Zeitlagen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Zeitlagen

Wolken tanzen, Stunden gehen,
Winde treiben Zeiten weiter.
Während wir uns jung gesehen,
Droht uns schon der Schimmelreiter.

Unsere Zeit lässt sich nicht halten,
Geht so ihren eigenen Gang
Durch Warmzeiten, durchs Erkalten,
Immerzu, ein Leben lang.

Wollen wir auch gern verweilen,
Wären wir gern glückserstarrt,
Muss sie uns schon weiter eilen,
Selbst wenn uns Festhalten narrt.

Nichts wird bleiben, wie es war,
Wasser strömt den Fluss hinunter:
Zeit wird dann auch immerdar
Den streicheln, der frei und munter.

Wo der Tag uns Schicksal leiht,
Der von uns aktiv gestaltet,
Uns die Hektik nicht entzweit,
Ist auch Hoffnung nicht veraltet.

Wer sich so zur rechten Zeit
Mit Zielen eine Ordnung teilt,
Ist offen und daseinsbereit,
Wo sie ihm nicht blind enteilt.

Wolken tanzen, Stunden gehen,
Winde treiben Zeiten weiter.
Während wir uns jung gesehen,
Droht uns schon der Schimmelreiter.


©Hans Hartmut Karg
2019

*

Informationen zum Gedicht: Zeitlagen

2.154 mal gelesen
19.11.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige