Titel | ||||
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314 | Die Tür | 19.07.25 | ||
Vorschautext: Die Tür steht offen. Du könntest gehen. Aber wohin? Wozu? Wer, wenn du gehst, wird dann bleiben? Du blickst hinaus, siehst die Straßen, die leer sind, und merkst: Freiheit – das klingt wie ein Versprechen, und fühlt sich an wie eine Frage. ... |
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313 | Das Wasserherz- eine Ballade | 09.07.25 | ||
Vorschautext: Durch dunklen Forst bei dämmrigem Licht zieht ein Jüngling allein, mit Sehnsucht im Blick. Er folgt einem Ruf, von dem keiner mehr spricht, der tief aus dem Grund alter Zeiten aufbricht. „Mein Vater erzählte vom See, der nicht schweigt, wo Nebel sich ringelt, wo Schatten gereiht, ein Wesen, das flüstert aus spiegelndem Grund – ich finde die Wahrheit, und sei sie mein Schlund.“ Still wird der Wald, der Wind legt sich schief, kein Laut, der noch lebt, kein Laub, das mehr rief. ... |
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312 | Schwerelos | 01.07.25 | ||
Vorschautext: Im Dämmerlicht, wenn Häuser schlafen, tritt sie hinaus, noch ungekannt. Die Stadt, die träumt in grauen Schafen, hält ihren Atem – wie gebannt. Kein Takt, kein Lied, kein Applaus, nur Stille fließt durch ihre Glieder. Der Garten wird ihr Weltenhaus, sie tanzt – und findet sich stets wieder. Der Tau, er küsst die nackten Zehen, ihr Leib ein leises Instrument. ... |
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311 | Die Abseite | 01.07.25 | ||
Vorschautext: In mir ein Keller, mit morscher Treppe, den keiner betritt. Nicht einmal ich. Ich lag dort, im eigenen Schatten verräumt, die Gedanken — wie Spinnen in alten Gläsern — bezirzten sich selbst und fluchten mir. ... |
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310 | Der Himmel trägt zwei Stimmen | 23.06.25 | ||
Vorschautext: Die Sonne tritt auf wie ein Versprechen, schreibt goldene Linien in das Gras, streichelt das Antlitz der Schlafenden und flüstert: Es ist Zeit. Die Wärme liegt schwer auf den Schultern der Felder, zieht durch die Poren der Haut, macht die Träume schmelzbar wie Zucker im Regen. Doch über den Wipfeln der Bäume ... |
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309 | Franz Schuberts Schwanengesang | 15.06.25 | ||
Vorschautext: Die Welt war eine Note zu hoch, eine Hoffnung zu tief. Du hast den Schmerz vertont und nie zurückgefragt. Ein Lied blieb, das niemand ganz versteht. nicht einmal der Schmerz, der es geboren hat. Die Fenster standen offen – für das Licht? ... |
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308 | Die Farbe Lila -Ballade | 14.06.25 | ||
Vorschautext: In einem Dorf, das kaum bekannt, wo Nebel schlich durchs graue Land, stand einst ein Haus mit lil’ner Tür – vergessen war’s, kein Mensch ging hier. Der Maler Malin zog dort ein, ein Sonderling, verschroben, klein. Er sprach mit Schatten, nie mit Licht, und malte stets ein einzig Bild. Die Leinwand zeigte stets dasselbe: ein Mädchen, das im Lilafeld ... |
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307 | Zellreste - fragmentierte Freundschaft | 27.04.25 | ||
Vorschautext: Sie gingen fort in gläsernen Tagen, wo Worte wie Nadeln durch Membranen stachen. Ein Blick – zuviel. Ein Schweigen – zu laut. Und was Freundschaft hieß, war nun nur noch Zellgewebe aufgeschwemmt in Erinnerung. Die Hände – einst offen – wurden zu Schalen, leer und kalt wie nach der Sezierung eines Traums. Zwischen uns: ... |
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306 | Auf Golgotas Hügel | 08.04.25 | ||
Vorschautext: Die Luft zerschnitten von stummen Schreien, bricht den Tag wie glasiger Tau. Die Welt, ein Rad aus Staub und Dornen, kippt schwer in die eigene Endlichkeit. Die Erde schweigt, in Rissen gefangen, kein Lied, nur Splitter, die Sterne durchbohren. Funken, vergraben in Asche und Zeit, brennen leise durch die Dunkelheit. Zwischen den Nächten hebt sich ein Morgen, zitternd, wie brüchiges Glas auf steinigem Grund. ... |
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305 | Fastenzeit | 23.03.25 | ||
Vorschautext: Fasten heißt nicht nur weniger Brot, nicht nur Wasser statt Wein, nicht nur Teller, die leerer sind als sonst. Fasten heißt auch: weniger Worte, weniger Hast, weniger Antworten auf Fragen, die niemand gestellt hat. Fasten heißt: ... |
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304 | Winterende | 01.03.25 | ||
Vorschautext: Die Luft, ein Riss aus Licht und Tau, die Straßen wanken zwischen Zeiten, die Kälte atmet flacher nun, als wolle sie im Schlaf vergehen. Ein Tropfen löst sich, fällt und zögert, im kahlen Ast ein zitternd Wort. Noch hält das Weiß die Felder fest, doch unter ihm beginnt es leise. Der Wind, ein Ungesagtes, streicht durch Brachland, unberührte Wege, und plötzlich flimmert hinter Mauern der erste Laut von Morgengelb. ... |
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303 | Büttenrede | 21.02.25 | ||
Vorschautext: Hello, Lei lei ihr lieben Leut, ich richte nun an euch mein Wort. Da draußen in der großen Welt, wo nur mehr Geld und Gier was zählt, wo Hass und Vorurteil regiert und selten Demut Haltung ziert, dorthin richt´ ich wütenden Satz: wir kennen eure scheußlich Fratz. Auch in meinem Heimatland Schön langsam jeder Anstand schwand ... |
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302 | Valentinstag | 13.02.25 | ||
Vorschautext: In der Dämmerung, wo die Schatten flüstern, verweben sich unsere Gedanken, wie zarte Fäden, die die Stille durchdringen, und in der Einsamkeit, die uns umgibt, erblüht ein Wort, das wir nicht aussprechen. Dein Blick, ein Lichtstrahl, der die Dunkelheit durchbricht, berührt die Wunden, die wir tief im Innern tragen, und in der Stille, wo die Ängste wohnen, finde ich in dir den Mut, das Unausgesprochene zu leben, die Liebe, die uns lehrt, das Unvollkommene zu umarmen. ... |
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301 | Dämmerung der Gefühle | 26.01.25 | ||
Vorschautext: Im Schatten der Worte, schwer und klar, die Nacht zieht ihre Schleier, und die Stille atmet, ein Echo, das in den Räumen schwingt, verblasst, wo die Erinnerungen wohnen. Die Augen, tief wie der Abgrund, suchen die verlorenen Stimmen, und das Licht bricht in Fragmente, zerstreut in den Falten der Zeit, ein flüchtiger Hauch von Unaussprechlichem. ... |
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300 | Fasching 2025-Limerick | 17.01.25 | ||
Vorschautext: Ein Jeck trank im Karneval viel, bis er schwankte, doch hielt er sein Ziel. Er rief laut "Alaaf!" und fiel dabei brav – in die Bütt, das war gar nicht sein Stil! Ein Funkenmariechen aus Trier, liebte Tanz, Masken, Singen und Bier. Doch beim Radschlag, oh Graus, riss die Naht hinten aus – der Applaus galt der Sicht von hier! ... |
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299 | Am Jahresende | 31.12.24 | ||
Vorschautext: Die Erde hält den Atem an, die Bäume stehn wie dunkle Wacht, und über Felder, tief und weit, legt sich des Winters schwere Hand. Die Stunden sinken stumm herab, als wären sie von Ewigkeit – in klarer, kalter Sternennacht verharren wir, verlangsamt, leis. Und alles, was das Jahr uns nahm, was es uns gab und wieder riss, ... |
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298 | Raunächte | 26.12.24 | ||
Vorschautext: Die Nächte, man nennt sie rau, als könnte das Wort sie fassen, doch sie tauchen und lauern, ein Rest der Zeit, der verweht in den Fugen, zwischen dem Jahr, das zerrinnt wie Staub, und dem, das sich neigt, noch unberührt. Der Himmel ist leer, und doch schwer, geladen wie eine Frage, die keiner stellt. Der Wind ist ein Hauch, ein Laut, kein Sturm, nur ein Flüstern, das raunend bleibt. Man denkt, man könnte sie binden, die Ordnung, mit Räucherwerk, Wünschen, Versprechen im Wind. ... |
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297 | Wintergeheimnis | 05.12.24 | ||
Vorschautext: Die Luft ist klar und kühl, ein sanfter Atem des Winters, der über die schlafende Erde streicht, und die Bäume, schwer und still, tragen das weiße Kleid der Stille. Es glänzt der Schnee, wie ein Lächeln der Nacht, verhüllt die Schatten, lässt die Welt erstrahlen im zarten Licht der Dämmerung. ... |
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296 | Wie sich Weihnachten verändert hat | 04.12.24 | ||
Vorschautext: Als Kind war Weihnachten ein Anfang, ein Schneekristall, zart auf der Hand, sofort zerschmolzen, doch spürbar noch lange, ein Wort, das nie zu Ende gesprochen wurde. Die Welt lag offen, aufgerissen von Licht, die Nächte ein schimmernder Atem, und jedes Geschenk – ein Versprechen, dass etwas kommen wird, das bleibt. Aber die Jahre haben sich geschlossen, wie Türen, die hinter einem zufallen. ... |
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295 | Winterlicht | 04.12.24 | ||
Vorschautext: Die Straßen flüstern leise, wo Schatten gehen, schwarz wie Schiefer, und der Atem kalt in die Stille beißt. Der Weihnachtsmarkt flammt auf in Lichtern, ein flackerndes Versprechen: Zimt, Wachs, und ein Hauch von Glut gegen die große Nacht. Die Dunkelheit: ein Tuch, das die Herzen eng umwickelt. Doch unter den Füßen knirscht das Eis, ... |
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