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Titel
1093 Kinderlieder 03.09.18
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Kinderlieder

Heute gibt es kaum noch Lieder,
Lehrpläne, die sind fast leer.
Niemand singt von Mai und Flieder,
Kinderseelen haben's schwer.

Mit Kinderliedern lernte man
Auch Schreiben, Rechnen, Lesen,
Damit man später viel mehr kann,
Als im Raum anwesend gewesen.

...
1092 Städter im Regen 02.09.18
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Städter im Regen

Der Tropfen fällt ins leere Fass,
Dann, stärker, läuft doch nach der Strahl.
Die Häuser, Straßen werden nass,
Laub atmet auf am Berg, im Tal.

Und bald treibt erdig' Morgenduft
Auch Städter zum Balkon:
Der Regentag bringt frische Luft,
Befreit von Staub, Ozon.

...
1091 Erwartungssonett 02.09.18
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Erwartungssonett

Wo Hoffnung als Erwartung loht,
Bleibt herzklopfend laut jede Frage,
Egal, ob Kälte, Wärme droht,
Die Sommerhitze, Regentage.
Es ist der Hoffnung vorbehalten,
Das Sehnen als Ziel zu begreifen,
Womit sich Wagnisse verschalten
Und im Gemüte heftig reifen
Zur Neugierde, den Anspruch suchend,
Weil dadurch ja das Hoffen steigt,
...
1090 Forsythien 01.09.18
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Forsythien


Es ist sehr trocken, es ist kalt
Und überall noch kahle Wälder.
Der Frühling kommt jetzt nicht so bald,
Doch dann entreift er viele Felder.

Gleichwohl warten wir alle noch
Auf sein Eintreffen und sein Wärmen,
Damit er nimmt des Winters Joch
Und wir für neues Licht im Schwärmen.
...
1089 Eigene Kräfte 01.09.18
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Eigene Kräfte

Es ist nicht leicht,
Sich selbst zu kontrollieren,
Wenn alles seicht
Und Medien verführen.

Es ist sehr leicht,
Sich selber abzulenken,
Weil das dann reicht,
Bequemlichkeit zu schenken!

...
1088 Röhrengesang 31.08.18
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Röhrengesang


In den vielen Leitungen
sammeln sich beständig
Luftbläschen und Wasser.

Ganz still ist alles nachts,
noch völlig ohne Bewegung.

Erst mit den aufsteigenden Lichtstrahlen
erwacht, wenn der Himmel aufreißt,
...
1087 Abendbeten 31.08.18
Vorschautext:
Abendbeten


Gib Herr mir einen sel'gen Schlaf,
Schmerzfrei und mit viel Ruhe,
Damit der Alp, der gestern traf,
Versinkt in seiner Truhe.

Nimm von mir jenes Traumes Last,
Bei der Erinnyen tanzen.
Schlaf sei ein liebevoller Gast,
Der nicht will firlefanzen.
...
1086 Da war doch was 30.08.18
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Da war doch was

Nach vielen Jahren Abstandswahrung
Kamen ZWEI doch auf die Idee,
Den alten Chef mal zu besuchen
Und bei Kaffee und Apfelkuchen,
Noch vor dem ersten Herbsteschnee,
Zu sehen auf die Weißbehaarung.

Wie ist er drauf, freut er sich noch
Auf seine Mitarbeiterinnen,
Obwohl er Abschied längst genommen?
...
1085 Gewandelte Zeiten 30.08.18
Vorschautext:
Gewandelte Zeiten

Ach, wie war das denn vordem:
Das Schulehalten so bequem!
Man stand vorne und man sprach,
Es drohte noch kein Ungemach.
Man hatte damals wenig Stress,
Nur vormittags war man ja kess.
Bestellte man die Eltern ein,
So kamen sie voll Einsicht rein:
Alles was da noch verschroben
Wurde gesprächsweise behoben.
...
1084 Buntes im Hochgebirge 29.08.18
Vorschautext:
Buntes im Hochgebirge

Muntere Buntgewächse
ducken sich gegen die Winde,
unterbrechen an Steinhügeln
das monotone Grauweiß der Felsen.

Ganz kleine Gelbrotflächen,
versprengte Flechten wohl,
unterstützen unseren Blick dort
und den immensen Anspruch,
hier bleiben zu wollen.
...
1083 Meine Heimat 29.08.18
Vorschautext:
Meine Heimat

Dort bin ich zuhause,
wo Menschen mir
lieblich erscheinen,
Blumen blühen.

In den Gärten reifen
die Birnen und Äpfel,
so dass auch Gefallenes
Sinne und Magen erfreut.

...
1082 Der Weinselige 28.08.18
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Der Weinselige

Alle Welt kannte ihn als den frohen Mann,
Der so gastfreundlich zu jedermann,
Mit dem man immer trinken kann:
Humor brach sich bei ihm die freie Bahn.

Charmant konnte er Witze reißen,
Ich habe ihn dafür gerne gemocht,
Weil dabei unsere Fantasien reisen –
Auf Rechthaben hat niemals er gepocht.

...
1081 Glorreiche Jahre 28.08.18
Vorschautext:
Glorreiche Jahre

Mein erster Lehrer war ein abgeschossener Flieger,
Der mit dem Crashkurs nach dem Krieg zur Pädagogik kam.
Er trat bescheiden auf, war stolz, trotzdem kein Sieger,
Sein Unterricht war stets erfreulich – niemals lahm.

Ins Zeugnis hatte er bei mir geschrieben,
Dass zappelig ich und sehr unruhig wäre.
Darüber lachten meine Eltern, die mich lieben,
Das war für später mir doch eine Lehre...

...
1080 Gruppendynamik 27.08.18
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Gruppendynamik

Da sitzen Sechs an einem Tisch
In Harmonie zu späten Jahren,
Aßen zuvor gemeinsam Fisch,
Wollen sich heute nichts ersparen.

Selbst wenn sie sich nun sehr bemühen
Und alle zum Wort kommen lassen,
Selbst die, die wenig Geist versprühen,
So kann nicht alles hier Fuß fassen.

...
1079 Einsiedler 27.08.18
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Einsiedler

Steht mit den Egoismen
der Eremit nicht fern des Lebens,
nicht wirklich in der Welt zu Hause?

Er mag zwar Ruhmehr' finden,
voll Denken, Weisheit stecken,
nachhaltig leben, nichts verschwenden
und auf drängende Fragen
verschwiegene Antwort wissen.

...
1078 Weltbindung 26.08.18
Vorschautext:
Weltbindung


Wo bin ich denn zuhause?

Dort, wo ich mir noch nahe bin
und die Tomaten wachsen,
die Birnen an den Bäumen hängen
und mein alltägliches Erinnern
mit mir bekanntem Sehnen spielt.

Wo ich geboren bin
...
1077 Intelligenznutzung 26.08.18
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Intelligenznutzung

Die Intelligenz, sie jammert nicht,
Sie bleibt genügsam und zufrieden,
Sucht nach gutem Erkenntnislicht,
Mit dem Vieles gelöst hienieden.

Sie lebt still und bleibt dabei schlicht,
Hat alle Nörgler längst gemieden.
Dazu trägt sie ihr Freigesicht
Und distanziert sich von den Nieten.

...
1076 Verfassungsergänzung 25.08.18
Vorschautext:
Verfassungsergänzung

Vor vierhundert Jahren der Große Krieg,
Brachte dreißig Jahre nur Not und Tod.
Niemand errang dabei wirklich den Sieg:
Das Land verwüstet und ganz ohne Brot.

Millionen Menschen starben,
Weil der Religionswahn blühte.
Millionen Menschen darben,
Nur weil sich niemand bemühte,

...
1075 Jademund 25.08.18
Vorschautext:
Jademund

Der Jademund hat es mir angetan,
Er glänzt wie Samt und Seide.
Damals bin ich noch ein junger Mann,
Dessen Blick an Schönem sich weide.

Der Mund leuchtet wie aus Porzellan,
Verschlingt meine sehnenden Augen,
Kommt rotsuchend in meiner Seele an
Und will sie am End' ganz auslaugen.

...
1074 Der Herbst hat's schwer 24.08.18
Vorschautext:
Der Herbst hat's schwer

Heuer hat's der Herbst so schwer,
Wo bringt er seine Kühle her,
Wenn überall, landauf, landab
Die Sonne hält ihn schwer auf Trab?

Da blühen kaum noch Feldmelonen,
Wo Schlagschatten täglich wohnen
Und mittags grelle Flimmerhitze
Treibt das Ozon in jede Ritze.

...
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