Sommers letzter Schmetterling

Ein Gedicht von Anouk Ferez
kinderliebe
sommer’s tod
ein letzter schmetterling
schloss blutsbrüderschaft
mit einem baum im dunklen tann
der gebar einen jungen ganz aus harz

sie breitete ihre flügel aus
doch suchte stets schutz
junge aus tannentränen
bei ihm fand sie ruh
wenn die nacht herniederfiel
unter klingenden wintersporen
liebt sie sich in seinen kern

und wenn der silbermond
den himmel durchquerte
summte sie stets
ihr weise in moll

bewimperte tränen
suchten im lichtkreis droben
in den wirren der ferne
atmete ein anderes
ein lebendiges herz
das schlug im gleichen takt
wie ihres…
und lauter perlen rannen
über die wangen
des jungen aus harz

so viele sonnenwenden
so viele reisen
und abertausend tränenketten
an ihrer rechten glänzt
ein goldener reif
zwei flügel
verlernten zu fliegen

ihre augen
die nie das bild vergaßen
das seit jeher in ihr ruht
fangen im irgendwann
das antlitz dessen
für den sie geboren wurde

und wenn der silbermond
den himmel durchquert
summt sie nun
den kopf im nacken
ihr weise in moll
kein ring wird jemals
ihre Seele halten
so liebt sie sich durch alle
wirren der welt zu IHM.


© Anouk Ferez 11-2015
[mmdf0]

Informationen zum Gedicht: Sommers letzter Schmetterling

556 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
19.11.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige