Titel | ||||
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1914 | Ingwer und Kurkuma | 15.11.19 | ||
Vorschautext: Ingwer und Kurkuma Da hat mir ein lieber Freund mehrere Wurzelknollen geschenkt: Ingwer und Kurkuma. Ein Teil färbte und würzte die Mahlzeiten einmalig. Die Reste aber warf ich achtlos in einen Blumentopf. Und siehe da: ... |
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1913 | Gewundene Pfade | 15.11.19 | ||
Vorschautext: Gewundene Pfade Den schmalen Hohlweg hinauf, Wo die Ofnets wie Augen liegen. Schwer atmend, in langsamem Lauf Wird der Hang nachsinnend bestiegen. Dann: Größer als von unten gesehen: Die Große Ofnethöhle da droben, Von dort übers Himmelreich sehen, Das Ausgrabungsteam unten loben. ... |
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1912 | Am alten Gemäuer | 14.11.19 | ||
Vorschautext: Am alten Gemäuer Am alten Gemäuer hängen die vielen Tiere, Holen sich Steinchen aus Mauerritzen. Wie selbstverständlich, als ob sie es spüre, Kommt eine weitere Echse aus diesen Ritzen. Unten wächst schon üppig die Vogelmiere, Der Efeu will das Altgraue gerne beschützen, Belebt es auf die wunderbarste Weise Und schickt so das Jahr auf seine Reise. Am Gemäuer wärmen die Falter sich auf, ... |
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1911 | Vorgartenwelt | 14.11.19 | ||
Vorschautext: Vorgartenwelt Man sieht da hin und glaubt es kaum: Blauglas und Draht steht dort als Zaun, Kann vor dem weißen Haus aufwarten Mit einem unglaublichen Garten! Viereckig steht der große Kasten, Auf dem niemals die Vögel rasten! Aus Edelstahl gleich vier Briefkästen, Pflaster im Osten, Norden, Westen! ... |
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1910 | Glück mittragen? | 13.11.19 | ||
Vorschautext: Glück mittragen? Es fällt so vielen Menschen schwer, die selbst nach Anerkennung gieren, dass sie im nahen Mitmenschen das Glücklichsein auch sehen wollen. Dabei sind sie es doch, die von den Nahen verlangen, andauernd ein helles Loblied auf das eigene Glücklichsein zu senden. ... |
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1909 | Wieder Hunger spüren | 13.11.19 | ||
Vorschautext: Wieder Hunger spüren Die Kreuzfahrten, die Hoteltage Führen zu Völlerei und Schlemmen, Bringen ihn in die Unterlage, Drohen seinen Verstand zu hemmen. Er isst zwar auch Orange, Mango, Doch Zucker, Fett bleiben präsent. Und selbst, wo lange er im Fango, Isst man unwirklich, ungehemmt. ... |
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1908 | Letzte Rosen | 12.11.19 | ||
Vorschautext: Letzte Rosen Jetzt noch vom Rosenstock habe ich letzte Rosen geschnitten und mit dem Schleierkraut in die Vase gestellt. Dort zieren sie nun, Majestäten gleich, den voll belegten Lesetisch, unvergleichlich farbenprächtig noch. ... |
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1907 | Manipulationen | 12.11.19 | ||
Vorschautext: Manipulationen Wenn wir zum guten Essen gehen, Wollen wir doch nicht die Köche loben: Wir wollen auf den Teller sehen – Der Gaumen sagt uns, was da droben! So ist das auch beim Autofahren: Wir wollen fahren und nicht stehen! Der Konsument, ohne Gefahren Will mobil sein, die Lande sehen! ... |
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1906 | Geronnene Zeit | 11.11.19 | ||
Vorschautext: Geronnene Zeit Da fragt man sich bei dem Besuch der neunzigjährigen Dame, ob die Fotos auf der Kommode sie nicht zum Austauschen gedacht. Sie zeigen her – reichlich vergilbt – Abbildungen verflossener Kindheit. Doch ihr Protest folgt auf dem Fuß: „Lasst mir ja die Erinnerung ... |
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1905 | Verantwortung | 11.11.19 | ||
Vorschautext: Verantwortung Wer nur der Neigung ew'ger Sklave, Den wird niemals die Pflicht erreichen. Doch wer nur seiner Pflichten Sklave, Der wird niemals ein Herz erweichen. Wir müssen uns deshalb erinnern, Dass Abrüstungen möglich sind, Durch Zweifel nicht alles verschlimmern, Was außerhalb des Götterwind'. ... |
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1904 | 1989 | 10.11.19 | ||
Vorschautext: 1989 Kein Spielfilm kann jemals darstellen, Was bei der Grenzöffnung geschah. Kaum kann man sich das mehr vorstellen, Wie Ost und West sich damals nah! So jung die Menschen damals noch Und freudestrahlend die Gesichter, Weil unerwartet endlich doch Befreit man ist – auch ohne Schlichter. ... |
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1903 | Immer wieder Chancen! | 10.11.19 | ||
Vorschautext: Immer wieder Chancen! Immer wieder hatte die Menschheit Chancen, Den Weltfrieden zu zementieren, Könnte mit kleinen Schritten, Nuancen „Zum ewigen Frieden“ führen. Immanuel Kant hat es vorgebracht, Wie man zum Frieden finden kann Und hier einen Rettungsplan ausgedacht, Der mehr ist, als nur ein Wahn. ... |
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1902 | Entgrenzt | 09.11.19 | ||
Vorschautext: Entgrenzt Dreißig Jahre ohne Grenze, Deutschland steht vereint nun da: Mit Talent es künftig glänze, Ganz dem tiefen Frieden nah! Atomar war die Bedrohung, Dritten Weltkrieg sah'n wir kommen, Bipolar Systemverrohung, Uns damit Kindheit genommen. ... |
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1901 | Liebe und Macht | 09.11.19 | ||
Vorschautext: Liebe und Macht Wo nur Macht die Liebe leitet, Ist Liebe baldmöglich tot, Weil die Fürsorge entgleitet, Das verstärkt die Seelennot. Liebe braucht das Handauflegen, Stärke ganz für Zweierdienste, Wird mit Lächeln Blicke pflegen, Niemand ist da der Geringste. ... |
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1900 | Zwei Gedichte am Morgen | 08.11.19 | ||
Vorschautext: Zwei Gedichte am Morgen Noch ganz vom Schlafe traumummantelt, Im Unbewussten, das schon handelt, Und doch ein wenig geistumnebelt, Wo das Bewusstsein ausgehebelt, Wird Halbwachheit mir nun erzeugt, Wenn sich der Tag zm Wachen beugt Und mit Sprachschöpfung, Innenschau Das Wort den Vers findet genau. So ist das mit der Dichterlaune, ... |
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1899 | Heimkehr | 08.11.19 | ||
Vorschautext: Heimkehr Den ganzen Sommer standen sie Im Garten, die Grünlilien, Wo Sonne ihnen Freude lieh – Gleich neben unseren Zinnien. Dort atmeten sie ständig aus, Was sie im Winter an Schadstoffen Gesammelt hatten und heraus Jetzt gaben, was sonst hart getroffen: ... |
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1898 | Wann gab es das jemals? | 07.11.19 | ||
Vorschautext: Wann gab es das jemals? Nun kehren sie wieder heim, Die Schalen und die Blumentöpfe. Und immer noch muss Ernte sein, Geschnitten sogar Rosenköpfe. Wann gab es das je im November, Dass diese blühten im Garten, Wo früher Eiszeit im Kalender Früh frostete Blumenarten? ... |
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1897 | Verdrängtes? | 07.11.19 | ||
Vorschautext: Verdrängtes? Vor mehr als dreißig Jahren: Beklemmung! Mit dem Schwiegervater weit spaziert: Zonengrenze, Todesstreifen, Völkertrennung, An Selbstschussanlagen vorbei zum Weg geführt! Dort redet man beim Gehen immer leise, Weil alles unwirklich, seelenbedrückt. Nur hinter Zäunen eine kleine Meise, Wo bald die Grenzer nachgerückt. ... |
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1896 | Zugvögel | 06.11.19 | ||
Vorschautext: Zugvögel Noch immer sammeln sich ihre Züge Und brechen auf in den warmen Süden, Damit sich das Jahr in ihr Schicksal füge, Abseits von den dräuenden Kältemüden, Die neidvoll auf die Reisenden blicken, Weil ihnen dieser Flug nicht erlaubt, Sind sie doch gebunden in Arbeitssegen, Der manche Sehnsüchte ihnen raubt. So müssen sie, wenn Vogelzüge starten Auf ihren Urlaub noch lange warten. ... |
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1895 | "Ich hab' doch nichts gelernt" | 06.11.19 | ||
Vorschautext: „Ich hab' doch nichts gelernt“ Hans Sachs zu Ehren Mir geht es oft wie dem Hans Sachs: „Ich hab' doch nichts gelernt!“ Gebührt Ehre dem Räucherlachs, Wenn der Hering besternt? „Latein und Griechisch sind nicht meins“! Nicht viele seh'n die Ironie: Weil er mit Altem doch auch eins Erkennen wir sein Wortgenie. ... |
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