Titel | ||||
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2104 | Vorfrühling | 16.02.20 | ||
Vorschautext: Vorfrühling Gestern Vogelstimmen gehört Nach Tagen voller Wüten und Tosen, Weil endlich unser Sehnen erhört: Friedfertig knospen die Rosen. Mild gleiten die Winde nun hin, Wo gebrochene Wipfel liegen, Die Natur im Bauen mit Sinn Garst'ge Tage kann so besiegen. ... |
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2103 | Hyperion | 16.02.20 | ||
Vorschautext: Hyperion Bei Hölderlin noch Eremit, Als es die kalten Zeiten gab, Eis und Schnee auf Schritt und Tritt Im Turm den Dichter hielt auf Trab. Hyperion, was kannst Du bieten, Wenn immer nur der Wind uns streicht Und uns auf unseren Pferderitten Nicht einen Schritt vom Fuße weicht? ... |
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2102 | Zungenknoten | 15.02.20 | ||
Vorschautext: Zungenknoten Einst ging einmal bei uns die Mär, Menschsein wäre nur dann diskret, Wenn man es nicht ausspäht zu sehr, Weil Wissen oft Unfrieden sät. Da macht man sich dann einen Knoten In seine Zung' – so sagt' man mir, Hat sich das Reden streng verboten – Und das wird wohl zur Dauerzier... ... |
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2101 | Ehrfurcht vor dem Alter | 15.02.20 | ||
Vorschautext: Ehrfurcht vor dem Alter Bei uns kann man ins Wirtshaus gehen Und wird als alter Mann rasch merken: Du wartest lang, bist nicht zu sehen, Als kämst Du von den Gartenzwergen. Endlich knallt man das Schnitzel hin, Die Stunde hast Du gern gewartet. Mit Dir hat man wenig im Sinn, Wenn Du zur Gastronomie gestartet. ... |
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2100 | Wartend steht sie | 14.02.20 | ||
Vorschautext: Wartend steht sie Wartend steht sie an dem Tore, die muntere, die liebste Lore. Sie lehnt an ihrem Apfelbaum und weiß: Gesundheit gibt es kaum, wenn nicht gesund man sich ernährt, viel läuft und mit dem Fahrrad fährt, ständig äugt auf den Schrittezähler, nur noch halb füllt den kleinen Teller. So bleibt allein Lebensgestalter die Lore noch in hohem Alter. ... |
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2099 | Kanzlerkandidat | 14.02.20 | ||
Vorschautext: Kanzlerkandidat Wir brauchen einen Kandidaten, Der wieder Sachgespräche führt Und dabei ist sehr gut beraten, Weil ihm die Kompetenz gebührt. Wir brauchen keine Kaffeekränzchen Und keine Karnevalspräsenz, Auch keine Büttenreden, Tänzchen, Denn Politik kennt kaum Karenz. ... |
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2098 | Zum ewigen Frieden | 13.02.20 | ||
Vorschautext: Zum ewigen Frieden Als ich über den Friedhof ging, Dachte ich: Gelebt haben sie und geliebt! Ein jeder an seinem Leben hing, Bis die Zeit sie doch ausgesiebt. Merkwürdig hier mein Gefühl, So viele Bekannte zu wissen, Für die einst Frohsinn und Spiel Die Hoffnungsfahne durft' hissen. ... |
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2097 | Baustellen | 13.02.20 | ||
Vorschautext: Baustellen Neue Baustellen haben wir seit gestern, Denn Sabine hat uns tierisch genervt Mit all ihren wütenden Schwestern, Die lärmend ihre Kräfte geschärft. Die Heizung fiel morgens schon aus Und die Riesentanne brach ab. Es bebte das schöne Wohnhaus Und hielt uns ständig auf Trab. ... |
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2096 | Im Steinlabyrinth | 12.02.20 | ||
Vorschautext: Im Steinlabyrinth Nur recht vage verteilt sind die Wegmarkierungen, die uns begleiten. Die Karte allein führt uns suchend erst nicht weiter. So kämpfen wir uns über Stock und Stein ... |
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2095 | Alles gut? | 12.02.20 | ||
Vorschautext: Alles gut? Wenn etwas funktioniert, nichts uns belastet, dann ist alles gut. Doch wehe, wenn des Wassers, des Windes, oder des Feuers Zerstörungskraft wütet, ... |
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2094 | Sanftwinde | 11.02.20 | ||
Vorschautext: Sanftwinde Der Sturm wütete tagelang, Das habe ich niemals erlebt, Dass der Himmel ganz ohne Vogelsang Mit dem Haus in den Grundfesten bebt, Bäume geknickt und auch die Telefonmasten Von schrillheulenden Zerstörungswinden Ohne Gnade und mit viel Lärmbelasten Natur und Menschen dauerhaft schinden. ... |
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2093 | Hätten Tage und Nächte | 11.02.20 | ||
Vorschautext: Hätten Tage und Nächte Hätten Tage und Nächte nicht nur den Stürmen gehorcht, traumhaft hätten sie werden können. Doch wo nur vertrackt des Menschen Ohr horcht, bleibt traumatisiert doch, was geworfen ... |
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2092 | Ich glaube nicht | 10.02.20 | ||
Vorschautext: Ich glaube nicht Ich glaube nicht, dass Temperaturerhöhungen die Klimaveränderungsleugner davon abbringen werden, dieses zu verwerfen. Ich glaube auch nicht, dass die Stürme und die Orkane die vielen Windleugner davon abhalten werden, ... |
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2091 | Noch wollte ich | 10.02.20 | ||
Vorschautext: Noch wollte ich Noch wollte ich vor dem Orkan Sabine unsere herrliche Edeltanne von einer Fachfirma absägen lassen. Heute nicht mehr nötig! Die Spitze der Tanne liegt mit der Baumhälfte abgestürmt in unserem Garten ... |
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2090 | Flugscham | 09.02.20 | ||
Vorschautext: Flugscham Da schaute er gegen Abend hin zum blauen Himmel, er, der Alte, der noch nie geflogen war. Unzählige Kondensstreifen durchzogen weiß dort oben das jungfräuliche Firmament und sanken langsam herab. ... |
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2089 | Ihr, Bürger Europas, steht auf! | 09.02.20 | ||
Vorschautext: Ihr, Bürger Europas, steht auf! Ihr, Bürger Europas, wollt Ihr nach so langer Friedenszeit wieder nur Graupen essen, die Hungermägen knurren lassen? Steht auf gegen die Kriegstreiber, die nichts begriffen haben, ... |
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2088 | Aneignung unmöglich? | 08.02.20 | ||
Vorschautext: Aneignung unmöglich? Das wurde mir doch in die Wiege gelegt, Mich für alles zu interessieren, Was der Mensch im Garten Eden hegt – Und was die Neugier kann aufspüren! Bin ich nur Weiß, um Weiß zu denken? Wo ist dann die Weltidentität? Darf ich nicht Weitblicke schenken, Weil man mit heißer Nadel näht? ... |
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2087 | Weggebissen | 08.02.20 | ||
Vorschautext: Weggebissen Endlich hatten sie seinen Ruf verrissen, Ihn aus der Verwandtschaft hinaus geschmissen, Die Zerstörer, die voll Hass, voll Missgunst und Neid Jederzeit zu Kampf und Intriganz bereit. Sie hatten offenbar noch nicht begriffen, Dass Toleranz man nie darf umschiffen! Doch wer von den Bäumen nicht abgestiegen, Der muss als Silberrücken die Welt bekriegen. ... |
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2086 | Schon früh | 07.02.20 | ||
Vorschautext: Schon früh Schon früh erwacht der Tag, Zeigt hell das märchenhafte Blau, Wenn dann beim Glockenschlag Ich hoch zum Himmel schau. Jetzt trägt der Tag schon früher Das Licht zum Firmament. Am Fenster zeigen Blüher, Dass man die Frühe kennt. ... |
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2085 | Es geht nur noch ums Geld | 07.02.20 | ||
Vorschautext: Es geht nur noch ums Geld Früher gab es doch den Bankier, Der das Geld der Kunden mehrte. Man lobt' ihn über allen Klee, Weil die Finanzethik er ehrte. Heut' hat der Banker nur noch Sinn Für das Füllen eigener Taschen: Es geht um seinen Hauptgewinn – So erfindet er die Maschen, ... |
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