Ertrinken

Ein Gedicht von Lars Abel
Starren Blick´s
steh' ich hier oben
Münder, Fratzen,
die mich umjohlen
noch einmal wird
der Tat gedacht
Die ich, so heisst es,
hab vollbracht
Ich war's nicht,
sag ich,
tat es nicht
Ich schützte dich..
Bewahrte dich..

Dort stehst du in Tränen
zwischen Hyänen,
die sich im Rechte wähnen,
unseren Stolz zu beschämen
Hier stehe ich,
spreche dich an,
Blickgespräche,
im tosenden Ozean
"Nein, denk nicht daran!
Du hast nichts falsch getan!
Komm herunter!"
"Sieh' mich doch an!"

Der Sturm verschärtft sein Toben
Wellen meine Füße umtosen
Schon versinkst du
in Beifallswogen
Unser Gespräch
wird verschoben
Denn der Galgenboden
wird weggezogen
und auch ich ertrinke
Unter tosendem
Applaus

(C) Lars Abel

Informationen zum Gedicht: Ertrinken

437 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
07.09.2015
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige