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| 173 | Aus-gedacht | 14.12.25 | ||
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Vorschautext: So lass nun endlich die Gedanken, dreh dich nicht immer um sie rum. Sie satt zu nähren, zu betanken, ist einfach unnötig und dumm. Schaue dem Regen in die Augen, lass deinen Schirm im Hausflur stehn. Du darfst im Strömen 's dir erlauben, deinen Gedanken zu entgeh'n. Nach jedem Tropfen wirst du spüren, wie du gedankenfreier wirst ... |
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| 172 | Ätsch! | 14.12.25 | ||
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Vorschautext: Von diesem Leben kann ich nichts erwarten, wenn wir des morgens in das Neue starten. Mal zeigt es gnädig Frohgesicht und manchmal nicht. Es hatte mich schon immer auf den Kicker, Mal trug es wenig auf und öfters dicker. Befolgt hab ich es immer brav, ich dummes Schaf. Das täglich Brot habe ich still verschlungen. Doch aus dem Laufrad bin auch ich gesprungen. ... |
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| 171 | Regen anders | 13.12.25 | ||
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Vorschautext: Hier hat der Regen einen andren Klang. Er rieselt Blatt zu Blatt den Baum entlang, er fällt zur Erde ohne Laut und Ton und sickert zwischen Grashalmen davon. Vor kurzem noch, inmitten meiner Stadt, klopften die Tropfen sich am Sims ganz platt und stoben blechernd klingend auseinand, sich Wunden reißend an Beton und Wand. Es regnet heut, "s ist schummrig, kalt in mir, die Seele weilt weit weg, umhüllt vom Hier. ... |
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| 170 | Wetterapp | 13.12.25 | ||
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Vorschautext: Mein Smartphone regnet vor sich hin, ich hör's auch schon am Fenster klopfen und auch am Display hängen Tropfen. Es regnet draußen und herinn. Sie ficht mich auch nicht richtig an, die Wetterapp. Ist nicht von Nutzen. Die Fenster muss ich eh schon putzen -der Regen appt beharrlich dran. © Lisa Nicolis |
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| 169 | Die Welle | 12.12.25 | ||
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Vorschautext: Auf dem Flaum flüchtender Wolken begleitet mich der Abend. Zu deinen Stränden, fremdes Land, treibe ich, Welle aus Weiten und Tiefen. An deinen Klippen drohe ich zu zerbrechen, in deinem Sand ... |
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| 168 | Windstille | 12.12.25 | ||
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Vorschautext: Heut leg ich mich in den Wind...vielleicht... und ich ließe mich tragen. Möcht dem Wind nur sagen, sei seicht, flieg nicht zu hoch. Die Erde, scheint es, will mich noch tragen. Fliege nicht hoch, doch flieg! Fange mich auf, verwinde mich aus meiner Alltagsgruft. ... |
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| 167 | Der € | 11.12.25 | ||
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Vorschautext: In einer Taschenritze liegt er rum, das ist dem armen Euro manchmal dumm. Er ist ja auch nicht mehr so frisch und blank wie diese neuen Euros in der Bank. Gewesen war er dafür überall, bei einem Scheich im Seidenfutteral. Dann kam er zu dem Prinzen in Bahrein, der warf ihn in den Trevibrunnen rein. Dort holte ihn ein Jünger dieser Stadt, der Münzen aus dem Nass zu holen hat ... |
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| 166 | Der Nächste, bitte! | 11.12.25 | ||
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Vorschautext: Ist Nächstenliebe schön wie'm Buche? Mal seh'n , wenn ich den Arzt besuche. Bei ihm, nach -zig Terminversuchen, wird schnell er nach dem Nächsten rufen. Da gibt es keine Zeit zum klönen, der Nächstenliebe ... |
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| 165 | Magda | 10.12.25 | ||
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Vorschautext: Auf Eselsbrücken tapse ich mich hin zu deinen Namen. Auch dein Gesicht ging an die Zeit verloren. Und mein Erinnern kreist so flügellahm in seinen engen Grenzen. Dein Lachen nur zersplittert noch Kristall in meinen Ohren. Lisa Nicolis ... |
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| 164 | Der Zaun | 10.12.25 | ||
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Vorschautext: Der alter Zaun ist, so verloren zwischen Wald und Feld, fast schon vergessen. Nur Schrauben noch und Bretter, sind wie von Natur und Wetter hinein ins Land gestellt. Und diese morschen Splittern an losen Streben sind nur Reliquien noch aus einem einst'gen Leben. Als Opas schwiel'ge Hände so liebevoll ihn prägten ... |
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| 163 | Mansardenblick | 09.12.25 | ||
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Vorschautext: An fremden Dächern stößt mein Blick sich wunden, will ich der Jahreszeiten Farb erkunden. Ein Fleckchen Himmel, aus dem endlos weiten, lass ich mir täglich durch die Seele gleiten. Dann träum ich mich ins wiesengrüne Sprießen, lass Blütenregen ... |
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| 162 | Winterlich | 09.12.25 | ||
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Vorschautext: Hinter mir schließt der Winter die Tür, knöpft meinen Mantel zu, drückt mir die Mütze ins Gesicht und führt mich auf flaumigen Pfaden den weißen Tag entlang, der parkwärts, sternig, hinauf in die Bäume reicht. Seit wintervielen Jahren wiederhole ich mich im verzückten Staunen. ... |
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| 161 | Sand -uhr | 08.12.25 | ||
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Vorschautext: Ach, die Zeit gab dich in meine Hände, dich, von ihr aus Fels zu Staub entfremdet, einverleibt in diese engen Wände, wo dein Sinn nur noch im Fallen endet. Träumst du noch von salzig -rauen Brisen, die zuzeiten dich durch Dünen trieben? Als Verliebte dir ihr Herz zuwiesen, drin sie ihre Sonnenträume schrieben? So wie dich die Stunde stetig wendet, fließt du immer in den gleichen Hafen, ... |
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| 160 | Dich begleiten | 08.12.25 | ||
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Vorschautext: Nimm mich mit auf deine Reise, wenn du trostlos in dich gehst. Blättere in meinem Herzen, wenn du deines nicht verstehst. Flüchte nicht in dieses Dunkel, irre nicht in fremder Welt. Nimm meine vertraute Wärme mit, solange sie noch hält. Reich mir stumm nur deine Hände, um dir selber Halt zu sein. ... |
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| 159 | Auf ein Neues! | 07.12.25 | ||
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Vorschautext: Noch einen Spalt lässt uns die Zeit zu diesem Jahr mit Gnade offen und lässt im Glitzern winternweit die Menschheit auf ein Neues hoffen. Ist grade noch so weit die Tür zu neuen Wegen, neue Weichen geöffnet, dass Vergangenes, uns rüber kann der Zukunft reichen. Ein Hochgefühl wie jedes Jahr vernebelt unser eitles Denken. ... |
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| 158 | Aufgelebt | 07.12.25 | ||
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Vorschautext: Gelebtes lebt sich unter meine Haut. Dermatektonik, so ganz lento, damit mir Chronos den Aufbau meines Untergangs penibel registrieren kann. Noch passt die Welt in meine Augen, doch hat sie mich zum Großteil aufgelebt und klebt ... |
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| 157 | Der Nikolaus | 05.12.25 | ||
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Vorschautext: Der Nikolaus, der alte Nikolaus mit dem Geschenkefimmel, der bäckt aus Lebkuchen ein lecker Kuchenhaus ganz hoch im Himmel. Nun ist er tatterig. Was kann nach ew’ger Zeit man schon erwarten? Jetzt liegt der Puderzucker dünn und breit verstreut ... |
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| 156 | Lesen oder nicht | 04.12.25 | ||
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Vorschautext: Gedichte mal schreiben -ja, ich tu’s, wenn es geht. Gafall’n sie mir dann? Ups, ich bin kein Profipoet. Was zu meckern? Oh ja, noch und noch! Aber, ich poste sie doch! Na, aus Langweil’ für mich… Ist aber nicht das Beste für dich? ... |
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| 155 | Am Fluss | 04.12.25 | ||
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Vorschautext: Der Himmel ist so grau, so nah, er liegt schon in der Bäume Kronen und all die Wunder, die da wohnen, die schneien sterbend auf die Welt. Sein Hauch entblättert hie und da auch meine herbstlichen Gedanken, die durch mein Blick sich rostbraun tranken am Abschied, der hier fällt und fällt. Das Wasser trägt so feierlich das Müde aus dem Blättertreiben ... |
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| 154 | Nachtwind | 03.12.25 | ||
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Vorschautext: Ich zähle nachts alle Stunden, die nirgends vorhanden sind. Ich zähle die Schmerzen und Wunden und lausche dem ruhlosen Wind. Die Stunden sind uhreninnen, im Zimmer sind keine da. Nur das Weh drin in allen Sinnen ist dunkel und kalt ganz nah. Es schleichen die gleichen Lichter von gestern ins Heute ein. ... |
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