Gedichte über Fehler - Seite 35

Du als Hund hast es nicht leicht.
Irgendwer sucht dich aus
und stellt dann fest :
Ach Herr jeh, er ist ja nie zuhaus!
Hat er dann endlich Zeit für dich,
dann denkt er sich,
du bist zufrieden, wenn er dich liebt
und dir täglich dein Futter gibt.
Mal schnell raus und wieder rein.
Alles fein.
Und da du die Uhr nicht lesen kannst,
ist es egal, wann er mal kann.
Schmusen, das ist kein Problem.
Doch wer will schon bei
schlechten Wetter nach draußen gehen?
Regen, der ist wirklich mies.
Und Kälte, die ist auch sehr fies.
Wind, der ist sehr unangenehm
und bei Hitze
soll man auch nicht gehen.
Kein Wunder,
wenn der Hund sich frägt,
warum hat der Mensch
ein Tier gewählt?
Kuscheln kann er auch mit Plüsch.
Und als Tier empfehle ich nen Fisch.

(The node)

Bei Faden, Schnur und Seil
Bei manch artverwandtem Teil
Bei der Artikulation des Worts
Bei Besonderheiten des Sports

Zitiert man den Knoten gern herbei
Verbindet damit gerne zweifelsfrei
Das Technik und Geschick wichtig
Damit der Sitz des Knotens richtig

Drum wählt man den Faden nicht zu lang
Wird bei Seil und Schnur nicht bang
Kürzt mit Messer oder Scher' den Rest
Und zieht den Knoten wirklich fest!

Beim Knoten in der Zunge
Hilft ein Prusten aus tiefster Lunge
Ein Lachen aus voller Brust
Dämpft entstandenen Frust

Bei Knoten in Armen oder Beinen
(Batürlich nicht bei Deinen ... )
Bei Pirouetten und Spagat
Wenn ein Mensch aus Draht
Zeugen sich so oft nur Ängste
Heißt es meist bloß: Denkste!

Im Tempotaschentuch ist er verschwunden
Dem Gedächtnis schon entwunden
Dafür ins Netzwerk adaptiert
Wo er heut' fürstengleich regiert ...

© Auris cAeli

zeig wer du bist
bleib Pessimist
lebe deinen Wahn
zerschlag Porzellan
im Hass dich baden
Menschen schaden
kein Mitleid kennen
Schätze verbrennen
halt dich an die Herde
so wirst,e was werde
musst andere leimen
lass Glück nicht keimen
mit dem Teufel im Bund
kommst du gut Rund
Leute die viel tauge
Karma hat sie im Auge

mit diesen Merkmalen
bist du für die
Besoldungsgruppe A 16
prädestiniert

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Man denkt an Kriege, Katastrophen,
Die zu seelischer Erkrankung führen
Und kann dabei nur immer hoffen,
Dass sie die Selbstbefreiung aufspüren.

Bei einem kam das immer hoch,
Wenn er ihn sah, den hasste er:
Da lastete ein Begegnungsjoch,
Dann atmete er schrecklich schwer.

Die Kindheit konnt' er nicht vergessen,
Vieles jedoch nur vage sehen,
Was im Erinnern vorher gewesen –
Es wollt' nicht von der Seele gehen.

Das Unbewusste findet Gedanken,
Die scheinerinnerlich beflügeln,
Immer hin ins Schlagen wanken,
Aufbäumend keine Seele zügeln.

Erst therapeutisch gelang es dann
Die Wogen einigermaßen zu glätten,
Denn im Gespräch kam irgendwann
Der Schlüssel hin zu gutem Retten.

Der Patient erkannte sogar:
Erinnerung kann Erfindung sein.
Die Scheinstörung wird wunderbar
Gelöst, er kann nun freier sein.


©Hans Hartmut Karg
2024

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