Profil von Marie Mehrfeld

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Anzahl Gedichte: 161
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Gedichte gelesen: 19.584 mal
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Titel
121 Hoffnungsmond 07.05.22
Vorschautext:
den Lärm brauche
ich und die Stille, das Heiße,
das Kalte, das Klare, das Trübe, die

Lüge, das Wahre; brauche den Schmerz
und die Heilung, das Schwarz des Dunkels,
das Gold des Tags; die Schwere der Angst und

die Leichtigkeit fröhlichen Lachens und Tanzens;
steche mir mit dem Zirkel in meine Gedanken,
markiere sie mit roten kreisrunden Grenzen,

...
120 die Farbe der Farben 29.04.22
Vorschautext:
mein Denken an euch in der Nacht, es dröhnt,
wenn euer Schreien nach Gerechtigkeit,

nach Brot, nach Wasser, nach Liebe
meine Trommelfelle zertrümmern will

und sich alle lichten Gefühle des Lebens
in scharfe Stücke aus Eis zu verwandeln drohen,

hilf mir, Lieber, den Ballast der schwarzen Teile
meines Fühlens, meines fliehenden Lebens

...
119 ich widersetze mich 19.04.22
Vorschautext:
verwirrter Klageton schwebt
über rauchgeschwärztem Horizont

und die Ungewissheit der Dämmerungen
kommender Tage breitet ihr graues Trauertuch

über ausgebrannte Trümmer Häuser die Toten haben
ihre Namen vergessen und legen kein Zeugnis mehr ab

wer Feind ist wer Freund und unter der Last zu leise
gesprochener guter Worte der Versöhnung trägt

...
118 Letzte Pilgerreise 15.04.22
Vorschautext:
Am Ende des Pilgerwegs fragt er sich oft -
war zu leben vergebens, nichts so wie erhofft;
oder war’s ein Geschenk, ein wunderbares,
des Gebens, Nehmens, ein Schönes, ein Rares;
war’s ein inniges, zärtliches Händehalten,
ein lächelnd gemeinsam die Zukunft Gestalten;
ein gelegentlich sich mit Worten Verhöhnen -
um sich bereuend danach zu versöhnen;

mit Jammer, Jubel und so viel Liebe
und dem Hoffen darauf, dass es ewig so bliebe;
mit gemeinsamem Wandern in fremden Welten,
...
117 Zeiten der harten Worte 12.04.22
Vorschautext:
Tränen trennen
die Nacht vom Tag
in der Ferne ein
grollendes Donnern

Geister von gestern
sie tanzen Tango
auf verbrannten Wiesen
weil sie nichts wissen

davon wie es jetzt ist
vereinsamte Seelen
...
116 Nur Hand in Hand 31.03.22
Vorschautext:
Der Krieg so nah bedroht die Menschlichkeit.
Weckt Schreckensbilder auf aus alter Zeit.
Werden wir je gemeinsam wieder wandern,
durch Felder, Wälder zieh’n, ein’ Tag am andern?

Die Waffen mehren - wohin führt uns das?
Das Feindbild nähren schürt die Wut, den Hass
und macht uns für die eine Wahrheit blind -
dass wir doch erdweit Schwestern, Brüder sind.

Die Welt im Wandel, Angst hat zu viel Macht.
Wer steht mir bei, geht mit mir durch die Nacht?
...
115 du bist bei mir 22.03.22
Vorschautext:
du bist bei mir

sie schießen bomben töten wieder
und drohen mit totaler Vernichtung
tonloses Singen und Hände haltend

bin ich bist du sind wir eingesperrt
in starren Kristallen der Erinnerung
in den Kampf um Leben oder Tod

mir fehlt die Stille fehlt deine Nähe
wie wir da hockten in Verzweiflung
...
114 geronnene Zeit 22.03.22
Vorschautext:
geronnene Zeit
im Bangen erstarrt,
die Frühjahrsblumen, sie
vergessen das Blühen und
hinter den schwarzen Gardinen
des Zimmers der Kindheit im Krieg
wehen die eisigen Winde, während sich
der Grauregen schüttet über unbegrünten
Fassaden der verblassenden Winterhäuser,
neigt und biegt sich mir meine Straßenlaterne
müde lächelnd entgegen, ganz ohne zu scheinen;
Angst und Zuversicht, sie schlummern Seite an Seite;
...
113 So hebt sich der Morgen 11.03.22
Vorschautext:
Auch dieser Tag vergeht;
trage geduldig das Kreuz
der Irrwege andauernder
Suche nach Heimat selbst
im Schlaf; ich laufe, laufe

davon vor der Angst und
vor mir; taumle verstört,
es rast die Flut der Bilder
blutig geröteter Horizonte;
nie wieder ein Krieg, bitte,

...
112 Wir haben leider nichts gelernt 08.03.22
Vorschautext:
Wir haben leider nichts gelernt
aus all’ den großen Kriegen,
vom Frieden wieder weit entfernt
träumt man erneut vom Siegen,

Misstrauen macht die Augen blind,
im Vormarsch ist das Hassen,
in Bunkern Mutter, Vater, Kind,
Glücksträume nun verblassen,

die Wahrheit wird sich selber fremd,
sie lügen, wenn sie chatten,
...
111 und meine Seele durfte fliegen 08.03.22
Vorschautext:
nur loben will ich, darf nicht klagen,
denn heute möchte ich euch sagen -
es ist die Wahrheit und kein Spiel -
denn aus dem hohen Himmel fiel -

da zählte weder Zeit noch Raum -
ein helles Licht in meinen Traum,
umhüllte zärtlich mich mit Summen,
es heilte mein in Furcht Verstummen

und hob mich auf und trug mich fort
an einen wundersamen Ort,
...
110 ich flehe 01.03.22
Vorschautext:
abrüsten, innerlich, äußerlich, zu verzichten
neu lernen, nur das kann diese Erde retten,
dachte ich, meintest du; wir waren so sicher,
so soll es sein; sich hoffend Hände reichen -

weltweit; wenn Zeiten sich wenden, änderst
du dein Denken - das Zweifeln bleibt, meinst
du, Aufrüstung kann je zum Frieden führen?,
diesen Despoten in seine Knie zwingen?, zum

Umdenken bringen? fragen wir uns sehr bang,
und so ratlos, unsicher; ist weit weg, fühlte ich,
...
109 Wenn man 01.03.22
Vorschautext:
Wenn man
alt ist und versteht,
dass begrenzt ist alles
Leben, dass es nicht mehr
lange geht, und man weiß, so
ist es eben - dann lenkt man den
Blick zurück, blendet aus die dunklen
Zeiten, und man sieht nur noch - das Glück;
kann sich darauf vorbereiten, dass die Zeiten sich
nun runden, Licht - es wird verdrängt vom Schatten,
und ich zähl die guten Stunden, die wir miteinander hatten.

...
108 Wir haben das Lieben verlernt 01.03.22
Vorschautext:
Gedankengebäude der Lust zersplittern in deinen Augen,
ich fühle dich nicht mehr, wir haben das Lieben verlernt;
der Mut versteckt sich hinter den Masken, meine Hilferufe

verstummen im Nordwind; ein Nachbar versteckt Granaten
im Mantel; die Mauer hilflosen Verschweigens der Worte
verdirbt die Schönheit unserer Träume; jemand sagt, nur das

Heute zählt, das Gestern hat Zukunft zerstört; abgebrannt
sind wir von innen nach außen, Lippen haben das Lächeln
verlernt; Angst hat die Macht übernommen; lass uns in den

...
107 Die Hoffnung lässt sich nicht vernichten 22.02.22
Vorschautext:
Die junge Pracht der Lenzkulisse
ahnt nichts von dem, was ich vermisse;
es ist gewiss das Händehalten,
den Tag gemeinsam zu gestalten,

es ist die Wärme des sich Spürens,
die Zärtlichkeit des sich Berührens,
das nachts sich aneinander wärmen
und leise von Vergangnem schwärmen,

der Himmel glänzt unschuldig blau,
die Sonne strahlt, als gäb’s kein’ Gau,
...
106 Irrwege des Lebens 10.02.22
Vorschautext:
Irrwege des Lebens
bis hin zu den vergilbten
Briefen früher Tage verloren
sie ihre Schatten stolze Vögel der
Nacht lassen ihre Schwingen wehen
über lecken Dächern verlassener Dörfer
menschenleere doch zum Bersten voll
Erinnerungen dort tief unten an dem
schläfrigen Fluss da ändert unser
Schweigen die Richtung wird zu
Papier beschriftet sich selbst
mit Fragen der Nähe der Weite
...
105 geronnene zeit 10.02.22
Vorschautext:
geronnene zeit
im bangen erstarrt
die frühjahrsblumen sie
vergessen das blühen und
hinter den schwarzen gardinen
des zimmers der kindheit im krieg
wehen die eisigen winde während sich
der grauregen schüttet über unbegrünten
fassaden der verblassenden winter häuser
neigt und biegt sich mir meine straßen laterne
müde lächelnd entgegen ganz ohne zu scheinen
angst und zuversicht sie schlummern seite an seite
...
104 ohne uns 27.01.22
Vorschautext:
wenn nach
uns alles beten
stumm verhallt sein

wird am ende der tage, ist
die welt wieder wüst und wild
wie am anfang, und die bitterkeit

der vergeblich geweinten tränen fällt
aus leerem himmel auf die ausgedörrte
erde, doch irgendwann, da wird es wieder

...
103 regentag 27.01.22
Vorschautext:
des regentags
grauer gleichmut
verdrängt erinnerung
an die herrlichkeiten der
abendröten meiner kindheit

©M.M.
102 Du weißt doch, dass er nicht wiederkehrt 18.01.22
Vorschautext:
Du wachst zu früh auf, dein Kopf ist schwer,
und fragst dich, wer bin ich nun wirklich, wer;
was lief im Leben denn falsch, was lief richtig,
was war für mich letztlich prägend und wichtig?

Wo ist der eine Weg, der nur mir bestimmt?
Das Grübeln dir den Atem fast nimmt; denn
dein zweifelndes Fragen nach dem Morgen,
du weißt genau, es bringt Qualen und Sorgen;

hör auf damit, bitte, das rate ich dir,
leb’ besser bewusst im Jetzt und im Hier,
...
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