Gedichte über Humor - Seite 868

dekradiert nach verlorenem Prozess


Mit seinem Beistand kam er zum Gericht,
naja, mit Rechtsberater, muss ja sein.
Doch gebrauchen konnte er ihn da nicht,
denn die Fragen waren doch echt gemein.

Ja, man kann sagen sie waren schon "link",
sein Beistand ein"Weichei", so ein smarter.
"Hätt ich das gewusst!"Er an zu pöbeln fing.
"Hätt ich mir gleich genommen `n"Linksberater"!"

Und noch auf dem Flur hat er`s genossen.
"Tatsächlich, das klingt ja wirklich hohl!"
Und es kam wieder seine Hand geschossen,
an den Anwaltshinterkopf."Leben se wohl!"

"Ach ,warten se mal, ne Chance bekommen se noch!"
"Sie ziehn sich Weihnachten mal was anders an!"
""Ich darf Sie noch vertreten?"Aber ja, doch doch!"
"Sie spiel`n für meine Kinder den Weihnachtsmann!"

es gibt für ihn nichts Schöneres


Nu schreiben alle ja über die Weihnachtszeit,
doch keiner weiss da wirklich drüber bescheid.
Naja, sitzen alle ja drinnen nur, am PC,
wissen gar nicht wie das so ist im Schnee.

Doch er schon, weil er jetzt "online"ist,
draussen da im Schnee hockt."So ein Mist!"
Er kam grad rein, war nass wie`n Schwein,
reichte ihr Blätter da mit Gedichten rein.

"Hier, müssen erstmal trocknen!"Meinte er.
Sie reichte ihm neue hin."Hier, bittesehr!"
"Willste nich reinkommen, ist doch kalt!"
Meinte sie, und er:"Nu wird`s aber bald!"

"Da geht die Post ab jetzt zur Weihnachtszeit!"
Und man spürte schon ein Bisschen Heiserkeit.
"Lass ich mir nich entgehn, ich bin ganz fit!"
"Sehn uns morgen früh, ich bring Brötchen mit!"

Das Internet,
gelobt und gescholten.
Ein Instrument unserer Zeit.

Der Vorteil dieser Errungenschaft:
Jeder Mensch,
ganz gleich welchen Standes,
welcher Herkunft
und welchen Geschlechtes
hat die Möglichkeit seine Meinung zu äußern.

Er kann sie in die Welt hinausrufen.
Er kann sein Leben,
seine Gedanken
und Erlebnisse
mit allen Menschen dieser Erde teilen.

Aber diese Errungenschaft
birgt auch viele Nachteile.
Denn jeder Mensch,
ganz gleich welchen Standes,
welcher Herkunft
und welchen Geschlechtes
hat die Möglichkeit seine Meinung zu äußern.

...

Es lebe das Internet.



© Michael Jörchel