. Vorbei trottet ein Waldarbeiter mit kaltblütigem Gaul Es hallt nach, wenn unter den Hufen Äste brechen. ... |
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1945 | Eisvogelzeit | |||
Vorschautext: Eisvogelzeit Reiher und Kranich stehen am Fluss, Schlank und erhaben, ganz still, Senden zum Blick ihren Morgengruß, Wo alles noch dunstig und kühl. Sie warten lange, sie haben viel Zeit, Bis ein Eisvogel mit pfeilendem Schnabel Blitzartig eintaucht in das Wellenkleid, Ein Wesen holt – trotz dessen Gezappel. ... |
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