Titel | ||||
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1804 | Heimweh | |||
Vorschautext: Heimweh Sie war schon so groß geraten Und sah sehr erwachsen aus. Den Eltern hatte man oft geraten: Sie muss eiin wenig aus dem Haus. Im Austausch bei fremder Familie Packte dann das Heimweh dieses Kind, Denn innerlich war die schöne Emilie Gern daheim, wie manche Kinder es sind. ... |
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1803 | Demokratisierung der Musik | |||
Vorschautext: Demokratisierung der Musik Die Bewegung und der Tanz Sind der Ursprung aller Musik, Erfassen so den Menschen ganz, Mehren froh sein tönendes Glück. Schon in den frühen Hochkulturen Gestalteten sie das Zeremoniell: Tänze, begleitet von ehernen Luren Gaben sich feierlich, spielten oft schnell. ... |
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1802 | Chemnitz | |||
Vorschautext: Chemnitz Da hörte ich immer wieder ein Grummeln, Der Soli sei nicht richtig angekommen, Man hörte von Gerüchten und vom Schummeln, Als hätte man nichts da hinbekommen. Doch in Chemnitz gingen mir die Augen auf: Großzügig geworden ist dieser Bahnhof, Überdacht, gekoppelt mit Straßenbahnverlauf, Alles perfekt, nichts ablehnend, nichts schroff! ... |
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1801 | Da war einmal | |||
Vorschautext: Da war einmal Da war einmal ein junger Mann, Dem hatte es Mathe angetan, Der hatte auch schon einen Plan, Es gab da kein Kannitverstan. Er machte früh den Führerschein, Setzte sich gern zum Lehrer rein, Fuhr in der Pfüfung nahtlos fein, Ward theoretisch lupenrein. ... |
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1800 | Das Messer | |||
Vorschautext: Das Messer Das kalte Messer schleift der Stein, Der Stahl wetzt auch das Messer, Soll uns nur Essenshilfe sein: Gewetzt schneidet es besser! Denn Nahrung teilt die Klinge, Kleinteiliges liebt so der Magen: Alles, was die Küche uns bringe, Wollen wir ja auch vertragen. ... |
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1799 | Es kommt der Tag | |||
Vorschautext: Es kommt der Tag Es kam der Tag, der uns die Sonne brachte und langsam mit den Kältegeistern brach. Wie waren das doch früher überharte Winter, mit denen alles Sehnen hin zum Frühling ging! ... |
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1798 | Manches Schreckgespenst | |||
Vorschautext: Manches Schreckgespenst Manches Schreckgespenst ist doch recht nah, Lässt sich bis heute kaum nicht vergraulen. Selbst wo das Mitleid immer auf den Täter sah, Hörte man nur Jammernde und Hunde jaulen. Ist das alles uns fern und scheinbar unbetroffen Denen, die immer noch in ihrer Blase leben, Lässt sich Rettung zwar erahnen, doch kaum hoffen, Dass Leidverursacher nach Friedenszeiten streben. ... |
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1797 | Geborgenheit als Lebenswert | |||
Vorschautext: Geborgenheit als Lebenswert So ist die Kindheit mir entstanden, Erwartungfroh in unseren Landen, Dass sich entwickelte ein Raum, Der schützte, Fürchten kannte kaum. Etwas, das mich doch tragen soll Gab alles mir, nahm jeden Groll: Erwachsensein ward eingeläutet, Der Kindheitshorizont geweitet. ... |
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1796 | Es nervt! | |||
Vorschautext: Es nervt! Schau Dir den deutschen Krimi an: Da sitzen sie stets im Büro, Kommen ständig privat zusammen, Als wär' Beruf Gesellungspo. Ob Krimi oder Liebeskisten – Immer ist man eng beisammen, Als würden die Protagonisten Alle aus einem Gusse stammen! ... |
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1795 | Wachsend schauen Wesen | |||
Vorschautext: Wachsend schauen Wesen Haben wir nicht Menschenwesen, Die den Lauf herrlich begleiten, Sorgen uns vom Mund ablesen, Uns die Glückstage bereiten? Haben wir nicht auch die Leute, Die aus Launen nur bestehen, Für die jeder Mitmensch Beute, Immer nur zum Golde sehen? ... |
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1794 | Der Bürokratengeist schläft nie | |||
Vorschautext: Der Bürokratengeist schläft nie Man glaubt nicht, wie erfindungsreich Verwaltungsleute, Fahndern gleich Nach jedem Dienst aus ihrer Sicht Bewachen die Abgabenpflicht. Hast Du die Sonne angezapft Selbst wo ein Landmann ungern stapft, Wird gleich zuhause angefragt: „Wurde gemeldet das, veranlagt?“ ... |
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1793 | Wasserlose Duscher | |||
Vorschautext: Wasserlose Duscher Gab es das denn früher schon, dass fast wasserlose Duscher, die kein Fass erreichten, Krumen nicht erweichten, wo sich wohlfühlten nur Rosen Zur Freude als Blütenlohn? Hat sich da so viel verändert, wenn man heute nicht mehr weiß, ob das nur ein Hirngespinst, ... |
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1792 | Liebe lässt sich nicht erzwingen | |||
Vorschautext: Liebe lässt sich nicht erzwingen Was hat es nicht alles an Beziehungen gegeben – Und immer wieder mussten Menschen darunter leiden, Denn wo das Glück nicht mehr kennt ein Lustleben, Da ist alles vorbei, und zwar mit BEIDEN. Liebe lässt sich nicht erzwingen, Soll sie freiwillig mehr sein, als Hörigkeit. Die Zuneigung wird ehrlich nur dort gelingen, Wo sie getragen erfühlt als Minnezweisamkeit. ... |
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1791 | Gesundes genossen! | |||
Vorschautext: Gesundes genossen! Gesundes haben wir genossen, Gestern, Zucchini und feine Sprossen. Den Darm hat es zwar fasst zerrissen, Doch weil gesund wir altern müssen Waren die Schalen, Schüsseln leer, Man war pappsatt, wollte nichts mehr. Gottseidank war man nicht Kunde, Sondern fand in trauter Runde Zu Gesprächen übers Vererben, ... |
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1790 | Schildbürgerstreiche | |||
Vorschautext: Schildbürgerstreiche Da rückt endlich die eine Firma an, Sägt den Asphalt durch, baggert auf, Damit man Wasserrohre legen kann – Und es gibt Staub in Hitze da zuhauf! Gelegt die Rohre und rasch zugeschüttet, Verdichtet laut und stinkend zugeteert: Alles liegt in der Erde, nichts zerrüttet, Damit kein Bürger sich hernach beschwert. ... |
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1789 | Ein wenig | |||
Vorschautext: Ein wenig Ein wenig herze ich Dich, Du hast uns allzeit glücksgebettet, Von vielen Nöten uns bis heute errettet – Und immer noch liebst Du mich! Über fünfzig Jahre sind wir zusammen, Haben als Paar Höhen und Tiefen durchlebt, Netze zerschnitten, sind ihnen entschwebt, Weil wir mit Willen zueinander kamen. ... |
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1788 | Man wird mich immer wieder fragen | |||
Vorschautext: Man wird mich immer wieder fragen Man wird mich immer wieder fragen, Ob ich nicht hinten dran geblieben, Ob ich nichts will verschieben Zu meinen eigenen Sonnentagen. Was soll ich dazu heute sagen? Darf man's auf lange Bank denn schieben, Nicht mehr frei sein, nicht mehr lieben, Um Fragen nur herum zu tragen? ... |
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1787 | Er glaubte zu lieben | |||
Vorschautext: Er glaubte zu lieben Als sie sich das erste Mal wirklich sahen, War es für ihn Liebe auf den ersten Blick. Sie ließ ihn lange nicht richtig nahen, Vielleicht hatte er auch zu wenig Geschick. Doch er, der Mann, er ließ nicht locker, War vernarrt in die spröde Schönheit: Ob sie aufrecht stand oder auf einem Hocker, Wenn er sie sah, verschwand all sein Leid. ... |
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1786 | Naturreich | |||
Vorschautext: Naturreich Jetzt hellt der Tag mit Morgengrauen, Verlässt nicht den Wolkenbehang, So dass wir nicht zum Himmel schauen, Denn Regenlast fördert den Gang. So nimmt das Aug' zu früher Stunde Die Dienste doch am PC auf Und überlässt die Regenrunde Den Wolken zu Naturreichs Lauf. ... |
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1785 | Wahre Zuwendung ist Liebe | |||
Vorschautext: Wahre Zuwendung ist Liebe Was man hat, erblüht durch Liebe. Was man will, treibt auch die Liebe. Was man kennt, war früh schon Liebe. Was man denkt, versüßt die Liebe. Was man sehnt, teilt man mit Liebe. Was man mag, leistet auch Liebe. Was man misst, ist oft die Liebe. Was man sucht, ist Dauerliebe. Was man ist, wird man aus Liebe. Was uns reizt, das ist die Liebe. ... |
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