Profil von Marie Mehrfeld

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Anzahl Gedichte: 161
Anzahl Kommentare: 337
Gedichte gelesen: 19.154 mal
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Titel
161 Wald Stadt Dorf Mensch Tier 15.09.23
Vorschautext:
Wald Stadt Dorf Mensch Tier
Welt aus dem Takt
selbst der Birken früh verwelkte

Blätter tragen Trauer
Sonne sendet Glut und Brand
und der Mond scheint zu still,

und darüber schwebt weh klagend
aller Glocken Klang
Wasser Winde wild geworden

...
160 Sinn Suche 19.07.23
Vorschautext:
Was sucht die rote
13 im grauen rauen Feld
unter den tief schwarzen Balken
neben den zwei braunen kopulierenden
Gestalten, die wie räudige Hasen aussehen,
und die dabei sind, nach links außen zu fliehen,
und überhaupt, was soll der hellgrüne Halbmond
über den liebes - tollen vielleicht Karnickeln,
ich verstehe das Ganze nicht, habe es mir
aber freiwillig an die Wand gehängt
und halte es schon ein Jahr lang
aus mit ihm, diesem Bild, es
...
159 ist immer noch 14.07.23
Vorschautext:
war Streicheln, war Tasten,
war Hören und Staunen,
war Trödeln und Hasten,
betörendes Raunen,

war Lachen, war Loben,
war das Rufen - ich BIN!
tief unten, hoch oben
und auch mitten drin,

war Bitten und Danken,
war vielstimmig Singen,
...
158 Banales 05.07.23
Vorschautext:
Man ist an manchem Tag verzagt, man nölt, man wütet und man klagt –
wenn nur die Stimmung besser wär’ und auch das Konto nicht so leer,
ach, wenn es mich doch nicht so juckte, das auf die Pflaster Hingespuckte,

auch Antibiotika in Schweinen, sie bringen öfter mich zum Weinen,
die schlechte Welt, die Potentaten mit ihrem Grölen, üblen Taten,
ich steig’re mich da schon mal rein und frage mich nun, muss das sein,

macht es die Welt die Bohne besser, wenn ich so wetze meine Messer …
ich jammere, es ist doch so, auf allerhöchstem Weltniveau, und
wenn ich durch den Wald so streife, geschieht’s im Nu, dass ich begreife -
ich will mein Leben auch genießen, nicht ständig reden nur vom Miesen,
...
157 Worte der Zuversicht 17.06.23
Vorschautext:
einer Sturzflut gleich
jagt mir mein Leben
in unscharfen Bildern
über die gefurchte Stirn,
gibt mir mein Puls
in wachsendem Tempo
den Takt vor,

alles fließt schneller,
mir schwindelt,

während ich da liege
...
156 Das weiß ich doch 17.06.23
Vorschautext:
Der stille Tag ertrinkt betrübet vom falschen Klagen, Sagen
im nebelschwarzen Rauch der langen Nacht, die kommt,
verklingt im Moll des Graus, und die gekrümmte Hand
des alten Bettelnden am Wegesrand streckt sich vergeblich aus,
sein Bitten stumm verhallt im allzu schnellen Schritt der Zeit,
in ihrer Unerbittlichkeit,

ich suche Schmetterlinge in den Blumenwiesen
und auch die Schnecken, die auf feuchten Wegen kriechen,
ich such das Glück in wachen Kinderaugen,
die ohne Arg sind und noch voller Glauben,
ich suche jenes silberhelle Licht das über allem weht,
...
155 Nur dann war es gut 15.01.23
Vorschautext:
Getötet habe ich viele von euch,
als ich jung war, setzte mit offenen Augen
Stiefel in eure meisterhafte Burg, so können Kinder sein,
wenn sie nicht wissen, wohin mit der Wut über väterliche Schläge,

doch wenn ich gestorben sein werde und unter meiner Eiche liege,
dann ernähre ich euch für lange Zeit, bis auch ich zu Staub
geworden bin, so setzt es sich fort, so gleicht es
sich aus, gelobt sei die ewige Wiederkehr,

noch kann ich mein Leben riechen, hören, fühlen,
danke für die vor Glück glühenden und auch für
...
154 Kindheit 06.12.22
Vorschautext:
Kindheit, das ist Unschuld, Staunen
und geheimnisvolles Raunen,

das ist grenzenlose Zeit,
Glaube an die Ewigkeit,

Zuversicht auch ohne Ende
in die streichelnd sanften Hände,

Lebensanfang, das ist Licht,
Kinderaugen lügen nicht,

...
153 umarmt euch 26.11.22
Vorschautext:
alter Mond in deiner Weisheit,
nächtlich wandelndes Gestirn,
Gefährte schlafloser Nächte,
fremdvertraut und rätselhaft,
du Zeuge der Vergänglichkeit
aller erlogenen Machtworte,
schick dem zagen Krächzen
meiner inneren Rabenschar
nicht enden wollenden Frieden,
bring Heilung in die Trauer
um das Sterben der Kreatur,
mach stumpf diese Messer
...
152 Du fehlst mir 26.11.22
Vorschautext:
Das Sagen ist vom Hass bedroht
und Hoffnung macht sich grade rar,
die Gier nach mehr Natur bedroht,

du fehlst mir, das ist wirklich wahr;


die Zeiten sind so schauerlich,
sei froh, dass du es nicht erlebst,
ist wieder Krieg, bedauerlich,

noch spür ich, wie du mich umschwebst -
...
151 Beste Freundin 24.09.22
Vorschautext:
Hast dein Ziel erreicht,
für dich ist es leicht; doch jetzt,
da du nicht mehr lebst, da du tot bist,
da dein heller Geist deinen Körper verließ,
einfach so, weiß ich nun nicht, wohin, wer ich bin;
ohne dich nicht mehr froh, versteh’ nicht, wieso; weiß
nicht, was tun; was wird aus mir nun; niemals mehr frohe
Blicke tauschen, deiner Stimme lauschen - sie war so wie du,
zerbrechlich und zart, gar nicht hart; ich hörte dir liebend gern zu;
niemals mehr deine Hand berühren, übers Haar dir streichen, Rührung
spüren, mit dir flüstern, kichern und schmökern - in ähnlichen Büchern
und manchmal auch streiten um Kleinigkeiten; niemals mehr mit dir um
...
150 Wie dich selbst 14.09.22
Vorschautext:
Wenn Türen und Fenster sich vor dir verschließen,
wenn der, den du Zweiflerin maltest, aussieht wie Jesus,
nicht lockig sanft schwebend mit segnend erhobener Hand,
nein wütend sein Blick, hadernd mit dem, der sich Vater nennt,
randvoll mit Zorn und großer Trauer, seine verdunkelten Augen,
denn seine heilenden Worte sind in ausgedörrten Äckern versackt,
im Geschrei der Kriege, der Gier und der Achtlosigkeit ertrunken,
wenn die Uhren an den Kirchentürmen sich rückwärts bewegen,
dann hat sich die Zeit gewendet, dann sei achtsam mit deinen
Versen, lass sie behutsam fließen, verleih ihnen die Farbe
der Zuversicht, das Grün in all’ seinen Schattierungen,
und lass bitte ganz viel goldenes Licht einfließen,
...
149 Gedankenspiel 08.09.22
Vorschautext:
Wandelbar bist du
wie der grade eben am
Himmel über mir ziehende
Wolkenberg, der sich in einen
verblassenden schwarzen Vogel
verwandelt und für zwei Augenblicke
das gütige allwissende Lächeln des lieben
Gottes meiner Kinderzeit zeigt, bleib mir treu
bis zum letzten Tag letzten Schlag meines Herzens;
du unendliches Gedankenspiel über den Sinn des Seins


...
148 Letztes Lächeln 06.09.22
Vorschautext:
Die Vagkeit des Erinnerns
verblasst im Sprachlosen,
dein letztes Lächeln verliert

sich im ewig ratternden Zug
der Zeit; der junge Tag graut;
die Trauer in deinen Augen;

du sehnst dich nach Heilung;
der Kater schnurrt schlafend,
und du suchst immer noch,

...
147 FÜR DICH 29.08.22
Vorschautext:
Dein heller Geist rings um mich her
besänftigt mich, was will ich mehr;
sich fühlend beieinander ruh’n,
das Grau der Welt ist ferne nun,
ganz tief entspannt und sehr vertraut,
so Hand in Hand und Haut an Haut,
packt uns der Rausch der Nacht am Schopf,
nur Liebe, Lust ist uns im Kopf,
die Stunden schwinden viel zu schnell,
du weißt, ich weiß, bald wird es hell
stets mit im Bund die Traurigkeit,
denn unerbittlich rast die Zeit,
...
146 momentaufnahme 20.08.22
Vorschautext:
weit verstreut die
blätter deines letzten
briefes mit füller und tinte,
alle vorwürfe sind geschwärzt,
weggelächelt, denn sie sind nur ein
dokument der einsamkeit, die auch du
spürst; ich weiß nicht, welcher sprachart ich
sie zuordnen soll, bleibt mir das verbrennen auf
dem nassen kalten balkon; vor mir die schlanke vase
mit den gelben plastik blumen, grau eingestaubt, ich mag es,
dass sie mir nie widerspricht; lerne, mit mir alleine zu sein, nicht,
dass es leicht wäre; sind so viele eingebrannte narben in meiner alten
...
145 Heiße Zeiten 19.07.22
Vorschautext:
Die Luft über dem Erdreich glüht,
scharf zeichnen sich die kurzen Schatten,
es stirbt, was gestern noch geblüht,
die Lust, die Liebe selbst ermatten,

der Wüstensonnenstrahlen Wut
versengt die Wiesen und die Felder,
nimmt Tieren, Pflanzen, Menschen Mut
und legt sich bleiern über Wälder,

die Hitze dräut so permanent,
ich wünsche mir mit bangem Schweigen,
...
144 Herr aller Himmel 15.07.22
Vorschautext:
sag ich dir nun, was ist mit mir, mit dir, mit uns allen,
frieren am lichten Sommertag, uns schüttelt ein Frost,
dein Blick, anklagend klammert er sich fest an meinem,
doch verlang besser nichts, denn auch ich schwanke wie
ein Rohr im rasenden Sturm der Gefühle, in der Angst vor
der Bodenlosigkeit der Tiefen, die sich auftun unter unseren
schmerzenden Füßen, Herr aller Himmel, erhör unser Flehen


©M.M.
143 der Geschmack der Erinnerung 13.07.22
Vorschautext:
noch ist Sommer und Hoffnung,
und ich erzähl’ dir, was da war einst,
bis ich heiser bin,
wenn du so lange schweigst,

ein Haus war da, eins mit
offenen Fenstern und Türen,
aus rotem Stein war es,
darauf ein spitzes Schindeldach
mit Schornsteinen,
die immerzu rauchten,

...
142 Halt mich fest 08.07.22
Vorschautext:
Wieder einmal lange im Park gesessen
mit einem Buch, das nichts taugt,
nur geifernde hetzende Worte,
hat den Feuertod verdient;
halt mich fest, Lieber,
du in der Ferne,
ganz, ganz fest;
wagen, zu fragen,
aufgelöst schwebend,
namenlos federleicht über
sattem Grün des hohen Sommers
lässt mich die Wucht flirrender Tage,
...
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