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Titel
2722 Maifreuden
Vorschautext:
Maifreuden

Die Käfer fielen von den Bäumen,
Als noch klein und Kind ich war,
Wollten keinen Mai versäumen:
Käfersammeln – wunderbar!

Heute seh'n wir Bäume blühen,
Wie es früher immer war,
Wenn Naturkräfte sich mühen,
Augen freu'n sich Jahr um Jahr.

...
2721 In der Kranichstraße
Vorschautext:
In der Kranichstraße

Niemals hat dort ein Kranich gestanden,
Auch nicht gelebt und gebrütet,
Wo sie sich seinst versprochen, verbanden
Als Paar, zum Glücke behütet.

Und Jahr aufs Jahr kam ein weiteres Kind,
Zärtlichkeit musste doch sichtbar sein.
Sie lebten in freiheitlichem Götterwind,
Gern schob sich da Liebe hinein.

...
2720 Sie treten ein
Vorschautext:
Sie treten ein

Sie treten ein
und es erscheint dabei allen,
als würden Tapeten vereisen.
Doch ihr Kommen muss sein,
dass sie jetzt einfallen,
weil mit Mode sie reisen.

Es läuft schlecht,
das Label hat Macken,
verkauft sich nur langsam.
...
2719 Nebel zeigt
Vorschautext:
Nebel zeigt

Nebel zeigt: Es hat geregnet,
Im Walde tropft der Schnee gar willig,
Er ist mit spätem Herbst gesegnet,
Was dem Baum, dem Strauch nur billig
Viel Wasser zuführt, dass die Blätter
Jetzt bodenlagig faulen können:
Auf Buntlaub geht so mancher Städter,
Denn es will ihn gesund verwöhnen.

Was uns im Sommer Leben gab,
...
2718 Wollen nicht alle Anerkennung?
Vorschautext:
Wollen nicht alle Anerkennung?

Anerkennung dient wohl höchstem Willen,
Dem jedes Menschen Herz ja ausgesetzt.
Ein jeder will doch seinen Selbstwert stillen,
Wo mancher der Bestätigung nachhetzt.

Die Anerkennung ist ein erster Schritt,
Um so gestärkt ins Leben auszuschreiten.
Nicht jeder nimmt Dich anteilnehmend mit,
Das kann schlaflose Nächte schon bereiten.

...
2717 Abschiedszeremonie
Vorschautext:
Abschiedszeremonie

Zum Mahle lud er sie noch einmal ein,
Mit denen er bald vierzig Jahr' zusammen.
Es sollte doch sein Abschiedsessen sein –
Dann ward er aus der Zeit gegangen.

Die Freiheit wartete endlich auf ihn,
Gar viele Musen inmitten der Familie.
Dort schaute er schon lange hin,
Zum Garten auch, zu Rosen und der Lilie.

...
2716 Schrittzähler
Vorschautext:
Schrittzähler

Sie zählen die Schritte nicht überall,
Oftmals das Begehen von Treppen nicht,
Und drehst Du Dich eins ums andere Mal,
Damit leuchtet leider kein Zählerlicht.

Auch das Radfahren wird nicht gezählt
Und keineswegs schöne Liebesstunden.
Selbst wer sein Gehirnjogging wählt,
Gehört nicht zu des Schrittzählers Kunden.

...
2715 Emanzipation
Vorschautext:
Emanzipation

Manche Menschen sehen nur
Die Befreiung für sich selbst,
Säen damit kaum Kultur,
Positives nie daselbst.

Sie suchen gern nach Feinesbildern,
Die sie scheinbar stets bedrohen,
Tragen offen Waffen, Schilder,
Denken, alles müsst' verrohen.

...
2714 Widerspruchshandeln
Vorschautext:
Widerspruchshandeln

Schon beim Kleinkind auf dem Foto
Sieht man, ob es lachen kann
Oder nur als pars pro toto
Treibt auf einer trüben Bahn.

Wird späteres Widerspruchshandeln
Des Erwachsenen Seelenheil,
Bleibt der Geist ein trübes Tuch,
Das Wort wird leicht zum Donnerkeil,

...
2713 Alles und nichts
Vorschautext:
Alles und nichts

Ja, alles liegt im Sonnenschein,
Wenn das Glück dem Glücke hold,
Die Welt ein Paradies und mein,
Wo stets der Liebe Kräfte Gold,

Die mehren sich auch ohne Schweiß,
Treiben höher mit den Werken.
So geht die Seele auf die Reis',
Mit der wir Geist und Herz verstärken.

...
2712 Novembererinnerung
Vorschautext:
Novembererinnerung

Totenmonat, Grauweltnebel.
Will die Menschheit
zurück ins Mittelalter,
den Monat beschwören,
das Totgespinst auch?

Kaum ein November zuvor
war uns gnädig und mild gesonnen.
Da stehen die Kreuzesrippen,
die Hohlgehäuse am Wege,
...
2711 Im Angesicht des Todes
Vorschautext:
Im Angesicht des Todes

Wo Menschen sterben müssen
Verliert alles an Macht.
Der Sensenmann will küssen
Und trägt uns in die Nacht.

Angst zieht in alle Poren,
Laut schreit das späte Herz:
„Bin ich denn ganz verloren
In diesem letzten Schmerz?“

...
2710 Bombengeschäft
Vorschautext:
Bombengeschäft

Noch immer meinen Zeitgenossen,
Leicht ginge es um Macht und Geld,
Haben mit Mächt'gen Sekt genossen,
Verkaufen Waffen in die Welt.

Manches wird da nicht angesprochen,
Auf Vieles gibt es keinen Reim.
Am Ende bleibt das tiefes Hoffen,
Dass nicht der Tod soll Ernter sein.

...
2709 Was wir wissen wollen
Vorschautext:
Was wir wissen wollen

Dem Ende zu, das wissen alle,
Geht nicht nur der normale Bürger,
Alle trifft doch die Todeskralle
Und ist für uns ein letzter Würger.

Ein jeder will sein sanftes Ende,
Ein Sterben ohne lange Qualen
Hin zu des Paradieses Wende,
Wo auferstehen Lebensstrahlen.

...
2708 Lustesser
Vorschautext:
Lustesser

Dass Wurst den flotten Esser tötet,
Selbst wenn beim Schmaus er nicht errötet,
Der Speichel läuft schon aus dem Mund,
So tut er doch mit Grunzen kund,

Dass ihn die Speise übermannt –
Zur Nächsten greift er mit der Hand,
Dann endlich löscht er seinen Durst –
Und packt schon an die Leberwurst.

...
2707 Es winden sich
Vorschautext:
Es winden sich

Es winden sich
in vielen Zahlen die Daten,
treiben auf und ab
im Statistikgebälk,
verlieren sich manchmal,
vereinsamen in Registraturen,
werden mitunter bedeutungslos,
wo die wichtigen Zählmeister
im Angesicht der Tatsachen
Beweise verlegen.
...
2706 Entsorgung
Vorschautext:
Entsorgung

Flaschen klappern in die Tonne,
Die inzwischen längst überfüllt.
Sie funkeln nun in heller Sonne,
Jetzt draußen, regengespült.

Es ist wie bei den Grünabfällen,
Da liegt auch Plastik gleich daneben,
Wo manche gern alles hinstellen –
Verantwortung wird abgegeben...

...
2705 Ganz ohne Not
Vorschautext:
Ganz ohne Not

Mitunter wächst manches Leben halt
Mit wenig Verstand und viel Gewalt
Und Hunderten von Begehrlichkeiten,
Unter denen dann die Vielen leiden.

Mancher will sein Dasein verändern,
Verziert die Welt mit frohen Bändern,
Behängt alles mit Plastikgirlanden
Und hofft auf Freude in allen Landen.

...
2704 Gewöhnung
Vorschautext:
Gewöhnung

Ich habe mich daran gewöhnt,
Hände mit kaltem Wasser zu waschen,
Denn das Wasseraufheizen ist verpönt,
Vernichtet die Umwelt, leert unsere Taschen.

Ich heize nur noch knapp jene Räume,
In denen wir ständig auch wohnen,
Womit ich keine Ersparnis versäume,
Das soll sich für uns doch lohnen!

...
2703 O Ewigkeit, o Donnerwort!
Vorschautext:
O Ewigkeit, o Donnerwort!

Wäre der Mensch auf Erden unsterblich,
Wäre er nicht zur Demut gezwungen,
Könnte sich im Tanz um das Goldene Kalb
Aufführen, als wär' er sein eigener Gott.

Und doch bliebe er nur ein Herr der Fliegen,
Maßlos, herrschsüchtig, gewalttätig, verbrecherisch,
Müsste sich vor sich und seinesgleichen fürchten,
Weil es Sterblichkeit für ihn nicht mehr gäbe.

...
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