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Gedichte über Humor - Seite 870


Elsbeth

In einem gut betuchten Hause
da wohnte einst die Elsbeth Krause
sie war bereits in jungen Jahren
auf ihre Art schon recht erfahren
denn Elsbeth wusste sehr genau
Arbeit ist nichts für ne` Frau
lieber den ganzen Tag genießen
der Schweiß der soll beim Gatten fließen
man weiß, der stirbt doch eh viel früher
das war auch unsrer Elsbeth lieber
als das sie ihn noch lang umsorgt
und Gott noch holt sie vor ihm fort
nach zwanzig Jahren mit dem Alten
sollt nun ein junger Einzug halten
des Gärtners Sohn ein strammer Bub
der war für sie grad gut genug
doch einer stand ihr noch im Wege
mit dem sie kam oft ins Gehege
es war ihr Mann samt Ehepflicht
und Sterben wollt er einfach nicht
da war es besser nachzuhelfen
ein wenig Gift, das half nicht selten
noch eh der Gatte sich versah
war er schon seinem Schöpfer nah
ein wohlig Kissen noch dem Tropf
ihm drückt die Elsbeth auf den Kopf
und bereits nach zehn Sekunden
war seine Lebenskraft entschwunden
„Es war nun seine letzte Bitte
verbrannt zu werden!", weint die Witwe
„Ich schließlich seine Asche dann,
auf unsrem Land verstreuen kann."i
ihr neuer Mann, des Gärtners Sohn
erhielt nach ein paar Jahren schon
worum sie sich einst Sorgen machte
als ihn ihr Tod zum Witwer machte
das Erbe war wie schon erwartet
doch recht beträchtlich ausgestattet
dem Ehemann das Glück war hold
als Elsbeth ihrem Ersten folgt
ein Pülverchen, so blau und tödlich
machte erst sein Erben möglich
denn Eisenhut das Gift benannt
war auch schon Elsbeth gut bekannt
ein Liebhaber aus alten Zeiten
war der von dem sie einst dies hatte
der Gärtner war's, der Schwiegervater
und nicht der eigne Gatte
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Der Räuber

Während von Ferne Getrappel erschallt
kommt aus dem Dunkel
mit Radau und Gerumpel
ein garstiger Mann tief aus dem Wald

Mit leuchtenden Augen und gruslig Gesicht
schaut er`s Mädchen an
so bös er nur kann
als wollte er Rauben ihr Lebenslicht

Der Laut fremder Hufe kommt näher und näher
der Räuber er springt
schnell und geschwind
zurück in den Wald aus Angst vor dem Späher

Doch ist es kein Reiter mit Mantel und Degen
ein trällernder Junge
mit Gold auf der Zunge
und so ganz und gar nicht Verwegen

Es schleicht sich der Bösewicht aus dem Versteck
er grinst beide an
wähnt Beute, doch dann
erwacht in dem Buben der Strauchdieben Schreck

Er zückt einen Dolch, so lang wie zehn Finger
er springt von dem Gaul
fährt dem Dieb übers Maul
Schmerz oder Tot, was findest du schlimmer

Der blickt auf die Spitze aus eiskaltem Stahl
er sieht sie versinken
im Leibe verschwinden
muss fliehen von hier, denn ihm bleibt keine Wahl

Das Mädchen vor Glück wie von Sinnen
umgarnt den Knaben
kann kaum etwas sagen
weil den Augen die Tränen entrinnen

Wie kann ich dir danken, mein edler Held
du hast mich gerettet
hätt kein Gold gewettet
denn der wollt sicherlich nicht nur mein Geld


Da sprach der Junge mit spitzen Zähnen
da gibt es etwas
was du für mich hast
das möchte ich höflich erwähnen

Dein Bestes, dass kannst du mir geben
denn der Schein, er trügt
und das Auge es lügt
und nun gib mir dein Geld, oder Leben

Das Mädchen nun bis auf die Kleidung beraubt
Verschwindet der Bursche
Kratzt schnellstens die Kurve
Verwandelt sich schließlich in Staub
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