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| 153 | Nein, nein, nein! | |||
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Vorschautext: …Ein Menschlein, frisch auf dieser Welt, gerade aus dem Ei gepellt, mit andern Worten, neu geboren, steckt bis zu den zerknautschten Ohren, vom großen Zeh bis hin zum Bauch nicht nur in Windeln, sondern auch in einem Wirrwarr von Geboten, die sein Geschick zusammenknoten. …Dies ist verboten, jenes Pflicht: Du sollst, du musst, das darfst du nicht. Sei leise. Iss. Trink´s ja nicht. Trink´s. Gerade aus. Nach rechts. Nach links. ... |
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| 152 | Pfützen, Hoffnung im Schmutz | |||
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Vorschautext: ….Dass Pfützen überall auf Erden zu immer neuen Pfützen werden, das nehmen wir allmählich hin, verstehn wir oft auch nicht den Sinn. ….Denn häufig sammelt sich Pfützen nur Schrott und Plunder, die nichts nützen, wie Blätter, Scherben, Hundekot, das ganze Warenangebot. ….Doch ab und zu in dem Gewimmel, da spiegelt sich der blaue Himmel. Die Pfütze wandelt sich ganz schnell in einen Lust- und Hoffnungsquell. ... |
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| 151 | Kerzen - opfern sich selbst | |||
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Vorschautext: ….Die Kerzen sind seit alten Zeiten beliebt, verehrt bei Alt und Jung, wenn langsam Luft und Lust entgleiten in winterlicher Dämmerung. ….Versteckt, vergammelt und vergessen im muffigen Kommodenfach, von Zweifeln an sich selbst zerfressen, lautlos, bewegungslos und schwach. ….An einem trüben Wintertage verändert sich das Sein total. Es steigt im Nu die Schicksalswage, Veränderung nach langer Qual. ... |
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| 150 | Festhalten - loslassen | |||
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Vorschautext: ….Festhalten ist genauso schwer, als wenn´s ein Ganztagsauftrag wär. Stets musst du prüfen, zählen, wachen, sind sie noch da, die vielen Sachen? Was muss ich lagern, stapeln, schichten? Wo muss ich einen Zaun errichten? ….Loslassen ist so herrlich leicht, als wenn ein schwerer Albtraum weicht, du wieder lachen kannst und spielen mit Kindern, Plänen und Gefühlen. Schluss mit Erwerben und Besitzen und Angst um Dinge, die nichts nützen. ... |
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| 149 | Lachen - Tor zum Glück | |||
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Vorschautext: ….Schlaf nicht ständig, Mensch erwache, kriech empor aus deinem Loch, lache laut und fröhlich, lache, schlafen kannst du später noch. ….Lachen ist ein Sprung ins Leben, wie ein Auferstehn vom Tod, kann dich in den Himmel heben, schützt vor allem, was bedroht. ….Lachen ist der Stein der Weisen, wandelt Schmerz und Leid in Glück. Lachend dieses Leben preisen, auf gen Himmel, nie zurück! ... |
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| 148 | Doppelte Moral - I gitt ! | |||
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Vorschautext: ....Der Mensch hat, Faust hat´s schon gewusst, zwei Seelen, ach, in seiner Brust, die gute nämlich und die schlechte, die führen heftige Gefechte. Wer dabei stärker ist, wer schlapp, hängt oft genug vom Zufall ab. Nach außen wirkt der Mensch tipp topp, doch häufig tut er nur, als ob. Denn innerlich gleicht er im Grunde viel eher einem Schweinehunde. Den meisten ist der Tatbestand als doppelte Moral bekannt. ... |
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| 147 | Lauf der Zeiten | |||
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Vorschautext: ….Der Mensch, soeben erst geboren, noch Eierschalen hinter`n Ohren, versteht vom Lebenssinn nicht viel; auch fehlt es ihm an Zeitgefühl. Es gelten seine Interessen allein dem Saufen und dem Fressen. Ob morgens, mittags, mitternachts, er quäkt und quält und kräht. Was macht`s, dass er die Eltern übermächtigt, die sowieso schon übernächtigt, so dass ihr Zeitgefüge prompt von Grund auf durcheinanderkommt! ... |
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| 146 | Einst und jetzt | |||
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Vorschautext: ….Wer älter wird, bemerkt zu Recht: Die Welt, in der er lebt, ist schlecht, beängstigend, indiskutabel, ein Saustall und ein Sündenbabel. ….Dies plagt und trifft ihn umso schlimmer, denn so verhielt es sich nicht immer. Als er noch jung war, schön und jung, voll Tatkraft und Begeisterung, da zeigte es sich nämlich klar, dass damals alles besser war, einst, früher, in der Jugendzeit. und goldenen Vergangenheit, ... |
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| 145 | Leben ab 40 | |||
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Vorschautext: ….Die Zeit verkrümelt sich im Flug. Es scheint beinahe wie Betrug: Erst schwebt er noch von Jahr zu Jahr und wird des Tempos kaum gewahr. Dann nimmt das Tempo weiter zu. Ist`s Sinnestäuschung? Ist es Schmu? Er hat und nimmt sich keine Pause im täglichen Berufsgesause, weil ständig eine Stimme schreit: Denk an die Zeit… die Zeit… die Zeit. ….Jetzt ist er weder jung noch alt, im besten Mittelalter halt. ... |
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| 144 | Geleotologie - die Lehre vom Lachen | |||
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Vorschautext: ….Das Lachen ist aus gutem Grund beliebt, erfolgreich und gesund. Gewinn und Nutzen sind gewaltig, fast unbeschreiblich vielgestaltig. Bekräftigt wird die Theorie durch die Geleotologie, die Wissenschaft vom Lachen halt, das siegreich durch das Leben schallt. ….Wer lacht, der zeigt sich selbstbewusst und lebt dadurch mit größ´rer Lust. Die Ruhe wächst, die Spannung weicht, was kaum erträglich schien, wird leicht. ... |
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| 143 | Du, ich, wir | |||
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Vorschautext: Du siehst etwas aber nicht alles ich sehe etwas aber nicht alles zusammen sehen wir mehr Du weißt etwas aber nicht alles ich weiß etwas aber nicht alles zusammen wissen wir mehr Du bist einsam ich bin einsam zusammen können wir die Einsamkeit besiegen Du hast deine Erfahrungen gemacht ich habe meine Erfahrungen gemacht zusammen machen wir unsere Erfahrungen ... |
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| 142 | Prolog (für ein ungeborenes Buch) | |||
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Vorschautext: Der Dichter singt nach alter Weise, mal singt er kurz, mal singt er lang, mal singt er laut, mal singt er leise, mal singt er forsch, mal singt er bang. So singt er eben wie ein Sänger, mal auf der Straße, mal daheim, mal kürzer, meistens aber länger und, wie es sich gehört, in Reim. Der Dichter ist vielleicht kein Dichter, wenn einer ihn an Goethe misst. ... |
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| 141 | Gesundheit und Schönheit | |||
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Vorschautext: ….Verständlich ist aus gutem Grund: Wer lebt, der lebt auch gern gesund. Er möchte nicht zum Doktor laufen und teure Medizinen kaufen, nicht irgendwelche Schmerzen leiden und irgendwann an Krebs verscheiden. Ein Aufenthalt im Krankenhaus erscheint ihm eher als ein Graus. ….Dazu kommt noch die Forderung: Er möchte schön sein, schön und jung; nicht schön allein, nicht jung allein, er möchte beides ewig sein ... |
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| 140 | Frühlingsmorgen | |||
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Vorschautext: Vom Süden her weht lau und sanft der Wind, nach Abenteuern duftet es und Weite. Es scheint beinah, als ob verwandelt sind die Alltagsdinge und sogar die Leute. Die Seelen und Gesichter waren lange grau, nichssagend, zugeknöpft und unverbindlich, und wie durch Zauber wird der lahme Körperbau lebendig und für Zärtliches empfindlich. Auf starre Züge tritt geheimnisvoll ein Lächeln, aufgestiegen aus der Tiefe, ... |
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| 139 | März, Begrüssung und Huldigung | |||
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Vorschautext: ….März ist nach guter alter Sitte im Lauf der Monate der dritte, nach Mars, dem Römergott benannt, der immer einen Anlass fand, Senat und Bürger zu verleiten zu kriegerischen Streitigkeiten. ….Licht kämpft nun gegen Finsternis. Wer siegen wird, ist ungewiss. Die heimische Großwetterlage gleicht eher einer Schicksalsplage. Nur selten trifft das Wetter ein, das die Propheten prophezein, ... |
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| 138 | Verachtung | |||
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Vorschautext: ….Ein Mensch in diesen Breitengraden nimmt leicht gesundheitlichen Schaden, sofern ihm eine Wohnung fehlt, gar Obdachlosigkeit ihn quält. Er mag sich noch so heftig mühn, dem ganzen Elend zu entfliehn, schnell geht´s nach unten auf der Leiter. Er wird zum krassen Außenseiter, sobald er an den Schnaps gerät und in die Kriminalität. Wenn er Verachtung noch erfährt, fühlt er sich selber nichts mehr wert. ... |
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| 137 | Unerklärlich | |||
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Vorschautext: ….Fast jeder, der Geburtstag hat, ist häufig vor Erstaunen platt, wie schnell und unabänderlich das letzte Lebensjahr verstrich. Der Mensch erfährt ja von Natur Zeiträume anders als die Uhr, die, wenn sie leise tickt und tackt, die Zeit in gleiche Stücke hackt und objektiv-mechanisch misst, egal, ob´s schön, ob´s traurig ist. Der Mensch misst individuell: Ist´s schön, verrinnt die Zeit zu schnell. ... |
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| 136 | Hilfe, ich kann nicht mehr | |||
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Vorschautext: April ist schon seit altersher bei Dichtern nicht so populär. Es fehlt ihm das Vibrierende, Begeisternd-Inspirierende, verständlich ausgedrückt und schlicht: Er möchte zwar, doch kann er nicht. Der Dichter saugt, was das betrifft, zwar intensiv am Drehbleistift, doch ist die dichterische Kraft bereits beim zehnten Vers erschlafft. …. Hier hat der Dichter zwar noch einen weiteren Anlauf genommen, aber das Ergebnis ist, wie selbst der Laie erkennt, mager. Die Schlussfolgerung ist ebenso eindeutig wie betrüblich: Es geht nur, wenn höhere Machte freundlichen Beistand verleihen. O ´ -- ach, -- ´ Sehnsucht … ... |
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| 135 | Abschied | |||
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Vorschautext: ….Das Leben hat zu allen Zeiten, wie jeder weiß, auch Schattenseiten. Zu seinen Leiden und Problemen gehört dabei das Abschiednehmen. Denn manchmal tut es furchtbar weh vom Herzen bis zum großen Zeh. ….Ein jeder Mensch kommt irgendwann ganz unbedarft im Leben an und wurde nicht einmal befragt, ob dieser Zustand ihm behagt, wenn er durch den Geburtskanal zu seiner und der Mutter Qual ... |
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| 134 | Obdachlos | |||
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Vorschautext: …. Ein Mensch in diesen Breitengraden nimmt leicht gesundheitlichen Schaden, sofern ihm eine Wohnung fehlt, gar Obdachlosigkeit ihn quält. Er mag sich noch so heftig mühn, dem ganzen Elend zu entfliehn, schnell geht´s nach unten auf der Leiter. Er wird zum krassen Außenseiter, sobald er an den Schnaps gerät und in die Kriminalität. Wenn er Verachtung noch erfährt, fühlt er sich selber nichts mehr wert. ... |
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