Gedichte über Krankheit - Seite 161

Werden
der du warst
bevor die Flügel brachen.

Werden
der du bist
trotz Flügelbruch.

Doktor,
Sie müssen
sich nicht beeilen.
Wirklich nicht.
Ich sterbe
auch so.

Egal was ich mache,
es raubt mir bald die Lache.

Die Schmerzen werden immer stärker,
ich heule wie der Delinquent im Kerker.

Ich mache und tue,
finde aber keine Ruhe,
sehe oftmals rot und wünsche mir dann den Tod.

4x am Tag ist mir die Hölle sicher,
da muss ich durch, ob ich will oder nicht
der Teufel bekommt immer mehr ein Gesicht.

Ich kenne dieses Gesicht,
es ist eines aus meiner Vergangenheit,
ganz dunkel sehe ich es, den Namen aber nicht.

Copyright @Karl Wilhelm Sallhofen

Sie ist wohl ein Lebenskünstler,
triffst sie von Berlin bis Münster.
Letztens war sie beim Kuddel,
voll in seines Kopfes Schmuddel.

Ja, sie liebt verdrecktes Haar,
das beweist sie Jahr für Jahr.
Möchte unsere Locken gucken,
sie hilft dir dann beim Jucken.

Springt so von Kopf zu Kopf,
neulich war sie an einem Zopf.
Deine Frisur ist ihr voll egal,
freut sich über Menschen Qual.

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

So geht's:
Brav und duldsam stille liegen.
Über alle Viren siegen.
Fröhlich aus dem Bette springen.
Wieder lachen, tanzen, singen.
Klar, oder?