Titel | ||||
---|---|---|---|---|
574 | Gedanken einer Henne | |||
Vorschautext: Ei, Ei, Ei, ständig diese eierei, möchte auch mal haben frei, verlangt wird jeden Tag ein Ei, manchmal sogar zwei, oder gar auch drei. Hab` zur Zeit sehr viel zu tun, niemals darf man auch mal ruh`n, arbeite für den Konsum, ach, ich bin ein armes Huhn. |
||||
573 | Winterwelt | |||
Vorschautext: Grau in grau die Welt versinkt, kein Vogel mehr im Baume singt, ich pack dann meine Schwermut ein, bring sie weit in den Wald hinein. Sehe dort die Nebelfeen sich sanft im Tanze wiegen, selbst die Bäume leicht sich biegen, und die schneebedeckten Zweige, sich ehrfurchtsvoll vor ihn`n verneigen. Fasziniert von diesem Feste, ... |
||||
572 | Herbstliches | |||
Vorschautext: Wenn farbenfroh der Herbst in seinem bunten Kleid erscheint, Wind die Bäume schon vom Laub befreit, dann geht vorbei die schöne Sommerzeit. Schon weht die Luft so herbstlich kühl, der Morgentau ist schon so kalt, der wilde Wind im welken Laub dann wühlt, und Nebelschleier wallen. Letzte Früchte an den Bäumen, lautlos in das Laub dann plumpsen, ... |
||||
571 | Blätterregen | |||
Vorschautext: Sie lassen sich fallen, vom Geäst und den Zweigen, wollen`s allen anderen zeigen, schweben zu Boden, lautlos und sacht, über Nacht, Mutter Baum stellt die Nahrung ein, im Herbst muss das wohl sein, was grün war, wird rot, gelb oder braun, ... |
||||
570 | Gedanken eines Grashalmes | |||
Vorschautext: Ein Grashalm steht am Straßenrand, nahe einer Schallschutzwand, er schwankt bedenklich hin und her, was wohl liegt am Auto-Fern-Verkehr. Der Fahrtwind lässt ihn beben nun, er überlegt, was ist zu tun, sich flach mal auf den Boden legen, und warten auf den nächsten Regen? Keinesfalls, sinnierte er, ich bleibe doch nicht liegen, lass` mich vom Wind nicht unterkriegen, ... |
||||
569 | Wenn sich Lider senken....... | |||
Vorschautext: Tritt die Nacht schon leis` herein, meine Lider sich dann senken, begeb` ich mich zur nächtlich` Ruh`, noch einmal muss ich an dich denken, der letzte Herzschlag, der bist du, und friedlich schlafe ich dann ein. Ein Sonnenstrahl weckt mich am Morgen, er streift ganz zärtlich meine Augen, begrüße blinzelnd fröhlich diesen Tag, du bist das erste in dem Tageslauf, wonach ich die Gedanken frag`, ... |
||||
568 | Neidischer Mond | |||
Vorschautext: Eng umschlungen steh`n wir da, deine Lippen nah den meinen, nur der Mond schaut freudlos drein, möcht` er sein auch mir so nah? Ob ihn plagt der blasse Neid, weil er an Jahren nicht mehr jung, für`s große Glück fehlt ihm der Schwung, wandert stets allein durch seine Ewigkeit. |
||||
567 | z u f r i e d e n | |||
Vorschautext: Mit mir hat`s Leben gut gemeint, hab` bislang nicht viel geweint, das Glück, es war mir immer hold, dafür ich hab` ihm Dank gezollt. Auch der Mensch an meiner Seite, sucht niemals gar das Weite, wir können lachen, trinken, scherzen, alles kommt aus unseren Herzen. Er ist ein Freund in jeder Weise, ein Partner auf der Lebensreise, ... |
||||
566 | T R E P P E N | |||
Vorschautext: Treppen gibt es groß und klein, mal aus Holz und mal aus Stein, führen hinunter und hinauf, sowohl frei als auch mit Handlauf. Die einen breit und schmuck, an den Seiten oft mit Stuck, andere sind schon morsch und alt, vom Verfall gezeichnet bald. Die nächsten klobig und behäbig, und die Stufen schon sehr schäbig, ... |
||||
565 | Sonnenschein | |||
Vorschautext: Ach Sonnenschein, ach Sonnenschein, scheinst nicht nur ins Zimmer`rein, erweckst dabei auch Liebeslust, mir wird ganz warm in meiner Brust. Zu eng wird`s mir in meinem Haus, ich muss in die Natur hinaus, du lockst mich dann ins frische Grün, dorthin, wo die Blumen blühen. Du, Sonnenschein, küsst jede Blume, führst sie bald zu Glanz und Ruhme, ... |
||||
564 | Fünf Adventskränze - sind vier zuviel! | |||
Vorschautext: Vater ist ein strenger und sparsamer Mensch. Deshalb verfügt er auch in diesem Jahr, dass es keinen Adventskranz gibt . Der bald darauffolgende Weihnachtsbaum muss reichen. Außerdem fehlt auch der Platz auf dem Tisch. Denn wo sonst, als dort, soll er seine schriftlichen Arbeiten erledigen. Von der zusätzlichen Brandgefahr ganz zu schweigen, und ein Staubfänger ist er obendrein. Meine Geschwister und ich, sowie Mutter, die zwar meistens zustimmt, was ihr Mann sagt, melden diesmal heftigen Protest an. Vorschläge zur Plazierung des Kranzes werden in den Raum geworfen. Trotz Erinnerungen und Ritual; Vater läßt sich nicht erweichen. Er bleibt bei seinem " Nein". Der Adventssonntag naht. Am Samstag davor, kommt es so, wie es kommen muß. Wir Kinder haben heimlich, und zwar jeder für sich und je nach Taschengeld-Budget einen mehr oder weniger großen Adventskranz gekauft. Dass Mutter nun auch noch ein Monstrum von Kranz ins Zimmer schleppt, hatten wir nicht erwartet. Verdutzt blicken wir einander an. Ein Schmunzeln können wir uns nicht verkneifen. Denn jeder von uns hält einen eigenen Adventskranz in den Händen. Und Vater? Prasselt nun das große Donnerwetter über uns herein? Mit den Worten, er wolle ja kein Spielverderber sein, holt er einen kleinen Kranz hinter seinem Rücken hervor. Wie alle anderen Familienmitglieder hat auch er heimlich einen aus der Stadt mitgebracht. Eigentlich nur so zum Abgewöhnen, wie er beiläufig verlauten läßt. Beim Anblick so vieler Adventskränze kann niemand mehr ernst bleiben. ... |
||||
563 | D(d)ichter Nebel | |||
Vorschautext: Im Gasthaus zur goldenen Laterne, dort trifft man ihn an, Gäste kommen aus Nah und der Ferne, alle zieht er in seinen Bann. Am runden Tisch, dort in der Ecke, sitzt Dichter Nebel und liest, die blonde Wirtin, die Kecke, bringt ihm `nen Schnaps, den er genießt. Draußen, der Nebel, wird dichter und dichter, doch die Zuhörer lauschen mit offenem Ohr, ... |
||||
562 | P O E T E N | |||
Vorschautext: Als Insel treiben wir in stürmischer See, manchmal weht ein Hauch von Strandluft uns entgegen; doch der Strand noch weit entfernt, der Sand, so schwer wie Worte, die sich nicht lösen. ... |
||||
561 | Fundbüro der besonderen Art | |||
Vorschautext: Hast du verloren deine Liebe, suchst sie hier und suchst sie dort, dann hör` auf deine inneren Triebe, geh` zu dem besonderen Ort. Im Fundbüro der Liebe, wird alles aufbewahrt: die Treue, die schon lange ausharrt, in Kisten stapeln sich verlorene Herzen, im Regal die Hoffnung steht, ... |
||||
560 | ....vergangen ist vergangen | |||
Vorschautext: Ein Foto von dir aus längst vergangenen Tagen, halt ich heut` in meiner altgewordenen Hand, deine Augen schauen mich an, als hättest du mir viel zu sagen; noch immer ziehst du mich in deinen Bann, erinnere mich, wie alles einst begann. Ein Blick von dir, er hat gereicht, schon wurden meine Knie weich, deine Augen sprachen Bände, so zärtlich deine Hände, du warst mir so vertraut, ... |
||||
559 | Der Mensch ist........ | |||
Vorschautext: Der Mensch ist nur ein kleines Rinnsal, wird zum Bächlein dann in seiner Erdenzeit, sucht sich immer neue Pfade, weil die Neugier dazu treibt. Stets auf der Suche nach dem Sein des Lebens, stolpert über manchen spitzen Stein, mühsam ist so sein Bestreben, auf dem Weg zum großen Sein. Auch das kleinste Bächlein, mausert sich zum großen Strom, ... |
||||
558 | Ein schöner Traum | |||
Vorschautext: Ich träumte von der Menschlichkeit, von Menschen, die im Geiste gleich, wo Menschen sich zu Menschen fänden, freundlich sich zu anderen wenden. Wo Böses bleibt dann außen vor, genauso Kriege und auch Schlachten, wo Menschen sich einander achten, gemeinsam singen dann im Friedenschor. In meinem Traum, die Menschen war`n bereit, ... |
||||
557 | Verschiedene Ansichten | |||
Vorschautext: Du Erdenmenschlein meinst, ein Mensch, der nicht gut sieht, merkt nicht, was rings um ihn geschieht, weil du hast Augen wie ein Luchs, bist auch sonst ein schlauer Fuchs, siehst du die Welt mit anderen Augen, Augen, die alles in sich saugen, du deinen Blick darin versenkst, und nur noch siehst, was du auch denkst. |
||||
556 | gehegt und gepflegt | |||
Vorschautext: Hinter Büschen, Dornenhecken, seh ich dich, so ganz verdorrt, Zweige, mühsam sich zur Sonne recken, an diesem ganz verwildert` Ort. Du blickst gar traurig drein, das Mitleid überfällt mich prompt, nehm Spaten, Hacke, Säge, mein, reiß weg Gestrüpp und Kraut gekonnt. Hab` dich gehegt und auch gepflegt, gar wie ein krankes Kind, ... |
||||
555 | Gedanken - den Worten voraus | |||
Vorschautext: Worte, unentwegt miteinander kämpfen, zusammenstürzen, sich wieder erheben, bis sie in tiefes Schweigen fallen, sich irgendwo im Endlosen verlieren......... Worte, immer wieder emporstreben, ans Licht drängen, um nie den Moment zu versäumen, ausgesprochen zu werden, fliegen viel zu schnell vorüber, können nie mehr eingeholt werden......... ... |
||||