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| 105 | Freudetrunken | |||
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Vorschautext: Von Mast zu Mast durchs ganze Land sind die Stromdrähte angespannt, doch die Tropfen, die dran hängen, rauschen stets mit Brummgesängen. Jeder der kleinen Tropfen singt, weil er zur Wechselspannung schwingt, und unter wässrigen Geschwistern gibt es auch Funken und knistern. So wird den Drähten durch Gesang auch Dauerspannung nicht zu lang, ... |
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| 104 | Mein Daunenbett | |||
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Vorschautext: Wenn morgens früh der Wecker schellt, dass sich mein Haarschopf aufwärts stellt, vergrab ich mich, schnell, ganz adrett, noch einmal, in mein Daunenbett. Doch hilft es nichts, ich muss hinaus, ins ständig wache Weltenhaus, ein paar Minuten, weil´s so nett, gönn ich mir noch im Daunenbett. Dann geht’s los, mit argem Gejaul, ich schufte wie ein Ackergaul. ... |
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| 103 | Mir war so schlecht | |||
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Vorschautext: Es war furchtbar, mir war so schlecht, die Welt war wirklich ungerecht, doch ich fing laut zu lachen an, weil man dadurch genesen kann. Die Atmung war fast ein Gebell, mein Kehlkopf zuckte viel zu schnell, die Mimik glich einem Volkstanz, mein Gemüt ´nem wedelnden Schwanz. Der Stress verflog in einem Schwall, ich bekam ´nen Lach-Krampfanfall, ... |
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| 102 | Dritter Advent | |||
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Vorschautext: Dritter Advent auf dem Rathausplatz, welch eine Blumen und Tannenpracht, durch solch natürlichen Lebensschatz, bin ich fast um den Verstand gebracht. Erst der Duft von bratenden Würsten, bringt mich wieder ins Leben zurück, es sind Genüsse, die mich dürsten, nichts entgeht meinem lüsternen Blick. Etwas abseits im Vegan-Lokal, wollen Engel die Gänse retten, ... |
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| 101 | Dummheit | |||
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Vorschautext: Jede Dummheit ist zwar eine Last, mit all ihren verzwickten Wegen, doch zu Unrecht ist sie so verhasst, denn irgendwie besitzt sie Segen. Drum sind Neugierde und Wissensdrang, sowie das ständig harte Streben, ihr in keiner Weise von Belang, sie will nur möglichst lange leben. Um Miseren kümmert sie sich nicht, in die der Mensch hineingeritten, ... |
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| 100 | Leider bin ich ... | |||
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Vorschautext: Leider bin ich nicht so sehr dumm, seh mich trotzdem öfter mal um, doch das, was ich da täglich seh, tut mir arg, in der Seele weh. Gern wäre ich etwas dümmer, dann müsst´ ich sicher nicht immer, überall diese Fehler seh n, von Andern - wo sie geh´n und steh´n. Ich hätt´ so gern ein Loch im Hirn, dazu noch eine flache Stirn, ... |
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| 99 | Drüber hinweg gucken ? | |||
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Vorschautext: Grapschen, schubsen und randalieren, die jungen Mädchen schikanieren, Unworte sagen, zum Erbrechen, wahllos mit einem Messer stechen, Menschen, die schon am Boden liegen, mit einem Fußtritt stolz besiegen. Euros wollen sie auf die Krallen, weil sie dir sonst eine knallen, auch der Goldschmuck gefällt ihnen sehr, sie klauen ihn und wollen noch mehr, bist du dann nackig ausgezogen, ... |
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| 98 | Natur und Schöpfung | |||
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Vorschautext: Die Natur mag ich, ganz ehrlich, find die ganze Schöpfung herrlich, bin tagtäglich entzückt von ihr, sie ist und bleibt ein Elixier. Doch wenn früh, am Sonntagmorgen, hinter Zweigen gut verborgen, die kreischende Krähe im Baum, mich holt aus meinem schönsten Traum. Dann ist Schluss mit Lob auf Schöpfung, und mit Naturbewunderung, ... |
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| 97 | Es wird immer schlimmer | |||
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Vorschautext: Blitz und Donner, Wasserschwaden, starker Sturm rast durch Stadt und Land, verursacht großen Sachschaden, von Bayern bis zum Nordseestrand. Solch Unwetter gab´s früher auch, doch hernach folgten Schnee und Eis, wir kannten diesen Wetterbrauch, genossen stets das stille Weiß. Meist waren´s sehr kalte Winter, Zimmerwärme half dem Gemüt, ... |
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| 96 | Schnäppchen im Supermarkt | |||
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Vorschautext: Im Supermarkt lag gekühlt und klamm, mit fetter Aufschrift - ein Kilogramm, zum Sonderpreis - Zwei-Euro-neunzig, als Schnäppchen für “Gevatter Geizig“, ein wahnsinnig großes Putenbein, fast so groß, wie´s Vorderbein vom Schwein. Ich war drauf und dran hinzulangen, doch irgendwie kam da ein Bangen, und obwohl mir schon der Speichel lief, fragte ich erst mal mein Seelentief, das dann sagte: „Es kann doch nicht sein, ... |
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| 95 | Schatzkiste gefunden | |||
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Vorschautext: Hab eine Schatzkiste gefunden, es war´n fünfzig goldne Taler drin, verbogen und recht ab-geschunden, legte ich sie sorgsam vor mir hin. Das Erdloch hatte ich schnell entdeckt, in dem dieser Schatz vergraben war, er war hinter Felsbrocken versteckt, doch mein Reichtum war mir sofort klar. Wie im Rausch habe ich mich gefühlt, bei all dem Schimmer und all dem Glanz, ... |
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| 94 | Gelehrte und Experten | |||
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Vorschautext: Liebe Leute, macht den TV dicht, schaltet ihn ab sofort nicht mehr ein, stellt euch jetzt ein, auf Dauerverzicht, lasst die Talkshows einfach Talkshows sein. Lasst euch nicht mehr meschugge machen, von Spinnereien der Gelehrten, die für viel Geld nur Angst entfachen, und behaupten, sie wär´n Experten. Wie sagte schon Immanuel Kant: „Frei ist stets nur der, der selber denkt, ... |
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| 93 | Am Parkhaus-Automat | |||
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Vorschautext: Ich stand im Parkhaus an und schlief, vom langen warten müd´, fast ein, die Frau vor mir, den Rock ganz tief, schien trotzdem locker drauf zu sein. Ihr fiel jedoch am Münzenschlitz, ein Euro-Geldstück aus der Hand, ich sah beim Bücken einen Ritz, gleich unter ihres Rockes Rand. Kurzerhand und wohl im Affekt, vom diesem Anblick stark gebannt, ... |
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| 92 | Zigmal sagen wir | |||
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Vorschautext: Zigmal sagen wir: „Wir könnten“, - steh'n aber nicht auf, es zu tun, auch wenn wir es sofort könnten, zieh´n wir es stets vor auszuruh'n. Zigmal meinen wir: „Wir wünschten“, - packen es jedoch gar nicht an, denn solange wir nur wünschen, bleibt alles still und ungetan. Zigmal denken wir: „Wir sollten“, - bleiben aber so, wie wir sind, ... |
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| 91 | Dein Lebensplan | |||
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Vorschautext: Dir ist klar, Eins und Eins gibt Zwei, und Zwei plus Eins natürlich Drei, das ist für dich ganz wunderbar, logisch und auch nachvollziehbar, es erzeugt ein Gefühl von Macht - jedoch der liebe Gott - der lacht. Doch du gehst Schritt für Schritt voran, das sagt dir auch dein Lebensplan, weichst von deiner Linie nicht, übst sie ständig aus, deine Pflicht, so und nur so erlangst du Macht - ... |
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| 90 | Menschen in Zeitnot | |||
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Vorschautext: „Wunderbar dich mal zu sehen, hab nur im Moment keine Zeit, wie geht’s, wie ist dir geschehen, die Kundschaft wartet, tut mir Leid!“ „Prima, du bist zu beneiden, bei mir läuft es mau im Geschäft, hab bereits ein Magenleiden, bin wegen Schulden nur gestresst!“ „Oh Mann, was soll ich denn sagen, auch ich bin nicht mehr richtig fit, ... |
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| 89 | Wen wollen die Frauen | |||
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Vorschautext: Wenn ein Mann nur existiert und ist, dann ist er für viele gar nichts wert, aber wenn er ständig trinkt und isst, wird er dick und lebt äußerst beschwert. Ein Mann, der tagtäglich nur fernsieht, den nennt man schon bald „stinkfaules Ei“, jedoch ein Mann, der wegrennt und flieht, ist der ganzen Welt bald einerlei. Aber ein Mann der prickelnd flirtet, ist ein charmanter Casanova, ... |
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| 88 | Etwas mitteilen reicht nicht | |||
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Vorschautext: Gern schwelge ich in schönen Sätzen, die aus feinsten Worten, klug gewählt, und ausgeschmückt mit jenen Schätzen, die man gern zu den Metaphern zählt. Gestümperter Text, ab zur Tonne, er ist nicht einen Pfifferling wert, wird auch keinem Leser zur Wonne, weil dieser Sprachkünste schätzt und ehrt. Es reicht nicht, etwas mitzuteilen, jeder Text braucht Farbe, Bild und Klang, ... |
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| 87 | Glück ist nicht von Dauer | |||
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Vorschautext: Glück ist meist nur von kurzer Dauer, es ist ein Phänomen, das nicht weilt, man verspürt nur kurz sein Schauer, Sekunden später ist es enteilt. Kein Mensch bekam es je zu fassen, das Glück kommt und geht nach eig´ner Wahl, doch es wird uns nie ganz verlassen, hin und wieder schickt es einen Strahl. Seinen Wert lässt es uns ermessen, den es oft in unser Leben trägt, ... |
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| 86 | Schreck in der Abendstunde | |||
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Vorschautext: Meinen Arm lässig auf der Lehne, kutschiere ich heut´ mit Helene, wir sind lustig und fahren mit Schwung, im Sportcoupe fühle ich mich jung. Wir dreh´n so manche schnelle Runde, und haben Spaß zu später Stunde, doch als ich kurz mal nach hinten schau, sehe ich ein Licht und das blinkt blau. Sie sind zu Zweit und Beide lachen, oh je, die woll´n mich fertig machen, ... |
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