Profil von Lisa Nicolis

Typ: Autor
Registriert seit dem: 14.09.2025
Alter: 84 Jahre

Kontakt Daten


Homepage:
http://meinegedankenbilder.blogspot.de

Statistiken


Anzahl Gedichte: 86
Anzahl Kommentare: 59
Gedichte gelesen: 2.793 mal
Sortieren nach:
Titel
67 Das Schweigen
Vorschautext:
Streut der Abend diese Leere
durch den seichten Dämmerschein?
Dunkelt er nur meine Blicke
oder auch in mich hinein?

Auf den hellen Sternenwegen,
die ich mitgegangen bin,
sagten wir schon alle Worte,
führt kein Steg mehr zu uns hin.

Jeder geht an seinem Ufer,
gleisengleich, im müden Schritt.
...
66 Späte Gäste
Vorschautext:
Tolle Gäste, tolle Gäste.
„Hat mich wirklich sehr gefreut!“
Beide stehn sie angezogen
und zum Gehen schon bereit.

Doch er schüttet unverfroren,
wie ’ne Sintflut, über mich,
seine ursteinalten Witze
- jedes Wort ein Nadelstich.

Halbe Stunde schon verloren.
Fühl, das wäre jetzt genug!
...
65 Spazifiziergang
Vorschautext:
Die Schuhe schleifen gleichmütig
über das Pflaster,
die Jacke schlenkert mit
mit Fingernspitzgefühl.
Und es ist kühl.

Die Hose schickt sich an,
modisch designt, zu kneifen,
während des Schales Enden
verloren flatternd
um sich greifen.

...
64 Abendstunden
Vorschautext:
Noch flimmert`s golden in der Bäume Kronen
und lange Schatten zeichnen Geisterspuren.
Es fließt das Sonnenlicht rot durch die Fluren,
wie surreale Malervisionen.

Der Tag vertaut in letzten Tränen, netzend
das grüne Antlitz bunt beblümter Gärten
und folgt der Sonne, seinem Weggefährten.
Die Vögel kuscheln laubverdeckt, leis schwätzend.

Der Glocken Kehlen in den fernen Türmen
verschlingen kurz die jungfräuliche Stille.
...
63 Erfahrungsgeschädigt
Vorschautext:
Ich hätte soviel noch zu geben,
doch keiner will etwas davon.
Und manchmal würd' ich auch was nehmen,
doch wer teilt mit mir das denn schon?

Den täglich Weg, den ich da gehe,
den ginge ich so gern zu zweit.
Doch all die Wege mit viel Nähe
sind mir dann wieder auch zu weit.

Ich will, doch will ich's immer zaghaft,
weil selten ich's auch richtig will.
...
62 Brombeerenmär
Vorschautext:
Der Brombeerenbär liebte Brombeeren sehr,
drum fiel er so gern über Brombeeren her.
Da sagte 'ne Brombeere, Brombeerenbär,
ich bilde ab heut eine Brombeerenwehr,
dann wird's dir, du Brombeerenbär, richtig schwer.

Der Brombeerenbär sagt, nadann, bitte sehr,
so fress ich erst recht alle Brombeeren leer.
Die Worte die flogen ganz bös hin und her,
von Brombeere hin zu dem Brombeerenbär.

Am Ende da war in dem Brombeerenmeer
...
61 Quelle
Vorschautext:
es glitzert
ein verlor’ner Himmel
sonnensilbern
in deinem klaren Kräuseln
mich dürstet es
nach monotonem
Plätschern
nach feuchterdiger Frische
die Lauterkeit werd ich
dir trüben
dich schöpfen
und trinken werde ich
...
60 Das Meer
Vorschautext:
Endlosweiten brechen an den Strand.
tausend Strahlen leuchten in den Wellen.
Ich verlier mich, im Geschrei der grellen
Möwen, tief im gischtgewälzten Sand.

Ach, du Meer, wie liegst du in der Zeit,
wohl gebettet, an die Welt gebunden.
Zählst in weißen Nächten nicht die Stunden,
bist gefangen in der Ewigkeit.

Meine Zeit ist endlich und schon spät
und das Seelenjung schon bitter schauert
...
59 Baum im Wind
Vorschautext:
Ich weiß, dass Sturm und Baum
nicht Freunde sind, doch ist's der Wind,
von dem der Baum sich gerne wiegen lässt
und jedes Blatt in dem Geäst den Reigen liebt,
wenn sich der Wind durch alle Zweige siebt.
Dann säß ich gern auf einem Ast, als lieber Gast,
und würde gerne mit das Säuseln hören,
dazugehören,
des Blätterkleids lust'ges Flattern schauen,
mich diesem Tanze anvertrauen,
weit weg von all der Menschenwelt,
bis irgendwann das letzte Blatt
...
58 Kreislauf
Vorschautext:
Erst träumte sich der Herbst die Farben
des Sommers in das Laub der Bäume.
Dann bündelte er Feuergarben
und zündelte der Blätter Säume.

Mild aus den Wolkenspalten rieseln
der Sonne weit gereiste Strahlen.
An Wegen glänzt das Weiß der Kieseln,
Kastanien drauf mit dunklen Schalen.

Bald fließen alle bunten Farben
hin in den Leib der Mutter Erde.
...
57 Worte
Vorschautext:
Dein Sommer war in jedem Wort verborgen,
du hülltest mich in bunte Silbenblüten,
es gab ein jetzt, kein gestern und kein morgen,
von deinem Wortwall ließ ich mich umhüten.

In Wörternächten gab es Silbenrieseln,
ein Rosarotes schon im Morgengrauen,
es war so schön im warmen Wörternieseln
in meinem blumenbunten Wortvertrauen.

Nun ist es Herbst. Schon treiben müde Silben
im Fluss der Zeit wie überwelkes Hoffen,
...
56 Dämmerung
Vorschautext:
Der Abend ist kühl wie ein Seidengewand,
drin golden noch schimmern die Fernen,
verwirkt mit dem blitzenden mystischen Band
von nebelgeborenen Sternen.

Es atmet das Dunkel die duftschwüle Luft,
vom Tage vergessene Spuren
und legt sich in mondscheingewrungener Kluft
auf stille gespenstische Fluren.

Die Buchen noch zeichnen am lispelnden Hain
ein Lichtes, wie Silbergestalten.
...
55 Ein*e Meise*r
Vorschautext:
September ist's, die Mitternacht ist leise.
Die Lampe steht im Hof auf einem Bein
und irgendwo verzwitschert sich 'ne Meise.
Die Nacht ist ö￶d, sie fühlt sich wohl allein.

Bin voller Freude, dank der frischen T￶öne.
Dann schlummert sie sich fort, wird leiser schon,
Ich dank ihr fürs Konzert, im Herz das Sch￶öne...
War es ein Meiser wohl, der sprang von Ton zu Ton?

Lisa Nicolis
54 Dir zum Trost
Vorschautext:
Pfirsichblüten, zart und rosig,
wie ein süßer Kindermund
- oft hab ich sie still betrachtet
und bewundert manche Stund.

Pfirsichblüten- längst vergangen,
erste Liebe- auch vorbei...
All die wohlig süßen Früchte
erntet man nicht nur im Mai.

Stürme werden manche prüfen,
ob sie reifewürdig sind
...
53 Der Faden
Vorschautext:
Da hängt ein Faden aus dem Nichts,
Mein Blick steigt hoch an ihm und bleibt
mit ihm an einer Wolke hängen.

Die schwebt im Schimmer eines Lichts,
das in azurnen Fernen treibt,
lieblich umhüllt von sanften Klängen.

Soll ich den Faden zieh‘n und brav
erwarten, wo er sich verliert?
Soll ich mich lieber an ihn binden?

...
52 Diese Ringe...
Vorschautext:
Ringe,
Ringe,
große,
kleine
fallen,
fallen
über mich
und sie
zeichnen
ihre Rillen in die Seele,
ins Gesicht.
Jeden Tag die gleichen Engen,
...
51 In den Karpaten
Vorschautext:
Mit schwieligen Händen durchbricht er das Brot
und legt es vor uns auf den Tisch.
Er teilt selbstverständlich mit uns seine Not,
das knusprige etwas aus Wasser und Schrot,
und Tee aus ’nem Kräutergemisch.

Die Wände aus Lehm sind von selbiger Hand
und schützen uns jetzt vor dem Sturm.
Der Heiland blickt tröstend auf uns von der Wand
- zumindest hat er auch ein trock'nes Gewand.
Im Holz eines Schranks nagt ein Wurm.

...
50 Alltagsmorgen
Vorschautext:
Habe zu viel Schlaf getrunken,
gehe so noch traumversunken
wieder entgegen dem Regen,
der den Tag mir verhagelt,
den Drohungen, totalvernagelt,
der Weltidioten, den Hiobsboten,
den offenen Türen,
die zurück zu mir führen.

Ob ich`s nun nicht,
oder mag…
egal. Guten Tag!
...
49 Gegooglete Heimat
Vorschautext:
Wild verwachs’ne Wassergräben,
schiefe Zäune, altes Haus
all das wollt ich nochmals leben,
zieh mit Google Maps hinaus.

Freue mich der blum’gen Wiesen
vom Akazienwald gesäumt,
blühender Kastanienriesen
-all das 50 Jahr’ versäumt.

Will noch sehn die wilden Rosen,
Schafgarben am Wegesrand
...
48 Morgens bei Colleferro
Vorschautext:
Nebelschleier hängen rund um Fernen,
Graugespinst, drin Gipfel sich verbergen.
Mir zu Füßen, aus dem Talgewinde,
wölben Hügel sich in hohen Wellen.

Auf den gräsersatten Hängen sprühen
Gänseblümchen Funken durch die Halme.
Und am Wegrand lodert, zwischen Dornen,
Klatschmohn, grell, in unruhigen Flammen.

Würzig steigt die taugetränkte Frische
aus den grünen Säften in den Morgen.
...
Anzeige