Titel | ||||
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165 | Göttliche Präsenz | |||
Vorschautext: Gleißend weiß die Morgensonne, hin zu sich verdunkelnd Kreisen, konzentrisch in stufenweisen Übergängen ins Schwarz sie komme. Ockerpastellene Gegenwart ruht auf dem Erdengrund. Weißes Licht schafft den Bund in den zu blicken jäh erstarrt. |
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164 | Erschreckend und Verlangen weckend | |||
Vorschautext: Es heißt, dass Rauchen tödlich sei. So sticht es sichtbar und erschreckend, damit aber auch Verlangen weckend, ins Auge Dir mit Heuchelei. Bei Lungenkrebs und Raucherbein, Gedanken und Gefühle gleiten von „Schreck“ bis „jetzt erst recht“ und streiten. Am Ende rauchend, fühlst Gewissenspein. © ANTOSCH |
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163 | Geburt und Tod | |||
Vorschautext: Tod: Du gebierst die Not so vieler meiner Stunden. Ich hatt‘ dies nie empfunden, bis nun das Ende droht. Geburt pulst immerfort. Routine schloss die Augen und Gleiches wollte taugen. Wo blieb Dein Widerwort? Die Zeit verknappt sich nun. Der alte Trott will fallen ... |
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162 | Paradoxe Tipps für klare Einfachsprache | |||
Vorschautext: Mach es dem Leser schwer und treib ihm Schweißperlen in sein Gesicht aus Teer. Mach es dem Leser leicht und schaff ihm seicht die Welt bis endlich er erbleicht. Vermeide die Mitte. Sie heißt doch Brigitte. ... |
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161 | Weidenküsse spiegeln heut die Nacht | |||
Vorschautext: Herbst: Dein wildes Trauern ist vorbei Eine Weide ruft zur Sonne doch Rauer Reif gibt Winterzeit nun frei Endlich ist vorbei dies düstre Loch Sonnig zieht der Winterhimmel auf Weidenruten hängen weit hinab Leben kreist und nimmt so seinen Lauf Rutenküsse fallen heut weitab Breiten so ihr Feuer aus zum Eis Glätten dessen Bahn zur Spiegelpracht ... |
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160 | Todesgrenze: Tragisch oder himmlisch | |||
Vorschautext: Tod, du große Menschheitspein Keiner kann entrinnen Jeder trägt ihn innen Diese Grenze ist uns Sein Drohend steht er früh vor Dir Krankheit, Trauer, Scheiden All dies magst Du meiden Vage ist er immer hier Plötzlich oder lang gewusst Tragisch oder auch sehr spät ... |
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159 | Transsibirische Frist | |||
Vorschautext: Transsibirisch wäre schön - Besser als die Autobahn. Auch die Dampfschifffahrt am Ober- Rhein, die spielt hinein. Getön Dann die Ruhe. Fahrtenwahn Treibt sonst bis zu Zinnober! Elektrisch oder auch Dampf. Es ist Besser als Gas mit dem Rist - Nutzen wir so jetzt die Frist © ANTOSCH |
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158 | Warnung: Bücher haben's in sich | |||
Vorschautext: Schlag das Buch doch nicht zu dick Mach nur Bilder Dir mit Fun Lesenswert ist nur der Kick Der erscheint mit Baldrian Blätter täglich nur mal um Lesen ist Gefahr fürs Ich Nur die Zeitung schafft Konsum Die Broschüre ist der Stich © ANTOSCH |
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157 | Eingeritzte Liebesschwüre | |||
Vorschautext: Baumes Rinde abgeplatzt Holz zeigt nackt sich und verkratzt Liebesschwüre eingeritzt Später ist man abgeblitzt Trotzdem bleibt für lange Zeit Allen sichtbar dieses Leid © ANTOSCH |
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156 | Leuchtender Steg | |||
Vorschautext: Was hab ich heute schon gemacht Oder auch verpatzt Mein linker Arm ist schwach Und an meinem rechten zieht ein Hund Ich sollte lieber flechten Anstatt dichten Das ist objektiv nicht subjektiv Fest, nicht leck Mal so, mal so ... |
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155 | Raben laden zum High Noon | |||
Vorschautext: Du klautest, Rabe, viel von dem, was ich einst hatte. Misse nun, Du Krächzer, vieles durch Dein Tun: Es fehlt mir auch mein Diadem. Dem Sänger schenkst Du ein Poem. Das Todesnahen des High Noon, das zeigst Du mir vor dem Saloon: Mit Raben ist es nie bequem. Die Depression, die springt aus Dir. Du führst in dunklen Grund, Kurier, ... |
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154 | Alles wird mir schön und rund | |||
Vorschautext: Ich lebe meinen Grund Und lache jede Stund‘ Ich singe dieses Lied Und liege nachts im Ried Ich tanze mit Dir wild Und mache mir kein Bild Ich küsse Deinen Mund Und alles wird mir rund Ich spring in einen Bach Und werde niemals wach ... |
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153 | Meterhohes Glück im Schnee | |||
Vorschautext: Du fehlst an diesem Ort Stattdessen braun das Feld Ach Schnee, Du wärst mein Held Das ist das erste Wort Und meterhoch sofort Das Schippen wär ‘ne Welt Mein Iglu sei mein Zelt Ich sehn‘ mich weit nach Nord Ich stapfte steif durchs Eis Und sähe alles weiß ... |
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152 | Die nette Brünette hat gedichtet | |||
Vorschautext: Ich hörte, eine Brünette, die ist auch eine ganz Nette, die schrieb an einem Gedicht, das hat, ich sag’s, auch Gewicht. Sonett, ich meins und ich wette, so heißt die Form nach Etikette. Der Inhalt, keck, bringt auch Licht in ein Problem – und nicht schlicht. Die Frage war auch komplex. Die Antwort war kein Reflex. ... |
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151 | Liebeswurzeln des Denken | |||
Vorschautext: Was ist der Dichter? Ein Erfinder nur und Schaden für den Ernst und auch das Tun? Zeigt er nicht schemenhaft wie als Cartoon die Welt und setzt uns auf die falsche Spur? Die Abwertung allein ist doch sehr stur, übersieht worauf die Dichtenden beruh‘n. Der Musenkuss kommt aus den Göttertruh’n. Begeisterung erfüllt die Kreatur. Die Wahrheit mag die Musen nicht, durchschaut ihr scheinbar falsches Spiel und ruft ganz laut: ... |
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150 | Neue Wege zu den Eltern (Kurze Ode) | |||
Vorschautext: Oh, meine Mutter! Vater, Du auch! Es will die Brust sich öffnen. Jahrelang strebte ich mit Euch zu reden über die Grenze. Hoch war die Mauer, die zwischen uns stand. Ich brech‘ die Mauer! Vater und Mutter, Ihr, und komm‘ zu Euch, zu sprechen allein. Nur ich vermag den Weg zu Euch zu finden. Keiner kann leben ganz ohne die Eltern. © ANTOSCH |
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149 | Vier Verse zur Kindheit (Elegie) | |||
Vorschautext: Meine Kindheit erinnert mich an Trauer und Schmerzen. Die Gefühle vergeh’n jedes Mal, doch dann erneut treten heftig sie vor mich, immer wenn sich das Leben wieder einmal zerstört, abbricht und kleinmütig macht. © ANTOSCH |
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148 | Wenn ich geh… | |||
Vorschautext: Wenn ich geh Dann geh ich Weil ich geh Und nicht Weil ich gegangen bin Wenn ich geh Dann geh ich Weil ich geh Und nicht Weil ich gehen werde ... |
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147 | Talk Show | |||
Vorschautext: Die üblichen Verdächtigen breiten sich aus. Sie reden über den Vater, den Schlag in ihr Gesicht und sie streiten nicht ab, Erfolg auch am Theater zu haben, und besonders die Stücke, die neulich liefen, füllen die Lücke, die nun geschlossen ist, vorher war da noch Platz, doch jetzt gibt’s kein so lala hier mehr und meine Magersucht ist geheilt. Ich stehe wie ein Artist am Seil und hab gar keine Scheu, zu reden in dieser Show getreu ... |
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146 | Verlass die Enge | |||
Vorschautext: Wenn Wort an Wort ich reihe Dann bleibt es nicht bei Worten Wir kreuzen dann die Pforten Und kommen so ins Freie Heraus aus unsrer Enge Der Weg führt zu den Sätzen Dies ist nicht zu unterschätzen Kein Satz ist Wortgemenge Und weiter zu den Texten Ein neues Feld fürs Denken ... |
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