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| 95 | Rat- Schläge | 04.11.25 | ||
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Vorschautext: So lustig ist‘s an manchen Tagen, so traurig wird auch manche Stund. Musst nicht dann gleich `nen Rat mir schlagen, halt einfach deinen Mund. Warum willst du mich stets erziehen? Leg deine Sprüche doch auf Eis. `s gibt nichts in deinen Kopfarchiven, das ich nicht längst schon weiß. Lisa Nicolis |
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| 94 | Staffellauf | 04.11.25 | ||
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Vorschautext: Die Sonnenstunden biegen linksrum aus meiner Stadt. Paar Fenster blinseln müde und blind, und sonnensatt. Die Straßen laufen alle oktobernbunt davon, die Bäume zeigen Flagge in einen rost'gen Ton. Der Abend schleicht schon kühler von irgendwo hervor ... |
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| 93 | Flughafennähe | 03.11.25 | ||
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Vorschautext: Lisette (eine Gedichtform, die noch erfunden warden musste):- Es blinkt zuweilen in den Bäumen, sind nachts geheimnisvolle Funken, als fiel' ein Stern kosmisch betrunken hernieder auf die müde Welt. Kein UFO ist's aus Himmelsräumen, nur'n Flugobjekt aus Schönefeld. Taktwechsel: Da fliegen die Kisten aus Schönefeld ... |
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| 92 | Die Zeit | 03.11.25 | ||
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Vorschautext: Die Zeit ist nicht alt. Sie hat kein Gesicht. Die Zeit ist nicht schnell. Sie hat kein Gewicht. Die Zeit hat nicht Zeit. Sie hat keinen Raum. Die Zeit ist nicht bunt. Sie lebt keinen Traum. Die Zeit nichts verspricht. Die Zeit nichts vergisst. ... |
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| 91 | Trubeltag | 02.11.25 | ||
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Vorschautext: Ach, fänd’ ich den gefeiten Ort, wo Stille Wörtergarben bindet, in jedem Wort ein Sinn sich findet, ich weilte gerne lange dort. Und horchte jedem Worte nach, das mir aus Silbenkörnern keimte und sich auf all mein Denken reimte, ich flüsterte mir Träume wach. An diesem dunklen Trubeltag sehn’ ich mich nur nach hellen Schweigen, ... |
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| 90 | Mein Wort zum Sonntag | 02.11.25 | ||
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Vorschautext: Hallo, zuerst mein kleiner Kommentar. Ich lese gerne Haikus, schreibe aber keine. Diese hier sind Versuche aus fernen Tagen, denn als Gedichtezerschreiberin muss man sich auch mal damit versuchen. Nur kommt bei mir keine nötige Demut vor diesen siebzehn Silben auf. Im Gegenteil, will ich mal versuchen, in einer angesagten Form (HaIQ, Elfchen, Zwölfchen, usw) Verse zu backen, sitzt mir schon der Schalk im Nacken und ich entwürdige die Haikusianer*innen ,oder so, wenn ich weiter mache. Wer will das schon? Das hier sind die wenigen Dingsdas mit Contenance. mit schwarzer Tinte schreibt leis die Nacht Geschichten auf helle Straßen. *** an offnen Fenstern gehen Gedanken Wege die kein Fuß erreicht *** ... |
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| 89 | An meine blauäugige Erde | 01.11.25 | ||
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Vorschautext: In deinem Odem atme ich mein Leben. An deiner Bläue still ich meinen Durst, Aus deinen Kelchen trink ich alle Düfte. In deinem Schatten schaukeln meine Träume. Und nimmt das Leben mir das Recht in ihm zu wohnen, dann suche ich ... |
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| 88 | Sternennacht | 01.11.25 | ||
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Vorschautext: Großstadt entlang der Bordsteine haben die Sterne schlanke Beine in Beton gegossen ist der Himmel nah an der Erde und Paradies und Hölle tragen den gleichen Namen Realität ... |
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| 87 | Wer spricht hier von Eigenlob? | 01.11.25 | ||
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Vorschautext: Gedichte schreiben konnten Goethe, Heine, die hatten alle Worte dieser Welt und dichteten, was heute noch gefällt. Doch dichte, mit Begabung kaum, noch keine. Von Lyrikregeln hab ich keinen Dunst, im Wortschatz herrscht ganz oft das Schweigen und so auch noch Gedichte schreiben -das nenn' ich Kunst! Lisa Nicolis |
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| 86 | Meinem Seelentröster | 01.11.25 | ||
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Vorschautext: Wenn du wieder über meine Straße streifst, bring im Herzen deinen Sommer mit, dieses einmalige Kolorit, bring es mit. Wenn du wieder Zeit für alle Dinge hast, schenk mir davon einen bunten Strauß. Führ mich mit in deine Welten aus, weit hinaus. ... |
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| 85 | Fragen vor der Wiedergeburt | 31.10.25 | ||
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Vorschautext: Ameise sein zwischen Futtersuche und Schlaf? Trapse ich lieber als Schaf zwischen Schafstall und Weide? Wolle spenden statt Seide? Oder lieber im Norden brüten und dann instinktgesteuert auf in den Süden? Sich lieber suhlen im Dreck, ... |
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| 84 | Die Entscheidung | 31.10.25 | ||
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Vorschautext: Wie brichst du dich entzwei, wenn deine Schmerzen toben, doch andre lauter sind? Auf welche Wunden legst du deine Hände? Auf fremde? Wenn deine näher sind? Bist du dem Gott, bist du dir selber teurer? Oder sind diese ... |
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| 83 | Lust zur Philosophie | 30.10.25 | ||
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Vorschautext: Die Sonnenscheibe zersägt die Nacht, wir wandern kopfüber im All. Das habe nicht ich mir ausgedacht, ich habe auch sonst keinen Knall. Wir sind ja auch Kosmos, das ist halt Fakt, ist komisch, es zu akzeptier'n, sind Partikel im rechten Milchstraßentrakt und könnten uns einmal verirr'n. Aus Orions Sicht sind wir gar nicht da, nur Begriff von dem kleiner als klein. ... |
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| 82 | Nur verkleidet | 30.10.25 | ||
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Vorschautext: Ja, Winter ist Winter, viel steckt nicht dahinter als Kälte und Eis, ich weiß. Und sommers das Gleiche, die schattige Eiche, die trägt keinen Schnee, ich seh. Der Herbst ist dann bunter, der Winter ist drunter, ... |
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| 81 | Fensterblick | 29.10.25 | ||
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Vorschautext: In Brauntönen schweben Gedanken mir zu aus den Bäumen. Oktober setzt bunt sich in allen Verstecken nun fest. Das Blechschaf wird heut noch die Wildblumenwiese räumen, der Herbst baut in sonnmüden Ästen sein dürftiges Nest. Und irgendwann sind all die Kronen ... |
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| 80 | Noch immer Oktober | 29.10.25 | ||
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Vorschautext: Jaulendes Rütteln am Fenster. Wolken tropfen die Scheiben blind, von hier oben betrachtet. Von hier oben betrachtet, pilzformgetarnte Wesen schleichen kopflos vorüber. Bleigrau der Tag, trägt sein Gesicht triefend in Herbst gehüllt sonnenscheu, farbmüde. Sonnenscheu, farbmüde, drehen die Stunden ... |
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| 79 | Berliner Schnauze | 28.10.25 | ||
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Vorschautext: Ich öffne das Fenster. Die Straße ist öd. Da schaut einer hoch, fragt:"wat kieckstn so blöd ?" Habs selber erlebt. Doch ist Fake darin? Nö, ich wohne ja hier in Berlin! Lisa Nicolis |
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| 78 | Blick durchs Fenster | 28.10.25 | ||
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Vorschautext: Der Osten klammert strahlend an der Mauer des Nachbarhauses. Fenster pusten feurige Garben. Flugzeuge werfen sich in die Tiefe des Himmels und zeichnen das Fernweh ins Blau. Hier das Morgenlicht, weit weg, hinter dem Horizont, bricht die Nacht in die Häuser. ... |
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| 77 | Nicht austauschbar | 28.10.25 | ||
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Vorschautext: Am offnen Fenster da stehe ich oft und schau in die Welt hinaus. ‘ne Frau, leichten Fußes, momenterhofft, geht jetzt grade vorbei am Haus. Ich zaubere mich nun in ihre Schuh und gehe vergnügt mal jetzt aus. So rutscht sie in meine Latsch'n im Nu und guckt halt zum Fenster raus. Was solls, bin noch immer 'ne gute Fee, ist mein Leben auch nicht so schön. ... |
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| 76 | Mein Herbst | 27.10.25 | ||
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Vorschautext: Dem Rest von Frühling, der im Herzen weilte, vergilben alle Blätter, trocknen Zweige. Es neigt das Blühen, das der Sommer streute, dem Welken zu, das ich mir gern verschweige. Ich hör in schlummerfreien, kalten Nächten in meinem Innern wehmutsvolles Klagen, als wollte sich von unbeugsamen Mächten mein Ich verzweifelt Gnadenfrist erjagen. Ich werd dem Herbstwind trockne Blüten streuen und meiner dürren Zweige gelben Blätter. ... |
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