| Titel | ||||
|---|---|---|---|---|
| 79 | Letzte Nacht | |||
|
Vorschautext: Heut morgen wusch ich müde meine Haut von Schweiß, Genuss und DIR Die Nacht war Schweiß, Schnaps und Genuss, dazwischen tanzten WIR Von Zeit befreite Stund´, berauschte Geister in Ekstase, im Morgengraun´ verklingt sodann, des Liedes letzte Phrase. Die Richtung stimmt, ich geh mit DIR, hab Feuer schwer gefangen ... |
||||
| 78 | Der Mumpitz | |||
|
Vorschautext: Dies´ Gedicht will nichts erzählen, wo Geschichten doch nur quälen, das was ich hier exerzier´, ist von anderer Manier Da in mir nur Leere dümpelt, nichts, kein Kind-Ich in mir zündelt, sprech´ ich ab dem Werke Sinn, schreibe ziellos vor mich hin Möglich wär´s, dass an der Stelle, wo ich Wörter setz´ in Fülle, störend wirres Chaos prangt, ... |
||||
| 77 | Wie der Wind | |||
|
Vorschautext: Menschen kommen, Menschen gehen, sie sind wie der Wind Wenn sie gehen, sie verwehen, unsichtbar, geschwind Ich spür' den Hauch, doch sehe nichts, dein Atem trifft auf mein Gesicht Ein Wangenkuss auf meiner Haut ... |
||||
| 76 | Bella Italia | |||
|
Vorschautext: Italien, Imperia, am Wegesrand sitzt du, Gitarre in der Hand, zwei alte Schuh' dazu Die Tasche dort erwartet Geld, besticht durch Leere Leute Du greifst behend' zur Flasche, Dem Quell' wohl deiner Freude Nicht teuer ist dein Saitenfeuer, Ich zieh' meinen Hut Es klimpern rote Münzen ... |
||||
| 75 | Flaschengeist | |||
|
Vorschautext: Einsamkeit küsst gähnend Leere, hier im Nichts ich Unrat mehre Materiell minimalistisch, nichts ist hier, beinah' gespenstisch Gerstensaft, mein Wegbereiter Bier entspannt, Bier macht mich heiter All die Leute ja so witzig, ich bin nüchtern selten spritzig Ihre Art beisst sich mit meiner Sie sind groß, ich eben kleiner Habe stets versucht zu lachen, ... |
||||
| 74 | Über ein Gedicht | |||
|
Vorschautext: Ich hab es gern geschrieben, nicht dass sie mich drum lieben Sein Inhalt schimmert blutig rot und schildert einzig Tod und Tod Es stellt jedoch die Wahrheit dar, Was wirklich war wird offenbar... ... |
||||
| 73 | Lerben und Steben | |||
|
Vorschautext: Schreib´ ich, wenn ich tot bin, vom Leben? Ist mir dann das "Tot sein" ein Segen? Sind nicht die, die leben dann tot? Die geboren werden bedroht? Freu ich mich für die dann, die sterben? Lachen mit denen, die abgeholt werden? So gesehn´ verliert der Tod alle Macht- wenn einzig und allein die Hülle erschlafft! Was diesen Körper lenkt entfaltet seine Kraft erst wenn es die Hülle an den Nagel hängt und sich aufmacht.. ... |
||||
| 72 | Glück des Stärkeren | |||
|
Vorschautext: Ich grinse wenn ich euch so seh´, ihr Maden dort im Becher Ihr bringt zwar Glück mir, doch oh weh´, kommt dennoch unter´s Messer Dies fett sich windende Gewürm ziert trefflich blanken Haken, die Spitz´ ins Fleisch, es trieft hervor, wie heißes Fett vom Braten Ich fütt´re an, ihr Fischlein seht gedeckt ist eure Tafel Schlagt euch die Bäuche nur recht voll ... |
||||
| 71 | Sängerkrieg | |||
|
Vorschautext: Wohin des Weges, holdes Fräulein, mich blendet just dein heller Schein Lass Günther, diesen Rüpel fallen, mit Haut und Haarn´ will er dich krallen! Nimm mich in Kauf, ich bin nicht übel, der Buhler dort ein arger Rüpel! Erkennst du nicht den lacken Affen?! Sein Anblick wird dich mürbe machen! Ich habe Witz, ich hab´ Humor, ich leih´ dir stets ein off´nes Ohr! Ich bin ein Ritter ohne Zagen, ... |
||||
| 70 | Das Labyrinth | |||
|
Vorschautext: Das Leben bietet mir so viel, wie nie zuvor im Leben Es offenbart im Überfluss ein Sortiment an Wegen Doch geh ich jenen hellen Pfad, der dort liegt mir vor Augen weiss ich nicht- sieh den ander´n Pfad!- ob eher DER würd´ taugen Es gibt – so ist es in der Tat- oft zu viel zu entscheiden, wer sieht den Wald vor Bäumen nicht hat zu viel´ Möglichkeiten ... |
||||
| 69 | Es könnte so schön sein | |||
|
Vorschautext: Es könnte so schön sein, lägst du nicht reglos hier, im lichten Tannenwald und ich knie neben dir Wolken schwinden, schaffen mehr Platz für Sonnenschein, alles friedlich, still, es könnte so schön sein. Uns beide trügt der Schein, die Welt ist scheinbar bunt, im Krieg ist sie das nicht, ... |
||||
| 68 | Blumen im Sumpf | |||
|
Vorschautext: Gestern zog ich schwer an eines Feldes Rand, zu Mittag ungefähr, mein altes Sein entlang Ich gab´s dem Graben als Futter für die Raben auch andere Arten sich an dem stinkenden Etwas labten Bald krochen aus den leeren Augenhöhlen Maden ... |
||||
| 67 | Blutendes Berlin | |||
|
Vorschautext: Von Bomben zerfetzt ertrinkst du im Blut als eilends der Schuld sich der Henker entzieht die Lande verbrannt, noch prasselt die Glut, Ostpreußen sich weinend in´s Sterbebett flieht Auch du legst dich nieder, totkrankes Berlin, die schneeweiße Fahne ich lang schon ersehn´, die Blüte der Mannen in Russland verging, Kinder und Greise im Graben nun steh´n Ich bang´ um dich, leide mit, Tag und Nacht, die Mutter hat mich hier mit Leben bedacht ... |
||||
| 66 | Herbstglut | |||
|
Vorschautext: Wo Herbstglut wallt durch meine Adern, die kalte Jahreszeit gebricht Ein wärmend und ein stetes Wabern allmorgendlich mein Herz besticht Ist's draussen kalt und erster Frost pocht klirrend an die Fensterscheib' Gewahr' ich drinnen unverhofft, wie wohlig warm die Seel', der Leib Solch' wunderbar Kredenz hat mir der Sommer stets verweigert ... |
||||
| 65 | Grenzenlos | |||
|
Vorschautext: Sie kam aus einem fernen Land Kein Mensch hier hat es je erblickt Es ist uns gänzlich unbekannt Weiß nicht im Ansatz wo es liegt Sie kam zu mir, sie sah mich an War bisher immer auf der Hut Sie sah mich an und sprach sodann Ich hörte zu, was man halt tut Wenn eine Fremde zu uns spricht Blieb selber still und lauschte gut Verstand jedoch die Sprache nicht mein Aug´ hat still auf ihr geruht ... |
||||
| 64 | Unverblümt | |||
|
Vorschautext: Ich schlepp` mich wankend vor das Tor, die Därme drängen wild hervor Ich halt´ sie mit dem linken Arm, mein Blut rinnt schnell, mein Blut rinnt warm Vor deiner Tür sack´ ich hinab, nur einen Wunsch ich an dich trag´: Schenk mir ein Grab, geliebtes Weib, auf´s Jenseits zu ich treib´ Schenk´ einen Blick mir, da ich geh´ auf Erden ich dich nimmer seh´ Es wär´ zu schön um wahr zu sein, ... |
||||
| 63 | Des Dichters Tod und Wiedergeburt | |||
|
Vorschautext: Der Dichter stirbt, er kann nicht mehr er ekelt sich vor Schrift so sehr er bricht den stumpfen Stift entzwei und teilt das Blatt Papier durch drei Er haut den Schädel auf den Tisch bis vier zählt er, der Schmerz erlischt Bei fünf nun starrt er nach der Uhr, die hängt sechs Jahr´ schon dort im Flur der siebte Himmel ihm verwehrt, kein Fräulein seine Kunst begehrt Der Achte wohl, falls es den gibt, in dem der Mensch die Dichtkunst liebt ... |
||||
| 62 | Hebamme | |||
|
Vorschautext: Feurig lodern bald die Flammen Bauern, Adel, lauft zusammen! Seht, wie sie das Weib dort brechen, wie sie Totgeburten rächen Obst und faule Eier fliegen, ihr in's Angesicht gerieben Panisch kniet sie vor dem Haufen Kinder werfen, schreien, raufen Zahnlos keifen auch die Alten, sind mit Müh' zurückzuhalten Schergen packen sie an Armen, An den Haaren, Jubelscharen ... |
||||
| 61 | Soweit die Füße tragen | |||
|
Vorschautext: Totenstille, tiefer Schnee, die Decke bricht geduldig Langer Marsch, vorbei am See, Gefühle viele mulmig So viele Meilen stapf´ ich schon, so viele werden folgen Die Tundra trennt kein Farbenton vom Himmel und den Wolken Wasser friert, ward zugedeckt, man könnte drüberschlittern ... |
||||
| 60 | Keine Sieger... | |||
|
Vorschautext: Du ziehst mich süß in deinen Bann, doch tust du's einzig fleischlich du bist die Frau, ich nicht dein Mann und glaub' mir, dabei bleib' ich Solang' der Menschheit ich nicht trau', wie könnte ich dich lieben? Solang' die Nacht im Mensch ich schau', gehorch' ich meinen Trieben Die Liebe ist mir ein Begriff, sein Inhalt stets sich wandelt ... |
||||