Titel | ||||
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1924 | Wie schön ist die Welt | |||
Vorschautext: Wie schön ist die Welt Wir brauchen keine Waffengänge Und keine Angriffslistigkeiten, Vermehren weder Not noch Zwänge, Vermindern lieber unsere Leiden. Weg mit Kriegstreibern und Tyrannen, Weg auch mit queren Ideologien. Nur so können den Hass wir bannen Und ablegen die Angstmanien. ... |
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1923 | Sonntagnachmittag | |||
Vorschautext: Sonntagnachmittag Leise Klaviermusik aus dem Fernseher, Ganz ohne Bild und ohne Bewegung, Sonnenwärme bringt den Tag uns näher, Lässt uns leben, wo die Einhegung Bescheiden ergreift Geist und Seele Und ich auf die Lebensfreude zähle. Die Marguerita begleitet den Tropfen Und auch der Tee steht dampfend bereit, Wo zwei Enkel ein wenig Karten klopfen ... |
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1922 | Unzufriedenheit | |||
Vorschautext: Unzufriedenheit Gar weit verbreitet ist die Unzufriedenheit, Manchem kann nichts recht machen – das Schicksal! Wenn alles gut läuft, ohne wirklich großes Leid, Wird übersteigert das Erwartungspotential zur Dauerqual. Da kenn' ich einen, der ist mit allem unzufrieden, Selbst wenn die Heizung prächtig funktioniert: Die kostet ihn nichts, Gas und Öl wird so gemieden, Weil Sonne vom Hausdach die Energie herunterführt. ... |
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1921 | Wolkenbruch | |||
Vorschautext: Wolkenbruch Schon tagelang hat sich was aufgestaut, Die Hitzewelle hat sogar das Gras verdorrt: Während der Gärtner flehend hin zum Himmel schaut, Bietet das Wasserfass nur seinen leeren Hort. Drei Wochen hat es leider nicht geregnet, Der Wasserleitung will er nichts entnehmen. Das Land ist wieder sonnengesegnet, Für einen solchen Frevel müsste er sich schämen. ... |
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1920 | Alle Normen auf Erden sind menschgemacht | |||
Vorschautext: Alle Normen auf Erden sind menschgemacht Alle Normen auf Erden sind menschgemacht, Selbst jene, die aus brennendem Busch überreicht, Verbreiten sie doch weltweit hoffentlich jene Macht, Dass Gewalt der Menschheit als Bedrohung weicht. Wir Menschen haben alle Gesetze erschaffen, Nicht Götter und auch keine einzelne Gottheit. So überwanden wir den Biologiestatus von Affen, Um zu sichern die Angst- und Humanitätsfreiheit. ... |
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1919 | Das Glück aber | |||
Vorschautext: Das Glück aber Viele jagen nach dem glänzenden Gold, Obwohl überall Kleinodien im Leben liegen, Denn das Glück ist dauerhaft nur jenen hold, Die mit Bescheidenheit die Gier kann besiegen. Der Mensch wird so frei für die Liebesbeziehung, Kann leichter sein Herz ans Glücke binden, Wenn er sich getraut in die Nahbemühung, Mit Worten streichelnd Liebste kann finden. ... |
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1918 | Und wäre das Licht | |||
Vorschautext: Und wäre das Licht Und wäre das Licht des frühen Morgens nicht Ansporn genug für mein Leben, wenn der Vogel die Schwingen breitet, um sich ohne Flügelschlag zu dehnen, sich glänzend in die Sonne zu stellen, als wäre er ohne Netz und doppelten Boden in der Lage, flügellos in den Tag zu gleiten, obwohl er doch immer noch beharrlich auf der ergrünten Grasnarbe steht? ... |
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1917 | Menschenfreundlichkeit | |||
Vorschautext: Menschenfreundlichkeit Menschenfreundlichkeit kennt keine Übertreibung, Sonst würde sie so manches Ziel niemals erreichen, Denn ohne Augensinn und Ohrenweidung Würde Freude den Bequemlichkeiten weichen. Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg, Und doch kann es erwachsen werden nur, Wenn zu ihm findet Sinnbereitschaft als Beleg, Dass es human bleibt, ihrer Mitwelt auf der Spur, ... |
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1916 | Taubenschwänzchen | |||
Vorschautext: Taubenschwänzchen Hunderte von Schwirrfliegern Befreien von Nektar Lavendelkugeln, Erklären sich hier zu stolzen Siegern, Wo wir staunen, nach ihnen googeln. Und wie ein Kolibri in hohen Lüften Steht das Taubenschwänzchen über allen, Wo herrlich das Blaulila mit seinen Düften Es greift mit Surren im Widerhallen. ... |
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1915 | Kränkungsmanie | |||
Vorschautext: Kränkungsmanie Sind es die drei Freud'schen Kränkungen Oder ist es die vierte, die Umweltkränkung, Mit der manche Lebenslenkungen Sich verfangen in verkrampfter Denkung? Nein, noch mächtiger sind Traumata, Die als erlebte, fiktive, verhockte Minderwertigkeiten der Seele zu nah, So dass sie in Festgefrorenem stockte. ... |
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1914 | Neidverhalte | |||
Vorschautext: Neidverhalte Das ist schon eine wunderliche Zeit, Wenn in den Pandemie-/Kriegszeiten Gar mancher Mensch neidhammelbereit Noch zu Verteilungskämpfen muss hinreiten. Wird da nicht ständig nach Egonischen gesucht, Damit man ohne Arbeitsanstrengung Denen alles wegnimmt, die scheinbar betucht Und eig'ner Arbeitswille in Verdrängung? ... |
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1913 | Beschönige nichts | |||
Vorschautext: Beschönige nichts Beschönige nichts, so Du Dich über Mitläufer aufregst, die sich nur einschmeicheln, um Vorteilswelten zu ergattern. Es ist schon von Gewicht, die edlen Haltungen zu pflegen, doch alles sich nicht gefallen zu lassen und auch zu sagen, was man ehrlich weiß. ... |
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1912 | Welt und Mensch brauchen Dich und mich! | |||
Vorschautext: Welt und Mensch brauchen Dich und mich! Mit unabhängigem Erkennen überlebt die Freiheit, führt zu neuer Befreiung. Als ganz junger Mann hatte ich einen Lehrauftrag an einer Süduniversität, befristet auf Sommer. Ich glaube, denen war ich ... |
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1911 | Ds Oggschburg | |||
Vorschautext: Ds Oggschburg Ds Oggschburg hodd ma alle Menscha gnomma, wia se send. Ma hodd liabr g'lacht, aber doch koin eig'schberrd oddr gar verfolgd. Denn ma hodd emmr gwissd: Nuar mit offner Liab ... |
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1910 | Blase und Welt | |||
Vorschautext: Blase und Welt Ein Leben in der Blase Ersetzt keine Blumenvase, In der Pflanzen erblühen Und Hoffnungen versprühen. Blasen öffnen die eine Welt, Sind ganz auf Menschen abgestellt, Sehen den eigenen Himmelsstern Und verzwergen andere gern. ... |
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1909 | Und wieder der Muttersprache | |||
Vorschautext: Und wieder der Muttersprache Und wieder der Muttersprache – Was nicht der Zeitgenossen Sache – Ein kleines, süßes Schnäppchen geschlagen, Um damit gerne Neues zu wagen. Aber schon mit der nächsten Generation Gibt's erweiterten Sinn und gewandelten Ton. Das beobachte ich gern und sehe sodann: Es kommt auf die Neologismen an. ... |
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1908 | Die Zeit legt sich | |||
Vorschautext: Die Zeit legt sich Die Zeit legt sich schichtweise, gewichtig über unser aller Leben und fragt nicht danach, ob wir mit ihrem Verlauf einverstanden sind. Wie bei Erntemaschinen auf Spargelfeldern wird das Abgeerntete ... |
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1907 | Vatertag am Kreuzberg | |||
Vorschautext: Vatertag am Kreuzberg Im Biospärenreservat hilft der sauerstoffreiche Wind, die biergeschwängerte Luft hinwegzublasen. Sehr viele Männer mit Rucksäcken, oftmals laut betend zuerst, hinwandernd zu den drei Kreuzen. Dann aber in der Bierschwemme, dort heben sie die Krüge hoch, ... |
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1906 | Ein Kind spürt | |||
Vorschautext: Ein Kind spürt Das kleine Händchen schiebt sich sanft In Deine große, alte Pranke – Vertrauensvoll und unverkrampft, Lächelt Dich an und sagt so: „Danke!“ Das Enkelkind ist noch ganz klein Und doch spürt es für sich schon auf, Dass der Opa Freund kann sein, Begleitet seinen Lebenslauf. ... |
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1905 | In die Historie | |||
Vorschautext: In die Historie Da gibt es immer einen, der Dir sagen will, alles sei anders gewesen. So aber drängt stets Unsicherheit und Spekulatives in unser Denkvermögen, die Geschichten in die Historie, auch Unwahrheit ins Verstädnis. ... |
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