Unterm schwarzen Regenbogen

Ein Gedicht von Anouk Ferez
Unter einem schwarzen Regenbogen
steh ich nun, allein, mein Blick ist trüb.
Denn alles, alles was mir blieb,
hat man grausam durch den Dreck gezogen.

Um mich herum ein Schwarm von schwarzen Faltern:
Denn jeder einzelne verlor
sein rot und blau – und Trauerflor
drückt ihn herab, es weht ein kalter

Wind, zerrt aus dem Feuer schwarze Fahnen.
Groll frisst die Glut, ich stehe steif
vor lauter Eis und dieser Reif
-so eng ums Herz-, er lässt mich ahnen

welch klamme Nächte ohne Morgen
Meiner harren. Und in weiße Schalen
gieß ich schwarze Milch und meine Qualen
nähren sich: Die Seele brütet Sorgen.

Liebster, bitte tritt an meine Seite,
gib durch die Schwärze mir die Hand.
Zusammen übertreten wir den Rand
des Abgrunds: Wisse, dass ich dich begleite.

© Anouk Ferez 9-2015
/mmdf3410/9430/fiue/wesiim

Informationen zum Gedicht: Unterm schwarzen Regenbogen

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10.09.2015
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