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Titel
1904 Verklebt im Medienmeer
Vorschautext:
Verklebt im Medienmeer

Mitteilung treibt in Medien,
Gar manchen in die Öffentlichkeit,
Um Anerkennung zu bestätigen –
Das ist für ihn wahre Freiheit.

Dann gibt es auch die andern,
Die Stillen hier im Erdenkreis,
Die woll'n kein Blitzlicht, eher wandern
Ohne Talkshow in Lebensreis'.

...
1903 Ethica oder Sittengesetze
Vorschautext:
Ethica oder Sittengesetze

Vertikalethica sucht immer hierarchisch,
Wollen von unten nach oben streben,
Entkommen dem, was anarchisch,
Werden auf Akzeptanz bestehen.

Horizontalethica sind Graduenten,
Um hin zur Mitte sich einzufinden,
Wollen das Bestmögliche senden,
Menschen auch an das Gute binden.

...
1902 Der mündige Patient
Vorschautext:
Der mündige Patient

Als Kind ging ich zu einem Doktor,
Der hatte sechs Patientenzimmer.
Damit er Kranke nicht verlor,
War er schnell, ein Gesundheitstrimmer.

Ehrfürchtig stand ich dann vor ihm,
Er sah mich an, Medizin verschrieben:
„Das ist ja alles gar nicht schlimm!“
Minuten war er nur geblieben.

...
1901 Seelenreinheit
Vorschautext:
Seelenreinheit

Da erodieren keine Sinne,
Wo Güte bleibt im Herzen liebsam
Und sich gerecht erhebt als Stimme,
Weil Sittlichkeit nicht einfach biegsam.

Wo sich zwei gute Seelen finden
Ist diese Welt noch nicht verloren.
Selbst wenn woanders Werte schwinden,
Bleiben sie zweisam neu geboren.

...
1900 Gegenstände
Vorschautext:
Gegenstände

Gegenstände
werfen nicht immer
nur Schatten.

Es kommt darauf an,
wo Du sie hinstellst,
wie sie selbst
in der Innenschau
eingelebt sind.

...
1899 Ansichten
Vorschautext:
Ansichten

Der Untergrund
mit seiner instabilen Zubereitung
war ihnen verdächtig.

Neben den
farblosen Teilstücken
befand sich nur
ein rostendes Rudiment
als Tragblech.

...
1898 Alles kostengünstig zu haben!
Vorschautext:
Alles kostengünstig zu haben!

Bisher ging es uns gut, wir hatten ja alles,
Denn die Ressourcen waren reichlich vorhanden.
So nahm man sich denn das Vorhandene –
Und musste kein schlechtes Gewissen haben.

Ohne Bedenken holte sich der Mensch
Wasser, Sauerstoff und Bodenschätze,
Erden, Sand, Nahrung und Kleidung,
Beutete die Schöpfung, sich vermehrend, aus.

...
1897 Begehrlichkeiten
Vorschautext:
Begehrlichkeiten

Des Menschen Wünsche sind unendlich,
Und was er sich denn leisten kann,
Ist für ihn einfach, nicht umständlich,
Er bleibt in seinem Luxuswahn.

Schon in der Wiege darf er schreien,
Sein Wunsch ist Eltern ja Befehl,
Darf jeden Fußabdruck sich leihen,
Verschmutzt die Welt mit Windeln, Gel.

...
1896 Rentnerblicke
Vorschautext:
Rentnerblicke

Schon früh am Morgen sitzen sie da,
Holen hervor ihre suchenden Blicke,
Erzählen, was einst längstens geschah,
Hören der Gleichaltrigen Freuden, Geschicke.

„Seht Ihr mich nicht? Ich sehe Euch schon!
Lasst ja nichts Unflätiges über mich hören!
Hier ist doch Freundschaft im Rentnerreich,
Wir wollen nur das Gute beschwören!“

...
1895 Was ist Sünde, was ist Not?
Vorschautext:
Was ist Sünde, was ist Not?

In kämpfendem Rahmen verfangen
Sucht jener nach befreiender Tat,
Der in die Bedrohung gegangen,
Für Opfer er kein Herz mehr hat.

Dort treffen eigene Nöte zur Not,
Es trifft stets Sünde auf Sünde.
Das hebt ein Leben aus dem Lot
Wo Zerstörung sucht ihre Gründe.

...
1894 Wären wir nicht so fern
Vorschautext:
Wären wir nicht so fern

Wären wir nicht so fern der Ereignisse,
Wie könnten wir sie anständig bewerten?
Nur aus der Entfernung heraus?
Wird unser Urteil gerechter?

Ob es fair ist? Ich glaube nicht,
Dass aus der Entscheidung heraus
Sich schon neue Freiheitsgirlanden winden,
Wenn das Unterlegenheitsgefühl bleibt.

...
1893 Rentnerfreiheit
Vorschautext:
Rentnerfreiheit

Still sitzen und ja sehr viel trinken,
Lachen, den Freunden zuwinken,
„Alles klar!“ ihnen zurufen,
Nerven und ein wenig grooven.

Dann nehmen Freunde den Tag mit,
Man hält doch mit dem Alter Schritt:
Die mit ihm gern im Café sitzen
Können die Seele damit schützen!

...
1892 Der Liebe Not
Vorschautext:
Der Liebe Not

Es drückte, schmerzte jede Stelle,
Die ihm wahrlich so krampfvertraut.
Die rückte ihm jetzt auf die Pelle,
Weil sie ihm seine Ruhe klaut'.

Er sah hinab, wo es ihm wähnte,
Als wär' der Tag ein Höllenjoch,
Weil er sich nach dem Frauchen sehnte –
Ein Mann braucht manchmal Liebe doch!

...
1891 Anstatt die Umwelt zu beschützen
Vorschautext:
Anstatt die Umwelt zu beschützen

Anstatt die Umwelt zu beschützen
Kehrt nach Europa Krieg zurück,
Gibt's wieder Tote, Löcher, Pfützen,
Bomben bestimmen das Geschick.

Anstatt das Leben zu erhalten,
Den Globus vor Heißzeit zu retten,
Können Militärs schalten und walten,
Kampfjets hängen oben wie Kletten.

...
1890 Dichtertroll
Vorschautext:
Dichtertroll

Wie von einem Tsunami getragen
und hundertfach sofort medialisiert
schwappen superwellenartig die Massen
an Gedichten ins Netz herein
und verwirren die Sinne
auch gutwilliger Leser.

Wolkenverhangen in sich selbst
bleibt der haarschlanke Troll,
der sich nur noch entäußern kann,
...
1889 Das Europafriedensfest
Vorschautext:
Das Europafriedensfest

Es ist offenbar doch sehr schwer,
Meinem lieben Europa ein Fest zu geben,
Mit dem es künftig unschwer
Weiterhin zum Frieden kann streben.

Wie oft hat man da schon versucht,
Mit Kriegen anderes Land zu gewinnen,
Leben geopfert, schlimm und verrucht
Auf neue Untaten zu sinnen.

...
1888 Abhängigkeit begünstigt Armut
Vorschautext:
Abhängigkeit begünstigt Armut

Wir alle müssen wieder sehen,
Dass Welthandel Abhängigkeit fördert:
Konflikte werden dort entstehen,
Wo man Probleme nicht erörtert.

Welthandel schafft Abhängigkeit,
Weil sich recht schnell herauskristallisiert,
Dass Niedrigpreise auch Verführung,
Profitwahn zur Zerstörung führt.

...
1887 Wein, E-Auto und Sonnenwärme
Vorschautext:
Wein, E-Auto und Sonnenwärme

Wein, E-Auto und Sonnenwärme
Machen träge die Gedärme,
Sorgen dafür, dass am Ende
Wir verbrauchen Medikamente.

Doch helfen unseren Leiborganen
Die Frühlingskräuter, nicht Bananen:
Werden Tees reichlich eingenommen,
Kann man gut durch den Winter kommen

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1886 Gymnastik hat mir gut getan!
Vorschautext:
Gymnastik hat mir gut getan!

Schon früh am Morgen gabst Du mir
Ein Zeichen auf hoffenen Tag,
Um unbeschwert und viel Gespür
Das Schwimmen im Salzsee vertrag'.

Dem Vorschlag kann ich jetzt gut folgen,
Wenn Deine Sorge ich begreife:
Bewegungslosigkeit hat Folgen,
Weil sich der Gehapparat versteife.

...
1885 Über Brücken gehen
Vorschautext:
Über Brücken gehen

Es sagt sich stets so leicht dahin:
„Du musst halt über Brücken gehen!“
Was aber, wenn die morsch schon sind
Und nur gefährlich noch vorhanden?

Natürlich kann es dann auch sein,
Dass Du zuerst zum Tal hinab musst,
Um dann die Höhe zu erklimmen,
Weil Abkürzung doch Torheit wäre.

...
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