Profil von Christoph Hartlieb

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Geburtsdatum: * 24.12.1934

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Anzahl Gedichte: 247
Anzahl Kommentare: 239
Gedichte gelesen: 39.561 mal
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Titel
187 Auffallen um jeden Preis 18.05.23
Vorschautext:
…. Fast jeder, der auf Erden lebt,
ist in der Regel auch bestrebt,
dass man sein Dasein und Talent
zur Kenntnis nimmt und anerkennt.
Er wünscht sich von der Allgemeinheit
ein Mindestmaß an Streicheleinheit.
Falls er nicht kriegt, was er begehrt,
scheint nichts ihm mehr begehrenswert.
Er welkt, verkümmert und geht ein
wie Primeln ohne Sonnenschein,
denn einerseits und überhaupt
fühlt er sich nutzlos und verstaubt,
...
186 Heiter bis bewölkt 16.05.23
Vorschautext:
…. Der Mensch als Mensch und Homo faber
beherrscht die Welt fast völlig, aber,
so sehr er um die Herrschaft ficht,
total beherrscht er sich noch nicht.
Im Gegenteil, eh er´s gedacht,
steht er am Ende seiner Macht,
ja schlimmer noch, er steht im Regen
und weiß noch nicht einmal, weswegen.
…. Als Beispiel dieses Tatbestands
nenn ich das Wetter dieses Lands.
Da kommt ein Keil vom Islandstief,
das vorher still und reglos schlief,
...
185 Gefährliche Begegnung 12.05.23
Vorschautext:
….Das Schicksal bringt der Menschen Wege
oft miteinander ins Gehege.
Nachdem sie sich nie vorher sahn,
kreuzt sich auf einmal ihre Bahn,
wobei der eine mit Gewalt
beinahe auf den andern prallt.
….Der eine etwa steht im Haus
und hat nur einen Wunsch: Hinaus!
Er denkt im Schein des trüben Lichts
nichts Böses, noch genauer: Nichts.
Dem anderen, der draußen steht,
es grade umgekehrt ergeht,
...
184 Angelsport 09.05.23
Vorschautext:
…. Der Mensch, ob alt er oder jung,
braucht Freiezeitbeschäftigung,
weil, wer sich nicht beschäftigt hält,
bestimmt in Depression verfällt.
…. Der Möglichkeiten gibt es viele:
Brett-, Karten- und Gesellschaftsspiele,
Gedichte oder Briefe schreiben,
sich Bier mit Eisbein einverleiben,
radfahren, wandern, segeln, schwimmen,
den Gipfel des Mont Blanc erklimmen,
die Tasten des Klaviers behämmern,
den Hund ausführn beim Morgendämmern,
...
183 Ein König 06.05.23
Vorschautext:
…. Heute, am 6.5.2023 findet in London nach 70 Jahren endlich wieder eine Krönung statt, mit viel Pomp, na ja vielleicht etwas bescheidener als früher. Charles III wird mit allen Insignien dieser uralten Monarchie zum König gekrönt, der er faktisch ja schon länger ist.
…. Da regen sich natürlich auch in mir Gefühle. Ich bin wahrlich kein Royalist, aber Ehre, wem Ehre gebührt.
,,,, Ich möchte gern ein König sein,
nicht mehr so unbedeutend klein.
Hell strahlend und im ganzen Land
beliebt, bejubelt und bekannt.
Ich kriegte alles, was ich will,
ich spreche, alle schweigen still.
Ach wär das schön, ach wär das fein,
ich möchte gern ein König sein.
…. Nein, niemals möcht ich König sein,
nach außen hin nur Ringelreih´n,
...
182 Abschied 05.05.23
Vorschautext:
….Das Leben hat zu allen Zeiten,
wie jeder weiß, auch Schattenseiten.
Zu seinen Leiden und Problemen
gehört dabei das Abschiednehmen.
Denn manchmal tut es furchtbar weh
vom Herzen bis zum großen Zeh.
….Ein jeder Mensch kommt irgendwann
ganz unbedarft im Leben an
und wurde nicht einmal befragt,
ob dieser Zustand ihm behagt,
wenn er durch den Geburtskanal
zu seiner und der Mutter Qual
...
181 Adam und Eva 03.05.23
Vorschautext:
…. Sehr viel von dem, was früher war,
ahnt mancher Zeitgenosse zwar,
doch ist sein Wissen ziemlich schmal,
um nicht zu sagen, minimal.
Adam und Eva beispielsweise
gehören auch zu diesem Kreise.
…. Nun ist das ganze lange her,
sechstausend Jahre oder mehr,
kein Mensch hat´s damals aufgeschrieben,
so dass nur noch Fragmente blieben.
Kein Foto gab es, keine Zeitung,
es fehlte jegliche Verbreitung
...
180 Mai 01.05.23
Vorschautext:
.... Ein Glück, April ist bald vorbei.
Willkommen, lieber Monat Mai,
denn Dichterherz und Dichtermund
füll´n sich mit Worten, süß und bunt.
Das Herz ist voll, der Mund läuft über,
der Dichter dichtet wie im Fieber.
Als ob es von alleine dichtet,
so wirbelt auf, was zugeschichtet.
Spontan drängt sich´s ans Licht empor,
ein Lob, ein Dank, ein Musenchor,
mit schier vulkanischen Gewalten,
durch nichts und niemand aufzuhalten.
...
179 Sex 28.04.23
Vorschautext:
.... Wer älter wird, bemerkt oft trübe:
Es geht bergab, auch mit der Liebe,
genau genommen, mit dem Sex,
dem instinktiven Lustreflex,
der durch des Mannes Glieder fährt
und dort wie Most im Weinfass gärt,
sobald ein schönes Weib ihm naht
zu einem Liebesattentat.
.... Das war einmal und ist nicht mehr.
Sein Blick wird matt und tränenschwer.
Er musste eines Tags erkennen:
Von nun ist er nicht mehr im Rennen.
...
178 Die Lust zu klagen 27.04.23
Vorschautext:
….Das Klagen ist, wie viele meinen,
bei Jung und Alt noch stets beliebt.
Ich find das regelrecht zum Weinen,
weil´s offenbar bei ihnen piept.
….Nicht 100 sind´s, es sind Millionen,
die klagen laut in Moll und Dur.
Selbst wenn sie in Palästen wohnen,
wird Klagen zum Vergnügen pur.
….Am Morgen, Mittag, Abend klagen
ist ja im Grunde nicht so schwer.
Man muss halt nur zu klagen wagen,
erst wenig und dann immer mehr.
...
177 Das Gebiss 26.04.23
Vorschautext:
…. Wer älter wird, merkt dies gewiss
auch eines Tages am Gebiss.
Dies fehlte ihm am Anfang noch,
als er ans Licht des Kreißsaals kroch.
Doch für den unbezahnten Knilch
erfand Natur die Muttermilch.
Die lässt sich schlucken und verdauen,
auch ohne sie vorher zu kauen.
…. Darauf begann das Paar der Kiefern
die ersten Beißerchen zu liefern,
was meistens in der Nacht passierte
und arge Wachstumsschmerzen schürte,
...
176 Die Katze 25.04.23
Vorschautext:
Die Katze war seit Alters her
verbreitet, aber noch viel mehr
erregte und beherrschte sie
Einbildungskraft und Phantasie,
natürlich weil sie Mäuse fing, -
der Nutzeffekt war nicht gering, -
doch galt sie auch zu jeder Zeit
als typische Persönlichkeit:
Selbständig, autonom, apart,
unzähmbar wild, gleichzeitig zart.

Sie liegt so friedlich an der Mauer,
...
175 Wie schön das wär! 24.04.23
Vorschautext:
Ich wäre gern gesund und jung,
im besten Alter halt.
Ich schwäng´ mich auf mein Lieblingspferd ,
und ritte durch den Wald.
Wie schön das wär! Wie wär ich froh!
Doch, leider ach, es ist nicht so.

Ich wär gern schön und reich und klug,
das Bild von einem Mann,
der Großes will und vieles schafft
und einfach alles kann.
Wie schön das wär! Wie wär ich froh!
...
174 Ich, Selbstbiographie in 26 Zeilen 22.04.23
Vorschautext:
Wer bin ich? Ach, ich weiß es nicht.
Im Spiegel seh ich mein Gesicht,
doch wer und was dahinter steckt,
bleibt unergründlich tief verdeckt.

HART bin ich, doch am Ende LIEB,
ein intellektueller Typ,
der vorwärts, aufwärts, rückwärts denkt,
den Blick in andre Sphären lenkt.
Mag sein, dies ist nur Wunsch und Wahn,
denn innen brodelt ein Vulkan,
der unvermutet jeder Zeit
...
173 Die Brille 21.04.23
Vorschautext:
xxx…. Wer älter wird, merkt, dass die Augen
nicht mehr so gut wie früher taugen.
So ist er irgendwann gezwungen
infolge von Veränderungen
des inn´ren Aufbaus der Pupille,
sich zu bedienen einer Brille,
damit er fern und in der Nähe,
den Sachverhalt genauer sähe,
der, merkt er, irgendwie nicht stimmt,
weil das, was scharf sein soll, verschwimmt.
Dies Plastik- oder Blechgestell,
in dunklen Farben oder hell,
...
172 Obdachlos 15.04.23
Vorschautext:
…. Ein Mensch in diesen Breitengraden
nimmt leicht gesundheitlichen Schaden,
sofern ihm eine Wohnung fehlt,
gar Obdachlosigkeit ihn quält.
Er mag sich noch so heftig mühn,
dem ganzen Elend zu entfliehn,
schnell geht´s nach unten auf der Leiter.
Er wird zum krassen Außenseiter,
sobald er an den Schnaps gerät
und in die Kriminalität.
Wenn er Verachtung noch erfährt,
fühlt er sich selber nichts mehr wert.
...
171 Annäherung 03.04.23
Vorschautext:
Das Schönste ist anderswo.
Denn dort ist es nicht wie hier.
Nicht das Gewohnte und Bekannte
und auch nicht das Erwartete.
Nicht alles dort ist hell und klar,
so wie hier nicht alles traurig ist und mies.
Aber es lockt und fordert heraus,
es weckt Neugier und Energie,
jenseits der Straße und des Flusses,
des Ozeans und des Horizonts,
jenseits des Heute, jenseits der Zeit
im Land der Verheißung.
...
170 Hilfe, ich kann nicht mehr 01.04.23
Vorschautext:
April ist schon seit altersher
bei Dichtern nicht so populär.
Es fehlt ihm das Vibrierende,
Begeisternd-Inspirierende,
verständlich ausgedrückt und schlicht:
Er möchte zwar, doch kann er nicht.
Der Dichter saugt, was das betrifft,
zwar intensiv am Drehbleistift,
doch ist die dichterische Kraft
bereits beim zehnten Vers erschlafft.
…. Hier hat der Dichter zwar noch einen weiteren Anlauf genommen, aber das Ergebnis ist, wie selbst der Laie erkennt, mager. Die Schlussfolgerung ist ebenso eindeutig wie betrüblich: Es geht nur, wenn höhere Machte freundlichen Beistand verleihen.
O ´ -- ach, -- ´ Sehnsucht …
...
169 Unerklärlich 23.03.23
Vorschautext:
….Fast jeder, der Geburtstag hat,
ist häufig vor Erstaunen platt,
wie schnell und unabänderlich
das letzte Lebensjahr verstrich.
Der Mensch erfährt ja von Natur
Zeiträume anders als die Uhr,
die, wenn sie leise tickt und tackt,
die Zeit in gleiche Stücke hackt
und objektiv-mechanisch misst,
egal, ob´s schön, ob´s traurig ist.
Der Mensch misst individuell:
Ist´s schön, verrinnt die Zeit zu schnell.
...
168 Der Frühling und ich 21.03.23
Vorschautext:
Frühling
lässt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte;
süße, wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land.
Eduard Möricke

Der Frühling lässt sein blaues Band,
durch Möricke uns wohlbekannt,
durch lind erwachte Lüfte flattern.
Sperlinge tschilpen, Enten schnattern.
Der Hahn wirft unverschämte Blicke
...
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