Titel | ||||
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322 | Ein heißer Sommertag | |||
Vorschautext: Sommer, du verbreitest Qualen, machst Felder braun und Blätter bunt, es steigen die Wärmezahlen, du gibst damit die Dürre kund. Doch mich beschützt, hoch über mir, kühler Schatten einer Weide, kräftig und tapfer steht sie hier, mit Blattwerk, schillernd wie Seide. Meine Nase genießt den Duft, auf meiner Haut spür ich Hitze, ... |
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321 | Oft auf Reisen | |||
Vorschautext: Der Willi geht sehr oft auf Reisen, doch meistens nur, um gut zu speisen, in Restaurants, fast in jedem Land, ist er als Schlemmerwilli bekannt. Doch im D-Zug, im Speisewagen, füllt er am liebsten seinen Magen, nur auf einem Schiff, auf hoher See, tut´s ihm arg in den Gedärmen weh. Dann rennt er flott, mit vollen Backen, auf ein Klo, um sich zu entschlacken, ... |
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320 | Er will raus | |||
Vorschautext: Es regnet und ich hab Gäste, würd ihn trotzdem gern rauslassen, doch vielleicht ist es das Beste, sich der Lage anzupassen. Lang kann ich ihn nicht mehr halten, er will jetzt unbedingt hinaus, ich kann ihn doch nicht ausschalten, drum schau ich dumm zum Fenster raus. Der Regen hat sich verzogen, und meine Gäste, sie gehen, ... |
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319 | Hat sie Recht ? | |||
Vorschautext: Das Wichtigste wurde vertagt, von Regenten wird’s nichts geben, schon meine Oma hat gesagt: „Hier im Land geht viel daneben!“ Erschöpft sich bald Kohle und Gas, der Mittelstand stirbt langsam aus, das Rentenniveau sinkt ganz krass, Bosse leben in Saus und Braus. Der Gesundheitsminister weint, Krankenkassen sind die Coolen, ... |
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318 | Sommersonne | |||
Vorschautext: Mir ist, na ja, ich weiß nicht wie, es besteht kein Grund zu weinen, ich nenn’s einfach Melancholie, bin nicht voll mit mir im Reinen. Mir geht nichts von der Hand, recht flott, ich frag mich, woran kann´s liegen, ist denn vielleicht der Sommertrott, daran schuld, nichts hinzukriegen. Nun aber stopp, es ist genug, das ist doch langsam die Höhe, ... |
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317 | Auszeit am Meer | |||
Vorschautext: Ich sehe den wirbelnden Sand, das Wasser peitscht gegen Klippen, viele Muscheln liegen am Strand, und ich spür Salz an den Lippen. Das Meer ist lautstark am Rauschen, kaum etwas Andres ist zu hör’n, nur den Möwen kann ich lauschen, die sich gegen Fische verschwör ’n. Und Weiden sehe ich viele, sie beugen sich im starken Wind, ... |
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316 | Helmut - der Kettenraucher | |||
Vorschautext: Helmut dampfte aus allen Poren, und niemals ging ihm die Kippe aus, der Qualm kam ihm aus den Ohren, blauer Dunst schwebte im ganzen Haus. Bei jedem Film, in dem man paffte, zog auch er hinein, sein Nikotin, auf Partys war er der Begaffte, weil er nur zum Rauchen dort erschien. Doch dann verhängte man Rauchverbot, in Hotels, Cafes und Gaststätten, ... |
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315 | In der Trambahn | |||
Vorschautext: Gestern früh fuhr ich mit der Trambahn, konnte nirgends einen Sitzplatz seh´n, mit Menschen dicht an dicht, welch ein Wahn, musste ich stramm, im Mittelgang steh´n. Neben mir stand eine hübsche Frau, mit der ich dringend sprechen musste, sie ist es, das wusste ich genau, drum begann ich kess, mit Gehuste. „Sie sind, das kann ich nicht bestreiten, so außergewöhnlich hübsch, fürwahr, ... |
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314 | Neugieriger Stadtbummel | |||
Vorschautext: Neugierig geh ich durch die Stadt, lass mich gern auch animieren, weil jeder dieses Laster hat, brauch auch ich mich nicht genieren. Drum geh ich in ein Gässchen rein, in dem sie Kunden anlocken, mit nackten Brüsten, freiem Bein, da bleibt mir der Atem stocken. Sie drehen sich langsam im Kreis, um eine glänzende Stange, ... |
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313 | Bildschön, betörend und sportlich | |||
Vorschautext: Du knurrst, wenn ich dich anmachen will, trotzdem weiß ich, es wird gelingen, anfangs bleibst meistens völlig still, bis mir klar wird, ich muss dich zwingen. Und bist du dann endlich richtig heiß, wirst schnurrend willig und gehorsam, dann mach ich mit dir den größten Scheiß, mal mit Vollgas und mal ganz langsam. Für mich bist du Glück, das stets parat, bist bildschön, betörend und sportlich, ... |
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312 | TV-Kochshow | |||
Vorschautext: „Frau Dingsbums, Sie werden heut mit mir was kochen, dann nehmen Sie bitte vom Rind die zwei Knochen, und weil die Zeit drängt, fangen wir auch sofort an, die Knochen ins Wasser und ein Zwiebelchen ran, drei Karotten hinzu, am besten die Roten, und mindestens sechs von den Paprikaschoten, die Petersilie hacken Sie bitte ganz fein, dann nehmen Sie ein Kilogramm Hackfleisch vom Schwein, jetzt noch zwölf Krabben und vom Rotwein einen Schuss, oben drauf reiben Sie noch etwas Muskatnuss, auch Grieß gehört hinein, wenigstens drei Tassen, das alles müssen Sie kurz aufkochen lassen, ... |
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311 | WUNDERSCHÖN | |||
Vorschautext: In manch Foren herrscht das WUNDER, das man verknüpft mit SCHÖN, als Gast, doch meistens ist es nur Plunder, dem man ein WUNDERSCHÖN verpasst. Ich frag mich: „Wie ist es möglich, bin ich als Leser auch schon irr, oder bin ich schon unsäglich, dumm und zum Begreifen zu wirr?“ Bei mir kommt ´ne Ahnung zum Reifen, ich glaub, dass Mancher hier gar nicht lügt, ... |
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310 | Nein, damals gab´s das nicht | |||
Vorschautext: Nein, nein, damals gab es so etwas nicht, scheußliche Tattoos auf Bauch und Rücken, Kugeln und Ringe im ganzen Gesicht, Schamlippen-Piercing zum Mann entzücken. Internet-Glücksspiel und sprachloser Chat, Horror, Mord und Todschlag haben nie frei, junge Pärchen liegen vögelnd im Bett, von früh bis zur Nacht, nur Angeberei. Keine Manieren und hirnloser Slang, Kopfhörer am Ohr und kauendes Maul, ... |
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309 | Mein Kater | |||
Vorschautext: Es war vor einigen Jahren, da tapste ein Kater zu mir, schmutzig, mit filzigen Haaren, spazierte er frech durch die Tür. Er brauchte etwas ins Näpfchen, mauzte leise und flehentlich, verlangte nach einem Häppchen, kam dann zu mir, ganz vorsichtig. Seit diesem Tag wohnt er bei mir, und ist natürlich wohlgenährt, ... |
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308 | Zu viert duschen | |||
Vorschautext: Per Post ist heut der Schlauch gekommen, hab ihn in der Dusche installiert, drum haben wir kein Bad genommen, sondern ausgiebig geduscht, zu viert. Meine Frau, die sonst badet im Schaum, sich in der Wanne dreht wie ein Aal, beurteilte die Dusche als Traum, und schnappte nach jedem Wasserstrahl. Mein Kater, mit Manier des Scheuen, der sonst nur seinen Bart eintaucht, ... |
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307 | Gewohnheiten | |||
Vorschautext: Gewohnheiten sind wie Viren, sie kleben fest bei Tag und Nacht, es ist schwer, sie zu verlieren, denn sie verfügen über Macht. Am meisten stört an dieser Sache, dass es furchtbar viele davon gibt, und das trotz Gegenwehr und Rache, der Mensch sie stets nur vor sich her schiebt. Doch hat er sich mal überwunden, und Laster entfernt aus dem Quartier, ... |
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306 | Wieder zu viel ... | |||
Vorschautext: Wieder zu viel Kippen geraucht, Lunge und auch Kreislauf versaut, Schwur vergessen - nie wieder, nie. Verflucht - die Tabakindustrie. Wieder zu tief ins Glas geguckt, haltlos die Prozente geschluckt, schon wieder mal sternhagelvoll. Zur Hölle mit – dem Alkohol. Wieder fettes Zeug gegessen, gierig, total überfressen, ... |
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305 | Abschied von Kater Kuno | |||
Vorschautext: Kuno mein Freund, es ist jetzt Zeit, dir einen Hinweis zu geben, der Schatten, der herbeigeeilt, senkt sich herab auf dein Leben. Viel Freude hast du mir gemacht, wolltest stets neben mir liegen, hast Harmonie ins Haus gebracht, mit schnurren und mit anschmiegen. Die Couch hast du mit mir geteilt, und zuweilen auch die Speisen, ... |
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304 | Damenbeine | |||
Vorschautext: Ein Damenbein spricht zum andern: „Wir könnten heute doch wandern, sauber gewaschen sind wir schon, auch in der oberen Region. Wir wurden beide frisch rasiert, die Fußnägel sind rot lackiert, das Beste ist, wir geh´n hinaus, ich schlage vor, ins Opernhaus!“ Sie haben sich zu früh gefreut, die junge Frau plant anders heut, ... |
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303 | Nacktschnecken | |||
Vorschautext: Nacktschnecken kriechen pitschenass, durchs Gemüsebeet und durchs Gras, doch diese braune Schleimspurbrut, ahnt nicht, was oft der Gärtner tut. Er zweigt von seinem Bier was ab, und schüttet fix, auch nicht zu knapp, dieses Nass in Plastikbecher, lauert dann, auf Hopfenzecher. Beim Brokkoli, nah der Hecke, kommt umgehend ´ne Nacktschnecke, ... |
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