Gedichte über Krankheit - Seite 160

Ich bin ein Sünder
Ein Leben-Verlierer
Ich bin ganz dir
Totus tuus

Ich will nicht zittern
Ich war aber derjenige
Der sich zittern
Der Zitternde ohne Ende
Ich will mein Uni nicht verlieren

Lieber Gott
Ich wäre in diesem Fall tot
Hilf mir Gott

Es fehlt mir viel Kraft
Ich bin nicht satt
Ich muss mein Ziel erfüllen
Mea culpa
Mea culpa
Mea maxima culpa

Ich will morgen mein Uni besuchen
Nicht wieder nach direkte Hilfe suchen
Akathisie geh weg!
Geh weg!
Der Teufel geh weg!
Mea culpa
Mea culpa
Mea maxima culpa

Der Tod ist ein Meister

Meine Universität
meine alma mater
sie füttert mich mit Wissen
Unser Vater

Vaterunser
Der ist Gott
Ich bin fast Tod
Ich muss morgen sitzen
Nicht Akathisie erleben
Ich will kein Erdbeben
Heulen und Zähneknirschen wieder
Ich bin kein Bandita

Ich will an Uni übermorgen
Aktiv sein
Nicht hyperaktiv
Sondern NUR ein bisschen aktiv
Mea culpa
Mea culpa
Mea maxima culpa

Wenn die Knochen mürber werden
und die Kraft sinkt leis dahin.
Stärker werden die Beschwerden,
ist die Reha ein Gewinn!

Alte Kranke, junge Kranke,
viel an Leiden operiert.
Das der Körper, es uns danke,
wird man fachgerecht saniert!

Hier Gespräche, da Massage,
Laufband und Bewegungsbad.
Die Ernährung, keine Frage?
Täglich schreitet man zur Tat.

Klingen ab nun die Wehwehchen?
Schmilzt dahin, der pralle Bauch?
Gibt's vom Kopf bis zu den Zehchen,
eine neue Aura auch?

Täglich ackern, ohne Pause,
Manches Pfündchen man verliert.
Nach drei Wochen, geht's nach Hause,
ja, man ist nun therapiert!

© Hansjürgen Katzer, Juli 2023

Ach könnt ich doch schnipsen,
nur um mich damit auszuknipsen.

Ich würde es sofort tun,
dann könnte ich endlich ruhn.

Ich würde mich einfach wegradieren,
doch scheinbar muss ich existieren.

Mir fehlt doch einfach nur die Lust,
dafür herrscht aber ständig dieser Frust.

Ich würde einfach gehen,
ohne mich nochmal umzusehen.

Ich will nicht mehr,
ich kann nicht mehr.

„Die Menschen da“ sind daran schuld,
dass es jetzt zu Ende geht, mit meiner Geduld.

Es gab keine Zeit,
wo ich vor Menschen gefeit,
die mir nichts nutzten,
die mich einfach nur benutzten.

Glaubt nicht, dass ich Euch hasse,
das Einzige, dass ich Euch lasse,
ist mein Hohn, denn der ist jetzt Euer Lohn.

Ich kann nicht raus aus dieser Haut,
habe immer auf´s falsche Pferd gebaut.

Doch damit ist´s nun vorbei,
zu Ende sei´s mit der Reiberei.

Ihr seid es nicht Wert!

Habe keine Gefühle,
so sehr ich danach wühle.
Ich finde sie nicht mehr,
weiß nicht, wo sind sie geblieben,
was mir am meisten fehlt,
ist das Lieben.

Copyright @Karl Wilhelm Sallhofen