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Titel
3695 Ehrfurcht vor dem Alter
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Ehrfurcht vor dem Alter

Bei uns kann man ins Wirtshaus gehen
Und wird als alter Mann rasch merken:
Du wartest lang, bist nicht zu sehen,
Als kämst Du von den Gartenzwergen.

Endlich knallt man das Schnitzel hin,
Die Stunde hast Du gern gewartet.
Mit Dir hat man wenig im Sinn,
Wenn Du zur Gastronomie gestartet.

...
3694 Zungenknoten
Vorschautext:
Zungenknoten

Einst ging einmal bei uns die Mär,
Menschsein wäre nur dann diskret,
Wenn man es nicht ausspäht zu sehr,
Weil Wissen oft Unfrieden sät.

Da macht man sich dann einen Knoten
In seine Zung' – so sagt' man mir,
Hat sich das Reden streng verboten –
Und das wird wohl zur Dauerzier...

...
3693 Hyperion
Vorschautext:
Hyperion

Bei Hölderlin noch Eremit,
Als es die kalten Zeiten gab,
Eis und Schnee auf Schritt und Tritt
Im Turm den Dichter hielt auf Trab.

Hyperion, was kannst Du bieten,
Wenn immer nur der Wind uns streicht
Und uns auf unseren Pferderitten
Nicht einen Schritt vom Fuße weicht?

...
3692 Vorfrühling
Vorschautext:
Vorfrühling

Gestern Vogelstimmen gehört
Nach Tagen voller Wüten und Tosen,
Weil endlich unser Sehnen erhört:
Friedfertig knospen die Rosen.

Mild gleiten die Winde nun hin,
Wo gebrochene Wipfel liegen,
Die Natur im Bauen mit Sinn
Garst'ge Tage kann so besiegen.

...
3691 Der Sand
Vorschautext:
Der Sand

Ein Grauband trübt, der Himmel weint,
Blau könnt' er endlich werden,
Wo Strahen flieh'n und Wolken zieh'n,
Als gäb's sonst nichts auf Erden.

Das Jahr war heuer sonderbar,
Wenig gab es an Hitzewellen.
Doch mittendrin, ganz ohne Sinn
Kamen plötzlich Sandwellen.

...
3690 Ich kenne eine Frau
Vorschautext:
Ich kenne eine Frau

Ich kenne eine Frau,
Die weiß immer genau,
Wie sie doch eigenhändig
Das Kind im Manne bändigt.

Als ob sie locken könnte
Allein mit ihrer Lende
Sieht sie ihn forschend an,
Er nicht mehr fliehen kann...

...
3689 Fahrt in die Großstadt
Vorschautext:
Fahrt in die Großstadt

Gelegentlich muss es doch sein:
Die Reisewut ergreift die Seele.
So fahren wir zur Stadt hinein,
Wo man sich gerne Trubel wähle.

Ins Zentrum fährt auch dort die Bahn,
Da sind wir herrlich mittendrin
Und hoffen doch in unserem Wahn,
Dass unbedingt man muss da hin.

...
3688 Die weißen Blüten
Vorschautext:
Die weißen Blüten

Zwischen Matsch und kleinem Schnee
Zeigen sich die weißen Blüten,
Nehmen uns so das Fernweh,
Wollen uns das Jahr behüten.

Wo die Blüten herrlich treiben
In dem makellosen Weiß,
Muss man sich die Augen reiben,
Weil dort Kälte und nichts heiß.

...
3687 Siehst und hörst Du noch
Vorschautext:
Siehst und hörst Du noch

Siehst Du noch
das Leid in der Welt,
wenn Du
an den Wankenden
vorbeifährst,
autoprivilegierter
Bürger?

Hörst Du noch
auf die tonlosen Gesänge
...
3686 Ach, lasst uns
Vorschautext:
Ach, lasst uns

Ach, lasst uns wieder Reime schmieden,
Dem Tag ein wenig Würde geben,
Wo gegenwärtig doch hienieden
Manch' Stunden aus dem Ruder streben.

So aber bringt mir mein Gewissen
Das gute Fühlen in den Tag,
Darf ich die Friedensfahne hissen,
Spüren, dass ich mich selber mag.

...
3685 Abendstunde der Friedfertigen
Vorschautext:
Abendstunde der Friedfertigen

Sich einfinden, frei und auf dem Balkon,
Geselliges Sein hoch über der Welt:
Das ist verdienter Feierabendlohn,
Da ist die Abendstunde wahrer Held.

Bildhaftes Wortfinden bei rotem Wein
Lässt uns hoffen auf entspannte Stunden.
Ein wenig Labfeines, alles ganz klein –
Der Adler dreht über uns seine Runden.

...
3684 Im Gebälk
Vorschautext:
Im Gebälk

Im Gebälk wird das Holz knapp,
wenn die lautwerfenden Hobelworte
überhaupt nicht mehr verstummen können,
sondern nur noch massenhaft wabern.

So entsteht eine hitzegebleichte Sprache,
die sich nur noch der Ebenheiten bedienen kann,
sich allein auf die gefällige Glätte konzentriert,
weil die Hobelbänke dann überall funkeln.

...
3683 Der Aspirant
Vorschautext:
Der Aspirant

Goldglänzend die Brille des Mitbewerbers,
Der plötzlich aufkreuzt und alles will,
Den Ring, den Sieg des Hütchenwerfers,
Denn er hat für sich ja das große Ziel.

Gewählt will er schon von allen werden,
Ist sehr gut frisiert und glatt rasiert,
Weil ihn seine Treuen längstens belehrten,
Dass man sich nur so zum Ziele führt.

...
3682 Naturwüchsige Schuldfrage
Vorschautext:
Naturwüchsige Schuldfrage

Es fällt so vielen Menschenkindern schwer,
das hier zu lernen und auch anzunehmen:
Da gibt es Menschen, die Dich immer mögen,
und solche, die Dir immer schaden werden.

Gar mancher Staat ist oftmals nicht geneigt und in der Lage,
Dich vor Beleidigungen und Entehrungen zu schützen.
Die Menschenwürde ist mitunter nur noch als Gesetz verbrieft,
der Einzelbürger wird in seiner Not allein gelassen.

...
3681 Vor dem Bachelor
Vorschautext:
Vor dem Bachelor

Da stehen sie, schönste Mädchen,
Die noch auf diese rote Rose warten,
Kommen aus Dörfchen und kleinen Städtchen,
Um mit der Schönheit ihr Leben zu starten
Und wissen, dass ja nicht für alle hienieden
Eine wunderschöne Rose beschieden.

Die Verbliebenen stehen erwartungsvoll,
Vor ihnen nur dieser einzige Mann.
Er weiß, er ist schön und ganz wundervoll,
...
3680 Schweinsbraten
Vorschautext:
Schweinsbraten

Und wieder hat sich angesagt
Besuch, wir kommen ins Rotieren,
Weil man sich an Schönes hinwagt,
Um Freundes Gaumen zu verführen.

Also rufen wir an und fragen,
Was man denn gerne bei uns hätte.
Wir sind geistig ja da hellwach
Und gehen deshalb ein die Wette,

...
3679 Evolution des Menschen
Vorschautext:
Evolution des Menschen

Einst stieg er von Bäumen herab,
Der menschliche Zweibeiner,
Hielt künftig alle Welt auf Trab
Und wurde Hundanleiner.

Noch lebte er in kleinen Gruppen
Wie seine Vorfahr'n, die Primaten,
Hatte noch Läuse, Flöhe, Schuppen
Und anfangs auch noch keinen Spaten.

...
3678 Neurales Glück
Vorschautext:
Neurales Glück

Den Liebenden mag's Glück verheißen,
Dass jugendfrisches Rein und Raus
Zu Medien in Höhen reisen
In ihrem frühen Liebesrausch.

Da gibt es immer noch die Suche
Nach freien Stellen zum Entrücken,
Damit das Streicheln schlägt zu Buche
Und stöhnend hört man das Verzücken.

...
3677 Narziss muss sein
Vorschautext:
Narziss muss sein!

Egomanen seh'n nur sich,
Für sie gibt es keinen Globus,
Ignorieren Dich und mich,
Denn das ist ihr höchster Topos.

Verliebt bleibt er ins eigene Bild,
Jungen und Mädchen ohne Chance,
Trägt sich selber hoch auf dem Schild,
Für sich genommen selbst in Trance.

...
3676 Alterswissen
Vorschautext:
Alterswissen

Je älter ich mitzeiten werde,
desto mehr seh' ich Narreteien,
denn diese Welt bleibt mir bizarr.

Je später ich ins Alter gehe,
desto mehr fordert das Verstehen –
vielleicht, weil ich auch närrisch bin...

Mancher braucht dazu Fasching, Fasnet,
auch Karneval, Tanz, Medien, Netz,
...
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