Titel | ||||
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1656 | RECH-NUNG | |||
Vorschautext: Es kam zu mir ein Brief ins Haus, der sah irgendwie komisch aus, in Fettdruck stand oben RECH-NUNG, und darunter, für die WART-UNG, sowie die volle BEHEB-UNG, der zuvor ständigen STÖR-UNG, ihrer sehr betagten HEIZ-UNG und der gesamten ZULEIT-UNG. Wir erbitten ihre ZAHL-UNG, bzw. sofortige BEGLEICH-UNG, unten steht die BANKVERBIND-UNG, ... |
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1655 | Schlimme Erfahrung | |||
Vorschautext: Ein Mann vom Land kam in die Stadt, die angeblich viel Neues hat, er durchstreifte Einkaufsmeilen, hatte Zeit, musste nicht eilen. Doch plötzlich drückte ihn der Darm, es wurde ihm auch seltsam warm, er suchte nach einem WC, denn auch der Bauch tat ihm schon weh. Im Parkhaus fand er dann ein Klo, es rebellierte schon sein Po, ... |
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1654 | Morgens am See | |||
Vorschautext: Schaut, wie sie die Schnäbel strecken, ständig ihre Hälse recken, denn ab acht Uhr, als wär’s bestellt, gibt’s Futter für die Vogelwelt. Schwäne steh´n vor meinen Füßen, um mich freundlich zu begrüßen, Maiskörner in sehr großer Zahl, genießen sie als Morgenmahl. Die grauen Gänse sind kecker, helles Brot finden sie lecker, ... |
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1653 | Im Stall eines Landwirts | |||
Vorschautext: Im Stall eines Landwirts bei Bremen, prahle ein Igel: „Ich bin ein Schwan !“ Man kannte sein gutes Benehmen, doch der Satz grenzte an Größenwahn. Die Ziege, das Schwein und auch die Kuh, der Hund, das Schaf, die Maus und das Rind, sie blinzelten sich verstohlen zu, und jeder dachte, der Igel spinnt. Die Katze fauchte, zeigte Krallen: „Ich befrei dich gleich von deinem Wahn !“ ... |
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1652 | Rechtsstreit | |||
Vorschautext: Heut bekam ich die frohe Kunde, aus meines Rechtsstreit-Anwalts Munde, beendet sei nun der lange Streit, das Krankenhaus wär´ nunmehr bereit, als Wiedergutmachung für Qualen, mir einen Geldbetrag zu zahlen. Es entstand diese Situation, durch eine Leber-Transplantation, die zwar hundertprozentig gelang, doch daheim kam ein gewisser Zwang, ich konnte ihn auch nicht verkneifen, ... |
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1651 | Gewisse Menschen | |||
Vorschautext: Sie sorgen sich um Frosch und Kröten, befreien sie aus größten Nöten, währenddessen würgt im Pflegeheim, ein betagter Mensch an zähem Schleim, dem Pfleger ist egal sein Siechen, wenn’s drauf ankommt, lässt er ihn kriechen. Als Mahnketten halten sie Händchen, feiern sich als edle Gutmenschen, schimpfen ständig laut gegen den Krieg, fordern Frieden, wenn möglich den Sieg, derweil sterben durch wildes Rasen, ... |
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1650 | Hab sie belauscht | |||
Vorschautext: „Ach hier steckst du,wo warst Du nur, ich hab dich stundenlang gesucht, es war für mich Verzweiflung pur, laut hab ich vor mich hin geflucht. Was fällt dir ein, ich brauch dich doch, du weißt auch ganz genau wofür, auf Knien rutsch ich immer noch, und du stehst dreist, hinter der Tür. Hast du gedacht, ich mag dich nicht, und nehm mir irgend einen Mopp, ... |
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1649 | Ein strebsamer Mann | |||
Vorschautext: Es kam einst ein strebsamer Mann, bei einem Buchverleger an, überreichte ein Manuskript, das er eigenhändig getippt, Monate lang, ganz unbequem, mit dem Ein-Finger-Such-System. Der Verleger nahm´s, las es stumm, kurz darauf lachte er sich krumm: „Lieber Mann“, sprach der Verleger, „sie sind mir ja ein ganz Schräger, das was sie zusammengebaut, ... |
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1648 | Liebes Kind | |||
Vorschautext: Liebes Kind, lass dein Klagen sein, hör doch auf mit deiner Trauer, die Jugend ist nicht ewig dein, ist für niemandem von Dauer. Fürchte nicht den Ablauf der Zeit, nicht die Falten, nicht das Wanken, das was dein Körper außen zeigt, ist nun mal nicht aufzutanken. Betrachte mich, ich bin jetzt alt, doch im Herzen jung geblieben, ... |
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1647 | Ich sah Dich lächelnd an | |||
Vorschautext: Gestern sah ich Dich lächelnd an, ging schnellen Schrittes auf Dich zu, Du warst so anziehend und dann, verlor ich völlig meine Ruh. Ich wagte den Schritt, den Versuch, Sekunden später hielt ich Dich, und Dein aufregender Geruch, betörte und verführte mich. Mit einem sehr, sehr sanften Kuss, und einem super zarten Biss, ... |
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1646 | Im Aufzug | |||
Vorschautext: Im Aufzug fuhr eine Tomate, die wollt´ nicht enden im Salate, mit einer sehr listigen Masche, entkam sie aus der Einkaufstasche. Nun lag sie neben vielen Beinen, geglückte Flucht, könnte man meinen, der Salatschüssel grad´ noch entwischt, doch leider nützte die Freude nischt. Denn vor der glücklichen Tomate, stand die gewichtige Beate, ... |
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1645 | Kurzes Rendezvous | |||
Vorschautext: Schön war heut mein Rendezvous im Garten, die Sonne hat zart mein Gesicht geküsst, auf den Lenz muss ich nicht länger warten, hab ihn schließlich schon Monate vermisst. Ein paar Meisen sangen munter Lieder, Zugvögel kehrten ebenfalls zurück, ins Heimatland, wo sie immer wieder, schöne Nester bau´n aus Moos und Gestrüpp. Doch dann kam die Kälte angekrochen. die Sonne sank und flüsterte mir zu: ... |
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1644 | Sechs Gänge Mittagsmenü | |||
Vorschautext: Wir sitzen im Restaurant in Berlin, man sagte uns, dieser Laden sei “In“, das Mittagsmenü habe sechs Gänge, bezüglich Kleidung, gäb´s keine Zwänge. Meine Freundin erhebt sich kurz vom Platz, sagt: „Ich habe nur Hunger wie ein Spatz.“ Der Ober schaut uns an, leicht irritiert, doch ich bleib cool und sag ganz ungeniert: „Mir geht´s anders, ich brauch was im Magen, Herr Ober, drum lassen sie sich sagen, ... |
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1643 | Kesser Junior | |||
Vorschautext: Zur Schule geh´n ist erste Pflicht, denn ohne Lernen geht es nicht, ist diese Zeit zu Ende dann, kommt sofort, die Berufswahl dran. Drum fragt Vater den Junior: „Was für Arbeit schwebt dir denn vor, hast du darüber nachgedacht, was dir in Zukunft Freude macht?" Der Junior meint: „Aber ja, meine Berufswahl ist schon klar, ... |
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1642 | Ein Sonnentag | |||
Vorschautext: Ein Sonnentag Wolken sind vorbei gezogen, die Sonne war dem Tag gewogen, auf dem Balkon die warmen Platten, erwärmten selbst die Gummimatten. Sitzen, liegen und Musik hören, ständig auf Kaltgetränke schwören, damit wird auch der Magen gestillt, wenn die liebe Seele bereits chillt. ... |
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1641 | Dein Geschenk - Das Leben | |||
Vorschautext: Das Leben wurde Dir geschenkt, nicht einfach so, auch als Bürde, vom Schicksal wird es stets gelenkt, drum schickt´s Dir so manche Hürde. So will es Dich ständig testen, ob Du Dein Geschenk auch begreifst, und ob Du es lenkst zum Besten, damit Du von Tag zu Tag reifst. Drum solltest Du niemals fordern, sondern stets in Demut leben, ... |
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1640 | Kurz nach dem Gewitter | |||
Vorschautext: Donnergrollen ist verklungen, verscheucht im Nu das schwere Grau, letzte Blitze sind zersprungen, jetzt ist der Himmel friedlich blau. Der mild-warme Sommerregen, wird aufgesaugt von frischer Luft, es dampft auf Straßen und Wegen, sogar die Blumen schwitzen Duft. Von den Blättern fallen Tropfen und auch so manches Astwerk bricht, ... |
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1639 | Schöne Welt | |||
Vorschautext: Der Tag er kommt, vertreibt die Nacht, noch glitzern Tropfen auf Zweigen, durchs letztes Grau die Sonne lacht, Falter tanzen schon im Reigen. Ich trinke genüsslich Kaffee, der Tag wird ein Tag zum Träumen, im Garten fallen, fast wie Schnee, rosa Blüten von den Bäumen. Die Nachbarin kehrt vor der Tür, bewegt sich wie ein Wirbelwind, ... |
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1638 | Wetterfühlig | |||
Vorschautext: Ich sag´s ehrlich, es klingt zwar verrückt, und es ist ganz bestimmt kein Segen, denn immer wenn´s mir am Hintern zwickt, gibt es Sturm und strömenden Regen. Auch mein Knie ist eine Wetterfee, es sagt jedes Gewitter voraus, ich spür es, denn schon beim ersten Weh, zieht der Himmel seine Stirne kraus. Schlimm ist auch, wenn mir der Schädel dröhnt, und rot wird, meine Nasenspitze, ... |
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1637 | Schweres Gewitter | |||
Vorschautext: Schweres Gewitter letzte Nacht, vom Donner bin ich aufgewacht, zum Fenster spurtete ich hin, welch Glück, die Scheiben war´n noch drin. Regen platschte, Böen heulten, Blechverkleidungen verbeulten, meine Beine war´n am zittern, hab ich ständig bei Gewittern. Die Rollos zog ich runter, flott, rannte hernach im Halbschlaftrott, ... |
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