Profil von Anton Schlittmaier

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Anzahl Gedichte: 325
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Gedichte gelesen: 628.914 mal
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Titel
165 Göttliche Präsenz
Vorschautext:
Gleißend weiß die Morgensonne,
hin zu sich verdunkelnd Kreisen,
konzentrisch in stufenweisen
Übergängen ins Schwarz sie komme.

Ockerpastellene Gegenwart
ruht auf dem Erdengrund.
Weißes Licht schafft den Bund
in den zu blicken jäh erstarrt.
164 Erschreckend und Verlangen weckend
Vorschautext:
Es heißt, dass Rauchen tödlich sei.
So sticht es sichtbar und erschreckend,
damit aber auch Verlangen weckend,
ins Auge Dir mit Heuchelei.

Bei Lungenkrebs und Raucherbein,
Gedanken und Gefühle gleiten
von „Schreck“ bis „jetzt erst recht“ und streiten.
Am Ende rauchend, fühlst Gewissenspein.


© ANTOSCH
163 Geburt und Tod
Vorschautext:
Tod: Du gebierst die Not
so vieler meiner Stunden.
Ich hatt‘ dies nie empfunden,
bis nun das Ende droht.

Geburt pulst immerfort.
Routine schloss die Augen
und Gleiches wollte taugen.
Wo blieb Dein Widerwort?

Die Zeit verknappt sich nun.
Der alte Trott will fallen
...
162 Paradoxe Tipps für klare Einfachsprache
Vorschautext:
Mach es dem Leser schwer
und treib ihm Schweißperlen
in sein Gesicht aus Teer.

Mach es dem Leser leicht
und schaff ihm seicht die Welt
bis endlich er erbleicht.

Vermeide die Mitte.
Sie heißt doch Brigitte.


...
161 Weidenküsse spiegeln heut die Nacht
Vorschautext:
Herbst: Dein wildes Trauern ist vorbei
Eine Weide ruft zur Sonne doch
Rauer Reif gibt Winterzeit nun frei
Endlich ist vorbei dies düstre Loch

Sonnig zieht der Winterhimmel auf
Weidenruten hängen weit hinab
Leben kreist und nimmt so seinen Lauf
Rutenküsse fallen heut weitab

Breiten so ihr Feuer aus zum Eis
Glätten dessen Bahn zur Spiegelpracht
...
160 Todesgrenze: Tragisch oder himmlisch
Vorschautext:
Tod, du große Menschheitspein
Keiner kann entrinnen
Jeder trägt ihn innen
Diese Grenze ist uns Sein

Drohend steht er früh vor Dir
Krankheit, Trauer, Scheiden
All dies magst Du meiden
Vage ist er immer hier

Plötzlich oder lang gewusst
Tragisch oder auch sehr spät
...
159 Transsibirische Frist
Vorschautext:
Transsibirisch wäre schön -
Besser als die Autobahn.
Auch die Dampfschifffahrt am Ober-
Rhein, die spielt hinein. Getön
Dann die Ruhe. Fahrtenwahn
Treibt sonst bis zu Zinnober!
Elektrisch oder auch Dampf. Es ist
Besser als Gas mit dem Rist -
Nutzen wir so jetzt die Frist


© ANTOSCH
158 Warnung: Bücher haben's in sich
Vorschautext:
Schlag das Buch doch nicht zu dick
Mach nur Bilder Dir mit Fun
Lesenswert ist nur der Kick
Der erscheint mit Baldrian

Blätter täglich nur mal um
Lesen ist Gefahr fürs Ich
Nur die Zeitung schafft Konsum
Die Broschüre ist der Stich


© ANTOSCH
157 Eingeritzte Liebesschwüre
Vorschautext:
Baumes Rinde abgeplatzt
Holz zeigt nackt sich und verkratzt
Liebesschwüre eingeritzt
Später ist man abgeblitzt
Trotzdem bleibt für lange Zeit
Allen sichtbar dieses Leid


© ANTOSCH
156 Leuchtender Steg
Vorschautext:
Was hab ich heute schon gemacht
Oder auch verpatzt

Mein linker Arm ist schwach
Und an meinem rechten zieht ein Hund

Ich sollte lieber flechten
Anstatt dichten
Das ist objektiv nicht subjektiv
Fest, nicht leck

Mal so, mal so
...
155 Raben laden zum High Noon
Vorschautext:
Du klautest, Rabe, viel von dem,
was ich einst hatte. Misse nun,
Du Krächzer, vieles durch Dein Tun:
Es fehlt mir auch mein Diadem.

Dem Sänger schenkst Du ein Poem.
Das Todesnahen des High Noon,
das zeigst Du mir vor dem Saloon:
Mit Raben ist es nie bequem.

Die Depression, die springt aus Dir.
Du führst in dunklen Grund, Kurier,
...
154 Alles wird mir schön und rund
Vorschautext:
Ich lebe meinen Grund
Und lache jede Stund‘
Ich singe dieses Lied
Und liege nachts im Ried

Ich tanze mit Dir wild
Und mache mir kein Bild
Ich küsse Deinen Mund
Und alles wird mir rund

Ich spring in einen Bach
Und werde niemals wach
...
153 Meterhohes Glück im Schnee
Vorschautext:
Du fehlst an diesem Ort
Stattdessen braun das Feld
Ach Schnee, Du wärst mein Held
Das ist das erste Wort

Und meterhoch sofort
Das Schippen wär ‘ne Welt
Mein Iglu sei mein Zelt
Ich sehn‘ mich weit nach Nord

Ich stapfte steif durchs Eis
Und sähe alles weiß
...
152 Die nette Brünette hat gedichtet
Vorschautext:
Ich hörte, eine Brünette,
die ist auch eine ganz Nette,
die schrieb an einem Gedicht,
das hat, ich sag’s, auch Gewicht.

Sonett, ich meins und ich wette,
so heißt die Form nach Etikette.
Der Inhalt, keck, bringt auch Licht
in ein Problem – und nicht schlicht.

Die Frage war auch komplex.
Die Antwort war kein Reflex.
...
151 Liebeswurzeln des Denken
Vorschautext:
Was ist der Dichter? Ein Erfinder nur
und Schaden für den Ernst und auch das Tun?
Zeigt er nicht schemenhaft wie als Cartoon
die Welt und setzt uns auf die falsche Spur?

Die Abwertung allein ist doch sehr stur,
übersieht worauf die Dichtenden beruh‘n.
Der Musenkuss kommt aus den Göttertruh’n.
Begeisterung erfüllt die Kreatur.

Die Wahrheit mag die Musen nicht, durchschaut
ihr scheinbar falsches Spiel und ruft ganz laut:
...
150 Neue Wege zu den Eltern (Kurze Ode)
Vorschautext:
Oh, meine Mutter! Vater, Du auch! Es will
die Brust sich öffnen. Jahrelang strebte ich
mit Euch zu reden über die Grenze.
Hoch war die Mauer, die zwischen uns stand.

Ich brech‘ die Mauer! Vater und Mutter, Ihr,
und komm‘ zu Euch, zu sprechen allein. Nur ich
vermag den Weg zu Euch zu finden.
Keiner kann leben ganz ohne die Eltern.


© ANTOSCH
149 Vier Verse zur Kindheit (Elegie)
Vorschautext:
Meine Kindheit erinnert mich an Trauer und Schmerzen.
Die Gefühle vergeh’n jedes Mal, doch dann erneut
treten heftig sie vor mich, immer wenn sich das Leben
wieder einmal zerstört, abbricht und kleinmütig macht.


© ANTOSCH
148 Wenn ich geh…
Vorschautext:
Wenn ich geh
Dann geh ich
Weil ich geh
Und nicht
Weil ich gegangen bin

Wenn ich geh
Dann geh ich
Weil ich geh
Und nicht
Weil ich gehen werde

...
147 Talk Show
Vorschautext:
Die üblichen Verdächtigen breiten
sich aus. Sie reden über den Vater,
den Schlag in ihr Gesicht und sie streiten
nicht ab, Erfolg auch am Theater
zu haben, und besonders die Stücke,
die neulich liefen, füllen die Lücke,
die nun geschlossen ist, vorher war da
noch Platz, doch jetzt gibt’s kein so lala
hier mehr und meine Magersucht ist
geheilt. Ich stehe wie ein Artist
am Seil und hab gar keine Scheu,
zu reden in dieser Show getreu
...
146 Verlass die Enge
Vorschautext:
Wenn Wort an Wort ich reihe
Dann bleibt es nicht bei Worten
Wir kreuzen dann die Pforten
Und kommen so ins Freie

Heraus aus unsrer Enge
Der Weg führt zu den Sätzen
Dies ist nicht zu unterschätzen
Kein Satz ist Wortgemenge

Und weiter zu den Texten
Ein neues Feld fürs Denken
...
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