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Gedichte über Krankheit - Seite 162


Was soll nur aus mir werden?

Zerbrechlich, wenn ich
in den Spiegel blicke
geistig abwesend, wenn ich
auf meinem Bett sitze
lustlos, stochere ich
in meinem Essen herum,
sehne mich nach Gesellschaft,
blicke mich um
und sehe niemanden an meiner Seite.

Meine Eltern sehen
meine Erkrankung nicht,
nehmen diese überhaupt nicht ernst.
„Depressionen, wo sollen die denn herkommen?“
„Guck, dass du endlich arbeiten gehst!“
Worte, die schmerzhafter nicht sein könnten.

Wollte früher Kindergärtnerin werden,
Ausbildung geschafft,
von Dunkelheit begleitet.
In meinen Augen verantwortungslos,
in diesem Bereich zu arbeiten.
Kommt nicht in Frage!

Holte mein Abitur nach, um zu studieren
Germanistik, denn ich liebe Bücher!
Körperliche Beschwerden machten mir
einen Strich durch die Rechnung.
Bin nicht in der Lage dies nachzuholen.

Fünf Jahre ist es nun her, als ich versuchte
mein Leben einigermaßen
in den Griff zu bekommen.
War in einer Tagesklinik,
Ergebnis für´n Arsch.
Krankgeschrieben und
lebte noch bei meinen Eltern,
der totale Stress und
hat mich noch mehr kaputt gemacht.

Wohne seit knapp drei Jahren
in meiner eigenen Wohnung,
mein Lebenspartner: meine Depression, gepaart mit Ängsten,
einem Leben voller Vorurteile, Unverständnis und Druck.
Wurde dazu gedrängt,
eine Umschulung zu machen,
die gar nicht zu mir passte und
brach auch diese ab.

Habe keine Vorstellung von meinem Leben, meiner Zukunft
fühle mich ungewollt und
nicht dazugehörig.
Habe das Gefühl, dass auf dieser Welt
kein Platz für mich ist,
niemand sieht mich oder
nimmt mich richtig wahr.
Werde nicht gehört und
auch nicht ernst genommen.

Meine Mutter hat schon
eine Ersatztochter gefunden,
eine perfekte Frau, die arbeitet und
von ihr ausgenutzt wird.
Solange du von Gebrauch bist,
bist du in ihren Augen gut genug.
Da ich ihr nichts bieten kann,
wird mir der Begriff „Tochter“
nicht gerecht,
da können wir uns wohl gegenseitig
die Hände reichen, denn sie ist
genauso nutzlos.

Keine Vorbilder, keinen Sinn im Leben
und keinen Platz in der Gesellschaft,
was heißt das für mich genau?
Wo gehöre ich denn jetzt hin?
Anscheinend nicht in diese Welt.

Keine Ahnung, was ich in
meinem vorherigen Leben falsch gemacht habe, um solch einen Mist
zu verdienen.
Ich höre sie schon kollektiv rufen:
„Anderen Menschen geht es
schlechter als dir!“
Schon klar, aber das ändert trotzdem nichts.

Mein inneres Kind ruft andauernd
nach meiner Mutter,
sie hört und sieht es nicht, genau wie ich.
Ich fühle mich so unglaublich ungeliebt, sogar von mir.
Wer nimmt mich und
meine Probleme ernst?
Wer nimmt mich tröstend in den Arm?

Was wird aus einem Menschen,
der keine Liebe kennt?
Dem keine Liebe gegeben wird und
somit keine geben kann?

© Lily .N. Hope
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Wenn ich gehe, gehst du mit!

Egal, wo ich auch hingehe,
du begleitest mich
bist wie der lästige Schatten,
den ich nicht loswerde.
Treibst dein Unwesen Tag und Nacht,
gibst keine Ruhe
saugst mich aus und verspottest mich.

Gehst sogar soweit,
dass meine Gedanken abdriften
in die unendlichen Tiefen meines Daseins.
Entziehst mir Hoffnung und Lebendigkeit,
bin eine Närrin zu glauben,
es ist bald vorbei.

Seit einer gefühlten Ewigkeit
bist du schon da,
kann dich nicht gebrauchen,
sehe nichts positives
in deiner Art und Weise,
mich zu zerstören.
Was ist dein Ziel?
Mein persönlicher Untergang?

Sehe nur Dunkelheit in alles und jedem,
kann nichts schönes
in dieser Welt erkennen.
Negative Strömungen ziehen mich mit,
lassen mir keine Entscheidungsfreiheit.

Kann mich diesen auch nicht entziehen,
dafür reicht meine Kraft nicht aus.
Brauche eine helfende Hand, die mich
aus diesen Strömungen herauszieht.

Herumgewirbelt, dreht sich alles
vor meinen Augen und
ich finde keinen Halt.
Greife daneben und
lande unsanft auf dem Boden
der Tatsachen und von oben blicken sie auf mich herab.

Bin ein kleines Häufchen Elend,
du ein stummer Zuschauer.
Lässt es die Menschen spüren,
dass ich leichte Beute bin.

Abseits der Gesellschaft bin ich Zuhause,
in meiner eigenen kleinen Sphäre,
die mich vor den Gefahren
draußen schützt,
aber wer beschützt mich vor dir?

Es gibt nur Sieg oder Niederlage,
ein auf und ab von beidem.
Eines solltest du dir dennoch merken,
wenn ich gehe, dann gehst du mit!


© Lily .N. Hope
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