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| 113 | Auffallen um jeden Preis | |||
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Vorschautext: …. Fast jeder, der auf Erden lebt, ist in der Regel auch bestrebt, dass man sein Dasein und Talent zur Kenntnis nimmt und anerkennt. Er wünscht sich von der Allgemeinheit ein Mindestmaß an Streicheleinheit. Falls er nicht kriegt, was er begehrt, scheint nichts ihm mehr begehrenswert. Er welkt, verkümmert und geht ein wie Primeln ohne Sonnenschein, denn einerseits und überhaupt fühlt er sich nutzlos und verstaubt, ... |
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| 112 | Gestern - morgen | |||
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Vorschautext: ….Kein Tag bleibt ganz für sich allein, er hat ein Gestern und ein Morgen. Eng schließen ihn die beiden ein, er darf und kann von beiden borgen. ….Vom Gestern borgt er Sicherheit, Erfahrungen, um durchzuhalten, Heilmittel gegen Schmerz und Leid und Waffen gegen Spukgestalten. ….Vom Morgen borgt er Lust und Mut, dem Trott des Alltags zu entfliehen. Es reizt ihn nämlich bis auf`s Blut, weit über´n Horizont zu ziehen, ... |
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| 111 | Do it yourself | |||
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Vorschautext: ---- Ein Mensch will einen Teppich legen des Nutzens und der Schönheit wegen. Der alte ist total zerfleddert, verfärbt, verrutscht, verknautscht, verheddert. „Do it yourself“ pflegt er zu sagen, „wer etwas will, muss etwas wagen. Es spart sich Ärger, Zeit und Geld, wer keine Handwerker bestellt“. Es schleicht sich, sagt man, wie allein, auch ein Erfolgserlebnis ein, das den, der Müh und Schweiß nicht scheut, entschädigt, anspornt und erfreut. ... |
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| 110 | Schwalben | |||
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Vorschautext: … Ein Schwälbchen macht noch keinen Sommer, viele zusammen schaffen das. Sie stürzen sich ins Ungewisse, egal, sie machen irgendwas. … Sie fragen nicht: Werd ich es schaffen ins unbekannte Irgendwo? Sie ahnen, wer nicht fliegt, muss sterben, sie wissen auch, er fliegt, wird froh. … So sind sie immer in Bewegung, Vergangenheit ist leer und fern. Ihr Durst, ihr Lohn, ihr Schatz ist Zukunft. Gern wär auch ich so, wirklich gern. ... |
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| 109 | Klopapier | |||
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Vorschautext: ….Wir müssen sparen, sparen, sparen, zwar nicht mit Liebe, doch mit Waren, zum Beispiel mit Chinchillapelzen, um uns darin herumzuwälzen, befiehlt fas Klima unabweislich. Die Konequenzen wären scheißlich. 1) Wir beuten Mutter Erde aus, als wäre sie ein Warenhaus, wo nur noch ein Verrückter träumt, es wäre völlig ausgeräumt. ….Deswegen, lieber Mitmensch, spare. Als Beispiel nenn ich eine Ware. ... |
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| 108 | Beides, Ja und Nein | |||
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Vorschautext: ….Damit der Mensch zum Menschen wird, nicht einfach so durch`s Leben irrt, von fremden Mächten aufgerieben, von Launen hin und her getrieben in äußerem und inn`rem Drill, muss er sich klar sein, was er will. Wer sich zu sehr nach andern richtet und auf den eignen Will`n verzichtet, wird spurenlos im Wind verwehn und schließlich gar zugrunde gehn, ein armer, schmählicher Versager, zu blass, zu schwerelos, zu mager. ... |
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| 107 | Tag und Stunde | |||
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Vorschautext: ….Seitdem der Mensch als Mensch gedeiht, bedrängt ihn das Problem der Zeit, der Zeit, die niemals stille steht, beständig fließt, enteilt, vergeht. Am Anfang scheint der Vorrat groß, unausschöpfbar und grenzenlos, bis er erkennt, der Schatz zerrinnt wie Schnee und Eis im Frühlingswind. Beängstigend der Sachverhalt: Erst ist er jung, dann ist er alt, ein unaufhaltsamer Prozess, der wie das Schwert des Damokles ... |
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| 106 | Lebenselixier Licht | |||
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Vorschautext: ….Licht ist ein Lebenselixier, Licht brauchen Pflanzen, Mensch und Tier. Licht lockt den Samen aufzugehen, Licht lässt ein Blütenmeer entstehen. Licht führt dazu, dass Früchte reifen. Licht wirkt Erkennen und Begreifen. Licht macht das Leben farbenfroh. Licht ist des Lebens A und O. ….Nicht alle Menschen stehn im Licht, und manchem scheint die Sonne nicht. Sie kümmern kraftlos vor sich hin, vergebens suchen sie nach Sinn, ... |
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| 105 | Ein Embryo im Mutterleib | |||
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Vorschautext: ….Ein Embryo im Mutterleib lebt still und ruhig vor sich hin, doch ist es nicht nur Zeitvertreib, sein Eingesperrtsein dort hat Sinn. ….Es ist allein und doch zu Zweit, von seiner Mutter sanft gelenkt, und auch zum Lernen hat´s viel Zeit, obwohl es noch mehr fühlt als denkt. ….Das kleine Wesen übernimmt ganz automatisch vielerlei. Gleichgültig, ob es wirklich stimmt, wächst sein Verstand nun eins, zwei, drei. ... |
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| 104 | Dezember, Ende und Neubeginn | |||
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Vorschautext: ….Dezember ist des Jahres Schluss, weil irgendwann halt Schluss sein muss im Duodezimalsystem, wie´s irgendwer erfand vordem. Normalerweise ist jetzt Winter, wenn´s jemand leugnet, ja, dann spinnt er, das heißt, die Durchschnittstemp´ratur ist mäßig und bescheiden nur, um null herum und oft noch kälter – ein Zustand, wenigen gefällt er, mir beispielsweise gar nicht mehr, weshalb ich gern woanders wär, ... |
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| 103 | Das Schweigen spricht | |||
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Vorschautext: Das Schweigen spricht, wenn Worte fehlen, weil´s keine mehr zu geben scheint; sich mühsam die Gedanken quälen und das Lebendige versteint Das Schweigen spricht, wenn Worte rauschen in unabänderlichem Schwall, sich ständig aufeinanderbauschen. Klamauk und Tosen überall. Das Schweigen spricht, wenn Worte säuseln, so süß und unbestimmt und leer, ... |
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| 102 | Vierzeiler (Leben) | |||
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Vorschautext: ….Das Leben gleicht der Leberwurst. Es nützt dir gar nichts, wenn du knurrst. Kein Laie weiß auf dieser Welt, was sie im Einzelnen enthält. ….Das Leben ist voll Fragezeichen, und zwar in sämtlichen Bereichen. Man merkt ́s im Sommer und im Winter: Es steckt wahrscheinlich mehr dahinter. ….Das Leben gleicht, ich weiß nicht, wem. Zuweilen ist es angenehm. Doch fühlt man sich zum Beispiel fiebrig, dann lässt es sehr zu wünschen übrig. ... |
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| 101 | Jenseits der Zeit | |||
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Vorschautext: Des Menschen Heimat ist die Erde, und damit lebt er in der Zeit. Nichts ist in seinem Stirb und Werde von diesem Teufelskreis befreit. Refrain: Doch Gott ist aus der Zeit gefallen, und seine Schöpfungsworte hallen, jenseits des Raums, jenseits der Zeit von Ewigkeit zu Ewigkeit. Der Mensch in seinem Tun und Lassen ist unentrinnbar und komplett, ... |
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| 100 | Messen | |||
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Vorschautext: Jahrtausende und Augenblicke – Gott misst nicht, er umfasst die Zeit; er ist die Klammer, ist die Brücke von Zukunft und Vergangenheit. Seitdem der Mensch die Uhr erfunden, seitdem er Zeiten messen kann, sei`s in Minuten, sei´s in Stunden, zieht ihn das Messen in den Bann. Er misst Entfernungen, Gewichte, misst Leistungen, Erfolge, Geld, ... |
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| 99 | Reich durch Geben | |||
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Vorschautext: Durch Schenken werden Menschen reich, durch Geben, nicht durch Nehmen. Wir mögen arm sein im Vergleich, wir müssen uns nicht zu schämen. Wir leben nicht vom Brot allein, von Gold und andern Schätzen. Glück, Freude und Zufriedensein lässt sich durch nichts ersetzen. Auch Jesus hatte nie ein Haus, kein Auto, kein Vermögen, ... |
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| 98 | Vierzeiler, Wahrheit(en) | |||
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Vorschautext: Die Wahrheit braucht nicht viele Worte, die Lüge braucht bedeutend mehr. Was wahr ist, richtig zu entscheiden, fällt, so gesehen, gar nicht schwer. Die Wahrheit, noch so gut und edel, braucht immer einen harten Schädel, wird sie doch auf der ganzen Welt beständig auf den Kopf gestellt. Wo immer eine neue Wahrheit mit einem alten Irrtum streitet, wird oft die Auseinandersetzung von Lärm und Hass und Mord begleitet. ... |
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| 97 | Lebende Leiche | |||
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Vorschautext: Ich bin eine lebende Leiche, wahrscheinlich schon dreiviertel tot. Ich schlürfe, ich schlingre, ich schleiche, nur von Gesundheit bedroht. Ich bin eine lebende Leiche. Doch stimmt das denn? Lebe ich noch? Da ist nur das Blässliche, Bleiche – noch weniger, nur noch ein Loch. Ich bin eine lebende Leiche, beinahe gefühllos, doch froh im lautlosen Übergangsreiche. Doch wer kann mir antworten: Wo? |
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| 96 | Vierzeiler, Von Tag zu Tag | |||
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Vorschautext: Ein Leben nur im Konjunktiv läuft auf die Dauer sicher schief. Ich könnte, müsste, würde, hätte reicht auf die Dauer nicht, ich wette. Oft hock ich starr und stumm und still. Weiß selber nicht mehr, was ich will, es sei, dass plötzlich im Gemüt ein Funken aus der Tiefe sprüht. Würd ich am Morgen nicht erwachen, ich würd mir, glaub ich, nichts draus machen, lüpfte mein himmlisches Gefieder und spräche: Hoffentlich nie wieder. ... |
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| 95 | Steht dir die Scheisse ... | |||
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Vorschautext: Steht dir die Scheiße bis zum Hals, dann lasse deinen Kopf nicht hängen, auch wenn die braunen Massen dich in ungewohnter Art beengen. Steht dir die Scheiße bis zum Hals, dann lasse deinen Kopf nicht hängen. Mit Strampeln schaffst du es vielleicht, sie für Minuten zu verdrängen.. Steht dir die Scheiße bis zum Hals, dann lasse deinen Kopf nicht hängen, ... |
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| 94 | Vierzeiler, Wehre den Anfängen ... | |||
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Vorschautext: ... Kannst du zwei Dinge eng verbinden, dann wird dein Glück unendlich sein: Ein miserabeles Gedächtnis und die Verdauung weich und fein. ... Wer lachen kann und gerne lacht, wird überall willkommen sein. Wer in den höchsten Tönen schnarcht, bleibt leider lebenslang allein. ... Das Glück ist eine hübsche Hure, hüpft ungeniert von Bett zu Bett. Drum sei nicht zu vertrauensselig, ansonsten ist dein Frust komplett. ... |
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