wenn aber

Ein Gedicht von Marie Mehrfeld
wenn aber
die haut alt ist
und der fluss der

worte stockt im getriebe
der tage der geist nicht mehr
will weil die bilder geräusche der

schrillen schaurig heulenden sirenen
den schlaf stehlen wenn die angst zurück
ist in der nacht wenn das hoffen auf einsicht

und ein tracht erdweit der gier des mammons end
gültig weicht der hitze dürre dem hunger dem hass und
wir auf der flucht sind vor uns selbst unserem versagen zur

rechten zeit ist weit über mitternacht und wir merken es leider erst
wenn es zu spät ist selbst auf der flucht über die hohen berge und alle
herbergen besetzt sind die fische tot plastikinseln meere bedecken wir

masken tragen luft zum atmen nicht taugt es keine grünen wälder
mehr gibt sag nicht du spinnst denn es ist längst keine utopie
wenn wir weiter nur sagen wird schon nicht dann wird es

nicht mehr reichen das mit dem hoffen und nichts tun
wir werden es erst begreifen wenn es zu spät ist
und wir lassen nur noch die waffen sprechen

fürcht ich nicht zu unrecht sagst auch du
flüchte ich in das gold des erinnerns
schließ die fensterläden für immer

© M.M.

Informationen zum Gedicht: wenn aber

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10.05.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Marie Mehrfeld) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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