Profil von Christoph Hartlieb

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Geburtsdatum: * 24.12.1934

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Anzahl Gedichte: 253
Anzahl Kommentare: 164
Gedichte gelesen: 136.254 mal
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Titel
153 Nein, nein, nein!
Vorschautext:
…Ein Menschlein, frisch auf dieser Welt,
gerade aus dem Ei gepellt,
mit andern Worten, neu geboren,
steckt bis zu den zerknautschten Ohren,
vom großen Zeh bis hin zum Bauch
nicht nur in Windeln, sondern auch
in einem Wirrwarr von Geboten,
die sein Geschick zusammenknoten.
…Dies ist verboten, jenes Pflicht:
Du sollst, du musst, das darfst du nicht.
Sei leise. Iss. Trink´s ja nicht. Trink´s.
Gerade aus. Nach rechts. Nach links.
...
152 Pfützen, Hoffnung im Schmutz
Vorschautext:
….Dass Pfützen überall auf Erden
zu immer neuen Pfützen werden,
das nehmen wir allmählich hin,
verstehn wir oft auch nicht den Sinn.
….Denn häufig sammelt sich Pfützen
nur Schrott und Plunder, die nichts nützen,
wie Blätter, Scherben, Hundekot,
das ganze Warenangebot.
….Doch ab und zu in dem Gewimmel,
da spiegelt sich der blaue Himmel.
Die Pfütze wandelt sich ganz schnell
in einen Lust- und Hoffnungsquell.
...
151 Kerzen - opfern sich selbst
Vorschautext:
….Die Kerzen sind seit alten Zeiten
beliebt, verehrt bei Alt und Jung,
wenn langsam Luft und Lust entgleiten
in winterlicher Dämmerung.
….Versteckt, vergammelt und vergessen
im muffigen Kommodenfach,
von Zweifeln an sich selbst zerfressen,
lautlos, bewegungslos und schwach.
….An einem trüben Wintertage
verändert sich das Sein total.
Es steigt im Nu die Schicksalswage,
Veränderung nach langer Qual.
...
150 Festhalten - loslassen
Vorschautext:
….Festhalten ist genauso schwer,
als wenn´s ein Ganztagsauftrag wär.
Stets musst du prüfen, zählen, wachen,
sind sie noch da, die vielen Sachen?
Was muss ich lagern, stapeln, schichten?
Wo muss ich einen Zaun errichten?
….Loslassen ist so herrlich leicht,
als wenn ein schwerer Albtraum weicht,
du wieder lachen kannst und spielen
mit Kindern, Plänen und Gefühlen.
Schluss mit Erwerben und Besitzen
und Angst um Dinge, die nichts nützen.
...
149 Lachen - Tor zum Glück
Vorschautext:
….Schlaf nicht ständig, Mensch erwache,
kriech empor aus deinem Loch,
lache laut und fröhlich, lache,
schlafen kannst du später noch.
….Lachen ist ein Sprung ins Leben,
wie ein Auferstehn vom Tod,
kann dich in den Himmel heben,
schützt vor allem, was bedroht.
….Lachen ist der Stein der Weisen,
wandelt Schmerz und Leid in Glück.
Lachend dieses Leben preisen,
auf gen Himmel, nie zurück!
...
148 Doppelte Moral - I gitt !
Vorschautext:
....Der Mensch hat, Faust hat´s schon gewusst,
zwei Seelen, ach, in seiner Brust,
die gute nämlich und die schlechte,
die führen heftige Gefechte.
Wer dabei stärker ist, wer schlapp,
hängt oft genug vom Zufall ab.
Nach außen wirkt der Mensch tipp topp,
doch häufig tut er nur, als ob.
Denn innerlich gleicht er im Grunde
viel eher einem Schweinehunde.
Den meisten ist der Tatbestand
als doppelte Moral bekannt.
...
147 Lauf der Zeiten
Vorschautext:
….Der Mensch, soeben erst geboren,
noch Eierschalen hinter`n Ohren,
versteht vom Lebenssinn nicht viel;
auch fehlt es ihm an Zeitgefühl.
Es gelten seine Interessen
allein dem Saufen und dem Fressen.
Ob morgens, mittags, mitternachts,
er quäkt und quält und kräht. Was macht`s,
dass er die Eltern übermächtigt,
die sowieso schon übernächtigt,
so dass ihr Zeitgefüge prompt
von Grund auf durcheinanderkommt!
...
146 Einst und jetzt
Vorschautext:
….Wer älter wird, bemerkt zu Recht:
Die Welt, in der er lebt, ist schlecht,
beängstigend, indiskutabel,
ein Saustall und ein Sündenbabel.
….Dies plagt und trifft ihn umso schlimmer,
denn so verhielt es sich nicht immer.
Als er noch jung war, schön und jung,
voll Tatkraft und Begeisterung,
da zeigte es sich nämlich klar,
dass damals alles besser war,
einst, früher, in der Jugendzeit.
und goldenen Vergangenheit,
...
145 Leben ab 40
Vorschautext:
….Die Zeit verkrümelt sich im Flug.
Es scheint beinahe wie Betrug:
Erst schwebt er noch von Jahr zu Jahr
und wird des Tempos kaum gewahr.
Dann nimmt das Tempo weiter zu.
Ist`s Sinnestäuschung? Ist es Schmu?
Er hat und nimmt sich keine Pause
im täglichen Berufsgesause,
weil ständig eine Stimme schreit:
Denk an die Zeit… die Zeit… die Zeit.
….Jetzt ist er weder jung noch alt,
im besten Mittelalter halt.
...
144 Geleotologie - die Lehre vom Lachen
Vorschautext:
….Das Lachen ist aus gutem Grund
beliebt, erfolgreich und gesund.
Gewinn und Nutzen sind gewaltig,
fast unbeschreiblich vielgestaltig.
Bekräftigt wird die Theorie
durch die Geleotologie,
die Wissenschaft vom Lachen halt,
das siegreich durch das Leben schallt.
….Wer lacht, der zeigt sich selbstbewusst
und lebt dadurch mit größ´rer Lust.
Die Ruhe wächst, die Spannung weicht,
was kaum erträglich schien, wird leicht.
...
143 Du, ich, wir
Vorschautext:
Du siehst etwas aber nicht alles
ich sehe etwas aber nicht alles
zusammen sehen wir mehr
Du weißt etwas aber nicht alles
ich weiß etwas aber nicht alles
zusammen wissen wir mehr
Du bist einsam
ich bin einsam
zusammen können wir die Einsamkeit besiegen
Du hast deine Erfahrungen gemacht
ich habe meine Erfahrungen gemacht
zusammen machen wir unsere Erfahrungen
...
142 Prolog (für ein ungeborenes Buch)
Vorschautext:
Der Dichter singt nach alter Weise,
mal singt er kurz, mal singt er lang,
mal singt er laut, mal singt er leise,
mal singt er forsch, mal singt er bang.

So singt er eben wie ein Sänger,
mal auf der Straße, mal daheim,
mal kürzer, meistens aber länger
und, wie es sich gehört, in Reim.

Der Dichter ist vielleicht kein Dichter,
wenn einer ihn an Goethe misst.
...
141 Gesundheit und Schönheit
Vorschautext:
….Verständlich ist aus gutem Grund:
Wer lebt, der lebt auch gern gesund.
Er möchte nicht zum Doktor laufen
und teure Medizinen kaufen,
nicht irgendwelche Schmerzen leiden
und irgendwann an Krebs verscheiden.
Ein Aufenthalt im Krankenhaus
erscheint ihm eher als ein Graus.
….Dazu kommt noch die Forderung:
Er möchte schön sein, schön und jung;
nicht schön allein, nicht jung allein,
er möchte beides ewig sein
...
140 Frühlingsmorgen
Vorschautext:
Vom Süden her weht lau und sanft der Wind,
nach Abenteuern duftet es und Weite.
Es scheint beinah, als ob verwandelt sind
die Alltagsdinge und sogar die Leute.

Die Seelen und Gesichter waren lange grau,
nichssagend, zugeknöpft und unverbindlich,
und wie durch Zauber wird der lahme Körperbau
lebendig und für Zärtliches empfindlich.

Auf starre Züge tritt geheimnisvoll
ein Lächeln, aufgestiegen aus der Tiefe,
...
139 März, Begrüssung und Huldigung
Vorschautext:
….März ist nach guter alter Sitte
im Lauf der Monate der dritte,
nach Mars, dem Römergott benannt,
der immer einen Anlass fand,
Senat und Bürger zu verleiten
zu kriegerischen Streitigkeiten.
….Licht kämpft nun gegen Finsternis.
Wer siegen wird, ist ungewiss.
Die heimische Großwetterlage
gleicht eher einer Schicksalsplage.
Nur selten trifft das Wetter ein,
das die Propheten prophezein,
...
138 Verachtung
Vorschautext:
….Ein Mensch in diesen Breitengraden
nimmt leicht gesundheitlichen Schaden,
sofern ihm eine Wohnung fehlt,
gar Obdachlosigkeit ihn quält.
Er mag sich noch so heftig mühn,
dem ganzen Elend zu entfliehn,
schnell geht´s nach unten auf der Leiter.
Er wird zum krassen Außenseiter,
sobald er an den Schnaps gerät
und in die Kriminalität.
Wenn er Verachtung noch erfährt,
fühlt er sich selber nichts mehr wert.
...
137 Unerklärlich
Vorschautext:
….Fast jeder, der Geburtstag hat,
ist häufig vor Erstaunen platt,
wie schnell und unabänderlich
das letzte Lebensjahr verstrich.
Der Mensch erfährt ja von Natur
Zeiträume anders als die Uhr,
die, wenn sie leise tickt und tackt,
die Zeit in gleiche Stücke hackt
und objektiv-mechanisch misst,
egal, ob´s schön, ob´s traurig ist.
Der Mensch misst individuell:
Ist´s schön, verrinnt die Zeit zu schnell.
...
136 Hilfe, ich kann nicht mehr
Vorschautext:
April ist schon seit altersher
bei Dichtern nicht so populär.
Es fehlt ihm das Vibrierende,
Begeisternd-Inspirierende,
verständlich ausgedrückt und schlicht:
Er möchte zwar, doch kann er nicht.
Der Dichter saugt, was das betrifft,
zwar intensiv am Drehbleistift,
doch ist die dichterische Kraft
bereits beim zehnten Vers erschlafft.
…. Hier hat der Dichter zwar noch einen weiteren Anlauf genommen, aber das Ergebnis ist, wie selbst der Laie erkennt, mager. Die Schlussfolgerung ist ebenso eindeutig wie betrüblich: Es geht nur, wenn höhere Machte freundlichen Beistand verleihen.
O ´ -- ach, -- ´ Sehnsucht …
...
135 Abschied
Vorschautext:
….Das Leben hat zu allen Zeiten,
wie jeder weiß, auch Schattenseiten.
Zu seinen Leiden und Problemen
gehört dabei das Abschiednehmen.
Denn manchmal tut es furchtbar weh
vom Herzen bis zum großen Zeh.
….Ein jeder Mensch kommt irgendwann
ganz unbedarft im Leben an
und wurde nicht einmal befragt,
ob dieser Zustand ihm behagt,
wenn er durch den Geburtskanal
zu seiner und der Mutter Qual
...
134 Obdachlos
Vorschautext:
…. Ein Mensch in diesen Breitengraden
nimmt leicht gesundheitlichen Schaden,
sofern ihm eine Wohnung fehlt,
gar Obdachlosigkeit ihn quält.
Er mag sich noch so heftig mühn,
dem ganzen Elend zu entfliehn,
schnell geht´s nach unten auf der Leiter.
Er wird zum krassen Außenseiter,
sobald er an den Schnaps gerät
und in die Kriminalität.
Wenn er Verachtung noch erfährt,
fühlt er sich selber nichts mehr wert.
...
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