Profil von Lisa Nicolis

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Anzahl Gedichte: 86
Anzahl Kommentare: 59
Gedichte gelesen: 2.793 mal
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Titel
27 Großstadtmoment
Vorschautext:
Die Nacht streut schon wohlige Stille
und suhlt sich im Licht der Laternen.
Der Mond schwebt mit Halbmondpupille
und zwinkert sich durch alle Fernen.

Die Straßen nur laufen sich müde
am endlosen Grau ihrer Bahnen
in ewiger Steinplattitüde
mit nachtlebenwill'gen Kumpanen.

Lisa Nicolis
26 Meeresrauschen
Vorschautext:
Ich kenne dieses ruhelose Flackern
in deinen dunklen Augen
-ein Meer, das schäumend sich
auf stille Klippen wirft.
Mit langen Wellen, wild,
aus irgendeinem seichten Grund,
nach hohlen Muscheln greift,
auch wenn in seinen Tiefen
sich schwarze Perlen runden.

Und bin ich deiner Unrast graue Klippe nur
und loser Sand, der unter deinen kalten Wogen treibt,
...
25 Ich muss mich neu erfinden
Vorschautext:
Ich war dir Nacht, du warst in mir geborgen.
Ich war dir Tag, in den du wiederkehrtest.
Ich war dir Licht an jedem neuen Morgen,
an dem du mich mit Treueblick beschertest.

Ich war dir Wind in deinen straffen Segeln,
und war dem Boot zu deinem Hafen Strömung.
Ich war Garant für ungeschrieb‘ne Regeln.
Für trübe Stunden war ich die Versöhnung.

Ich muss mich neu erfinden, neu gestalten.
Ich bin nicht Gott, ich kann dich nicht mehr tragen.
...
24 Die Wegträumerin
Vorschautext:
Morgens zieh ich die Nachtträume aus,
leg sie in irdenen Schalen
und meine luftigen Traumsandalen
stell ich vors steinige Haus.

Hoffend zieh ich die Tage dann an,
die im Sonnenfach liegen,
ich lass mich vom Schicksal auch gern verbiegen,
wenn ich es wegträumen kann.

Deck mich tagein gern mit Träumen zu,
spinn sie aus buntfarb'nen Zwirnen,
...
23 Des morgens
Vorschautext:
Des morgens der Tag nach der Sonne sucht,
die Wand knickt betont ein in jede Ecke,
der Schwerkraft entgegen stemmt sich die Decke
und die Fenster schnappen nach Luft.

Die Beine des Tisches stehn still,
der Stuhl sitzt noch da, wo er stand.
Alles, wie immer, konstant.
Selbst die herbstfrische Brise
hüllt mit kühler Routine
sich in die bleiche Gardine.

...
22 Keinmondscheingedicht
Vorschautext:
Ich bin wach und meine Blicke
brechen sich durchs Fensterglas,
sie verlier'n sich durch die Bäume
und der Himmel ist so nass.

Heute schwimmt der Mond auf Wolken
und die Nacht ist viel zu grau.
Sie verschlang schon alle Lichter,
seit ich durch das Fenster schau.

Komm, jetzt schließe deine Augen,
ruf den letzten Blick zurück.
...
21 Kinderlachen
Vorschautext:
Den schönsten Klang der Welt
lacht dir ein Kind entgegen.
Es braucht nur seiner Stimme Ton,
dich zu bewegen.
Und gibt es Schöneres,
als Licht in Kinderaugen,
die staunend sich
an Wundern clever saugen?
Doch siehst du Angst und Schmerz
in diesem Seelenspiegel,
du kannst die Peiniger
nicht schleifen hinter Schloss und Riegel,
...
20 Nachtgedanken
Vorschautext:
Ruhelos pflügen die Gedanken
mir um den Acker dieser Nacht.
Bleich fällt der Mond aus allen Wolken,
und hat mein Denken hell gemacht.

Drin, in den Bäumen vor dem Fenster,
wo kurz ein weißer Engel lag,
schlummert nun, in des Kirschbaums Blüten,
müde jetzt der vergang’ne Tag.

Ruhelos, wie meine Gedanken
fließt auch dahin der Wolken Band.
...
19 Herbstanfang
Vorschautext:
Er kniet noch im Grün,
noch sommerverträumt,
und was er berührt, was er greift,
was hin zur Vollendung hin reift,
das zeichnet er kühn
in rostbraun und golden gesäumt.

Sie winken sich los,
sie welken im Hauch
des feuchtkühlen Winds, Blatt für Blatt,
vom Gelb und vom Rot farbensatt,
gelöst, fremd und bloß
...
18 Ich würde gerne wieder reisen
Vorschautext:
Ich würde gerne wieder reisen,
und wär es nur in deine Welt,
unter ein wörterwarmes Zelt.

Und du erzählst von alten Tagen,
deine verklärten Längstgeschichten,
von Orten, die mich niemals sahen,
doch deine Stimme
mich zu ihnen tragen.
.
Ich würde gerne wieder reisen
auf Silbengleisen
...
17 in memoriam W.B.
Vorschautext:
Pollenstaubiges Fenster,
der Regen fließt vorbei.
Er zeichnet nassklar die Rinnen
für Blumenseelen frei.

Schneeweiß-staubiges Dasein,
der Regen fließt vorbei.
Er saugt in sein tristes Strömen
den allerletzten Schrei.

Todesfarbenes Pflaster,
der Regen fließt vorbei.
...
16 Abendflimmern
Vorschautext:
Aus dem Osten steigt der Abend,
überflutend mild die Stille,
nur im Nichts zirpt eine Grille.
Lau umschlingt seine Mantille

alles Sein. Die Karriolen
sich am Himmel überholen.
Leuchtkäfer mit Lichtkapriolen

ihren Liebsten Nachricht blinken.
M￶öcht im Gräserduft versinken,
mich mit Tauperlen betrinken,
...
15 In Dämmerlicht
Vorschautext:
Der Abend ist vom Berg gestiegen
mit tauperlenbesetztem Saum,
und streift die Gräser, die sich wiegen,
und lullt die Blumen in den Traum.

Die Bäume, die den Weg einfassen,
verhüllen sich in Schummertand.
Die Nacht füllt schweigend alle Gassen
und auch das Tal bis an den Rand.

Frau Lunas Sichel mäht den Rasen
des Himmels Sternengarten blank.
...
14 Zeit
Vorschautext:
Sekundenschnell,
oder noch schneller,
wischen die Zeiger
Zeit mir aus der Uhr.

Wohin,
wenn nichts verloren geht,
entschwindet sie,
die Zeit?

Welch eine Frage!
Nicht sie.
...
13 Schon wieder Samstag
Vorschautext:
Kennt ihr den Sam? Der steht oft hier,
gefühlt fast täglich, vor der Tür.
Ein Engländer kann es nicht sein,
sonst fällt mir auch nichts auf und ein,
nur dass er nicht mein Liebling ist,
weil er mir meine Tage frisst.
Versuche sie ganz fest zu halten,
die jungen Tage und die alten.
Das ärgert mich, er kommt so nah.
Kaum weg, ist er schon wieder da.
Wenn ich mit Demut sie auch trage,
sind es dann wieder nur- Sams Tage.
...
12 Fremdfliegen ist gefährlich
Vorschautext:
Ach, war der Klock ein Stolzer, Kühner,
er liebte seine drallen Hühner,
war bunt und hatte strahl’nde Feder
und es bestaunte ihn auch jeder.

Und hatte gute Eigenschaften.
Wenn wir ihn neugierig begafften,
da fütterte er stets mit Eifer
die Haremsfrau’n, ob jung, ob reifer.

Nur hin und wieder zu erkennen:
er schielte zu des Nachbars Hennen
...
11 Oktober
Vorschautext:
Endlosdüster stehlen sich Tage oktoberein.
Windgetrieben, hohl wie die Scherben
von Weihnachtskugeln, rascheln straßenweit
haltlose Blätter. Sommerverbrannt?
Herbstmüde?

Im Fernseher glimmert schon Weihnacht.
Die Menschheit kauft Träume,
Realität verdrängend.
Lebt Schein.
Lebt Chaos.
Und alles wird zu
...
10 Nicht austauschbar
Vorschautext:
Am offnen Fenster da stehe ich oft
und schau in die Welt hinaus.
‘ne Frau, leichten Fußes, momenterhofft,
geht jetzt grade vorbei am Haus.

Ich zaubere mich nun in ihre Schuh
und gehe vergnügt mal jetzt aus.
So rutscht sie in meine Latsch'n im Nu
und guckt halt zum Fenster raus.

Was solls, bin noch immer 'ne gute Fee,
ist mein Leben auch nicht so schön.
...
9 Berliner Schnauze
Vorschautext:
Ich öffne das Fenster.
Die Straße ist öd.
Da schaut einer hoch,
fragt:"wat kieckstn so blöd ?"

Habs selber erlebt.
Doch ist Fake darin?
Nö, ich wohne ja
hier in Berlin!

Lisa Nicolis
8 Noch immer Oktober
Vorschautext:
Jaulendes Rütteln am Fenster.
Wolken tropfen die Scheiben blind,
von hier oben betrachtet.
Von hier oben betrachtet,
pilzformgetarnte Wesen
schleichen kopflos vorüber.

Bleigrau der Tag, trägt sein Gesicht
triefend in Herbst gehüllt
sonnenscheu, farbmüde.
Sonnenscheu, farbmüde,
drehen die Stunden
...
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