Titel | ||||
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265 | Korf | |||
Vorschautext: Den Namen „Korf“ hat Morgenstern gewählt, nicht weil der Korf ihm gut gefällt. Die Person spielte keine Rolle hier. Es war das Silbentaktklavier, das Morgenstern dazu gebracht hat, „Korf“, das Wort mit einer Silbe – „amorph“: es wäre ähnlich hier –, als Namen oft zu wählen für den Helden bei dem’s zofft – ab und zu. Verändern kann sich’s arg: Sachte, dann Galopp. Die Silbe stark, ... |
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264 | Katz', Maus und Laus (Humorgedicht) | |||
Vorschautext: Die Katze sagte zur Maus: „Ich kauf das Haus nur mit Laus“. Die Maus verstand nun kein Wort, denn sie war taub und auch fort. Die Katze hat dann gefaucht. Das war für alle zu laut. © ANTOSCH |
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263 | Jenseits von Fahnen | |||
Vorschautext: Faltungswünsche einzelner Dünen wurden ausgeschlagen von kühnen Wellen, die gezeugt sind aus Winden und den Wassern, welche nie schwinden. Menschenwünsche fanden kein Horchen. Man hat sie verworfen als Storchen brachten uns und unsere Ahnen. Selbstherrlichkeit schmückt nur die Fahnen. © ANTOSCH |
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262 | Herzschlag | |||
Vorschautext: Lass Deinen Blick über die Lidpforte springen, und endlich sehe auch mich: Dein Vollbringen. Gemeinsam blicken wir uns Aug‘ in Aug‘ und es wird golden so für uns der Staub. Ein DU bist Du, nie gemacht, nicht erdacht. Du fällst in mich ein so wie eine Schlacht, so stark und schnell: Wie gelähmt bin ich nun, auch Du erfährst nun im Herzschlag mein Tun. © ANTOSCH |
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261 | Worte | |||
Vorschautext: Der eine Mann verfängt sich im Geäst Den Tod er fürchtet wie die große Pest Die Tanne macht sein Frühlingsleuchten klein Der alte Himmel wäre Ihm ein Heim Der andre zielend strebt zum Berg hinauf Das Wahre bietet er Dir an zuhauf Dem Rabenbruder nähte er kein Kleid Die Liebe mied er wie auch alles Leid Beiden blieb der Regenbogen aus Der GANZE Mann erfährt den Berg, das Haus ... |
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260 | Der Lauf der Welten und unser Handeln | |||
Vorschautext: Ein Minister fällt von der Bühne, eine Kanzlerin, die erzittert. Präsidentenshow: dumpf er twittert. Doch Gefahr ist jetzt für die Biene. Soviel Stein am Weg und doch noch rasantes Vergessen. Jedoch: Welten heilen selten durch Zeit allein. Schwör drauf Euch allen Eid. © ANTOSCH |
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259 | Liebe ohne Kaserne | |||
Vorschautext: Alle Nähe nährt sich aus der Ferne, mach die Liebe nicht nach der Kaserne. Streu den Sand ganz leis‘ nur in den Krater. Frei lässt Dich auch jeder gute Vater. So ertrag es nicht, dass Griffe fassen, die zu Dir doch niemals werden passen. Such die Nähe wahrer Ferne: Lerne Sterne lieben ohne die Laterne. © ANTOSCH |
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258 | Im Schatten neu erweckt | |||
Vorschautext: Ein langer Schatten überdeckt dein Ich. Verkehrt zum Objekt, was pulst in Dir. Drum lebe und nimm es an: Ergebe dem Andren Dich neu erweckt. © ANTOSCH |
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257 | Nebelgrenzen ohne Starre | |||
Vorschautext: Wo sind Grenzen, wenn der Nebel sich mit Schnee in eins vermengt, sich mein Ich ins Nichts versprengt? Spür ein Bad im All: Mein Faible. Kurz nur später seh ich feste Grenzen zwischen Baum und Baum. Ich davor, ein Punkt und Saum für sich, aber auch Geäste. Ich, gewachsen aus dem Stamm, aus der Wurzel, aus dem Ganzen, ... |
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256 | Winterwind und Budenzauber | |||
Vorschautext: Schnee und kalte Finger. Winterwind. Weihnachtsmarkt, ein Treiben. Glühweinglas vollgefüllt. Der Vater hält sein Kind. Pferde kreisen rund herum. Ein Spaß. Budenzauber, Lebenskraft, ein Muss. Der Kommerz verbirgt sich gut durchs Holz. Alte Bräuche meist Klischeegenuss. Christbaum pfählt mit echtem Nadelholz. © ANTOSCH |
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255 | Überspring Dein Museum | |||
Vorschautext: Beschließe doch: Die Kreise nur einmal - vorerst leise - nicht gleichmäßig begehen! So gibt es keine Museen, weil Du nicht mehr denselben und immer wieder gelben, so Vorsicht anzeigenden, und obendrein auch horrenden ganz langweiligen Ochsenweg begehen musstest. Das Kolleg, ... |
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254 | Zu schnell | |||
Vorschautext: Umkreis den Brunnen nicht zu schnell Den Wolf, den seh und bürst sein Fell Und zähl die Haare, die er hat Doch streich das Fell ihm nicht zu glatt Auch morgen brennt ein trock’ner Wald Und Kinderzimmer: Hinterhalt Mit Bit und Byte zur Qual gemacht Drum zähl und sag, Du hast Verdacht Zu schnell gerannt und nichts erfasst Dich selbst und andres hast verpasst ... |
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253 | Näh' das Kleid | |||
Vorschautext: Der Schalk hat den Nacken verlassen Die Seelen der Tage verblassen Das Grau hat das Herz schon erfasst Der Sturmwind verschenkt keine Rast Dein Schlaf ohne Lichtschein und leer Kein Traum, der belebt mit Begehr Die Raben sind nackt, ohne Kleid Den Sieb‘n es zu näh’n, sei bereit © ANTOSCH |
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252 | Unsichtbar | |||
Vorschautext: Unter’m Hirnscanner Ich seh‘ mich nicht Seh‘ Nerven Seh‘ Chemie Seh‘ Salze Strom Und weiter mehr davon von diesem Ich seh‘ NICHT Gedanken Seele ... |
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251 | Hoffnung auf vierblättrigen Klee | |||
Vorschautext: Die Wetterdienste melden, Schnee bleibt aus, die Tage auch über Nikolaus hinaus. Sie bleiben warm. Dafür weht der Wind so stark und für unsere Sorgen blind. Schick Dein Kind in den Wald, damit es bringt Beeren vom Schnee, die Du brauchst unbedingt. Setz sie ins Glas und stell sie dorthin, wo Du’s find‘st auch ohne Zauberin. Schüttle das Beerenglas und träum‘ vom Schnee, hoff‘ dass Dir bleibt der vierblättrige Klee. ... |
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250 | Er singt sein Lied auch nachts | |||
Vorschautext: Hans im Glück ist kein Narr Er gibt ab, was er hat Gold ihm nichts wert Er singt sein Lied auch nachts Täglich glückt ohne Eile sein Tun Es spricht so viele Bände Leben glückt und auch so © ANTOSCH |
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249 | In diesen Tagen | |||
Vorschautext: So viel Mohn in diesen Tagen Ich vergaß, dass ich vergaß Es verstell‘n sich viele Fragen Leb‘ das Jetzt fast ohne Maß Gestern nicht und auch nicht heute Morgen blüht der Baum, erst scheu Süße Beeren, eine Freude Sinn und Zeit erfahr‘ ich neu © ANTOSCH |
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248 | Mit Liebe | |||
Vorschautext: Schlag‘ Dir doch nicht selbst die Hand ins Gesicht. Es ist riskant, denn sobald geschlagen wurde, rötet langsam sich die Jurte. Golden oder weiß, nicht rot, Zelte schützen vor Not. Rot ist nun Dein Leben, aschgrau. Ach, mit Liebe Hände betrau‘. © ANTOSCH |
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247 | Rot vom Baum | |||
Vorschautext: Rauch steigt auf zu qualmenden Stangen. Links daneben steht ein diffus greller Baum der nahelegt: „Juice- lecker-rot“ ist jetzt mein Verlangen. Qualm, er bleibt ganz fein und geheim. Gerne wüsste ich nun viel über ihn, doch das Rot vom Baum ist die Oberin, die gewinnt und Rauch nur ein Keim. © ANTOSCH |
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246 | Himmel und Sein | |||
Vorschautext: Der Himmel rosarot und dunkelblau verheißt uns heute: Weit gereist ist nicht gleich „Ich überbot!“. So schön der Blick daheim, vorm Fenster himmlisch bunt: Manch Reise ohne Grund. Dies Himmelsspiel ist Sein. © ANTOSCH |
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