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Titel
2706 Denkbalance 09.12.20
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Denkbalance

Wären wir alle Freunde mit leichteren Schwingen,
Wie wäre es wohler den schweren Gedanken.
Wir müssten nicht immerzu damit ringen
Und Freude brächte das Strenge zum Wanken.

So aber bleibt uns nichts erspart,
Der Weltgeist verlacht uns gar leicht,
Wo Akzeptanz ist widerspruchsgepaart
Und das Denken verrinnt dadurch seicht.

...
2705 Selbstversuch 09.12.20
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Selbstversuch

Mit dem Elektroauto sparen?
Das muss man wirklich selber testen:
Ist man nicht zu schnell fahren,
Gehört man zu den Öko-Besten?

Fährt langsam Mann, stört man ein wenig,
Fährt man recht schnell, kommt man nicht weit,
Bleibt von Rekuperation abhängig,
Doch bin ich zum Versuch bereit.

...
2704 Im Erdengarten 08.12.20
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Im Erdengarten

Wenn schemenhaft versterben lässt
der Tag die Menschen, die man liebt,
so ist die Trauer uns nicht fern.

Tränen bleiben uns nicht erspart –
und doch erinnern wir uns wieder,
was an Gemeinsamem erlebt.

Sie kultivierten Lebensfreude,
befreiten Not von Defiziten
...
2703 Adventskerzen 08.12.20
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Adventskerzen

Der Norden kennt sie lange schon,
Wenn Spätherbst reist zum Dauerfrost,
wo sich das Off'ne langsam schließt.

Vermag die kalte Wetterwelt
nun Seelenkräfte einzutrüben?
Geht sie am Heilsprozess vorbei?

Doch weil der Ostwind endlich kommt,
Trockenkälte treibt viel Schnee,
...
2702 Wahrnehmungsformen 07.12.20
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Wahrnehmungsformen

Nur immer auf Bergen hocken?

Das beengt doch die Geistesfreiheit,
denn im Schattenbereich der Berge
verliert man vielleicht das Bedürfnis,
in die Sonne und zum Tal zu schauen.

Verlieren sich im Schatten nicht Hoffnungen?

In den meisten Ebenen hat man's leichter:
...
2701 Schlaflager 07.12.20
Vorschautext:
Schlaflager

Wie haben Menschen ihr Lager gestaltet,
als es noch keine Springbetten gab,
keine Luftmatratzen und Wasserbetten?

Konnten sie überhaupt schlafen
auf diesen harten und feuchten Strohlagern
in kaltschnäuzigen Jahreszeiten?

Körper haben sich mit schwerer Arbeit
so müde geschafft, dass sie einfach fielen,
...
2700 Segen der Bescheidenheit 06.12.20
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Segen der Bescheidenheit

Vorjahre haben uns gezeigt,
Dass Rüpeleien Schaden bringen.
So sind wir endlich doch geneigt,
Bescheidenen ein Lob zu singen.

Denn der Bescheidene schafft für sich
Und Mitmenschen ja Glücksgefühle.
Sie wandern hin und spüren Dich,
Verhindern das Seelengewühle.

...
2699 Tanzteezeiten 06.12.20
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Tanzteezeiten

Ja, immer älter werden die Gäste
Und mit ihnen altere natürlich auch ich.
Da werden dann ruhiger unsere Feste
Und Frühsehnsüchte erfassen auch Dich.

Wie war das vor einem halben Jahrhundert?
Da gab's jugendliche Ausgelassenheit.
Damals habe ich junge Frauen bewundert,
Deren Ausschnitt führte zum ganz kurzen Kleid.

...
2698 Lob der Dankbarkeit 05.12.20
Vorschautext:
Lob der Dankbarkeit

Vielleicht täuscht mich nun doch das Alter,
Dass manches ich anders wahrnehme,
Als es vermittelt ein Kniggesachwalter,
Der sieht, wo Dankbarkeit sich bequeme.

Es kostet doch nichts, ist ja so leicht,
Worte des Dankes frei herzusagen,
Womit Wohlwollen man immer erreicht,
Wenn das Lob wir zum Nächsten tragen.

...
2697 Wachstum 05.12.20
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Wachstum

Alles wächst!
Alles wächst?

Da, der Herbst wächst dem Frühling zu,
Europa wächst weiter, alles darf wachsen,
Transatlantische Freunde schnüren die Schuh
Und kommen zu uns bis hin nach Sachsen.

Alles wächst?
Die Sonne braucht Zeit!
...
2696 Besinnung und Neubeginn 04.12.20
Vorschautext:
Besinnung und Neubeginn

Wenn am Fluss die Ufer wegbrechen
sieht das vom Gebirge her klein aus.
Erst wenn oben der Berg rutscht,
Wird die Betroffenheit spürbar.

Aber tragen wir nicht alle den Schuh,
um damit Bergrutsche auszulösen?
Geben wir solches denn jemals zu,
wenn wir uns immer gottgleich wähnen?

...
2695 Jubel in unseren Wäldern 04.12.20
Vorschautext:
Jubel in unseren Wäldern

Werden Feuerwerke verboten,
Dann ist Jubel in unseren Wäldern,
Wir essen wieder von Broten,
Die von rückstandsfreien Feldern.

Es braucht doch keinen versponnenen Brauch
Und auch keine Neujahrsblitze,
Keinen Dauerkrach und keinen Giftrauch,
Die Erde ist schon voller Hitze.

...
2694 Alte Musik 03.12.20
Vorschautext:
Alte Musik

Man merkt den Pfeifenklängen an,
Dass sie doch jugendlich bemüht,
Wo man den Frühling spüren kann,
Mit dem Europa einst erblüht.

Fern klingen Töne unseren Ohren,
Die Bach, Händel, Mozart gewöhnt,
Wo Perfektion ist eingeboren
Und jede Harmonie geschönt.

...
2693 Neue Lebensformen suchen 03.12.20
Vorschautext:
Neue Lebensformen suchen

Haben wir nicht alle schon entdeckt?
Suchen wir noch nach weiteren Formen,
Mit denen man dann fürderhin aneckt,
Verwirft bisherig' Leben und die Normen?

Auf der Suche nach den Lebensformen
Will der Mensch dem Tagtrott fliehen,
Sich entfernen von den Nornen,
Wenn die neuen Zeiten dann aufziehen.

...
2692 Morgentau 02.12.20
Vorschautext:
Morgentau

Wie saugt sich endlich wieder voll
Das Erdreich, das heuer am Morgen
Vom Sommer sich erholt so wohl,
Kann sich genügend Wasser borgen!

Der Morgentau benetzt die Fluren,
Kommt hin auch zu den Trockenhängen
Und kann dort Wege feucht bespuren,
Befreit Wälder von Trockenzwängen.

...
2691 Empirie, Metaphysik, Transzendenz 02.12.20
Vorschautext:
Empirie, Metaphysik, Transzendenz

Die weite Welt der Philosophie
Kann uns auch fürderhin begleiten,
Wenn wir sie als Ergänzung sehen,
Fundamentalismen nicht verbreiten.

Die Menschheit kennt doch jene Zeiten,
Um Geistreiche sich anzueignen,
Mit Widersprüchen auch zu streiten,
Denn Freiheit ist dem Geist ja eigen.

...
2690 Dezemberwelt 01.12.20
Vorschautext:
Dezemberwelt

Schon glaubte ich ganz schneeversessen,
Dass auch dies Jahr in Wendezeiten
Ohne Skischritt wird ausgemessen
Und grau bleiben des Landes Weiten.

Nun weckte uns ganz früh am Morgen
Des Schneepflugs lautes Weggeschiebe,
Bescherte uns den Wintermorgen
Und mit ihm weiße, helle Liebe.

...
2689 Little 01.12.20
Vorschautext:
Little

Der Enkel musst' zuhause bleiben,
In Quarantäne seine Klasse.
Deshalb konnt' er auf WhatsAppp schreiben,
Dass Schnee zu Kugeln er will fassen,
Die er nun formt, um seinen Hasen,
Den Little, daran lecken zu lassen.
Schneeweiß die Dächer, viele Straßen,
Er will ein Herz sich deshalb fassen,
Geht mit dem Hasenkind hinaus,
Da toben sie sich mächtig aus.
...
2688 Das Feine 30.11.20
Vorschautext:
Das Feine

Das Feine unterscheidet sich von Grobem,
Indem es dem Sanften noch Chancen lässt,
Sich dort einzufinden, wo es ohne Toben
Die Seele labt, das Gemüt nicht nässt.

Das Feine sucht sich die Morgenröte
Und möchte die Stille genießen.
Dazu braucht es nicht die Laute der Tröte,
Niemand muss daselbst auf Spatzen schießen.

...
2687 In den Frühzeiten der Musik 30.11.20
Vorschautext:
In den Frühzeiten der Musik

In den Frühzeiten der Musik
suchten im Tanze Frau und Mann sich.
Das Alter schaute zu
und zog sich nach und nach zurück.

Im Tanz und nur mit ihm
wurden Beziehungen geknüpft.
Trotz der dörflichen Enge
gab es die Freiheiten im Frühlingstreiben.

...
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