Profil von Anton Schlittmaier

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Anzahl Gedichte: 325
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Titel
225 Du bist es 19.02.20
Vorschautext:
Der Morgen bläst das Rot ins Land,
die Ampel zeigt es auch.
Der Tag ist jetzt noch unerkannt,
aus Schloten qualmt der Rauch.

Der erste Weg, der führt nicht weit,
so tausend Schritte nur.
Ich frag: Was ist denn Wirklichkeit?
Jetzt schau‘ ich auf die Uhr.

An der Bürotür klebt ein Bild,
darunter wohnt ein Fleck.
...
224 Auf und ab im Zhuang Zi 18.02.20
Vorschautext:
Ein Haar ist klein, der Himmel groß,
doch schau dorthin, es schwimmt ein Floß,
das riesig scheint. Dann reißt das Seil,
die Stämme schwimmen nun als Teil.

Das Sägewerk zermahlt das Holz
und nun verliert es seinen Stolz.
Das Haar hat sich gesellt zum Zopf,
ist größer als der Span, der Tropf.

Der Himmel kommt, der Himmel geht,
nur Reden wahren, was verweht.
...
223 Vielleicht ist der Mond doch froh 18.02.20
Vorschautext:
Ich weiß, es ist so,
nicht anders kann’s sein.
Der Mond ist nicht froh,
er ist nur ein Stein.

Der Frosch sieht das Loch,
die Wolke, die zieht,
die Meere jedoch,
sind fremd seinem Lied.

Der Wespe entzieht
der Blick sich zum Schnee.
...
222 Siegesschrei quert Bildschirmröhren 18.02.20
Vorschautext:
Letzte Helden sperrig, kraus,
ihr Siegesschrei quert Bildschirmröhren.
Heute bleiben Helden aus,
von flachen Schirmen schallt nur Röhren.

Hirne kochen davon weich,
wenn nächtelang die Eulen schallen.
Spiegellahm wird alles gleich,
zu einem flachen Widerhallen.


© ANTOSCH
221 Fremdes zugestehen 17.02.20
Vorschautext:
Ein Wort das spricht, das hört sich nicht,
beim Sprechen hat es sich vergessen.
Die Phonzahl kann es nicht vermessen,
es ist noch ganz beim Angesicht.

Doch dann ein Bruch und Missversteh’n.
Die Worte werden zäh und zählen
Dir Dies, mir Das und hart nun stählen,
verpanzern Herzen sich vor‘m Fleh’n.

So bleibt vom Wort dann nur der Mord.
Das Wort beharrt auf seinem Schweigen,
...
220 Das Schneeglöckchen erklingt 16.02.20
Vorschautext:
Die Wege sind noch karg
Am Rand, das Glöckchen strahlt
Die Sonne scheint nicht stark
Dein Weiß erglänzt und malt
Das Blättergrau voll Licht
Und frisches Grün erhebt
Auch mich und meine Sicht
Die neu jetzt klingt und lebt


© ANTOSCH
219 Schneeglöckchen strahlt über Flöckchen 15.02.20
Vorschautext:
Die Wege sind noch karg
Die Sonne noch nicht stark
Im Schnee sieht man Dein Glöckchen
Oft auch nach vielen Flöckchen

Das Herbstlaub wird erweckt
Mit Leben angesteckt
Wie ich nach kalten Tagen
Der Wärme zugetragen


© ANTOSCH
218 Die Mitte wankt 13.02.20
Vorschautext:
Die Mitte wankt
Von wem umrankt
Von rechts, von links
Gar von der Sphinx

Ein Rätsel schwer
Die Antwort quer
Wer löst es recht
Trennt das Geflecht

Nun öfters mal
Wird es brutal
...
217 Neue Lebenstöne 13.02.20
Vorschautext:
Alle Flöten sind verbrannt
Die Töne bleiben aus
Täter werden nicht genannt
Es kommt meist doch heraus

Herzen schreien stumm im Raum
Gefühle liegen brach
Das Gewissen quält Dich kaum
Die Welt scheint wie im Schach

Alte Lieder brüllt man nun
Die Stimmen grau verraucht
...
216 Eros schafft die Zeit 12.02.20
Vorschautext:
Die Seele ist nicht rund,
sie braucht doch ihren Bund.
Der andre, ohne ihn,
wie aus der Welt gespien.

Der Mann, die Frau, nie ganz,
die Zwei ist Stimulanz.
Und Reden braucht ein Du,
allein verhallt‘s im Nu.

Und Reize brauchen Licht,
sonst übst Du nur Verzicht.
...
215 Lass uns gemeinsam klingen 12.02.20
Vorschautext:
Deine Hände fließen wie die Stimme
langsam und ganz zart zu jedem Ort
und der Körper hört das schöne Wort.
Dieser Tag ist gut, ist nicht der Schlimme.

Gestern blieb die Stimme aus, Dein Singen,
und ich lebte abwärts, ohne Halt,
reine Höllenfahrt und dunkler Wald.
Komm doch morgen, lass uns wieder klingen.


© ANTOSCH
214 Liebe färbt die Nacht 12.02.20
Vorschautext:
Diese Nacht kamst Du zu mir,
träumte Dich als wildes Tier,
Katze, Krallen, Schnurren, Greifen,
Larvenmasken mit den Streifen.

Deine Liebe färbt die Nacht
rötlich schimmernd und mit Macht.
Alles Reden wird jetzt leiser,
spürend wird man so noch weiser.

Träume tragen bis zum Tag,
enden dann mit einem Schlag.
...
213 Wir bleiben nicht hier 12.02.20
Vorschautext:
Auf meinem Küchenbord
Da liegen immer Nudeln
Nun Wasser bring zum Sprudeln
Der Magen wird der Ort

Die Nudeln werden Brei
Du siehst das stete Fließen
Den Wandel zum Genießen
Und willst nicht das Detail

Vor kurzem war da Mehl
Und vorher das Getreide
...
212 Vervollkommnung durch Dichtung 12.02.20
Vorschautext:
Die Götter herrschten bei den Antiken streng
Und Helden kämpften fast wie Götter stark
Die Griechen schrieben dies in Versen
Nieder und fanden hier Maß und Leben

Dionysos und Apollo, Ihr seid doch eins
Der Geist, der Wein: Gemeinsam des Denkens Grund
Impuls für Zeiten, die dann kamen
So fand auch Hölderlin zum Antiken

In Oden schrieb er Lieder zum Götterkreis
Das Leben sollte neu nun entsteh‘n aus ihm
...
211 Führ Du mich in Weiten 11.02.20
Vorschautext:
Tage wie Jahre,
eines nur: Plage!
Herz, ich erfahre
täglich die Klage.

Lieb‘ mich beizeiten:
Du als die Eine
trägst mich in Weiten.
Du nur bist Meine.


© ANTOSCH
210 Geburt aus dem Wind 10.02.20
Vorschautext:
Windgeburt im Nirgendwo
Reine Differenz
Fehlende Präsenz
Jedes Feuer braucht auch Stroh

Spannungsbogen lichterloh
Volt auf Volt zerspringt
Feuersglut gelingt
Stein stürzt Stein beim Domino

Schnellt jetzt hin zum andren Pol
Kalt und Warm, es zischt
...
209 Die Windsbraut 10.02.20
Vorschautext:
Die Karten rot und violett
Der Sturm bekundet sich als Zeichen
Wir hoffen auf sehr starke Eichen
Denn heute hilft uns kein Florett

Die Warnung zeigt ein breites Feld
Wir müssen nochmals weiterfragen
Denn vieles bleibt für uns im Vagen
Die Windsbraut stoppt auch nicht für Geld

Die Pläne werden nie konkret
Der Tod, der lauert alle Tage
...
208 Unerreichbare Frau 09.02.20
Vorschautext:
Dein unerreichbares Frausein
Geschöpf aus reiner Sehnsucht
Ist wirklich - wie die tiefste Schlucht
Dein schwarzer Strumpf verdeckt das Bein

Ich möchte Dich ganz als Besitz
Und haben dann für alle Zeit
Wir bleiben so doch nicht zu zweit
Dein Frausein wird zum kurzen Blitz

Die Schwebe ist der Zauber nur
Wenn Du es hast ist es nicht mehr
...
207 Früh blüht der Winterling (Blumengedicht) 07.02.20
Vorschautext:
Vor meinem Haus, da liegen Blätter
noch aus dem Vorjahr, schon verdorrt
und mitten drin, trotz Winterwetter,
der Winterling: Ein Zauberwort!

Der frühe Bote, gelb sein Glänzen,
spartanisch weist zum Frühling vor.
Der Winter findet seine Grenzen.
Es öffnet sich schon sacht mein Tor.


© ANTOSCH
206 Stutenimitation 07.02.20
Vorschautext:
Wie galoppierend rennt sie auf ihn zu.
Er ist erstaunt, erregt und stellt fest:
Sie hat ‘nen Stutenkörper mit Tattoo.
Das ist für ihn ein wahrer Härtetest.

Sie ist am ganzen Körper rundes Rund.
Und dann: Sie nimmt die Hand und schlägt sich fest
mehrmals jetzt auf ihr großes Hinterteil.
Es ist die Lust, die so geschwind ihm wächst.

Kurz nur darauf: Er sieht nun das Weiß
auf der gestreckten Zunge, die sie bleckt.
...
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