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Titel
3818 Hätten Tage und Nächte
Vorschautext:
Hätten Tage und Nächte

Hätten Tage und Nächte
nicht nur
den Stürmen gehorcht,
traumhaft
hätten sie werden können.

Doch wo nur vertrackt
des Menschen Ohr horcht,
bleibt traumatisiert doch,
was geworfen
...
3817 Sanftwinde
Vorschautext:
Sanftwinde

Der Sturm wütete tagelang,
Das habe ich niemals erlebt,
Dass der Himmel ganz ohne Vogelsang
Mit dem Haus in den Grundfesten bebt,

Bäume geknickt und auch die Telefonmasten
Von schrillheulenden Zerstörungswinden
Ohne Gnade und mit viel Lärmbelasten
Natur und Menschen dauerhaft schinden.

...
3816 Alles gut?
Vorschautext:
Alles gut?

Wenn etwas funktioniert,
nichts uns belastet,
dann ist alles gut.

Doch wehe,
wenn des Wassers,
des Windes,
oder des Feuers
Zerstörungskraft
wütet,
...
3815 Im Steinlabyrinth
Vorschautext:
Im Steinlabyrinth

Nur recht vage verteilt
sind die Wegmarkierungen,
die uns begleiten.

Die Karte allein
führt uns suchend
erst nicht weiter.

So kämpfen wir uns
über Stock und Stein
...
3814 Naive Liebeserwartungen
Vorschautext:
Naive Liebeserwartungen

Wenn Liebe nicht Kulturform wird,
Sondern nur Trieb und eitel Lust,
Bleibt sie immer sehnsuchtsumschwirrt
Und sucht nach einer neuen Brust.

Doch kann das laute Freiheitshorn
Der Liebe da ein Schnippchen schlagen:
Immer den Blick gezielt nach vorn –
Das muss der Körper erst ertragen...!

...
3813 Baustellen
Vorschautext:
Baustellen

Neue Baustellen haben wir seit gestern,
Denn Sabine hat uns tierisch genervt
Mit all ihren wütenden Schwestern,
Die lärmend ihre Kräfte geschärft.

Die Heizung fiel morgens schon aus
Und die Riesentanne brach ab.
Es bebte das schöne Wohnhaus
Und hielt uns ständig auf Trab.

...
3812 Zum ewigen Frieden
Vorschautext:
Zum ewigen Frieden

Als ich über den Friedhof ging,
Dachte ich: Gelebt haben sie und geliebt!
Ein jeder an seinem Leben hing,
Bis die Zeit sie doch ausgesiebt.

Merkwürdig hier mein Gefühl,
So viele Bekannte zu wissen,
Für die einst Frohsinn und Spiel
Die Hoffnungsfahne durft' hissen.

...
3811 Kanzlerkandidat
Vorschautext:
Kanzlerkandidat

Wir brauchen einen Kandidaten,
Der wieder Sachgespräche führt
Und dabei ist sehr gut beraten,
Weil ihm die Kompetenz gebührt.

Wir brauchen keine Kaffeekränzchen
Und keine Karnevalspräsenz,
Auch keine Büttenreden, Tänzchen,
Denn Politik kennt kaum Karenz.

...
3810 Wartend steht sie
Vorschautext:
Wartend steht sie

Wartend steht sie an dem Tore,
die muntere, die liebste Lore.
Sie lehnt an ihrem Apfelbaum
und weiß: Gesundheit gibt es kaum,
wenn nicht gesund man sich ernährt,
viel läuft und mit dem Fahrrad fährt,
ständig äugt auf den Schrittezähler,
nur noch halb füllt den kleinen Teller.
So bleibt allein Lebensgestalter
die Lore noch in hohem Alter.
...
3809 Ehrfurcht vor dem Alter
Vorschautext:
Ehrfurcht vor dem Alter

Bei uns kann man ins Wirtshaus gehen
Und wird als alter Mann rasch merken:
Du wartest lang, bist nicht zu sehen,
Als kämst Du von den Gartenzwergen.

Endlich knallt man das Schnitzel hin,
Die Stunde hast Du gern gewartet.
Mit Dir hat man wenig im Sinn,
Wenn Du zur Gastronomie gestartet.

...
3808 Zungenknoten
Vorschautext:
Zungenknoten

Einst ging einmal bei uns die Mär,
Menschsein wäre nur dann diskret,
Wenn man es nicht ausspäht zu sehr,
Weil Wissen oft Unfrieden sät.

Da macht man sich dann einen Knoten
In seine Zung' – so sagt' man mir,
Hat sich das Reden streng verboten –
Und das wird wohl zur Dauerzier...

...
3807 Hyperion
Vorschautext:
Hyperion

Bei Hölderlin noch Eremit,
Als es die kalten Zeiten gab,
Eis und Schnee auf Schritt und Tritt
Im Turm den Dichter hielt auf Trab.

Hyperion, was kannst Du bieten,
Wenn immer nur der Wind uns streicht
Und uns auf unseren Pferderitten
Nicht einen Schritt vom Fuße weicht?

...
3806 Vorfrühling
Vorschautext:
Vorfrühling

Gestern Vogelstimmen gehört
Nach Tagen voller Wüten und Tosen,
Weil endlich unser Sehnen erhört:
Friedfertig knospen die Rosen.

Mild gleiten die Winde nun hin,
Wo gebrochene Wipfel liegen,
Die Natur im Bauen mit Sinn
Garst'ge Tage kann so besiegen.

...
3805 Der Sand
Vorschautext:
Der Sand

Ein Grauband trübt, der Himmel weint,
Blau könnt' er endlich werden,
Wo Strahen flieh'n und Wolken zieh'n,
Als gäb's sonst nichts auf Erden.

Das Jahr war heuer sonderbar,
Wenig gab es an Hitzewellen.
Doch mittendrin, ganz ohne Sinn
Kamen plötzlich Sandwellen.

...
3804 Ich kenne eine Frau
Vorschautext:
Ich kenne eine Frau

Ich kenne eine Frau,
Die weiß immer genau,
Wie sie doch eigenhändig
Das Kind im Manne bändigt.

Als ob sie locken könnte
Allein mit ihrer Lende
Sieht sie ihn forschend an,
Er nicht mehr fliehen kann...

...
3803 Fahrt in die Großstadt
Vorschautext:
Fahrt in die Großstadt

Gelegentlich muss es doch sein:
Die Reisewut ergreift die Seele.
So fahren wir zur Stadt hinein,
Wo man sich gerne Trubel wähle.

Ins Zentrum fährt auch dort die Bahn,
Da sind wir herrlich mittendrin
Und hoffen doch in unserem Wahn,
Dass unbedingt man muss da hin.

...
3802 Die weißen Blüten
Vorschautext:
Die weißen Blüten

Zwischen Matsch und kleinem Schnee
Zeigen sich die weißen Blüten,
Nehmen uns so das Fernweh,
Wollen uns das Jahr behüten.

Wo die Blüten herrlich treiben
In dem makellosen Weiß,
Muss man sich die Augen reiben,
Weil dort Kälte und nichts heiß.

...
3801 Siehst und hörst Du noch
Vorschautext:
Siehst und hörst Du noch

Siehst Du noch
das Leid in der Welt,
wenn Du
an den Wankenden
vorbeifährst,
autoprivilegierter
Bürger?

Hörst Du noch
auf die tonlosen Gesänge
...
3800 Ach, lasst uns
Vorschautext:
Ach, lasst uns

Ach, lasst uns wieder Reime schmieden,
Dem Tag ein wenig Würde geben,
Wo gegenwärtig doch hienieden
Manch' Stunden aus dem Ruder streben.

So aber bringt mir mein Gewissen
Das gute Fühlen in den Tag,
Darf ich die Friedensfahne hissen,
Spüren, dass ich mich selber mag.

...
3799 Abendstunde der Friedfertigen
Vorschautext:
Abendstunde der Friedfertigen

Sich einfinden, frei und auf dem Balkon,
Geselliges Sein hoch über der Welt:
Das ist verdienter Feierabendlohn,
Da ist die Abendstunde wahrer Held.

Bildhaftes Wortfinden bei rotem Wein
Lässt uns hoffen auf entspannte Stunden.
Ein wenig Labfeines, alles ganz klein –
Der Adler dreht über uns seine Runden.

...
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