Titel | ||||
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19 | Farbenzeit | |||
Vorschautext: Weil wir alle einmal sterben, Erde werden, irgendwann, sollen Kleider schwarz nicht färben, werben für des Todes Bann Farbenzeit ist angebrochen, Wangen glühen feuerrot, Sommerklang vom Zaun gebrochen, Retter aus des Winters Not Wälder, Wiesen, Ruf der Raben, Glut der Lichtung, Vogelsang, ... |
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18 | Wilde Sehnsucht | |||
Vorschautext: Nichts kann die wilde Sehnsucht schmälern, es geißelt mich dein Abschiedsgruß, kein Licht erhellt in Jammertälern den trauerschweren Tränenfluss Was soll mir auch dein Brief bedeuten, der Fetzen, der mich wanken hieß, die Worte, die den Sturm nicht scheuten, der mich vom hohen Rosse stieß Du schwebtest schon durch meine Träume, als Liebe nur ein Wort mir war, ... |
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17 | Und Mondlicht tränkt das Feld | |||
Vorschautext: Im Abendhauch weht sacht das Korn, taucht ein in fahles Mondeslicht, mein Ohr verzückt ein fernes Horn, der Schatten Spiel mein Aug' besticht Der Tag, zum Kompromiss bereit, ergibt sich still in Lunas Wacht, entlässt das Land in Dunkelheit, sich labend an der Silberpracht Mir offeriert der satte Schein den Anblick einer Zauberwelt, ... |
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16 | Himmelflug | |||
Vorschautext: Ich stahl mich gestern aus der Welt, flog einfach fort im Abendhauch, ich schwang mich auf zum Himmelszelt, nur so will es der Seelen Brauch Obwohl die Schwärze mich ergriff und leise Furcht mich überfiel, die Nacht gewiss kein Messer schliff, sie dachte nicht an böses Spiel Die Sterne funkelten gar hell, sie dauert wohl ein banges Sein ... |
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15 | Talfahrt | |||
Vorschautext: Die Lüfte mich am Zipfel packen, sie trotzen meinem Abschiedsdrang, und selbst die müden Knochen knacken, als wehrten sie dem Abwärtsgang Mein Leben lang trieb ich die Ziegen hinauf, auf hohes Weideland, es mag am Ruf der Ahnen liegen, dass stets ich in die Stiefel fand Ach, wären da nicht siebzig Lenze, das Bangen meiner Kinderschar, ... |
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14 | Bauernzorn | |||
Vorschautext: Ich protzte nie mit weiten Würfen warf niemals ab das Demutskleid, versage mir, nach Gold zu schürfen, dies Recht den Fürsten angedeiht Ich lebe, Weib und Kind zu nähren, von Arbeit, die dem Herrn gefällt, die Gönner meine Zweifel mehren, der Graf, die Gier um Lohn mich prellt Sein Maul vom Pöbel Dienste fordert, bis Leere dessen Mägen füllt, ... |
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13 | Übung macht den Minnesänger | |||
Vorschautext: Am Fuße dreier Bergeskuppen, dort lauscht mein Ohr dem Felsenklang, dort schlürf' ich krautgewürzte Suppen, und übe mich im Minnesang Dort zieht ein Adler seine Kreise, der voll Erwartung nach mir stiert, vielleicht lauscht er der Kummerweise, die meine Lippe exerziert Das Spektrum meiner Schmetterstimme, von abgrundtief bis himmelhoch, ... |
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12 | Feuerteufel | |||
Vorschautext: Die Feuersbrunst mein Heim erklimmt, es lodert auf den Zinnen, der Wahnsinn meinen Geist bestimmt, denn alles ging von hinnen Die Nachbarhäuser stehen leer, von Menschen längst verlassen, und nichts, hindurch das Flammenmeer, wird je mein Los erfassen Das Unheil tobt erbarmungslos am Dachstuhl auf und nieder, ... |
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11 | Reißend roter Strom | |||
Vorschautext: Der letzte Streich von meiner Hand, es rötet sich die Welt, dann sinkt er wider feinen Sand, der Stamm, den ich gefällt Ein reißend roter Strom entspringt der Wunde, die ich schlug, und die befreite Seele schwingt sich auf zum Himmelflug.. (C) Lars Abel |
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10 | Alle Welt blickt vorwärts | |||
Vorschautext: Unbeirrt bahnt sich das Leben vor den müden Augen an, grünen Flächen, die noch eben ächzten, ob des Winters Bann Halme allernorts erstehen, wie erlöst, vom Boden auf, in der Ferne liegt Vergehen, Dasein nimmt hier seinen Lauf Her von südlichen Gefilden trudeln Musikanten ein, ... |
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9 | Hasenschießen | |||
Vorschautext: Ich habe dem, der mir befiehlt, in's Angesicht gezielt, denn sein Befehl in meinem Ohr- sah Tote vor Der Oberst drei am Kragen riss, die schon der Mut verließ, die flehten schon, von Tränen nass, wie Leichen blass Den Oberst nahm ich in's Visier, zum Hals das Herz schlug mir, ... |
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8 | Das letzte Wort | |||
Vorschautext: Man stirbt ein Stück an jedem Tag, lässt machtlos Federn liegen, das Leben nimmt dich in Beschlag und droht dich zu verbiegen So eisern auch die Fessel scheint, die Knute saust hernieder, es lohnt nicht, dass man Tränen weint und stöhnt, tagtäglich wieder Von Anbeginn ein Spiel auf Zeit, ein Wettlauf mit dem Tode, ... |
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7 | Die im Fluge sind | |||
Vorschautext: Es rauscht im Wind das bunte Blatt beflügelt auf die Erde, dem Fluge geben Äste statt, auf dass es herbstlich werde Mal dottergelb, mal blutig rot die Zierde jener Wipfel und nirgends thront so bunt der Tod, als auf des Waldes Gipfel Wo sonst geht man so farbenfroh, so anmutsvoll zugrunde? ... |
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6 | Sichelschnitt | |||
Vorschautext: Sie wenden sich gen Westen hin, es ruft von fern Antwerpen, dies Ziel gibt endlich wieder Sinn, Gedeih' oder Verderben Ein Aufgebot, das Hoffnung macht nach mancher Niederlage, ein Anblick, und im Herz die Nacht sich wandelt hin zum Tage Die Wochenschau strahlt Sieger aus, breit lächelnde Gesichter, ... |
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5 | Aus der Nacht empor | |||
Vorschautext: Von Sonnenstrahlen aufgedeckt, die steinern Silhouetten, der Kirchturm sich zum Himmel reckt, dem nunmehr violetten Die Stadt, was liegt sie friedlich dort, Rauch ruht auf manchem Schlote, kein Lufthauch nimmt das Kräuseln fort, die Ziegel: rosé-rote Aus Richtung West ein früher Hahn, doch sanft, nicht Schlaf zu rauben, ... |
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4 | Ich weiß | |||
Vorschautext: Gedenkst du meiner, bin ich nah', ein Auge wohl vergeblich sucht, weißt du darum, so bin ich da, es bringt das Wissen reiche Frucht Oft siehst du Bilder, fasst sie an, doch warme Haut berührst du nicht, du siehst, was man nicht fassen kann, von Tränen trübes Augenlicht Ich sprech' zu dir, an diesem Ort, du weißt um ihn, der Stimme Klang, ... |
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3 | In den Weiten endloser Wüste | |||
Vorschautext: Mein Freund, in solch' Zeiten schier endloser Wüste, verwehrt sich mein Sehnen dem grausigen Licht Mein Freund, in mir streiten so viele Gelüste, zum Mund fließen Tränen, nur tränken sie nicht Mein Freund, ich bin Eisen, du willst mich zerbrechen? ... |
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2 | Des Herbstes Röte stahl dem Moos | |||
Vorschautext: Da Regen heute keiner floss, die Türe hinter mir in's Schloss, hinaus auf's Land, bei klarer Sicht und keine Himmelstränen nicht.. Da Regen heute keiner floss, nicht in vier Wände- Tiefgeschoss, nicht unter sprödem Mauerwerk tat garstig sprudelnd Teufelswerk.. So kam es, dass ich stiefellos, den Pfad beschritt, auf Füßen bloß, ... |
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1 | Nebel des Krieges | |||
Vorschautext: Von Ruhm, von Ehre tönen sie, das Vaterland bedroht wie nie, und dennoch, man spricht nicht von Krieg, der münden soll in klarem Sieg Berechtigung wird angeführt, auf Land, das über Grenzen führt, und dass man nicht in's Messer läuft, weil's Brudervolk wohl überläuft Soll von der Hand uns gehen leicht, zig Hände - uns zum Dank gereicht ... |
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