Titel | ||||
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185 | Buß und Bet III (Limerick) | |||
Vorschautext: Der Buß sagt uns: „Freu‘ Dich nicht heut Und bet‘, bis Du alles bereut!“ Der Bet möchte jubeln Ganz Ich, kein Double Der Buß schielt hin zum Therapeut © ANTOSCH |
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184 | Buß und Bet II (Limerick) | |||
Vorschautext: Der Buß einst sagt: „Bet, Du bist mein!“ Der Bet heut‘ empört und sagt: „Nein!“ „Ich bet‘, wenn ich leb‘ Und glücklich erbeb‘“ Der Buß heut‘ nur totes Gebein © ANTOSCH |
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183 | Einsamkeit | |||
Vorschautext: Die Briten haben geschaffen ein Ministerium Das konterkariert ein Mysterium Das Ministerium für Einsamkeit Soll schaffen Kontakte mit Regelmäßigkeit Mancher der gern allein Findet es vielleicht nicht fein Wenn andere definieren Einsamkeit Bringe Verdrossenheit Einsamkeit kann sein: Innerer Aufschwünge Höhepunkt Bei dem meine ganze Existenz jubelnd funkt ... |
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182 | Blumen übersteigen stets | |||
Vorschautext: Rein ist das Blumenland, jüngst war’s als ich es fand. Blüten- und Blättertraum, Formenschön, Jubelraum. Du bist ein Düftereich, Sieger übers Totenreich. Symbol für Liebe, Treue, Lebendigkeit aufs Neue. Welken auch Blumen Los, Heimkehr zum Erdenschoß. ... |
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181 | Blätter zum Himmel | |||
Vorschautext: Baumkronen aufwärts ins Blau, langstämmig hoch ragend, All-Eins sich entsagend, doch nah schon mystischer Schau. Himmlisch und klar, wolkenlos, gegenstandsfreier Bereich, Blätter so viel zugleich. Fern noch so bleibt „Namenlos“. © ANTOSCH |
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180 | Handyfotoglück | |||
Vorschautext: Täglich schöne Fotos bekomm‘ ich. Obwohl gar nicht bestellt willentlich, landen sie auf dem Handy farbenstark, setzen mich gar in einen bunten Park. Ich verzichte auf neue Reisen, muss somit dafür nichts überweisen. Nur die Rechnung für’s teure Handy bleibt. Nun mein Ich und Fremdes sich nicht mehr reibt. ... |
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179 | Schicksal eines Erlenblatts | |||
Vorschautext: Ein Erlenblatt erblickt das Weltenlicht Es denkt: „Der Mensch mich schädigt“ Später fällt’s vom Baum Und landet in ‘nem leeren Lagerraum © ANTOSCH |
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178 | Buß und Bet I (Limerick) | |||
Vorschautext: Der Buß sagt uns bet‘ und wir tun es Wir legen weg American Express Wir spazieren heut‘ Und hören Geläut Und doch ist da schon wieder Stress © ANTOSCH |
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177 | Es leckt das Abflussrohr | |||
Vorschautext: Ein Abflussrohr leckt‘ in die Dämmung Passierte sein‘ Weg ohne Hemmung Der Schaden scheint groß Man sagt fast uferlos So Schimmel – zum Glück nicht Überschwemmung © ANTOSCH |
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176 | Heiler Ort | |||
Vorschautext: Mein Herz ist Dir so zugeneigt, doch alle Worte sind zu klein. Ich träume nur wir sind zu zwein, romantisch und ganz nah: Es geigt. Das Wort verhallt und Du gehst fort, mein Herz zerbricht. Du hörst es nicht. Und dunkel bleibt’s für mich: Verzicht. Ich sehne mich zum heilen Ort. © ANTOSCH |
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175 | Schrei der Seele | |||
Vorschautext: Es pulst wie Strom durch meinen Kopf Die Vögel singen laut Mein Herz ist abgeflaut Und in den Ohren klebt ein Pfropf Der Druck, der steigt. Ich schrecke auf Sie lacht mir ins Gesicht Ihr fehlt die Innensicht Es läuft sich schief mein Lebenslauf Mein Kopf kann schmerzen: Das ist Sinn Der Fluss, der stockt und sucht ... |
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174 | Der Morgen macht den Body hart | |||
Vorschautext: Der Morgen steht räkelnd auf, bedenkt jetzt des Tages Lauf. Er macht Gymnastik ganz hart, in seinen Body er vernarrt. Das Frühstück haut voll rein, da die Speisen überfein. Der Morgenbummel zeigt sich, weil‘s regnet ganz unleidlich. Das Mittagessen bittet um mehr Salz ganz gesittet. ... |
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173 | Blick durchs Loch | |||
Vorschautext: Ein gelber Einkaufswagenchip, der leistet gute Dienste mir, nicht nur bei meinem Einkaufstripp. Er zudem mich auch magisch führ‘. Er hat ein wunderbares Loch, durch das ich schau‘, wann ich es will. Für dieses Spiel oft ich mich verkroch in Winkel, wo ich herrlich chill‘. Ich seh‘ dann Traumländer, Feen. Glückstaumel ergreift mich sodann. ... |
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172 | Das Los der Wölfe | |||
Vorschautext: Was passiert Mit den Wölfen Die in Schafspelzen Wohlig sich Wälzen Wenn ihre Maskerade fällt Und die Schafe Keine Schafe mehr sind |
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171 | Kommunikation | |||
Vorschautext: Eine Taube, die schreit: Ruckedigu. Ein Mensch hört nun das: Rupfe die Kuh. Verwirrt schaut er in die Luft hoch, doch denkt er nun plötzlich an Nessies loch. Nun, er vergisst die Kuh zu rupfen und tut lieber im Kreise hupfen. |
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170 | Ruckedigu | |||
Vorschautext: Bei Herbstsonne übervoll dieses Jahr, ich sehe die Burg im Flimmer und denke an Ritter und ihre Schar, an Kämpfe als Spiel im Glimmer. Ich höre auch Lautenspiel so mild, das Treiben im Burghof dazu. Es mag sein, dass rosa ich bebrillt, doch Zauber bleibt: Ruckedigu! |
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169 | Hoffnung | |||
Vorschautext: Nun fast bedeutungslos - wie ein Apostroph -, der Mond schon schwach und doch ist er noch hoch. Die Sonne gelb und alles gelb erleucht‘ wie Wasserflut, die vollends uns befeucht‘. Es kommt, es geht, der Tag, die Nacht und auch der Mensch, er bleibt gar nicht: Nur Wortes Hauch. Doch Hoffnung wie auf Sonnenstrahlgewalt hab‘ ich: Am Ende nicht wird alles kalt! |
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168 | Dein Ruf | |||
Vorschautext: Neun Jahre bist Du hier. ich kenn‘ Dich kaum, Du schöner Baum. Mein Blick ist viel zu stier. Ich geh‘ von Jahr zu Jahr und wandle mich - bedauerlich – zu diesem Exemplar. Nicht Ich und freier Blick zum schönen Baum: ... |
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167 | Am Ende gerne | |||
Vorschautext: Der Regen bringt das Stimmungstief Da hilft mir auch kein schönes Lied Denn alles scheint mir nun stupid Die Welt erleb ich so ganz schief Die nette Geste freut mich nicht Der andre tropft vom Kopf zum Fuß Und seine Worte sind abstrus Der Tag bleibt heute harte Pflicht Ich kauf was Wunderschönes mir Es wird mir nass auf meinem Weg ... |
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166 | Denke quer | |||
Vorschautext: Sei nicht nur Sieger oder Überflieger! Seh‘ es nicht zu grob, nur durchs Teleskop. Nimm auchs Mikroskop! Kleines zeigt sich dann, manches nebenan, was Dich schwanken lässt, Deinen Geist nicht presst und Deine Spröde nässt. |
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